William Clark Gable

William Clark Gable

Clark Gable, eigentlich William Clark Gable (* 1. Februar 1901 in Cadiz, Ohio; † 16. November 1960 in Los Angeles, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Schauspieler. Das American Film Institute wählte ihn in der Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten auf Rang 7.

Clark Gable, 8th AF in Britain 1943

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als der deutschstämmige Clark Gable sechs Monate alt war, starb seine Mutter. Sein Vater gab ihn zu Verwandten nach Pennsylvania, wo er bis zum zweiten Lebensjahr aufwuchs. Anschließend nahm ihn sein Vater wieder zu sich. Mit sechzehn Jahren wurde Gable von der High School verwiesen, lief deshalb von zu Hause weg und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, bis er die Aufführung eines Tourneetheaters sah. Gable beschloss nach diesem Eindruck, Schauspieler zu werden. Die sehr viel ältere Theatermanagerin Josephine Dillon (1884-1971), die er später auch heiratete, brachte ihn schließlich 1924 nach Hollywood, wo er sich zunächst als Statist verdingte (einer seiner ersten Auftritte als Statist war in Merry Widow von Erich von Stroheim).

Sein Aufstieg begann Anfang 1931 in einer Nebenrolle in dem Western Feindschaft (The Painted Desert) mit William Boyd und Helen Twelvetrees; im selben Jahr nahm ihn MGM unter Vertrag. Im Jahr 1931 wirkte er in nicht weniger als acht Tonfilmen mit und war an dessen Ende bereits unter den zehn kassenträchtigsten Stars von Hollywood. In dieser frühen Phase war Gable meist als Draufgänger oder Gangster zu sehen, der Frauen rau, bisweilen brutal behandelte. Er schlug zum Beispiel Barbara Stanwyck ins Gesicht in Night Nurse, vergewaltigte und verprügelte Norma Shearer in A Free Soul und warf in Helgas Fall und Aufstieg eine Prostituierte einfach die Treppe hinab, weil er sich über Greta Garbo geärgert hatte.

1932 trat er bereits das zweite Mal neben Jean Harlow auf, nachdem die beiden im Jahr zuvor Nebenrollen in dem windungsreichen Gangsterstreifen The Secret Six hatten. Die beiden waren ein profitables Gespann in dem Film Dschungel im Sturm (Red Dust), der ursprünglich mit Greta Garbo in der Hauptrolle verfilmt werden sollte. Als Harlow während der Dreharbeiten in einen Skandal verwickelt wurde, überlegte MGM kurzfristig, sie durch Tallulah Bankhead zu ersetzten.

Gable war in den 1930er Jahren sehr oft neben Joan Crawford (achtmal) oder Myrna Loy (siebenmal) zu sehen. Er spielte ebenfalls neben Helen Hayes, Constance Bennett, Marion Davies und zwei weitere Male an der Seite von Norma Shearer. Im Jahr 1934 wurde er nicht ganz freiwillig an Columbia Pictures für die Hauptrolle in der bis dato sehr problembeladenen Produktion über eine durchgebrannte Erbin und einen Bus ausgeliehen. Er spielte dort an der Seite von Claudette Colbert, die ebenfalls nur unter Verdoppelung ihrer Gage die Rolle angenommen hatte, in Frank Capras Es geschah in einer Nacht. Gable erhielt zu allgemeinen Überraschung einen Oscar als bester Hauptdarsteller

Im Jahr 1937 wurde er von den Hörern einer populären Radiosendung zum King of Hollywood gewählt, mit Myrna Loy als Königin. 1939 spielte er die Rolle, die ihm viel Ruhm verleihen sollte: Rhett Butler in Vom Winde verweht. Der Film erhielt zehn Oscars. Gable selbst wurde für die beste Hauptrolle nominiert, ging jedoch leer aus. Er kam bei den Dreharbeiten mit Vivien Leigh überhaupt nicht aus und war noch Jahre später nicht gut auf die Zusammenarbeit zu sprechen. Gable soll auch die Hauptverantwortung für die Auswechslung von George Cukor als verantwortlicher Regisseur und dessen Ersetzung durch Victor Fleming gehabt haben.

