Wolfgang Sander (1953)

Wolfgang Sander (1953)

Wolfgang Sander (* 18. Juli 1953 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Sozial- und Erziehungswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Didaktik der politischen Bildung.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Sander studierte nach dem Abitur in Gießen und Marburg unter anderem bei Kurt Gerhard Fischer, Wolfgang Hilligen und Wolfgang Klafki. Sein Studium schloss er mit der Lehramtsprüfung für Haupt- und Realschule (1976) und der Promotion zum Dr. phil. (1980) ab. Im Jahr 1988 habilitierte er sich für das Lehrgebiet Didaktik der Gesellschaftswissenschaften.

Nach mehrjähriger Tätigkeit in der Erwachsenenbildung übernahm er 1993/94 eine Vertretungsprofessur an der Universität Passau und wechselte von dort im Jahr 1994 auf die Professur für Didaktik der Politik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im Jahr 1998 nahm er einen Ruf auf die Professur für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen an. Für den Zeitraum von 2008 bis 2010 war er dort beurlaubt, um eine Professur für Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Wien wahrnehmen zu können.

Wirkung

Sander war von 1985 bis 1995 Hessischer Landesvorsitzender und von 1994 bis 2000 Zweiter Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für politische Bildung (DVPB) sowie von 2000 bis 2002 Sprecher der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE). Seit 2002 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn und des Wissenschaftlichen Ausschusses des Georg-Eckert-Instituts für Internationale Schulbuchforschung in Braunschweig. Ferner ist er in einem Beratungsgremium der Universitäten Krems und Klagenfurt (Österreich) tätig. Seit 1997 leitet er als Chefredakteur die Redaktion der Fachzeitschrift „kursiv – Journal für politische Bildung“.

Die wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte Sanders liegen vor allem in der Geschichte, Theorie und Didaktik der politischen Bildung in Schule und Erwachsenenbildung und im Lehren und Lernen mit digitalen Medien. In der wissenschaftlichen Fachdiskussion zur politischen Bildung vertritt er einen konstruktivistisch orientierten Ansatz der Didaktik.

Schriften (Auswahl)

  • Politische Bildung in den Fächern der Schule (Hrsg.). J.B. Metzler, Stuttgart 1985
  • Zur Geschichte und Theorie der politischen Bildung. Allgemeinbildung und fächerübergreifendes Lernen in der Schule. Schüren, 2. Aufl. 1989
  • Konzepte der Politikdidaktik. Aktueller Stand, neue Ansätze und Perspektiven (Hrsg.). J.B. Metzler, Hannover 1992
  • Beruf und Politik. Von der Nützlichkeit politischer Bildung. Wochenschau, Schwalbach 1996
  • Politik in der Schule. Kleine Geschichte der politischen Bildung in Deutschland. Schüren, Marburg 2004
  • Handbuch politische Bildung (Hrsg.). 3. Aufl., Wochenschau, Schwalbach 2005
  • Perspektivenvielfalt im Unterricht (Hrsg., mit Ludwig Duncker und Carola Surkamp). Kohlhammer, Stuttgart 2005
  • Digitale Medien in der Grundschule. Ein Forschungsprojekt zum Sachunterricht. Wochenschau, Schwalbach 2007
  • Politik entdecken – Freiheit leben. Didaktische Grundlagen politischer Bildung. 2., völlig überarb. Aufl., Wochenschau, Schwalbach 2007 (i.E.)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolfgang Sander — bezeichnet: Wolfgang Sander (1944), deutscher Pädagoge Wolfgang Sander (1953), deutscher Pädagoge Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Sander (Name) — Der Vor und spätere Familienname Sander ist eine im 12./13. Jahrhundert im deutschen, niederländischen und englischen Sprachraum entstandene und häufig benutzte Kurzform von Alexander, genau so wie heute noch Hans als Kurzform von Johannes… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Böck — – „Best of Strizzis“ (Wien 2008) Wolfgang Böck (* 14. Jänner 1953 in Linz) ist ein österreichischer Schauspieler und Theaterintendant. Inhaltsverzeic …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Staudte — Wolfgang (Georg Friedrich) Staudte (* 9. Oktober 1906 in Saarbrücken; † 19. Januar 1984 bei Dreharbeiten in Zigarski, SR Slowenien) gilt als einer der wichtigsten deutschen Filmregisseure der Nachkriegszeit. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filme …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Haken — (* 21. Juni 1928 in Berlin) ist ein deutsch amerikanischer Mathematiker mit dem Spezialgebiet Topologie (insbesondere 3 dimensionale Mannigfaltigkeiten), der mit Kenneth Appel 1976 das Vierfarbenproblem löste. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Metzger — Pour les articles homonymes, voir Metzger. Wolfgang Metzger (22 juillet 1899, Heidelberg 20 décembre 1979) est un psychologue allemand. C est l un des principaux représentants de la deuxième génération de la psychologie de la forme en Allemagne.… …   Wikipédia en Français

  • August Sander — (* 17. November 1876 in Herdorf, Landkreis Altenkirchen (damals Rheinprovinz, heute Rheinland Pfalz); † 20. April 1964 in Köln) war ein deutscher Fotograf. Sander gilt heute als einer der wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.[1] Mit seinem …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 1953 — Die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften 1953 wurden am 25. und 26. Juli 1953 in Augsburg ausgetragen. Siegerliste Disziplin Männer Frauen 100 m Heinz Fütterer (Karlsruher SC) Maria Sander (SuS Dinslaken 09) 200 m Heinz Fütterer (Karlsruher… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/San — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Der goldene Spiegel — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die politische Bildung hat begrifflich ihre Wurzeln in der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”