Winslet

Winslet
Kate Winslet in Los Angeles (2009)
Kate Winslet (2007)

Kate Elizabeth Winslet (* 5. Oktober 1975 in Reading, Berkshire) ist eine britische Schauspielerin, die u. a. mit den Filmpreisen Oscar und Golden Globe ausgezeichnet wurde. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch ihre Rolle als Rose DeWitt Bukater in James Camerons Filmdrama Titanic, das zum erfolgreichsten Film aller Zeiten avancierte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kate Winslet stammt aus einer Familie mit Schauspieltradition: Ihre Großeltern mütterlicherseits leiteten das Theater in Reading, ihre Eltern Sally Ann Bridges und Roger John Winslet,[1] waren früher beide Schauspieler und ihr Onkel Robert Bridges [2] war unter anderem im Musical Oliver! im Londoner West End ein gefeierter Star. Ihre jüngere und ältere Schwester, Beth [3] und Anna Winslet,[4] sind ebenfalls als Schauspielerinnen tätig.

Winslet begann ihre Karriere 1986 im Alter von elf Jahren, als sie Schauspielunterricht an der Redroofs Theatre School [5] in Maidenhead nahm und ihre erste darstellende Rolle in einem Werbespot für Frühstücksflocken ergatterte. Sie spielte aber auch – vorwiegend in der Schule – Theater. So war sie unter anderem als Pandora in dem Musical Adrian Mole, als Wendy in Peter Pan, als Sarah in A Game of Soldier und als Geraldine in What the Butler Saw zu sehen. Sie hatte ihr Fernsehdebüt in dem britischen Fernsehdrama Shrinks (1990), gefolgt von Auftritten in den Fernsehserien Casualty (1990), Dark Season (1991), Get Back (1992) und dem Fernsehfilm Anglo-Saxon Attitudes (1992).

Bei den Dreharbeiten zu Dark Season lernte Winslet den britischen Schauspieler Stephen Tredre kennen, der in der Serie zwei Gastauftritte hatte.[6] Die beiden verliebten sich, und gemeinsam mieteten sich die damals fünfzehnjährige Winslet und der bereits 28-jährige Tredre eine Wohnung in London. Trotz der Trennung nach fünf Jahren Beziehung bestand eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden bis zu Tredres frühem Krebstod am 8. Dezember 1997.

Ihr Filmdebüt hatte Kate Winslet 1994 in Peter Jacksons Film Heavenly Creatures, in dem sie eine minderjährige Mörderin spielte. 1995 hatte sie als Marianne Dashwood in Ang Lees Verfilmung von Jane Austens Sinn und Sinnlichkeit ihren Durchbruch und spielte darin neben einer ganzen Reihe von erfolgreichen britischen Schauspielern wie Emma Thompson, Hugh Grant, Alan Rickman und Greg Wise. Für ihre Darstellung wurde sie zudem erstmals für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert.

1996 spielte sie die rebellische Sue Bridehead in Michael Winterbottoms Drama Herzen in Aufruhr. Nachdem sie im selben Jahr auch erfolgreich die Ophelia in Kenneth Branaghs Shakespeare-Verfilmung Hamlet gespielt hatte, wurde Hollywood auf sie aufmerksam.

Kate Winslet wurde für die Rolle der jungen Rose DeWitt Bukater ausgewählt, die sie in James Camerons Verfilmung vom Untergang der Titanic spielen sollte. Für ihren Auftritt wurde sie für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert und erhielt als bislang jüngste Schauspielerin zwei Oscar-Nominierungen.[7] Der Film selbst erhielt elf Preise, unter anderem als bester Film und für die beste Regie, Winslet ging jedoch leer aus.

Winslet in Toronto (2006)

Am 22. November 1998 heiratete sie Jim Threapleton, Assistenz-Regisseur ihres 1999 veröffentlichten Filmes Marrakesch, und bekam am 12. Oktober 2000 ihr erstes Kind, eine Tochter. Zwei Jahre später ließ sich Winslet wieder von Threapleton scheiden.

Nach ihrem Auftritt in Jane Campions Holy Smoke (1999) spielte Winslet weitere anspruchsvolle Rollen und Charaktere in den Independent-Filmen Quills – Macht der Besessenheit (2000) und Enigma – Das Geheimnis (2001).

