Willy Oertel

Willy Oertel


Willy Oertel (* 1868; † 1920) war ein deutscher Maler, Schriftsteller und Kabarettist.

Oertel veröffentlichte in der Zeitschrift Jugend und schuf eigene Bücher, wie das im humoristischen Stil eines Wilhelm Busch gehaltene Der Cylinderhut - sein Leben, seine Thaten und Leiden (Leipzig 1895), das zahlreiche Auflagen erlebte. Daneben illustrierte er die Bücher anderer, zum Beispiel den Gedichtband Nebensonnen von Maurice Reinhold von Stern. Briefmarken wurden von ihm gestaltet und zahlreiche seiner Bilder fanden in der Form der damals beliebten „Künstler-Ansichtskarten“ weite Verbreitung.

Besondere Bekanntheit hat er als Mitbegründer der „Die Elf Scharfrichter“, des ab 1901 auftretenden ersten politischen Kabaretts Deutschlands.

Oertel gehörte dem Münchner Künstlermilieu an und war mit den Münchner Kosmikern verbunden. Er lieferte 1911 im Auftrag des Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck Entwürfe für Stollwerck-Sammelbilder, u.a. für das Stollwerck-Sammelalbum No. 12. [1] Der 1913 erschienene Roman Herrn Dames Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil von Franziska zu Reventlow, die ebenfalls der Szene angehörte, zeichnet unter verschlüsselten Personennamen ein anschauliches und humorvolles Bild der damaligen Schwabinger Verhältnisse und des Zeitgeistes.

Willy Oertel war der Großonkel von Kurt Oertel, einem an der Universität Kiel tätigen Altgermanisten.

Einzelnachweise

  1. Stollwerck-Sammelalbum No. 12 " Humor in Bild und Wort". Verlag Gebr. Stollwerck, Berlin, Pressburg, New York, 1911.

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