Im gleichen Jahr heiratete er die Schauspielerin Carole Lombard, die jedoch bereits 1942 bei einem Flugzeugabsturz während einer Tour zum Absatz von Kriegsanleihen ums Leben kam. Gable verpflichtete sich kurze Zeit später für den aktiven Dienst bei der US Army Air Force nach Europa und blieb dort bis Kriegsende 1945 wo er die Air Force im Rang eines Majors verließ. Nach seiner Rückkehr drehte er bei MGM eine Reihe von unbedeutenden Filmen. Sein erster Streifen Adventure paarte ihn mit der damals regierenden Königin der Kinokassen, Greer Garson in einem Melodrama um eine Bibliothekarin, ein Mädchen mit leichtem Lebenswandel und einem hartgesottenen Reporter. Auch der Slogan Gable's back and Garson got him lockte die Leute nicht ins Kino und der Flop hing Gable lange nach. Lange Zeit konnte Gable daher nicht an seine alten Erfolge anknüpfen. Zu der Zeit war er häufig neben Ava Gardner oder Lana Turner zu sehen, in den vergeblichen Versuchen, die Chemie des Gespanns von Gable-Harlow zu duplizieren.

1949 heiratete Gable zum vierten Mal. Diese Ehe, mit der Schauspielerin Sylvia Ashley, wurde jedoch bereits nach kurzer Zeit wieder geschieden.

1954 verließ er das Studio und arbeitete als freiberuflicher Schauspieler außerhalb des Studiosystems. Im gleichen Jahr heiratete er Kay Speckels, seine fünfte Ehefrau. Zu den bekanntesten Filmen dieser Zeit gehören der finanziell erfolgreiche Western The Tall Men von 1955, die Doris Day-Komödie Teacher's Pet aus dem Jahr 1958 und besonders sein letzter Film Misfits - Nicht gesellschaftsfähig aus dem Jahr 1960. Er spielte neben Marilyn Monroe unter der Regie von John Huston. Während der chaotischen Dreharbeiten beschwerte er sich des Öfteren bei seiner langjährigen Freundin Joan Crawford über den Stress und die großen mentalen Probleme von Monroe und Montgomery Clift. Gable starb im November 1960 an einem Herzinfarkt kurz nach Beendigung der Arbeiten an dem Streifen, der posthum in den Verleih kam. Sein Sohn John Clark Gable, aus der Ehe mit Kay Speckels, wurde im März 1961 geboren.

Filme

  • 1961: Misfits – Nicht gesellschaftsfähig (The Misfits)
  • 1960: Es begann in Neapel (It Started in Naples)
  • 1959: Bei mir nicht (But Not for Me)
  • 1958: Reporter der Liebe (Teacher's Pet)
  • 1958: U 23 – Tödliche Tiefen (Run Silent Run Deep)
  • 1957: Weint um die Verdammten (Band of Angels)
  • 1956: Poker mit vier Damen (The King and Four Queens)
  • 1955: Drei Rivalen (The Tall Men)
  • 1955: Treffpunkt Hongkong (Soldier of Fortune)
  • 1954: Verraten (Betrayed)
  • 1953: Mogambo (Mogambo)
  • 1953: Es begann in Moskau (Never Let Me Go)
  • 1952: Mann gegen Mann (Lone Star)
  • 1951: Colorado (Across the Wide Missouri)
  • 1950: Tod im Nacken (To Please a Lady)
  • 1950: Ein charmanter Flegel (Key to the City)
  • 1949: Hoher Einsatz (Any Number Can Play)
  • 1948: Command Decision (Command Decision)
  • 1948: Dr. Johnsons Heimkehr (Homecoming)
  • 1947: Der Windhund und die Lady (The Hucksters)
  • 1945: Mann ohne Herz (Adventure)
  • 1943?: Combat America (1943?); Propagandafilm
  • 1942: Manila (Somewhere I'll Find You
  • 1941: Ein toller Bursche (Honky Tonk)
  • 1941: Fluchtweg unbekannt (They Met in Bombay)
  • 1940: Comrade X
  • 1940: Der Draufgänger (Boom Town)
  • 1940: Die wunderbare Rettung (Strange Cargo)
  • 1939: Vom Winde verweht (Gone with the Wind)
  • 1939: Idiot's Delight
  • 1938: Abenteuer in China (Too Hot to Handle)
  • 1938: Der Testpilot (Test Pilot)
  • 1937: Saragtoga (Saratoga)
  • 1937: Feuer über Irland (Parnell)
  • 1936: Love on the Run
  • 1936: Kain und Mabel (Cain and Mabel)
  • 1936: San Francisco (San Francisco)

Auszeichnungen

Literatur (Auswahl)

  • René Jordan: Clark Gable. Seine Filme - sein Leben. Heyne, München o.J., ISBN 3-453-86094-2

Weblinks


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