Nachdem sie 2001 der Figur Belle in der Animations-Verfilmung des Weihnachtsklassikers Christmas Carol: The Movie die Stimme lieh, nahm sie auch das Lied What If auf und veröffentlichte es, um die Verkaufserlöse wohltätigen Einrichtungen zu spenden. Die Single erreichte in der britischen Hitparade den sechsten Rang und platzierte sich in mehreren Ländern auf Platz 1. Eine weitere Karriere im Musikgeschäft lehnte Winslet ab.

Für den Film Iris, in dem sie die Schriftstellerin Iris Murdoch in deren jungen Jahren darstellte, wurde Winslet erneut für den Oscar als beste Nebendarstellerin vorgeschlagen. Auch ihre Filmkollegen Judi Dench und Jim Broadbent erhielten Nominierungen für ihre Leistungen in der Lebensverfilmung. Bei der Verleihung erhielt jedoch nur Jim Broadbent den Oscar als bester Nebendarsteller.

Seit dem 24. Mai 2003 ist Kate Winslet mit Regisseur Sam Mendes verheiratet. Am 22. Dezember 2003 brachte sie ihren ersten gemeinsamen Sohn in New York zur Welt.

Nach ihrem Auftritt in dem Thriller Das Leben des David Gale an der Seite von Kevin Spacey und Laura Linney war sie im Jahr 2004 gleich in zwei von Publikum und Kritikern gleichermaßen gelobten Kinofilmen zu sehen. Zum einen neben Johnny Depp und Dustin Hoffman im Drama Wenn Träume fliegen lernen und zum zweiten neben Jim Carrey und Kirsten Dunst in Vergiss mein nicht!.

Vergiss mein nicht! bescherte Winslet ihre nächste eigene Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin. Den Preis erhielt sie wieder nicht, dennoch gelang Kate Winslet etwas, was vor ihr noch keine andere Schauspielerin geschafft hatte: vier Oscar-Nominierungen noch vor dem 30. Geburtstag.

In den Jahren 2005 und 2006 stand Winslet gleich mit mehreren anderen Schauspielgrößen vor der Kamera. In Romance & Cigarettes spielte sie mit James Gandolfini, Susan Sarandon und Christopher Walken und in Das Spiel der Macht mit Sean Penn, Jude Law und – erneut – James Gandolfini. Außerdem lieh sie der Ratte Rita in dem Animationsfilm Flutsch und weg ihre Stimme.

Ende 2006 spielte Winslet in dem für sie erfolgreichsten Film seit Titanic. In der Komödie Liebe braucht keine Ferien von Regisseurin Nancy Meyers spielen Kate Winslet und Cameron Diaz zwei Frauen, die aus Liebeskummer einen Tapetenwechsel brauchen und einfach ihre Häuser und ihre Lebensverhältnisse tauschen.

Winslet beim BAFTA-Award (2007)

Ihre fünfte Nominierung für einen Oscar erhielt Winslet Anfang 2007 in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für ihren Film Little Children (2006), in dem sie eine junge Mutter spielt, die zusehen muss, wie ihre Familie zu zerbrechen droht und sich deshalb in die Arme ihres Nachbarn flüchtet. Allerdings musste Winslet sich ihrer britischen Kollegin Helen Mirren geschlagen geben, die mit ihrer Darstellung der britischen Königin Elisabeth II in Die Queen ohnehin als haushohe Favoritin für den Oscar galt. Trotzdem geht Winslet im Alter von 32 Jahren als jüngste Schauspielerin mit fünf Nominierungen nun endgültig in die Geschichte der Oscars ein und brach den bislang von Olivia de Havilland (fünfte Nominierung im Alter von 33 Jahren) gehaltenden Rekord.[8]

Zehn Jahre nach Titanic standen Kate Winslet und Leonardo DiCaprio ab April 2007 wieder gemeinsam vor der Kamera. Unter der Regie von Winslets Ehemann Sam Mendes spielen die beiden in dem Film Zeiten des Aufruhrs, der auf dem gleichnamigen Roman von Richard Yates aus dem Jahre 1961 basiert, das Ehepaar Wheeler, das sich in den 1950er-Jahren nach Außen glücklich und harmonisch zeigt, dessen Liebe jedoch im Inneren zu verwelken droht. Im selben Jahr war Winslet unter der Regie von Stephen Daldry in der Verfilmung des Bestseller-Romans Der Vorleser von Bernhard Schlink zu sehen, nachdem Nicole Kidman wegen ihrer Schwangerschaft absagte. Stephen Daldry führt Regie und David Hare (The Hours) schrieb das Drehbuch. 2009 erhielt sie für die Rollen der April Wheeler und der Hanna Schmitz den Golden Globe Award als beste Hauptdarstellerin in einem Drama und als beste Nebendarstellerin.

