Wim Duizenberg

Wim Duizenberg
Wim Duisenberg

Willem Frederik „Wim“ Duisenberg [ˈʋɪləm ˈfɾeːdəɾɪk ˈdœʏ̯zənbɛɾχ] (* 9. Juli 1935 in Heerenveen; † 31. Juli 2005 in Faucon, Frankreich) war ein niederländischer Ökonom und von 1998 bis 2003 der erste Präsident der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte an der Universität Groningen Ökonomie, promovierte mit dem Thema „Ökonomische Folgen der Abrüstung“, war 1973–1977 Finanzminister der Niederlande, danach Vizepräsident der Rabobank Nederland BV und 1982–1994 Präsident der niederländischen Zentralbank.

Am 2. Mai 1998 wurde er gegen den französischen Mitbewerber Jean-Claude Trichet zum Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) gewählt. Durch heftige Intervenierung der französischen Regierung, die unbedingt Trichet als ersten Präsidenten durchsetzen wollten, nachdem sie schon gegen Deutschland bei der Wahl des Standortes der EZB den Kürzeren gezogen hatten, kam es fast zu einem Eklat. Dieser wurde nur dadurch beigelegt, dass Duisenberg auf die volle Amtszeit von 8 Jahren verzichtete und an Trichet nach vier Jahren das Amt übergeben wollte. Die unter seinem Vorsitz im Jahr 2002 vollzogene Einführung des Euro brachte ihm den Beinamen „Mr. Euro“ ein. Seine Unterschrift ist auf allen Eurobanknoten abgebildet, die bis 2003 gedruckt wurden.

Im Jahr 2003 gab er sein Ausscheiden aus dem Präsidentenamt zu seinem 68. Geburtstag, dem 9. Juli 2003, bekannt, dies wurde jedoch von den EU-Finanzministern abgelehnt – er solle bis zur ordnungsgemäßen Bestellung seines Nachfolgers zum 1. November 2003 im Amt verbleiben. Sein Nachfolger ist sein ehemaliger Mitbewerber Jean-Claude Trichet.

Während seiner Amtszeit hatte er sich harte und polemische Kritik seitens der englischen Massenmedien gefallen lassen müssen (unter anderem durch Titelschlagzeilen wie „Dim Wim“).

Aufgrund seiner Verdienste um die Einführung des Euro bekam er am 24. Juli 2002 das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Ebenfalls 2002 nahm er den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen stellvertretend für den Euro entgegen.

Duisenberg war in zweiter Ehe mit der politisch kontroversen Aktivistin Greta Duisenberg verheiratet, die immer wieder wegen ihrer heftigen Agitation gegen die israelische Politik in die Schlagzeilen geraten war. Nicht zuletzt deshalb wurde das Ehepaar Duisenberg des Öfteren des Antisemitismus bezichtigt. 2009 marschierte Greta Duisenberg mit dem Slogan Intifada und "Hamas-Juden ins Gas" durch Amsterdam.

Am 31. Juli 2005 wurde er laut Staatsanwaltschaft im Swimming-Pool in seiner Villa treibend im südfranzösischen Faucon (Département Vaucluse) tot aufgefunden.[1] Dieser These widersprach seine Ehefrau zunächst energisch, gab später dann aber nach. Laut der niederländischen Tageszeitung „de Volkskrant”, hatte sie am 31. Juli behauptet, ihn vor seinem Arbeitszimmer gefunden zu haben. Die leitende übergeordnete Staatsanwaltschaft stellte fest, dass Duisenberg an einem Herzinfarkt gestorben war.

Duisenberg hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter aus erster Ehe.

Zitat

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Überliefert ist die gemeinsame Erklärung Duisenbergs und Tietmeyers (Ex-Chef der Deutschen Bundesbank):

„Es geht nicht mehr so weiter, dass sich die USA die Mittel für ihre Rüstungsindustrie und ihr Finanzdefizit Jahr für Jahr durch Währungsmanipulationen mit dem Dollar von der übrigen Welt bezahlen lassen.”

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. http://www.nu.nl/news/567343/10/Wim_Duisenberg_overleden_%28video%29.html
  2. http://www.schlitzohren.org/winners.html?lg=d

Weblinks



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