Yamaha XJ 600 S

Yamaha XJ 600 S
Yamaha

XJ 600 S Diversion, Baujahr 1997

XJ600 S/N Diversion
Hersteller: Yamaha Motor
Produktionszeitraum: 1991–2003
Klasse: Sporttourer/Naked Bike
Motor: Typ: 4-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor, 4 Ventile pro Zylinder

Ventilsteuerung: DOHC
Kühlung: luftgekühlt
Verdichtung: 10:1
Gemischaufbereitung: Vergaser MIKUNI BDS28

Bohrung (mm): 58.5
Hub (mm): 55.7
Verdichtung:  ?
Hubraum (cm³): 598
Leistung (kW/PS): 45 /61 bei 6500 U/min
Drehmoment (Nm): 53 bei 7500 U/min
Kraftstoff: Benzin bleifrei
Kraftstoffverbrauch: 5,6l/100km
Getriebe: 6-Gang
Antrieb: Kettenantrieb
Fahrwerk/Rahmen: Doppelrohrrahmen mit Telegabel vorn und Monofederbein hinten
Bremsen: vorne: Hydraulische Einscheibenbremse 320mm bzw.
Doppelscheibenbremse 298mm (ab 1997)
hinten: Hydraulische Einzelscheibenbremse 245mm
Radstand (mm): 1445
Bereifung vorne: 110/80 17 57H
Bereifung hinten: 130/70 ZR-18 63H
Sitzhöhe (cm): 775
Leergewicht (kg): 193
Gewicht fahrbereit (kg): 197
Zuladung (kg): 200
Tankvolumen (Liter): 17, davon 3l Reserve
Vorgängermodell: XJ600
Nachfolgemodell: Yamaha XJ 6
Ähnliche Modelle: Suzuki GSF600 Bandit, Yamaha XJ 900 S Diversion
XJ 600 S Diversion (RJ01) auf Tour (in Großwulkow an der Straße der Romanik)

Die Yamaha XJ 600 S/N Diversion ist ein Motorradmodell des japanischen Motorradherstellers Yamaha aus der XJ Serie. Die US-amerikanische und australische Handelsbezeichnung lautet Seca II.

Das Motorrad wurde in verschiedenen Ausführungen angeboten:

Durch sowohl sportliche Eigenschaften als auch große Alltagstauglichkeit und wegen des geringen Preises ist dieses Motorrad auch heute noch zahlreich verbreitet. Besonders die gute Beherrschbarkeit macht es zu einem idealen Motorrad für Fahrschulen und Fahranfänger.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die XJ 600 S „Diversion“ wurde von Grund aus neu konstruiert und hat mit der XJ600 nicht viel gemein. 61 PS stark, jedoch mit nur einer Scheibenbremse vorne anstatt der Doppelscheibe der XJ600, und mit einer 38 mm starken Gabel. Einige Anwender berichteten zu Beginn von Problemen mit dem Benzinhahn und der Elektrik. 1993 wurde als Schwester die XJ 600 N (nicht „Diversion“) als unverkleidetes Modell auf den Markt gebracht.

Im Zuge der Modellpflege wurden 1994 und 1996 einige Problempunkte beseitigt. Ebenso erfuhren die Verkleidung sowie das Heck Veränderungen, sodass man z. B. mit Ersatz-Halbschalen oder Kofferträgersystemen vorsichtig sein sollte – ab 1996 ist die Passform derartiger Teile für die alten Modelle nicht gewährleistet.

Mit dem Modell 4LX kam Mitte der 1990er Jahre eine XJ 600 auf den Markt, die ab Werk auf 34 PS gedrosselt und somit für Führerscheineinsteiger geeignet war; nachdem vorherige Modelle ab 50 PS hatten. Das letzte und am weitesten entwickelte Modell ist die RJ01 des Modelljahres 1998. Hier wurde eine stabilere Gabel (41 mm) und vorne wieder die zweite Scheibenbremse eingesetzt.

Ab 2003 lief die XJ 600 dann aufgrund der verschärften Emissionsgrenzen aus, ohne dass Yamaha einen direkten Nachfolger präsentierte. Die FZ6 Fazer hat ein mehr sportliches Profil (u. a. 98 PS Motor), während die Suzuki Bandit 600 lange Zeit das Feld der 600er-Tourer dominierte.

XJ600 S Diversion XJ600 N
Baujahre 1991 − 2003 1993 − 2003
Fahrzeugtyp 4BR(A)/4BR(B)/4LX/RJ01 4KE/4LX/RJ01
Bauart Halbschale Naked Bike

Schwachstellen

Typische Schwachstellen hat die gesamte XJ-Serie eigentlich nicht, da ihr eine ausgefeilte und unkomplizierte Technik zugrunde liegt. Beiden XJ 600 kann man allenfalls eine gewisse Neigung zum Lenkerflattern nachsagen. In der Regel wird man das allerdings nur bemerken, wenn z. B. Reifen durch Unachtsamkeit beim Luftdruck „eckig“ gefahren wurden oder wenn beim Einbau der Lenkkopflager schlampig gearbeitet wurde. Auch ein Fehler beim Einbau der Schwinge oder ein nicht genau fluchtend eingebautes Hinterrad wirkt sich in dieser Weise aus.