Am 22. Februar 2009 erhielt sie bei der Oscar-Verleihung den Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin in dem Film Der Vorleser.

In deutschen Fassungen wird Winslet meistens von Ulrike Stürzbecher synchronisiert.

Filmografie (Auswahl)

Diskografie

Im Jahr 2001 wurde der Titel What If aus dem Animationsfilm „Eine Weihnachtsgeschichte“ veröffentlicht, der von Kate Winslet gesungen wurde.

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

Golden Globe Award

  • 1995: Nominierung: Beste Nebendarstellerin in einem Kinofilm für Sinn und Sinnlichkeit
  • 1997: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin in einem Kinofilm (Sparte: Drama) für Titanic
  • 2001: Nominierung: Beste Nebendarstellerin in einem Kinofilm für Iris
  • 2004: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin in einem Kinofilm (Sparte: Komödie oder Musical) für Vergiss mein nicht!
  • 2006: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin in einem Kinofilm (Drama) für Little Children
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin in einem Kinofilm (Drama) für Zeiten des Aufruhrs
  • 2009: Beste Nebendarstellerin in einem Kinofilm für Der Vorleser

Academy Awards (Oscar)

  • 1995: Nominierung: Beste Nebendarstellerin für Sinn und Sinnlichkeit
  • 1998: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Titanic
  • 2001: Nominierung: Beste Nebendarstellerin für Iris
  • 2004: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Vergiss mein nicht!
  • 2006: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Little Children
  • 2009: Beste Hauptdarstellerin für Der Vorleser

British Academy of Film and Television Arts Awards (BAFTA)

  • 1995: Beste Nebendarstellerin für Sinn und Sinnlichkeit
  • 2001: Nominierung: Beste Nebendarstellerin für Iris
  • 2004: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Vergiss mein nicht!
  • 2004: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Wenn Träume fliegen lernen
  • 2006: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Little Children
  • 2008: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Zeiten des Aufruhrs
  • 2008: Beste Hauptdarstellerin für Der Vorleser

Screen Actors Guild Awards

  • 1995: Beste Nebendarstellerin für Sinn und Sinnlichkeit
  • 1997: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Titanic
  • 2000: Nominierung: Beste Nebendarstellerin für Quills
  • 2004: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Vergiss mein nicht!
  • 2006: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Little Children
  • 2008: Nominierung: Beste Hauptdarstellerin für Zeiten des Aufruhrs
  • 2008: Beste Nebendarstellerin für Der Vorleser

Empire Awards

  • 1996: Best British Actress für Heavenly Creatures, (1994)
  • 1998: Best British Actress für Hamlet, (1996)
  • 1999: Best British Actress für Titanic, (1997)
  • 2002: Best British Actress für Enigma, (2001)
  • 2005: Best British Actress für Vergiss mein nicht!, (2004)


Im Jahr 2000 bekam sie den Grammy Award in der Kategorie „Best Spoken Word Album for Children" für Listen To The Storyteller.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Roger Winslet in der Internet Movie Database (englisch)
  2. Robert Bridges in der Internet Movie Database (englisch)
  3. Beth Winslet in der Internet Movie Database (englisch)
  4. Anna Winslet in der Internet Movie Database (englisch)
  5. Redroof Associates FAQ: Is it true that Kate Winslet went to Redroofs? (14. Februar 2008)
  6. Stephen Tredre in der Internet Movie Database (englisch)
  7. Bravo TV, James Lipton: Kate Winslet. Inside the Actors Studio. Folge 1011, Staffel 10 (14. März 2004)
  8. Variety, Phil Gallo: This year's Oscar fun facts (23. August 2007)

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