Wóden

Wóden

Odin oder südgermanisch Wodan, altisländisch Óðinn, altenglisch Wōden, altsächsisch Uuoden[1], althochdeutsch Wuotan, gemeingermanisch *Wôðanaz, ist der Hauptgott in der nordisch-germanischen Mythologie und Religion, wie sie in den eddischen Dichtungen vorgestellt wird.[2]

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Herkunft

Etymologie

Der Name Wodan entstammt nach Ansicht mancher sprachwissenschaftlich geprägter Richtungen einem Wortgeschlecht, das eine westliche Dehnform zum indogermanischen *wat „anblasen, anfachen“, im übertragenen Sinn „inspirieren“, darstellt, verwandt mit altindisch vátati. Das mittelhochdeutsche und althochdeutsche wuot neuhochdeutsch Wut entstammt ebenfalls diesem indogermanischen Wortgeschlecht, entsprechend altnordisch ódr, mit der Bedeutung von „Stimme, Gesang, Leidenschaft, Dichtung“, verwandt mit gemeingermanisch *wōda „besessen, erregt“. Diese Bedeutungen sind charakteristische Darstellungen der Wesenhaftigkeit und der Handlungsmaximen Odins/Wodans.[3] Die inspirierte, seelische Erregung kann sich auf die poetische Dichtung ebenso beziehen wie auf die Magie und deren Möglichkeiten im Krieg, indem die Gegner magisch verblendet wurden, oder auf die jähzornartige Berserkerwut.

Der Wochentag Mittwoch nimmt in anderen germanischen Sprachen nach der Interpretation respektive Anlehnung des römischen Vorbilds auf Wodan Bezug. Der „Wodanstag“ oder auch „Wodenstag“, „Woensdag“ im Niederländischen, wurde im Neuenglischen zum Wednesday, im Dänischen und Schwedischen vergleichbar „onsdag“, dem Odinstag. Die Entlehnung hängt mit der Übernahme der römischen 7-Tage-Woche durch die kontinentalen Germanen des 2.–3. Jahrhunderts zusammen. Der „Mittwoch“ stammt aus einer Lehnübersetzung des lateinischen dies Mercurii, Tag des Merkur, der als Äquivalent Wodans betrachtet wurde (siehe dazu Interpretatio Romana).

Herkunft

Als früheste Nachweise der Gottheit wurden Felsbilder in Skandinavien gedeutet, die übermannsgroße Figuren in phallischer Pose und mit einem Speer bewaffnet zeigen.[4] Diese Deutungen sind aber umstritten und beruhen auf den spätheidnisch-skandinavischen schriftlichen sowie bildhaften Darstellungen Odins als einer mit einem Speer attributierten Gottheit neben Thor mit seinem Hammer und Tyr als Schwertgott.

Tacitus setzt Wodan mit Odin gleich und lehnt den Gott an den römischen Merkur an, den zuvor schon Caesar namentlich so erwähnt. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wurde Wodan in der Germania Inferior durch Weihesteine geehrt, die in der Regel von Germanen gestiftet wurden, die in römischen Militär- oder Staatsdiensten standen. Die Steine tragen Inschriften, die den Namen Merkurs mit germanischen Begrifflichkeiten paaren, seien es Bezüge zu Örtlichkeiten, zu einzelnen Stämmen oder Namensformen mit anderen Bezügen. Beispielhafte Inschriften sind „Mercurius Cimbrianus“ – Wodan der Kimbern und „Mercurius Leudisius“ – als Wodan von Lüttich.[5]

Die Deutungen[6] der Felsbilder führten neben anderen Aspekten[7] in der Forschung zu einer ungeklärten Streitfrage. Auf der einen Seite die in Anlehnung an G. Dumézil und anderen[8]vertretene These, dass Wodan/Odin eine gesamtgermanische Götterfigur seit indogermanischen Zeiten her sei.[9] Und auf der anderen Seite die These der allmählichen Wanderung Wodans und dessen Kults,[10] die sich vor der Zeitenwende in dem niederrheinisch-nordwestdeutschen Raum bzw. Tiefebene entwickelte und ausbreitete und den alten Hoch- und Himmelsgott Tiwaz aus dessen Stellung verdrängte.[11] Und diese Prozesse angesichts der Auseinandersetzungen mit Rom und den innergermanischen Verhältnissen.[12]

