Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum

Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum
Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 1885
Sitz Wyk auf Föhr
Leitung Axel Meynköhn
Mitarbeiter 175 (2010)
Umsatz 27,55 Mio. € (2010)
Branche Schifffahrt (Personen- und Fahrzeugbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt), ÖPNV auf Föhr und Amrum
Website www.faehre.de
Die Rungholt nach dem Auslaufen aus Wyk
Flagge der W.D.R. auf einer der Inselfähren
Fähranleger in Wittdün mit W.D.R.-Fähre, im Hintergrund zwei weitere W.D.R.-Fähren und Föhr

Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH, kurz W.D.R., ist eine Reederei, welche die nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum sowie die Halligen Hooge und Langeneß mit dem Festland durch einen regelmäßigen und ganzjährigen Linienverkehr verbindet. Auf den Fährschiffen werden hauptsächlich Personen, Fahrzeuge aller Größen und Stückgut befördert. Die Fährlinien stellen die wesentliche Lebensader der Inseln und Halligen dar. Außerdem betreibt die Reederei den öffentlichen Busverkehr auf den Inseln Föhr und Amrum sowie Ausflugsverkehr mit einem kleineren, im Hafen von Wyk auf Föhr beheimateten Fahrgastschiff.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit 1662 ist ein regelmäßiger Fährverkehr zwischen dem nordfriesischen Festland und Föhr nachgewiesen. Ab den 1830er Jahren stieg die Anzahl der Fahrgäste durch den Ausbau Wyks zum Seebad. Ab 1872 führte die Wyker Fährgenossenschaft den Fährbetrieb zwischen Wyk und Dagebüll mit dem Dampfschiff Föhr et Dagebüll durch. Der Bedarf wuchs weiter, so dass Anfang 1885 33 Wyker Bürger unter der Leitung von Steffen-Heinrich Boetius die Wyker Rhederei Gesellschaft gründeten, eine Partenreederei. Ziel war die Indienststellung eines modernen Fährschiffes, das von Wyk aus Munkmarsch auf Sylt, den Festlandshafen Dagebüll sowie Amrum bedienen sollte.[1] 1886 stellte die Reederei die Nordfriesland I in Betrieb. Zwei Konkurrenten, die Wyker Fährgenossenschaft und die Föhrer Dampfschiffahrts-Gesellschaft wurden noch in den 1880er Jahren übernommen bzw. liquidiert, so dass die Reederei auf Föhr Monopolist war. Amrum wurde hingegen bis 1971 auch von anderen Fährgesellschaften angelaufen. Am 12. Mai 1894 wurde die Partenreederei in eine GmbH umgewandelt und als Wyker Dampfschiffs-Rhederei-Gesellschaft m.b.H. beim Amtsgericht Wyk auf Föhr eingetragen. 1895 wurde die Kleinbahn Niebüll–Dagebüll als Schmalspurbahn eingeweiht. Dadurch gewann der Festlandshafen Dagebüll an Bedeutung. 1908 nahm die Dampffähre Föhr-Amrum mit 211 BRT und maximal 470 Passagieren ihren Dienst auf. Während des Ersten Weltkriegs sanken die Erträge, so dass die Stadt Wyk 1918 75 Prozent der Gesellschaft übernahm.[1]

Im Juni 1927 ging die Nordfriesland III in Betrieb. Sie maß 285 BRT, war knapp 40 Meter lang und 7,8 Meter breit. Die Höchstgeschwindigkeit betrug elf Knoten. Die Nordfriesland III fasste bis zu 740 Passagiere und war das erste Schiff der W.D.R., das Kraftfahrzeuge transportieren konnte, anfangs allerdings nur eines. Die Verladung der Autos erfolgte über schmale Holzbohlen. Im Vorjahr war die Bahnstrecke nach Niebüll auf Normalspur umgespurt worden, so dass deren Leistungsfähigkeit ebenfalls erhöht war. Grund für diese Maßnahmen war die Konkurrenz zur Insel Sylt, die 1927 über den Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden worden war.

