Zacharias Geizkofler

Zacharias Geizkofler
Reichspfennigmeister Zacharias Geizkofler

Zacharias Geizkofler von Gailenbach und Haunsheim (* 1. November 1560 in Brixen; † 8. Mai 1617) war von 1597 bis zu seinem Tode Reichspfennigmeister des Heiligen Römischen Reichs. Er war Ratgeber der Kaiser Rudolf II. und Matthias und Verfasser von Gutachten zur Finanzpolitik des Reiches.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geizkofler studierte in Straßburg und Basel und lebte in Augsburg. Er war königlicher Rat am böhmischen Hof, Reichsritter und Freiherr und war von 1597 bis 1603 Generalproviantmeister der kaiserlichen Armee in Ungarn. Im Jahre 1597 übernahm er das Amt des Reichspfennigmeisters. Bereits im Jahre 1589 hatte Geizkofler die Aufgabe, die Türkensteuer und andere Reichsgelder einzuziehen. Er hatte vor allem die Aufgabe, die vom Reichstag zugunsten des Reiches bewilligten Gelder einzunehmen. Auf Grund seiner Energie und seines Geschicks gelang es ihm, die Reichsstände zur Zahlung des weitaus größten Teils der Reichsumlagen und einige Bankhäuser zur Bereitstellung von finanziellen Überbrückungsmitteln zu bewegen.

Er errichtete 1602 in dem Weiler Gailenbach, der zur Gemarkung Edenbergen gehört, ein kleines Schloss. 1607 stiftete er das Bad auf dem Brenner. Zuvor hatte er die von Erdrutschen und Lawinen beschädigten Quellen von Grund auf sanieren lassen, wodurch auch die Vermischung mit externem Kaltwasser verhindert wurde. Daran erinnert heute noch eine Inschrift am Trinkbrunnen das Bades. Die Hauptquelle des Bades wird noch heute Sanct Zacharias genannt.

Im Jahre 1603 führte er als Herr über Haunsheim dort die protestantische Religion ein. Nach ihm ist heute eine Grundschule in Haunsheim benannt.

Veröffentlichungen

  • Drey Politische Discurs Deß Edlen und Gestrengen Herrn Zachariae Geitzkofflers von Gailenbach zu Haunßheim Ritters […]. 1614
  • Außführliches in den ReichsConstitutionibus und sonsten in der Experientz Wohlgegründtes Fundamental-Bedencken über das eingerißne höchstschädliche Müntz-Unwesen / und Stäygerung der groben Geltsorten/ von Golt und Silber. 1620, Digitalisat einer Ausgabe von 1621 (DjVu-Format)
  • Bedencken / Von dem Zustandt Teutscher Nation […]. 1623

Literatur

  • Adam Wolf: Geizkofler von Gailenbach und Haunsheim, Zacharias. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 529.
  • Johannes Müller: Zacharias Geizkofler, 1560-1617, des Heiligen Römischen Reiches Pfennigmeister und oberster Proviantmeister im Königreich Ungarn. (= Veröffentlichungen des Wiener Hofkammerarchivs; 3). Rohrer, Baden bei Wien 1938
  • Alexander Sigelen: „Dem ganzen Geschlecht nützlich und rühmlich“. Reichspfennigmeister Zacharias Geizkofler zwischen Fürstendienst und Familienpolitik. Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020509-3 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, 171).

Weblinks

 Commons: Zacharias Geizkofler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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