Schriftzeugnisse im kontinental-germanischen Bereich sind spärlich, hauptsächlicher Nachweis sind hier spätere, zum Teil nach der Christianisierung verfasste Quellen (Edda)[13], die die im Brauchtum tief verwurzelten Erinnerungen an die heidnische vorchristliche Zeit und deren religiöse Riten und Mythologien reflektieren.[14] Zudem ist in den isländisch-eddischen Schriften des Hochmittelalters der Einfluss der Christianisierung und sowohl christlicher als auch griechisch-römischer Vorstellungen auch und gerade bei der Darstellung Odins zu erkennen[15]. Otto Höfler[16] stellte auf Grundlage der disparaten Quellensituation zu Odin/Wodan fest, dass man diesen nicht zu einem einheitlichen anthropomorphen, menschengestaltigen Charakterbild zusammenfassen kann, jedoch lässt sich über die Epoche des germanischen Paganismus hinweg ein einheitlicher Kulttypus feststellen. Dieser manifestiert sich, wie in der etymologischen Deutung kurz umrissen, folgend:

  • die Beziehung zur Ekstase
  • der Bezug zu den Toten beziehungsweise Totenkult
  • die Verwandlungsfähigkeit
  • kriegerische, vegetative und dämonische Züge.

Wodan in der kontinentalen Überlieferung

Wodan ist der bestbezeugte Gott bei den germanischen Stämmen und Völkern der Wanderungszeit, unter dem Gesichtspunkt der raren primären Quellenlage:

Odin in der nordischen Mythologie

Brakteat mit Runeninschrift. Dargestellt ist Odin als göttlicher Heiler

Odin ist eine der komplexesten Gestalten in der nordischen Mythologie. Odin wurde in den altnordisch-isländischen mythologischen Schriften und Sagatexten zahlreiche Beinamen beigefügt. In Form der so genannten Kenningars; siehe dazu Liste der Beinamen Odins.

Zusammenfassung aus der Lieder- und Prosa-Edda

Aus den salzbereiften Steinen leckte die Kuh Audhumbla den Riesen Bure; dieser bekam einen Sohn, Bör, welcher sich mit der Riesentochter Bestla vermählte und mit ihr Odin, Vili und zeugte. Die letzteren beiden verlieren sich aus der Asengeschichte, werden selten erwähnt und haben wenig getan; Odin aber waltet mächtig, schöpferisch, durch alle Zeiten hindurch, bis zum Weltuntergang – dem Götterschicksal Ragnarök. Die erste Tat der drei vereinten Brüder war, dass sie gegen den Joten Ymir auszogen, ihn erschlugen und aus seinem Leichnam die Welt bildeten. Die Welt war durch Ymirs Blut überschwemmt und es rettete sich nur ein Paar, der Riese Bergelmir und dessen Frau. Nachdem die Erde gebildet war,sie war in zwei Teile geteilt, die eine nur aus Feuer,Müsbühlheim, die andere nur aus Eis, Jötunheim, dazwischen die Schlucht,Ymirs Grab,bevölkerte Odin diese, indem er ein Menschenpaar, Ask und Embla, erschuf. Allein das Riesengeschlecht pflanzte sich gleichfalls fort, und so war von Anfang an der Streit zwischen dem Guten und dem Bösen gelegt, in welchem auch Odin selbst untergeht, da er doch nur ein endlicher Gott ist.

Bildnis von Odin auf einer Helmplatte des 7. Jahrhunderts

Odin ist überaus weise. Sein Wissen verdankt er zwei Raben, Hugin und Munin, die auf seinen Schultern sitzen und ihm alles erzählen, was auf der Welt geschieht, weshalb er auch der Rabengott heißt; ferner einem Trunk aus Mimirs Brunnen, wofür er ein Auge verlor, daher auch der Einäugige genannt wird. Den köstlichen Skaldenmet wusste er sich durch seine List und männliche Schönheit von Gunlöda zu verschaffen, ist daher auch Dichterkönig und führt den Beinamen Liodasmieder (Liedermacher, Verseschmieder).