Im Zweiten Weltkrieg gab es erneut einen deutlichen Rückgang der Verkehrsleistungen. Mehrmals wurden Fähren aus der Luft angegriffen. Am 10. Juli 1944 starben elf Menschen bei der Bombardierung der Kapitäne Christiansen. Die meisten Fährfahrten wurden im Schutz der Dunkelheit unternommen. In der Nachkriegszeit stiegen die Passagierzahlen an. Ab 1952 richtete die W.D.R. von Hörnum, Wyk, Wittdün und Dagebüll in der Sommersaison Ausflugsverkehr nach Helgoland ein, nachdem es wieder Teil des deutschen Hoheitsgebiets geworden war. Weitere Ausflugsfahrten wurden von Föhr oder Amrum aus unter anderem mit der Rüm Hart I und Rüm Hart II, der Klaar Kimming, der Stadt Husum und der Störtebeker angeboten. Etwa 1960 übernahm die W.D.R. den Busverkehr auf Föhr und Amrum.[2]

Die Hafenanlagen wurden regelmäßig erweitert und modernisiert, die Flotte wurde in kurzen Abständen erneuert. Dabei wurden immer größere Schiffe gebaut, um mehr Pkw transportieren zu können. Bis 1995 wurden alle Autofähren der W.D.R. bei der Husumer Schiffswerft gebaut. Am 30. Juni 1962 erhielt die W.D.R. mit der Pidder Lyng I ihr erstes RoRo-Fährschiff. Es war 41,6 Meter lang und fasste 200 Passagiere und 36 Pkw. 1963 wurde die Nordfriesland III außer Dienst gestellt.[2] 1971 übernahm die W.D.R. die Amrumer Schiffahrts-AG (ASAG) mit dem 1968 gebauten Fährschiff Amrum. Damit kam die „Halliglinie“, die den Festlandshafen Schlüttsiel mit den Halligen Hooge und Langeneß und den Amrumer Häfen Wittdün und Steenodde verband, zur W.D.R.[3] Im selben Jahr wurde zwischen Dagebüll, Wyk und Wittdün der tideunabhängige Verkehr eingeführt. 1986 wurde mit der Uthlande IV ein W.D.R.-Fährschiff in der Werft verlängert, um seine Kapazität zu erhöhen, 1987 folgte die Nordfriesland V.[3]

1992 war das bisherige Rekordjahr der W.D.R., als kurz nach der deutschen Wiedervereinigung rund 2,25 Millionen Passagiere die Fähren nutzten. 1995 erwarb die W.D.R. die Mehrheit der Anteile des Landes Schleswig-Holstein an der Nordfriesischen Verkehrsbetriebe AG (NVAG), die die Bahnstrecke von Dagebüll nach Niebüll betrieb. Die Beteiligung wurde 2000 im Zuge der Konzentration der W.D.R. auf das eigene Kerngeschäft an ein norddeutsches Nahverkehrskonsortium weiter veräußert. Die NVAG meldete 2003 Insolvenz an und firmiert heute unter dem Namen neg als Tochtergesellschaft der luxemburgischen CFL.

Die „Halliglinie“[4] wurde gekürzt, so dass Steenodde nicht mehr angelaufen wurde. Die Amrum war bis 1991 im Einsatz und wurde nach Rügen verkauft. Sie wurde durch die Hilligenlei II ersetzt, die den großen W.D.R.-Fähren ähnelte und 2002 von der noch kleineren Hilligenlei I (heute Hilligenlei) abgelöst wurde. Von 1999 bis 2006 war die W.D.R. Miteigentümerin des Highspeed Catamaran CAT No. 1, der im Helgoland-Verkehr eingesetzt wurde. 2002 führte die W.D.R. letztmals mit der Pidder Lyng II Ausflugsfahrten nach Helgoland durch. Sie wurde an die Adler-Schiffe verkauft und fuhr in deren Auftrag 2006 erneut im Helgolandverkehr. 2009 wurde die Busflotte von 14 auf acht Busse verringert und der Gelegenheitsverkehr auf Föhr aufgegeben.

2010 wurde mit der Uthlande V erstmals eine Doppelendfähre in Betrieb genommen, deren Kapazität den bisherigen Fähren bei gleichzeitig geringerem Tiefgang überlegen ist. Sie wurde auf der Sietas-Werft in Hamburg gebaut.[5] Ende 2011 soll mit der Schleswig-Holstein IV ein baugleiches Schiff den Dienst aufnehmen. Es wird von der Neptun-Werft in Rostock gebaut.

