Wüllen

Wüllen
Kalkwerk Hollekamp in Wüllen; hier wurde vom Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 1995 Kalk gefördert und gebrannt

Wüllen ist seit der Eingemeindung im Jahre 1969 ein Ortsteil von Ahaus. Neben dem Dorf selbst gehören heute die Bauernschaften Barle, Oberortwick, Quantwick, Sabstätte und Unterortwick zum Dorfgebiet. Die erste urkundliche Erwähnung von Wüllen taucht im Jahr 1188 auf. Wüllen war vermutlich oft in Verwaltungseinheit mit Ahaus verbunden, jedoch wurde es auch immer wieder selbstständig. Es besteht eine Partnerschaft mit dem französischen Argentré du Plessis.

Inhaltsverzeichnis

Sehenswertes

Pfarrkirche St. Andreas

Katholische Kirche St. Andreas in Wüllen

Früher erhob sich eine in karolingischer Zeit erbaute einschiffige Kirche, deren Fundamente aus dem 9. Jahrhundert nachweisbar sind. Im 12. Jahrhundert erfolgte die Errichtung des Wehrturms. 1473 wurde ein Langhaus als zweischiffige Halle errichtet. Die größte Glocke des Geläuts wurde von einem der bekanntesten mittelalterlichen Glockengießer, Gerhard van Wou 1496 zeitgleich mit einem Glockenguss für Wessum vor Ort gegossen. Die Querschiffe wurden 1870 angebaut und 1976/77 wurde die Kirche von innen neu gestaltet. Dabei wurden moderne Kirchenfenster des weltberühmten Glasbildners Johannes Schreiter eingebaut. 2001 wurde das südliche Seitenschiff umgestaltet, um Platz für die neue, ebenerdig angeordnete Orgel zu schaffen. Der Gehäuseentwurf des Neuendeicher Orgelbaumeisters Lobback ist von Schreiters Südfenster beeinflusst worden. Entgegen der Entwurfspraxis von Christian Lobback wurde die frontseitige Prospektgestaltung von ihm nicht drei- sonder zweidimensional angelegt, um eine möglichst große Reflexionsebene für das durch Schreiters Südfenster NIE WIEDER KRIEG gelenkte Licht zu erhalten. So ist ein guter Zusammenklang von Orgelarchitektur und dem Glasfenster entstanden.

Quantwicker Mühle

Die im Jahre 1835 errichtete 'Quantwicker Mühle' zeigt die bekannte holländische Bauart der Achteckmühlen, ihr achteckige Unterbau steht fest und nur die Kappe einschließlich Achse, dem großen Kammrad und dem Flügelkranz wurde auf einem Rollkranz und mit Hilfe des Drehwerks jeweils in den Wind gedreht. Seitdem sie nicht mehr in Betrieb ist wird sie für die Ausstellung einer kleinen privaten Kunstausstellung verwendet, die jedoch nicht regelmäßig stattfindet

Steenerne Crüce

Das 'Steenerne Crüce' erinnert an eine Gerichtsstätte, an der im 12. Jahrhundert bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1811 Recht gesprochen wurde. Eine Nachbildung des Kreuzes wurde 1909 am alten Handelsweg, der vom Ruhrgebiet über Wüllen und Wessum bis nach Holland führte, errichtet. Das ursprüngliche Kreuz blieb bis zum Ansatz des Querbalkens erhalten und befindet sich heute im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster.

Spieker Laink-Vissing

Der als Speicher für landwirtschaftliche Produkte gedachte und genutzte 'Spieker Laink-Vissing' wurde im Jahre 1732 errichtet. Inzwischen wurde er wieder aufgebaut und renoviert und dient als Begegnungsstätte.

Sport

Der größte Sportverein in Wüllen ist der 'Turn- und Sportverein Wüllen 1920 e.V.' (TuS Wüllen) mit den Abteilungen Fußball, Turnen, Badminton, Tennis und Gymnastik.

Feste

Das wohl größte weltliche Fest in Wüllen ist der Karneval, an dem sich Wüllen in „Klein-Köln“ verwandelt. Seit dem Jahre 2000 wird dieses Fest in einem 1200 m² großen Festzelt gefeiert. Abschluss der Fünften Jahreszeit ist der Rosenmontagsumzug. Närrinnen und Narren begrüßen sich in "Klein-Köln" mit "Helau".

Des Weiteren gibt es einmal im Jahr im Oktober das mittlerweile traditionelle Oktoberfest in Wüllen. Im Jahr 2008 wurde das Oktoberfest ausgesetzt.

Außerdem findet jedes Jahr entweder das Schützenfest oder die Dorfmeisterschaften statt.

Vereine

  • Musikverein Wüllen 1912 e.V.
  • Heimatverein Wüllen e.V.
  • Karnevalsverein "Klein-Köln" Wüllen 1850 e.V.
  • Kolping Wüllen

Weblinks

Literatur

  • Kneppe, Cornelia u. Uwe Lobbedey: Zur älteren Geschichte von St. Andreas in Wüllen : Ergebnisse einer Notgrabung 1976. - In: Westfalen : Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde - 78. 2000 (2002), S. 270-285
  • Lobback, Christian G.: "Eine Orgel für das 21. Jahrhundert", Seite 12-15, in: Die Orgel von St. Andreas Wüllen, Herausgeberin: Kirchengemeinde St. Andreas Wüllen
  • Wüllen: Bausteine zur Geschichte eines Dorfes im Westmünsterland / hrsg. vom Heimatverein Wüllen e.V.Red., Druckvorlage: Johannes Stinner. - Ahaus : Stadt Ahaus [u.a.] . - Bd. 1. - 1996 = (Beiträge zur Geschichte der Stadt Ahaus ; 6) ; Bd. 2. - 2001 = (Schriftenreihe des Heimatvereins Wüllen e.V. ; 5)

52.0652777777786.97527777777787Koordinaten: 52° 4′ N, 6° 59′ O


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