Winsko

Winsko
Wińsko
Wappen von Wińsko
Wińsko (Polen)
DEC
Wińsko
Wińsko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Wołów
Geographische Lage: 51° 28′ N, 16° 38′ O51.46666666666716.6333333333337Koordinaten: 51° 28′ 0″ N, 16° 38′ 0″ O
Einwohner: 1.600
Postleitzahl: 56-160
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DWL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ScinawaRawicz
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Fläche: 249,54 km²
Einwohner: 8.612 (31. Dez. 2007[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Dariusz Olejniczak
Adresse: pl. Wolności 2
56-160 Wińsko
Webpräsenz: www.winsko.pl

Wińsko [ˈviɲskɔ] (deutsch Winzig) ist ein Dorf in Polen. Es liegt 15 km nördlich von Wołów (Wohlau) und gehört zum Powiat Wołowski in der Woiwodschaft Niederschlesien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Erwähnung eines slawischen Dorfes Vin stammt aus dem Jahre 1218. Herzog Primko von Steinau gründete daraus 1285 nach dem Steinauer Recht die Stadt Winzig, die mit regelmäßigen Straßenzügen um einen großen Ring angelegt wurde. Die hölzerne Kirche aus dem Jahre 1272 wurde 1354 durch einen festen Bau ersetzt. 1404 erhielt Winzig das Magdeburger Recht. Balthasar Gebhardt aus Winzig, ein Schüler Philipp Melanchthons, führte 1523 die Reformation in seiner Heimatstadt ein.

Der Stadtbrand von 1554 vernichtete den Ort fast vollständig. Der Neubau der Kirche erfolgte unmittelbar nach dem Brand, es entstand eine dreischiffige gotische Hallenkirche.

1675 gelangte Winzig als Teil des Fürstentums Wohlau an die Habsburger, die 1696 die Gegenreformation durchführten. Die Kirche in Winzig war eine der Kirchen, die gemäß der Altranstädter Konvention von 1707 an die evangelische Kirchgemeinde zurückgegeben worden sind. Die verbliebene kleine katholische Gemeinde errichtete später eine eigene Kirche.

Winzig blieb ein Ackerbürgerstädtchen, die Umgebung bot gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Seine Bedeutung als Umschlagplatz für den Getreidehandel mit Polen ging im Laufe des 18. Jahrhunderts verloren.

Bedeutsam waren auch die Winziger Viehmärkte, später siedelten sich in der Stadt und der Umgebung Verarbeitungsbetriebe für landwirtschaftliche Produkte an. In Kunern (Konary) nahm Franz Karl Achard 1802 seine erste Zuckerfabrik in Betrieb.

Verwaltungsmäßig war die Stadt dem Landkreis Wohlau zugeordnet. In dem Kämpfen des Zweiten Weltkriegs wurde Winzig stark zerstört.

Nach 1945 verlor Wińsko das Stadtrecht und fiel in die Bedeutungslosigkeit. Bis 1967 erfolgte keinerlei Wiederaufbau in dem zerstörten Ort, so dass das Ortsbild heute große Freiflächen aufweist. Die gotische Kirche überstand den Krieg wie durch ein Wunder unversehrt.

Am 10. Juni 1956 hat die deutsche Stadt Meschede beschlossen, die Patenschaft für die Vertriebenen der ehemaligen schlesischen Stadt Winzig zu übernehmen.

Einwohnerentwicklung

  • 1787: 1.488 Einwohner
  • 1825: 1.710
  • 1905: 1.814
  • 1939: 2.078
  • 1961: 1.200

Gemeinde

Die Landgemeinde (gmina wiejska) Wińsko umfasst ein Gebiet von 249,54 km² mit 8.684 Einwohnern (2005). Dazu gehören folgende Orte:

  • Baszyn (Beschine, 1937–45: Hartfelde)
  • Białawy Małe (Klein Baulwie, 1937–45: Röhrsborn)
  • Białawy Wielkie (Groß Baulwie, 1937–45: Ulmenau)
  • Budków (Bautke, 1937–45: Eichdamm)
  • Buszowice (Hochbauschwitz)
  • Gryżyce (Krischütz)
  • Głębowice (Glumbowitz, 1937–45: Alteichenau)
  • Iwno (Ibsdorf)
  • Konary (Kunern), Wirkungsstätte und Sterbeort von Franz Karl Achard
  • Kozowo (Kaschwen, 1937–45: Brunnwiese)
  • Krzelów (Krehlau)
  • Łazy (Lahse)
  • Małowice (Kunzendorf)
  • Moczydlnica Klasztorna (Mönchmotschelnitz)
  • Morzyna (Mersine, 1937–45: Maibach N.S.)
  • Piskorzyna (Piskorsine, 1937–45: Kirchlinden)
  • Rudawa (Seifrodau)
  • Smogorzów Wielki (Groß Schmograu)
  • Węgrzce (Wangern)
  • Wińsko (Winzig)
  • Wyszęcice (Wischütz)

Partnerschaften

Es besteht seit 2008 eine Partnerschaft mit Hollenstedt in Deutschland.

Verweise

Literatur

  • Rita S. Botwinick: Winzig, Germany, 1933-1946. The History of a Town under the Third Reich. Praeger, Westport CT 1992, ISBN 0-275-94185-X (Auszüge online)

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dezember 2007

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