Gegenwart

Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum befindet sich im Besitz von rund 540 Gesellschaftern, eine für die Gesellschaftsform einer GmbH ungewöhnliche Anzahl (Stand 2011). Größte Einzelgesellschafter sind die AG Reederei Norden-Frisia mit rund 35 % und die Stadt Wyk auf Föhr mit rund 31 %. Die W.D.R. ist ihrerseits maßgeblich an der Inselparkplatz Dagebüll GmbH, der Neuen Pellwormer Dampfschiffahrtsgesellschaft mbH, der AG Reederei Norden-Frisia sowie anderen Unternehmen in der Region beteiligt. Geschäftsführer ist der Schifffahrtskaufmann Axel Meynköhn.

Die W.D.R. hat etwa 175 Mitarbeiter. Pro Jahr befördern die Fähren rund 1,8 Millionen Fahrgäste, 280.000 Pkw und 30.000 Lastkraftwagen. Rund 22.000 Fahrgäste nutzen den Ausflugsverkehr der W.D.R. Die sieben Busse des Typs Mercedes-Benz Citaro werden im Linienverkehr eingesetzt und haben jährlich rund 790.000 Fahrgäste.[6]

Die W.D.R. arbeitet in allen Bereichen, auch den defizitären wie der Halligversorgung und dem Busverkehr, ausschließlich eigenwirtschaftlich, also ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand.[6]

Routen und Fahrtgebiet

Folgende Routen werden im Linienverkehr betrieben:

  • Insellinie[4] [Dagebüll]]–Wyk auf FöhrWittdün (Amrum)
    • Dagebüll–Wyk (Fahrtzeit rund 45 Minuten)
    • Dagebüll–Wittdün (Fahrtzeit rund 90 Minuten, über Föhr rund 120 Minuten)
    • Wyk–Wittdün (Fahrtzeit rund 60 Minuten)
  • Halliglinie[4] SchlüttsielHoogeLangeneß–Wittdün (Amrum)
    • Schlüttsiel–Hooge (Fahrtzeit rund 60 Minuten)
    • Schlüttsiel–Langeneß (Fahrtzeit rund 90 Minuten, über Hooge)
    • Schlüttsiel–Wittdün (Fahrtzeit rund 150 Minuten, über Hooge und Langeneß; nur im Sommerhalbjahr)[7]

Föhr wird im Sommerhalbjahr planmäßig rund elf Mal täglich angelaufen, Amrum rund fünf Mal, davon zwei Mal direkt von Dagebüll. Dazu kommen bei Bedarf Sonderfahrten. Im Winterhalbjahr verkehren die Fähren etwas seltener, die Fähren von und nach Amrum verkehren stets über Föhr. Die Halliglinie wird im Sommerhalbjahr täglich ein Mal ganz und ein Mal von Schlüttsiel bis Hooge und Langeneß befahren. Im Winterhalbjahr findet nur auf dem Abschnitt Schlüttsiel–Halligen Betrieb statt, an zwei Tagen pro Woche wird die Halliglinie gar nicht bedient.

Im Gegensatz zu einigen anderen Nordseeinseln wie Juist, Spiekeroog und Wangerooge ist es auf Grund der Wasserverhältnisse im Seegebiet zwischen den nordfriesischen Inseln und Halligen und dem Festland nahezu jederzeit, auch bei mittlerem Niedrigwasser, möglich, einen tideunabhängigen Fährverkehr mit festen Abfahrtszeiten durchzuführen. Beeinträchtigungen des tideunabhängigen Fahrplans treten insbesondere auf bei Niedrigwasser in Verbindung mit starken und anhaltenden Ostwindlagen. Sehr flache Stellen, die von Zeit zu Zeit ausgebaggert werden müssen, befinden sich in den gekennzeichneten Fahrwassern vor Dagebüll und Wittdün. Sturmfluten können bei Hochwasser eine Überflutung der Fährmolen zur Folge haben. In dieser Situation ist zwar die Fährschifffahrt noch möglich, aber nicht die Be- und Entladung der Schiffe in den Häfen. In sehr kalten Wintern kann Eisgang zur Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs führen.

Auf Föhr wird der Busverkehr auf zwei gegenläufigen Ringlinien durchgeführt, der alle Inseldörfer bedient. Dazu kommen Fahrten im Schülerverkehr. Auf Amrum gibt es nur eine Linie, die alle Dörfer bis auf Steenodde bedient. Im Sommer verkehren die Busse deutlich häufiger als im Winterhalbjahr.

