Z/OS

Z/OS

z/OS ist der aktuelle Name eines Betriebssystems für IBM-Großrechner, dessen Wurzeln bis in die 1950er Jahre zurückreichen. Erst die dritte Generation der damaligen IBM-Großrechnerbetriebssysteme aus den 1960er Jahren konnte sowohl für wissenschaftliche als auch für geschäftliche Zwecke eingesetzt werden und wurde ob ihrer vielseitigen Verwendbarkeit in Assoziation zu den 360 Grad der Kompassrose OS/360 genannt.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

S/360, S/370, ESA/390 etc. waren eigentlich eher die Hardware-Komponenten, auf denen verschiedene Betriebssysteme (MVT, MVS, MVS/ESA, OS/390, VM, …) laufen konnten. Die wichtigsten Entwicklungsstationen im Bereich der Software waren sicherlich die Einführung von MVS in den 1970er Jahren (24 Bit) und MVS/XA in den 1980er Jahren (31 Bit – das 32. Bit wurde für die Abwärtskompatibilität verwendet) sowie der Nachfolger OS/390. Etwa um die Jahrtausendwende wurde mit z/OS die 64-Bit Architektur eingeführt. Als jüngste Generation einer über 40-jährigen Entwicklungsgeschichte nimmt z/OS noch heute eine dominante Position unter den Großrechnerbetriebssystemen ein.

Im Parallel Sysplex Verbund, einem nahe gekoppeltem Cluster aus IBM-Großrechnern, übertrifft z/OS noch die für die Vorgänger-Generation OS/390 angegebene Verfügbarkeitsrate von 99,999 % (sog. five-nines, was einer Downtime von fünf Minuten pro Jahr entspricht): Das z im Namen steht für zero downtime. Nach Definition der IBM ist eine Downtime immer eine geplante Downtime.

Skalierbarkeit

Das Betriebssystem unterstützt die stufenlose Skalierbarkeit eines Großrechners mit bis zu 640 64-Bit-IBM-Prozessoren und so gut wie alle höheren Programmiersprachen. Verschiedene Subsysteme ermöglichen den gleichzeitigen Betrieb im Dialog und im Batch (Stapelverarbeitung). Durch Unix System Services und die Möglichkeit, Linux zu installieren, wird der Anschluss an die Unix-Welt und die Open-Systems-Welt gewährleistet. Die Verbindung zu anderen Rechnern oder zum Internet erfolgt sowohl über proprietäre Protokolle als auch über TCP/IP. Umfangreiche Kryptographiefunktionalität mit Unterstützung nicht nur für Standards wie TLS, SET, VPNs, und Hardwareisolation erlauben die Erstellung sicherer Anwendungssysteme.

Das Zusammenspiel von z/OS mit der System z-Hardware ist optimiert für sehr hohes I/O-Aufkommen (siehe Eingaben und Ausgaben, Transaktionen) bei sehr vielen Nutzern und unter größtmöglicher Sicherheit (Datenintegrität, Zugriffsschutz). Im Banken- und Versicherungsumfeld, aber auch im öffentlichen Sektor (Staat, Militär, Dienste) ist der Großrechner und sein Betriebssystem nicht wegzudenken. Das liegt auch daran, dass viele unentbehrliche Altprogramme etwa in COBOL oder Assemblersprache für z/OS geschrieben wurden und nicht oder nur sehr schwer nach Unix oder Windows portierbar sind.

Komponenten

Literatur

  • Wolfram Greis: Die IBM Mainframe Architektur, München: Open Source Press 2005, ISBN 3-937-51405-8 - Eine praxisorientierte und kompakte Einführung.
  • Paul Herrmann, Udo Kebschull, Wilhelm G. Spruth: Einführung in z/OS und OS/390, München: Oldenbourg 2004, ISBN 3-486-27393-0 – ein junges Überblickswerk in deutscher Sprache
  • Michael Teuffel, Robert Vaupel: Das Betriebssystem z/OS und die zSeries, Oldenbourg Verlag München, 2004, ISBN 3-486-27528-3
  • Mike Ebbers, Bill O’Brien, Bill Ogden: Introduction to the New Mainframe: z/OS Basics, IBM Redbook, SG24-6366

Weblinks


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