Odins Gattinnen und Geliebte sind: Jörd (Mutter des Thor), Rinda (Mutter des Vali), Frigga die Asenkönigin (Mutter des Balder, Bragi, Hermode und Tyr), Grydur (Mutter des Vidar), neun reine Riesenjungfrauen von unendlicher Schönheit, welche alle neun, am Meeresstrand schlafend, zugleich Mütter des Heimdall wurden; Skade, früher Njörds Gattin (von O. Mutter des Semming und vieler anderer Söhne), Gritha (Mutter Skiolds); ferner erfreuten ihn mit ihrer Gunst die Riesentochter Gunlöda und Laga, die Göttin der Gewässer.

Odin wohnt in Asgard, wo er drei Paläste hat: Walaskialf und Gladsheim mit Walhall. Von dem ersten vermag er die ganze Welt zu überschauen; der zweite ist zu den Versammlungen des Götterrats bestimmt; darin befindet sich die Halle, in der sich um ihn alle Helden der Erde sammeln, um mit ihm gegen die den Weltuntergang herbeiführenden Mächte zu kämpfen. Diese Helden heißen Einherjer, werden auf dem Schlachtfeld (Walstatt) durch die Walküren mit einem Kuss zum Festmahl Odins eingeladen und erwarten dort unter fortwährendem Festgelage und Kämpfen die Götterdämmerung (Ragnarök).

Selbst ein Freund des Zechens und der Schlachten, lässt Odin sich stets von zwei Walküren, Rista und Mista, mit goldenen Pokalen bedienen und kämpft mit den Einherjern auf seinem achtfüßigen Ross mit einem nie das Ziel verfehlenden Speer(Gugnir); doch helfen ihm weder seine Helden noch seine Waffen: Der Weltuntergang bringt auch ihm den Tod.[17]

Odins Selbstopfer

Odin ist beharrlich auf der Suche nach Weisheit. Er gibt ein Auge als Pfand gegen einen Schluck aus Mimirs Brunnen, um seherische Kräfte zu bekommen. Er raubt von der Riesin Gunnlöd den Skaldenmet Odrörir und bringt ihn in Adlergestalt zu den Göttern. Als Opfer für die Menschen hängt er im Weltenbaum Yggdrasil, verwundet von seinem eigenen Speer. Er hängt dort während neun Tagen und Nächten („Vom Speer verwundet, dem Odin geweiht, mir selber ich selbst, am Ast des Baums, dem man nicht ansehen kann, aus welcher Wurzel er spross“; aus Odins Runenlied 138), wobei er die Runen ersinnt (Odins Runenlied in der Hávamál der Lieder-Edda).

Magische Artefakte und Begleiter

Bildnis des Odin, 1888

Odin reitet jeden Morgen auf seinem achtbeinigen Ross Sleipnir und mit seinen beiden treuen Raben Hugin und Munin („Gedanke“ und „Erinnerung“) über den Morgenhimmel und erkundet die Welt. Seine Wölfe Geri und Freki („Gierig“ und „Gefräßig“) helfen ihm bei der Jagd. Er besitzt den goldenen Zwergen-Ring Draupnir und den Speer Gungnir, mit dem er den ersten Krieg in die Welten (Asgard, Midgard und Utgard, Wanaheim, Schwarzalbenheim, Lichtelfenheim, Helheim, Niflheim, Muspelheim) brachte, als er ihn ins Heer der Wanen warf. Weiterhin hat er den abgetrennten Kopf des Riesen Mimir, der die Zukunft vorhersagen kann. Von seinem Thron Hlidskjalf aus (er steht in Valaskjalf; siehe auch: Sökkvabekk oder Gladsheim) kann Odin alles sehen, was sich in der Welt ereignet.

Odin trägt einen Wunschmantel, der ihn an die Orte bringt, an denen er sich aufhalten will.