Die Vergaser sollten von Zeit zu Zeit synchronisiert und auch das Ventilspiel regelmäßig kontrolliert werden, da Nachlässigkeit des Nutzers hierbei mitunter den Benzinverbrauch recht deutlich in die Höhe treiben kann. Wer technisch nicht ganz unbegabt ist, kann sich dabei selbst behelfen.

Bei den frühen Baureihen (Anfang 1990) treten, bedingt durch den Unterdruck-Vergaser, Anstartprobleme auf, wenn das Motorrad einige Tage steht oder die Außentemperatur niedrig ist. Dagegen gibt es einen Modifikationssatz für den Vergaser (Service Tip Nr. 62KD 27/94 und 10KD 03/94 von 1994) zum nachträglichen Umbau von Yamaha, bestehend aus einem S-förmigen Schlauchstück und 4 Chokedüsen der Größe 52,5.

Verbesserungsmöglichkeiten

Wie bei allen „Brot und Butter“-Maschinen kann man die ursprünglichen Fahrwerkeigenschaften optimieren.

Federung

Die Federung der alten XJ 600er Serie ist fast noch besser als die der neuen Serie. Dies ist den unterschiedlichen Konzepten zu verdanken.

Die 51J sollte auf dem Reißbrett ein Supersportler werden. Allerdings wurde sie eher als Sportler/Sporttourer gesehen und entsprechend gekauft. Im Gegensatz zu vielen anderen Motorrädern der 80er Jahre harmonierte das Fahrwerk der 51J mit der Motorleistung. Gleichwohl ist das Fahrwerk nach heutigen Maßstäben zweite Wahl.

Die Diversion hingegen war von Anfang an als Tourenmaschine geplant gewesen und wurde daher mit tauglichen, aber nicht hervorragenden Federelementen ausgestattet. Dies äußert sich insbesondere in der zu schwammigen Gabelfederung und der fehlenden Verwindungssteifigkeit der Modelle vor 1998.

In beiden Fällen empfiehlt sich zunächst die Umrüstung auf progressive Gabelfedern. Damit wird das Ansprechverhalten nicht nur direkter, was für mehr Rückmeldung von der Fahrbahn zum Fahrer sorgt, es verhindert in Verbindung mit der Umrüstung auf zäheres Gabelöl (15er statt 10er Viskosität) ein Durchschlagen der Gabel.

Bei den Modellen der XJ 600 S/N vor 1998 sollte man auch den Einbau eines Gabelstabilisators in Betracht ziehen, da er die nur ausreichende Verwindungssteifigkeit der Gabel sehr verbessern kann – vor allem beim scharfen Bremsen ist das ein deutlicher Sicherheitsgewinn.

Das Federbein kann auch gegen hochwertigere Zubehörteile ausgetauscht werden, aber meist ist hier die Verbesserung im Verhalten nicht die sehr hohen Kosten (ca. 500 Euro) wert.

Bremsanlage

Bei der XJ 600 S/N gilt auch hier das übliche Unterscheidungskriterium: Die Einscheibenbremse der Modelle vor 1998 ist ausreichend, aber nicht mehr. Die Doppelscheibenbremse der ab 1998 gebauten Motorräder sorgt nicht nur für bessere Bremsleistungen, es verhindert auch das leichte Verziehen der Gabel, was die alten Modelle von 1991 bis 1997 noch aufweisen.

Als Schwachpunkt an den Bremsanlagen werden häufig die Gummileitungen gesehen. Diese sorgen, wie bei allen PKW und Motorrädern mit Gummi-Bremsleitungen, für einen weicheren Druckpunkt, was durch eine Umrüstung auf Stahlflex-Bremsleitungen verbessert werden kann.

Bereifung

Die Werksbereifung und spätere Zubehörreifen (wie Michelin Macadam) gelten heute nicht mehr zeitgemäß. Wesentliche Fortschritte in der Reifenentwicklung sind nach Hinweisen vielen Nutzer durch folgende Umrüstungen gegeben:

Die erste Wahl unter den Reifen stellt für die meisten XJ-Fahrer der BT 45 „Battlax“ von Bridgestone dar. Durch zwei Mischungen, hart in der Mitte, weich an den Flanken, erreicht der Hersteller zum einen hohe Laufleistungen, zwischen 8.000 und 15.000 Kilometern, zum anderen baut der Reifen auch bei niedriger Betriebstemperatur schon hohe Haftkräfte auf, auch bei Nässe. Hält man konstant den vorgeschriebenen Luftdruck ein, verringert er auch die latent vorhandene Neigung zum Lenkerflattern aller XJ-600-Modelle.

Weitere Alternative ist der LaserTec von Metzeler. Die Fahreigenschaften erreichen im Schnitt nicht ganz die Werte des BT 45, doch wird er insgesamt auch als ein tauglicher Reifen gesehen.

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