Ziegelei Erbs

Ziegelei Erbs
Ziegelei Erbs Pegau
Störche auf dem Schornstein der Ziegelei Erbs Pegau

Das technische Denkmal Ziegelei Erbs in Pegau ist ein technikgeschichtliches Schauobjekt für Besucher. Schulen dient sie als Ziel von Wandertagen und wird von diesen und anderen Bildungseinrichtungen für Projekttage genutzt. Es ist in der Denkmalliste des sächsischen Landesamtes für Denkmalpflege erfasst. Die Ziegelei Erbs ist an das Museum Pegau angegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Mit den erhaltenen zurückhaltend restaurierten technischen Anlagen und Einrichtungen kann demonstriert werden, wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Ziegelsteine (Mauersteine) hergestellt worden sind. Die Ziegelei Erbs war eine der kleinen, technisch rückständigen Betriebe, ein Grund, warum in dem technischen Denkmal heute die Frühphase der industriellen Ziegelherstellung demonstriert werden kann. Dazu gehört auch das vorindustrielle Handstrichverfahren.

Die Ziegelei befindet sich auf einem 3680 m² großen Areal an der Einmündung der B 176 in die B 2. Eigentümer des Objektes ist die Stadt Pegau und es wird vom Museum der Stadt und dem Verein für Heimatkunde e. V. betrieben.

Seit 1988 nisten jährlich Störche auf dem Brennofen-Schornstein.

Technische Daten

Das technische Denkmal umfasst im Bereich der Rohstoffförderung: Bagger, Grubenlok, Kipploren, Gleisanlagen und aus dem Bereich der Ziegelherstellung: Pressenhaus (originaler Transmissionsantrieb mit Elektromotor aus Gründungszeit) mit liegendem Beschicker, Strangpresse mit mechanischem Abschneider, Trockenschuppen (für Lufttrocknung der Rohziegel), Transportwagen gestreckter (sog. oblonger) Hoffmannscher Ringofen, Ausfahrkarren, Transportband.

Geschichte

Julius Erbs beantragte 1907 die Gewerbeerlaubnis zum Bau und Betrieb einer Ziegelei auf dem ihm gehörenden Grundstück an der Audigaster Straße. Der Bau begann 1909 und im Jahre 1911 wurden die ersten Ziegelsteine (Vollziegel) gebrannt. Die Kapazität belief sich auf 2,5 Millionen Ziegelsteine im Jahr. Die Belegschaftsstärke betrug im Durchschnitt zehn Arbeitskräfte. Gearbeitet wurde im Saisonbetrieb (sogen. Kampagne). Im Raum Pegau gab es im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 12 Ziegeleien. Die Ziegelei Erbs hat Mitte der siebziger Jahre, infolge Erkrankung des Schwiegersohnes Walter Zobel, der zuletzt im „Ein-Mann-Betrieb“ Lehmsteine für Ofensetzer gepresst hat, die Produktion eingestellt. Die stillgelegte Ziegelei ist 1980 unter Denkmalschutz gestellt worden. Es erfolgten dann zunächst um die Mitte der achtziger Jahre Sicherungsarbeiten (Abtragung des einsturzgefährdeten Schornsteines um ein Drittel seiner Höhe), Einfriedung des Betriebsareals und Bergung von technischen Objekten (Feldbahnanlage und Bagger). Nach der politischen Wende erwarb die Stadt Pegau das Grundstück mit der darauf befindlichen Ziegelei. 1992 begann die umfassende Restaurierung der baulichen Anlagen mit Mitteln der Denkmalpflege des Landes Sachsen, die 1993 zum Abschluss gebracht worden ist. Erstmals wurde die Ziegelei Erbs zum Tag des offenen Denkmals 1994 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Siehe auch

Weblinks

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