Brauchtum

Ausgehend von der Etymologie Wodans hat sich die Vorstellung im Volksglauben bis in die Neuzeit erhalten und tradiert, dass sich zur Zeit der Herbststürme Wodan in der wilden Jagd (dänisch-schwedisch Odensjakt) mit dem Heer der Verstorbenen durch den Himmel bewegt. Die wilde Jagd heißt im Nordischen auch Asgardareid. Odin und Frigg nehmen dort gemeinsam teil. Wodan als der Herr der Toten und Stürme (hier besonders die Herbststürme) kam bei den heidnischen Herbstfesten eine besondere Rolle zu. In den altsächsischen Siedlungs- und Sprachgebieten hielt sich bei Erntedankfeiern bis ins 16. Jahrhundert der Brauch, „Woden“ zu Ehren Bier als Trankopfer auszugießen und Tänze aufzuführen.

Jacob Grimm zeigte, dass besonders Erntesprüche und damit verbundene Segenssprüche auf Wodan Bezug nahmen. Vor allem in den ehemaligen sächsischen Gebieten, dem heutigen Niedersachsen und Westfalen, aber auch den sächsischen Siedlungsgebieten in England, wo der Wodanskult tief in den Stammes-Sagen verwurzelt war und auf das tradierte Brauchtum bis in die Gegenwart abstrahlt. Grimm führte z.B. aus den mecklenburgischen und besonders aus dem schaumburg-lippischen Landen folgende Erntesprüche in den jeweiligen niederdeutschen Dialekten an[18]:

Mecklenburg:

Wode, Wode, hale dinnen Rosse nu voder,
nu Diestel un Dorn,
ächter jar beter Korn!“

„Wode, Wode, hole deinem Rosse nur Futter,
nun Distel und Dorn,
über' s Jahr dessen Korn.”

Schaumburg:

Wold, Wold, Wold !
Hävenshüne wei wat schüt,
jümm hei dal van Häven süt.
Vulle Kruken un Sangen hät hei,
upen Holte wässt manigerlei:
hei is nig barn un wert nig old.
Wold, Wold, Wold ! “

Wold, Wold, Wold !
Himmelshüne weiß was geschieht,
vom Himmel er herunter sieht,
Volle Krüge und Garben gibt er,
im Walde wächst mancherlei:
Er ist nicht geboren und wird nicht alt.
Wold, Wold, Wold ! “

Wahrscheinlich wurde Wodan, außer der Trankspende, auf dem abgeernteten Feld Getreide stehen gelassen (regional z.B. in Ostwestfalen noch heute anzutreffen). Geistliche, die sich bis ins 19. Jahrhundert an solchen Riten beteiligten, erhielten als eigene Abgaben auch Getreideopfer zum Schutz der Feldfrucht[19].

Auf einer Synode im Jahr 813 ließ der Frankenkönig Ludwig der Fromme, Sohn Karls, den Michaelstag in die Woche des Festes für Wodan legen. Die zahlreichen Michaelskapellen in Norddeutschland weisen auf vermutete vorherige Wodansheiligtümer oder andere Kultplätze hin.[20] Des weiteren deuten Funde von Weihesteinen auf den Bezug zwischen Wodan und St. Michael hin. So wurden auf dem „Michelsberg“, der ein Vorberg des Heiligenbergs bei Heidelberg ist, Weihesteine gefunden, welche die Inschrift „Mercurius Cimbrianus“ und „Mercurius Cimbrius“ tragen, und somit auf alte Wodanskultstätten hinweisen, die zu christlichen Zwecken umgewandelt wurden. In der Regel wurde auch durch die Errichtung von Kapellen vor Ort die christliche Inanspruchnahme ausgedrückt.[21] Im selben Zeitraum setzte eine deutliche Dämonisierung seitens der christlichen Missionare ein, wie es beispielsweise im Wortlaut des sächsischen Taufgelöbnisses nachzuvollziehen ist. Dies war im Falle Wodan/Odins insofern naheliegend und erfolgversprechend, als der schamanistisch-widernatürliche Grundzug des Gottes in der religiösen Praxis der Germanen alltäglich gegenwärtig war. Diese Verteufelung Wodans, dessen Machtlosigkeit dem Heerführer Christus[22] gegenüber, erfüllte sich besonders auch durch das Bild des heldenhaften Erzengels Michael, der den Drachen/Satan besiegt.