Liste der Schiffe der W.D.R.[8]

Name
Schiffstyp
Tonnage (BRT)
Stapellauf
Einsatz bei der W.D.R.
Anmerkungen
Nordfriesland I Dampfer 54 1885 1885–1890 erstes im Auftrag der Reederei gebautes Schiff
Föhr et Dagebüll Dampfer 12,6 ts ca. 1834–1839 1885–1896 ursprünglich Kanonenboot, durch Übernahme der Wyker Fährgenossenschaft erworben
Stephan Dampfer 49 1887 1887–1899
Hamburg Raddampfer 102 1866 1890–1899
Nordfriesland II Dampfer 121 1894 1894–1910
von Thielen Dampfer 133 1900 1900–1912
Wyck-Föhr Raddampfer 74 1878 1902–1907
Wyk-Föhr Dampfer 85 1944 1907–1938
Föhr-Amrum Dampfer 211 1908 1908–1946 Bombenangriff am 26. Juni 1944, Tod des Kapitäns
Albert Ballin Motorschiff 77 1911 1911–1919
Föhr-Dagebüll Motorschiff 99/164 1912 1912–1969 1935 Verlängerung um 3,4 m, ab 1951 Hilligenlei I, ab 1952 im Helgolandverkehr
Steffen-Heinrich Motorschiff 33 1925 1925–1940
Nordfriesland III Motorschiff 285 1927 1927–1963 erstes W.D.R.-Schiff mit Pkw-Beförderung
Kapitäne Christiansen Motorschiff 160/? 1938 1938–1971 ab 1945 Uthlande I, ab 1955 erneut Kapitäne Christiansen, 1958 um 6,8 m verlängert
Uthlande II Motorschiff 334 1955 1955–1968 ab 1959 Orange Star, ab 1962 erneut Uthlande II, Einsatz auch im Helgolandverkehr
Schleswig-Holstein I Motorschiff 351 1958 1958–1970 ab 1968 Uthlande III
Rüm Hart I Motorschiff 373 1959 1959–1982 vor allem im Ausflugsverkehr, auch nach Helgoland
Pidder Lyng Autofähr- und Passagiermotorschiff 296 1962 1962–1971 erstes RoRo-Schiff der W.D.R.
Klaar Kimming Motorschiff 433 1964 1964–1999 vor allem im Ausflugsverkehr, auch nach Helgoland
Nordfriesland IV Autofähr- und Passagiermotorschiff 493 1966 1966–1977
Insel Föhr Autofähr- und Passagiermotorschiff 777 1968 1968–1980
Störtebeker Motorschiff 96/115 1969 1969–2009 vor allem im Ausflugsverkehr, 1972 um 3,7 m verlängert
Insel Amrum Autofähr- und Passagiermotorschiff 495 1970 1970–heute 1977 Einbau eines Sonnendecks
Stadt Husum Motorschiff 149 1960 1971–1983 durch Übernahme der ASAG erworben, planmäßig auf der Halliglinie
Amrum Autofähr- und Passagiermotorschiff 212 1968 1971–1992 durch Übernahme der ASAG erworben, planmäßig auf der Halliglinie
Delphin Motorschiff 66 1970 1971–1983 Ausflugsschiff, seit 1983 als Eilun mit Heimathafen Wittdün
Schleswig-Holstein II Autofähr- und Passagiermotorschiff 823 1972 1972–1987
Hilligenlei II Motorschiff 249 1970 1976–1983 vor allem im Ausflugsverkehr
Nordfriesland V Autofähr- und Passagiermotorschiff 924/999 1978 1978–1995 1987 um 9,9 m verlängert
Uthlande IV Autofähr- und Passagiermotorschiff 923/
1734 (BRZ)
1980 1980–heute 1986 um 9,9 m verlängert
Pidder Lyng II Motorschiff 999 1972 1981–2002 vor allem im Helgolandverkehr
Rüm Hart II Motorschiff 105 1969 1982–heute vor allem im Ausflugsverkehr
Schleswig-Holstein III Autofähr- und Passagiermotorschiff 1743 (BRZ) 1988 1988–2011
Hilligenlei III Autofähr- und Passagiermotorschiff 630 (BRZ) 1991 1991–2006 planmäßig auf der Halliglinie, ab 2002 ohne regelmäßigen Betrieb
Rungholt Autofähr- und Passagiermotorschiff 2265 (BRZ) 1992 1992–heute
Nordfriesland VI Autofähr- und Passagiermotorschiff 2290 (BRZ) 1995 1995–heute letztes von der Husumer Schiffswerft

gebaute W.D.R.-Schiff

CAT No. 1 Hochgeschwindigkeits-
katamaran
? 1999 1999–2006 gemeinsam mit drei anderen Reedereien im Helgolandverkehr eingesetzt, Höchstgeschwindigkeit 40 Knoten
Hilligenlei I Autofähr- und Passagiermotorschiff 467 (BRZ) 1985 2002–heute planmäßig auf der Halliglinie, ab 2010 Hilligenlei
Uthlande V Autofähr- und Passagiermotorschiff 3179 (BRZ) 2010 2010–heute erste Doppelendfähre der W.D.R.

