Wulfing von Stubenberg

Wulfing von Stubenberg
Stubenberg-Stammwappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch

Wulfing von Stubenberg, auch Wülfing von Stubenberg (* 1259 in Kapfenberg, Steiermark, Österreich; † 14. März 1318 in Bamberg[1]) war Dominikaner und Bischof von Lavant sowie Fürstbischof von Bamberg.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Werdegang

Wulfing entstammte dem obersteirischen Geschlecht der Stubenberg, die mit dem Haus Habsburg verwandt waren. Seine Eltern waren der gleichnamige Wulfing von Stubenberg (ca. 1220–ca. 1280) und Elisabeth von Ortenburg (ca. 1225–nach 15. März 1287).

Wulfing erwarb die akademischen Grade eines Magisters und eines Doctor decretorum und ist für 1273 als Pfarrer von Bruck an der Mur, für 1278 als Hofkaplan des Salzburger Erzbischofs Friedrich von Walchen und für 1288 als Dominikaner nachgewiesen. Später war er Prior des Klosters Friesach und bekleidete zugleich weiterhin das Amt des Pfarrers von Bruck.

Bischof von Lavant

1290 war Wulfing zwar zum Erzbischof von Salzburg gewählt worden, erlangte aber keine Bestätigung. Nachdem Bischof Heinrich von Helfenberg nach Gurk transferiert worden war, wurde Wulfing von Stubenberg 1299 zu dessen Nachfolger in Lavant ernannt.

Bischof von Bamberg

Nach dem Tod des Bischofs Leupold von Gründlach 1303 blieb der Bamberger Bischofsstuhl zunächst unbesetzt, da sich das Domkapitel nicht auf einen Kandidaten einigen konnte. Ein Teil des Kapitels wählte den Magister Gerlach von Wetzlar, Propst von Völkermarkt, der andere den Bamberger Dompropst Johannes von Muchel. Erst nachdem beide Elekten gegenüber dem Papst auf das Bischofsamt verzichtet hatten, da sie wegen Irregularitäten nicht mit einer Bestätigung im kanonischen Prozess rechnen konnten, entsandte Papst Benedikt XI. Wulfing von Stubenberg am 31. Januar 1304 nach Bamberg[2].

Während seiner Amtszeit wurden zahlreiche weltliche Pfarrsprengel zu Klosterpfarreien umgewandelt. Vermutlich mit Wulfings Unterstützung entstanden 1310 in Bamberg ein Dominikaner- sowie ein Dominikanerinnenkloster. 1314 gründete er das Augustinerchorherrenstift Neunkirchen, das er 1317 aus der Jurisdiktion des Archidiakonats befreite. Einzelne Klöster erhielten Zehnt- und Steuerfreiheiten: 1308 das Zisterzienserkloster Langheim, 1313 das Benediktinerkloster Michelfeld, 1315 das Zisterzienserinnenkloster St. Theodor. Die anhaltende Verschuldung der Diözese konnte während Wulfings Amtszeit nicht vermindert werden.

Schon 1305 ernannte Wulfing seinen Bruder Friedrich von Stubenberg zum Hauptmann der bambergischen Besitzungen in Kärnten.

Verweise

Literatur

  • Helmut Flachenecker. In: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198–1448, S. 44–45, ISBN 3-428-10303-3
  • Erich Freiherr von Guttenberg: Das Bistum Bamberg. Erster Teil Berlin·Leipzig 1937, S. 197–200 (Germania Sacra. Zweite Abteilung: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Erster Band: Das Bistum Bamberg)

Fußnoten

  1. Nach der Internet-Datei des Mormonen-Archivs (Utah, USA) ist er am 19. März 1318 unverheiratet verstorben.
  2. StA Bamberg, Bamberger Urkunden 231, 231a, 231b,2740. Neben der Ernennungsurkunde für den Kandidaten sind fast gleichlautende Mitteilungen an das Domkapitel, an Klerus und Volk von Stadt und Bistum sowie an die Vasallen des Bistums erhalten.


Vorgänger Amt Nachfolger
Heinrich von Helfenberg Bischof von Lavant
1299–1304
Werner
Vorgänger Amt Nachfolger
Leupold von Gründlach Fürstbischof von Bamberg
1304–1318
Ulrich von Schlüsselberg

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