Siehe auch

Literatur

  • Adolf Bach: Die Geschichte der deutschen Sprache. Quelle & Meyer, Heidelberg 1965, ISBN ASIN B0000BG18Z. 
  • Hanns Bächtold-Stäubli: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Walter De Gruyter, Berlin und Leipzig 1929-1942, ISBN 3-11-016860-X. 
  • Arno Borst: Lebensformen im Mittelalter. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26513-8. 
  • Arthur Cotterell: Die Enzyklopädie der Mythologie. Edition XXL, ISBN 978-3-89736-300-7. 
  • Jan de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte (2 Bände). Walter De Gruyter, Berlin 1970. 
  • Jan de Vries: Die geistige Welt der Germanen. WBG, Darmstadt 1964. 
  • Jan de Vries: Altnordisches Etymologisches Wörterbuch. Brill, Leiden 1962, ISBN 9004054367. 
  • Wolfgang Golther: Handbuch der Germanischen Mythologie. Marixverlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-38-X. 
  • Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte (2 Bände). Carl Winter, Heidelberg 1913–1953. 
  • Karl Helm: Wodan – Ausbreitung und Wanderung seines Kultes. W. Schmitz Verlag, Gießen 1946. 
  • Herder Lexikon: Germanische und keltische Mythologie. Herder Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-451-04250-9. 
  • Andreas Hultgard: Wotan–Odin. In: H. Beck, D. Geuenich, H. Steuer (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. 35, de Gruyter, Berlin – New York 1992, ISBN 978-3-11-018784-7, S. 759 – 785. 
  • Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Walter de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 978-3-11-017473-1. 
  • Joseph Mansion: Althochdeutsches Lesebuch. Carl Winter, Heidelberg 1912. 
  • Wolfgang Meid: Aspekte der germanischen und keltischen Religion im Zeugnis der Sprache. Innsbruck 1991. 
  • Rudolf Much, Herbert Jankuhn, Wolfgang Lange: Die Germania des Tacitus. Carl Winter, Heidelberg 1967. 
  • Ernst Alfred Philippson: Germanisches Heidentum bei den Angelsachsen (Kölner anglistische Arbeiten Bd.4). Verlag Bernh. Tauchnitz, Leipzig 1929. 
  • Hermann Schneider (Hrsg.): Edda, Skalden, Saga. Festschrift Felix Genzmer. Carl Winter, Heidelberg 1952. 
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Kröner Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-520-36802-1. 
  • Rudolf Simek: Religion und Mythologie der Germanen. WBG, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-16910-7. 
  • Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen. Beck Verlag, München 2006, ISBN 3-406-50835-9. 
  • Ake V. Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X.. 
  • Wilhelm Vollmer: Wörterbuch der Mythologie aller Völker. Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden 2002, ISBN 978-3-8262-2200-9. 
  • Ernst Wasserzieher: Ableitendes Wörterbuch der deutschen Sprache. Dümmler Verlag, Berlin 1925. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Woden; Quelle für die Form Uuoden ist das sächsische Taufgelöbnis in altsächsischer Sprache. Die Wiedergabe ist aber teilweise in ahd. Schriftform, ostfränkischer Mundart mit angelsächsischem Einfluss in der Transkription, die das „W“ in dieser noch heute im Englischen so benannten Form des „Doppel-U“ wiedergibt.
  2. De Vries: Altnordisches Etymologisches Wörterbuch, S. 416
  3. Kluge, Wasserzieher: → etymologische Abhandlung unter den Stichworten „Wut, wütend“ und „Wotan“
  4. De Vries: Altgermanische Religionsgeschichte, § 373
  5. De Vries: Altgermanische Religionsgeschichte, §§ 363, 364. Helm: Altgermanische Religionsgeschichte, Bd. 1, §§ 209–211.