Aktuelle Flotte der W.D.R.

Uthlande

Die Uthlande (V)
Hauptartikel: Uthlande (2010)

Das Uthlande (V) wurde 2009/2010 auf der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde gebaut. Hierbei handelt es sich um den ersten Fährschiffsneubau für die W.D.R. seit 1995. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen anderen Schiffstyp als bei den bisherigen W.D.R.-Fähren. Die neue Uthlande wurde mit einem Voith-Schneider-Antrieb ausgelegt, so dass das zeitaufwändige Wenden in den Häfen entfällt. Die neue Fähre kann 1.200 Fahrgäste (im Winter 650) und etwa 75 Pkw befördern. Sie ist 75,88 m lang und 15,8 m breit, der Tiefgang im beladenen Zustand beträgt 1,75 m.

Da das Ein- und Ausschiffen der Fahrgäste mit der neuen Uthlande nicht mehr über das Fahrzeugdeck, sondern über von den Molen aus zugeführte barrierefreie Fußgängerrampen erfolgen soll, werden entsprechende bauliche Maßnahmen an den Hafenanlagen in Dagebüll, Wyk und Wittdün erforderlich. Diese Baumaßnahmen werden von drei kommunalen Hafenbetreibern durchgeführt und vom Land Schleswig-Holstein mit bis zu 5,1 Millionen Euro gefördert. Für den Umbau der Häfen wird mit Kosten von insgesamt 6 Millionen Euro gerechnet.

Die Überführungsfahrt der Fähre von Hamburg fand am 4. und 5. Juni 2010 statt.[9] Die Taufe erfolgte am 11. Juni 2010 in ihrem neuen Heimathafen Wyk auf Föhr. Seit dem 15. Juni 2010 wird die Uthlande fahrplanmäßig auf der Insellinie eingesetzt.

Nordfriesland (VI)

Die Nordfriesland (VI) in Dagebüll
Hauptartikel: Nordfriesland (1995)

Die Nordfriesland (VI) wurde 1995 in Husum gebaut. Namenspatron ist die Region Nordfriesland. Das Schiff ist 67,84 m lang, 15,4 m breit und hat einen Tiefgang von 1,9 m. Vermessen ist das Schiff mit 2.287 BRZ. Die Tragfähigkeit beträgt 356 tdw, das Schiff kann bis zu 1.190 Personen und 53 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen leisten 1.920 kW (2.600 PS), die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 12,5 Knoten (entspricht 23 km/h) beschleunigen.

Rungholt

Brücke der Rungholt
Hauptartikel: Rungholt (1992)

Die Rungholt wurde 1992 in Husum gebaut; Namenspatron ist der in der Nordsee versunkene Ort Rungholt auf der Insel Strand. Das Schiff ist 67,84 m lang, 15,4 m breit und hat einen Tiefgang von 1,9 m. Die Fähre ist mit 2.287 BRZ vermessen. Die Tragfähigkeit beträgt 356 tdw, das Schiff kann bis zu 1.190 Personen und 53 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen leisten 1.920 kW (2.600 PS), die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 12,5 Knoten (entspricht 23 km/h) beschleunigen.

Uthlande (IV)

Die Uthlande (IV) zwischen Dagebüll und Wyk auf Föhr
Hauptartikel: Uthlande (1980)

Die Uthlande (IV) wurde 1980 in Husum gebaut und 1988 in Papenburg verlängert; Namenspatron ist die – teilweise in der Nordsee versunkene und dem Festland vorgelagerte – Region Uthlande. Das Schiff ist 67,84 m lang, 13,4 m breit und hat einen Tiefgang von 1,9 m. Die Fähre ist mit 1.734 BRZ vermessen. Die Tragfähigkeit beträgt 227 tdw, das Schiff kann bis zu 975 Personen und 48 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen leisten 1.190 kW (1.600 PS), die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 12 Knoten (entspricht 23 km/h) beschleunigen. Mit der Indienststellung der neuen Doppelendfähre Uthlande (V) – siehe oben – stand die Uthlande zum Verkauf. Da aber Anfang 2010 die Schleswig-Holstein (III) verkauft werden konnte, wurde bis zur Inbetriebnahme der Schleswig-Holstein (IV) die Uthlande (IV) reaktiviert.

