Zeitungspapier

Zeitungspapier

Zeitungsdruckpapier ist eine Papierart, die sich durch eine kurze Lebensdauer (10 bis 50 Jahre, bei guter Lagerung auch länger) und geringe Wetterbeständigkeit auszeichnet (eine Eigenschaft, die bei Büchern nicht besonders geachtet ist). Dahingegen ist es vergleichsweise kostengünstig und hat gute Druckeigenschaften wie zum Beispiel einen hohen Grad an Farbechte. Außerdem ist es sehr leicht, gut falt- und handhabbar. Es wird (zumindest zu einem großen Teil) aus recyceltem Altpapier hergestellt. Das heute verwendete Zeitungsdruckpapier dient schon seit mehr als 100 Jahren als Grundlage für Tages- und Wochenzeitungen, nicht aber für Zeitschriften, an deren Papier andere Anforderungen gestellt sind.

Die Umwelt wird durch weggeworfenes Zeitungspapier verunziert, jedoch wenig belastet, da es bei entsprechenden Bedingungen schon nach wenigen Monaten verrottet.

Der Grund weshalb Zeitungspapier mit der Zeit unter (Sonnen-)Lichteinfluss und Sauerstoffzufuhr vergilbt ist, dass es nicht aus reinem Zellstoff besteht, sondern auch noch das Lignin enthalten ist. In fast allen handelsüblichen Papieren ist dieses chemisch herausgelöst, dies wäre jedoch bei Zeitungen zum Nachteil des Lesers. Denn das Lignin verleiht nicht nur dem Faserverbund im Baum die Zähigkeit, sondern auch noch dem Faserverbund im Papier. Aufgrund der geringen Dicke eines Zeitungspapieres und der relativ großen Fläche würde ein holzfreies Papier dabei nur schlapp an den Ecken herabhängen und sich überall durchbiegen (vergleichbar mit Bibeldruckpapier). Ein weiter Nachteil von holzfreiem Papier wäre die stärkere Lichtdurchlässigkeit, welche durch das Lignin ebenfalls verringert wird.

Die Voith PM 1 – aufgestellt bei der Firma Rhein Papier in Hürth – stellte 2003 mit 1912 m/min (entspricht einer Bewegung der Papierbahn mit 115 km/h) einen Geschwindigkeitsweltrekord bei der Herstellung von Zeitungsdruckpapier auf.


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