  6. Kurt Schier: Skandinavische Feslbilder als Quelle für die germanische Religionsgeschichte. In: Germanische Religionsgeschichte, Ergänzungsband Nr. 5 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Hrsg. H. Beck, D. Ellmers, K. Schier. Berlin – New York 1992. S. 198 f. Bezüglich der Deutungen De Vries u.a.
  7. Unter anderem sind diese Aspekte das von Tacitus (Kap. 39) beschriebene Opfer der Semnonen an einen regnator omnium deus (den alles beherrschenden Gott) der entweder als Wodan oder Teiwaz/Tiuz gedeutet wird (u. a. R. Much in Die Germania des Tacitus S. 438-437). Und die fehlenden Ortsnamenbezüge (Theophorismen) auf Odin in Skandinavien, die in Norwegen und Island zur Gänze fehlen. Diese Thematik wird bei den im Artikel angeführten wissenschaftlichen Autoren mit jeweiliger Präferenz ausgeführt.
  8. So auch Gustav Neckel, Jan de Vries, Ake V. Ström u.a.
  9. De Vries: Altgermanische Religionsgeschichte, § 374 f.
  10. So unter anderen Franz Rolf Schröder, Rudolf Much, Karl Helm besonders in dessen Schrift Wodan... (siehe Literaturliste).
  11. Otto Höfler: Das Opfer im Semnonenhain und die Edda. In: Festschrift für F. Genzmer (Hrsg. H. Schneider), Heidelberg 1952; S. 64 f. Herder Lexikon: S.186 Stichwort → Wodan, unterstützt die Wanderungshypothese
  12. Derolez: S.136. Bach: §44, durch Wanderungen Aufhebung der alten räumlichen Gliederung der germ. Stämme, und Entstehung einzelner Dialekte aus der gemeingermanischen Sprache.
  13. Golther: Kap.9; „..in der Odin-Dichtung gelangt man zunächst auf die unmittelbare Quelle, den deutschen Wodans-Glauben, der jedoch nicht unverändert, sondern im Gegenteil mit selbständigen Zusätzen der nordischen Skalden reichlich ausgeschmückt erscheint.“
  14. Das primäre mythische Motiv wurde vermengt mit dem sekundären Mythenkomplex (Lieder-Edda und Prosa-Edda). Je stärker entwickelt sich das mythologische Element darstellt, umso schwächer ist die dahinter stehende religiöse Dichte bzw. die Verlässlichkeit der Rückschlüsse auf die eigentliche Religion. Helm: Altgermanische Religionsgeschichte,Bd. 1, §§ 27, 28 ff. Walter Baetke: Art und Glaube der Germanen, Hamburg 1934, S.18
  15. Golther: „Die Frage dreht sich eigentlich gar nimmer ernstlich darum, ob die nordische Mythologie überhaupt fremde Bestandteile aufnahm, sondern nur, wie viele und auf welche Art [aus Sicht der neueren Forschung werden diese Aussagen in ihrer Absolutheit wie von Golther, so nicht mehr getroffen]. Die Baldersage, Odin am Galgen, den Weltbaum, diese Mythenkreise … entstanden unter Einwirkung antiker und christlicher Vorstellungen, welche die nordischen Wikinger in England und Irland kennen lernten … Längst war die Ähnlichkeit antiker und christlicher Sagen und Vorstellungen mit einzelnen Zügen nordischer Mythologie erkannt … worden.“
  16. Otto Höfler: Rezension zu J. de Vries Altgermanische Religionsgeschichte2. In: Otto Höfler – Kleinere Schriften, Helmut Birkhan (Hrsg.). Helmut Buske Verlag, Hamburg 1992. ISBN 3875480155. S.  332f.
  17. Vollmer: Inhaltliche Zusammenfassung zum Stichwort „Odin“
  18. Grimm: S.122,123 (nach der Ausgabe aus der Literaturliste)
  19. Borst: S.388
  20. HddA:Band 6, Stichwort → Michael, St. Michael
  21. Helm: Altgermanische Religionsgeschichte, Bd. 2, Teil 2, §§ 124, 150.
  22. So die Darstellung von Jesus Christus im Heliand in bewuster Anknüpfung an die sächsisch-germanische Weltsicht unter Einbeziehung des Formats der stabreimenden Heldenepik. (Jan De Vries: Heldenlied und Heldensage S. 254-256, 341, 342, Francke Verlag, Bern/München 1961)


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