Hilligenlei

Die Hilligenlei
Hauptartikel: Hilligenlei (1985)

Die Hilligenlei (bis März 2010 Hilligenlei I) wurde 1985 in Husum für den Fährverkehr von Nordstrand nach Pellworm gebaut und war später für die Reederei Adler-Schiffe als „Duty-Free“-Schiff auf der Oder im Einsatz. 2002 übernahm die W.D.R. das Schiff als Nachfolger für die Hilligenlei, die nach längerer Aufliegezeit 2006 nach Emden verkauft wurde. Namenspatron ist die gleichnamige Warft auf der Hallig Langeneß. Das Schiff ist 38,3 m lang und mit 467 BRZ vermessen. Die Tragfähigkeit beträgt 115 tdw, das Schiff kann bis zu 300 Personen und 20 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen können das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 10 Knoten (entspricht 19 km/h) beschleunigen. Die Hilligenlei wird im Linienverkehr auf der Halliglinie eingesetzt. Im Winterhalbjahr ist sie im Liniendienst zwischen Pellworm und Nordstrand anzutreffen, wenn das Pellwormer Fährschiff Pellworm (I) in Husum auf der Werft ist.

Insel Amrum

Hauptartikel: Insel Amrum

Das Motorschiff Insel Amrum wurde 1970 in Husum gebaut; Namenspatron ist die Insel Amrum. Das Schiff ist 55,54 m lang, 13,1 m breit und hat einen Tiefgang von 1,46 m. Es ist mit 565 BRZ vermessen. Die Tragfähigkeit beträgt 163 tdw, das Schiff kann bis zu 400 Personen und 43 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen leisten 1.235 kW (1.680 PS), die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 13,5 Knoten (entspricht 25 km/h) beschleunigen.

Rüm Hart (II)

Hauptartikel: Rüm Hart (1969)
Die Rüm Hart (II) am Anleger von Langeneß

Das Ausflugsschiff Rüm Hart (II) wurde im Jahre 1969 in Oldersum gebaut; Namensgeber ist der nordfriesische Wahlspruch „Rüm hart – klaar kiming“ (weites Herz – klarer Horizont). Das Schiff ist 35,0 m lang, 7,31 m breit und hat einen Tiefgang von 0,87 m. Vermessen ist es mit 179 BRZ. Die Tragfähigkeit beträgt 47 tdw, das Schiff kann bis zu 374 Personen aufnehmen. Die Hauptmaschinen leisten 691 kW (940 PS), die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 12,5 Knoten (entspricht 23 km/h) beschleunigen.

Literatur

  • Jan Mordhorst: Wyker Dampfschiffs-Reederei 125 Jahre. Seehafen, Hamburg 2010, ISBN 978-3-87743-825-1
  • Jubiläum Wyker Dampschiffs-Reederei · Seit 125 Jahren Inseln und Halligen zuverlässig versorgt. In: Hansa, Heft 4/2010, S. 58–67. Schiffahrts-Verlag Hansa, Hamburg 2010, ISSN 0017-7504

Weblinks

 Commons: Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Geschichte bis 1920 Offizielle Website der Reederei, abgerufen am 25. Februar 2011
  2. a b Geschichte 1920–1960 Offizielle Website der Reederei, abgerufen am 25. Februar 2011
  3. a b Offizielle Website der Reederei/Geschichte 1960–1990, abgerufen am 25. Februar 2011
  4. a b c Fahrplan 2011/2012 der W.D.R., abgerufen am 1. November 2011
  5. Bericht über die Uthlande V, abgerufen am 25. Februar 2011
  6. a b Offizielle Website der Reederei, abgerufen am 25. Februar 2011
  7. Fahrplan Winterhalbjahr Schlüttsiel–Halligen, abgerufen am 25. Februar 2011
  8. Liste aller Fährschiffe der W.D.R. seit 1885, abgerufen am 24. Februar 2011
  9. Bericht der sh:z, abgerufen am 8. Juni 2010

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