ZIMET

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Das Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (ZIMET) war ein außeruniversitäres Forschungsinstitut der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW). Es hatte seinen Sitz in Jena und entstand aus dem vom Mikrobiologen Hans Knöll im Jenaer Stadtteil Beutenberg gegründeten Institut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (IMET). Das IMET war aus dem ab 1944 bestehenden Schott-Zeiss-Institut für Mikrobiologie hervorgegangen, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Teil der Firma Jenapharm beziehungsweise VEB Jenapharm wurde, einer bedeutenden Produktionsstätte für Arzneimittel in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Aus dem Betrieb wurde 1953 das IMET ausgegliedert, das zunächst dem Ministerium für Gesundheitswesen der DDR unterstand und im März 1956 von der AdW übernommen wurde. 1970 erhielt das Institut den Namen „Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie“. Als Direktoren des Instituts wirkten unter anderem von der Gründung bis 1976 Hans Knöll und als dessen Nachfolger bis 1984 Udo Taubeneck.

Das ZIMET, an dem auch eine Kunstsammlung bestand, war mit rund 1000 Mitarbeitern (1985) eine der größten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in der DDR. Schwerpunkt der Aktivitäten des Instituts war die antimikrobielle Wirkstoffforschung. Nach der deutschen Wiedervereinigung ging aus dem ZIMET mit Beginn des Jahres 1992 das Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung (HKI) hervor, das im Jahr 2000 in die Förderung der sogenannten Blauen Liste aufgenommen wurde und seit 2003 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft ist. Seit 2005 heißt es Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie. Als weitere Nachfolgeeinrichtung entstand 1992 das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB), das seit seiner Gründung zur Blauen Liste gehörte. Aus dem IMB entstand 2005 das Leibniz-Institut für Altersforschung. Der in der Gemeinde Neuglobsow ansässige Bereich Limnologie des ZIMET wurde Teil des 1992 gegründeten Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei mit Sitz in Berlin.

Literatur

  • Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie Jena – 30 Jahre Akademieinstitut. Eigenverlag des Instituts, Jena 1987
  • Peer Kösling, Maria Schmid, Gunthard Linde: Die Kunstsammlung des ZIMET - Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie der Akademie der Wissenschaften der DDR: Vier Jahrzehnte Kunst in einem Forschungsinstitut der DDR. Städtische Museen Jena, Jena 1995, ISBN 3-93-012820-9

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