Zlabings

Zlabings
Slavonice
Wappen von Slavonice
Slavonice (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Jindřichův Hradec
Fläche: 4572 ha
Geographische Lage: 49° 0′ N, 15° 21′ O48.997515.351388888889512Koordinaten: 48° 59′ 51″ N, 15° 21′ 5″ O
Höhe: 512 m n.m.
Einwohner: 2.701 (2005)
Postleitzahl: 378 81
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 7
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Luboš Kryzan
Adresse: Horní náměstí 525
378 81 Slavonice
Website: www.slavonice-mesto.cz
Marktplatz
Ein Renaissancehaus

Slavonice (deutsch Zlabings) ist eine Stadt im Südwesten Mährens in Tschechien. Dieses Gebiet wird auch Česká Kanada genannt. Slavonice liegt an der Grenze zu Österreich am Slavonický potok in etwa 512 m ü. M. Auf 4572 Hektar leben 2701 Einwohner. Mit dem südlich gelegenen Nachbarort Fratres ist die Stadt durch einen Grenzübergang verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung der Stadt erfolgte etwa im 12. Jh., die erste schriftliche Erwähnung stammt aus 1260. Ursprünglich handelte es sich um ein Marktdorf, das den Herren von Hradec gehörte. Der Ort entwickelte sich langsam zu einer befestigten Stadt. Im 13. Jh. entstand ein unterirdisches Entwässerungssystem, das gleichzeitig der Verteidigung diente. Den größten Einfluss auf die Stadt hatte das 14. Jh. Zu dieser Zeit wurden die für die Stadt typischen Gebäude um den Marktplatz erbaut. Diese bürgerlichen Häuser waren an länglichen Parzellen erstellt, mit engen Höfen, deren hinterer Teil aus Wirtschaftsgebäuden bestanden.

Zlabings wurde nach der Proklamation der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 von tschechischen Truppen besetzt. Am frühen Morgen des 18. November 1918 rückte eine Abteilung des Infanterieregiments 81 aus Iglau in der Stadt ein. Der Besetzung ging ein längeres Feuergefecht mit der deutschen Volkswehr voraus. Nach dem Münchner Abkommen kam die Stadt zum Deutschen Reich und wurde 1939 dem Landkreis Waidhofen an der Thaya zugeordnet. Bei der Wiedererrichtung der Tschechoslowakei im Jahr 1945/46 wurde die überwiegend deutschsprachige Bevölkerung vertrieben.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 2662 2654 8 0
1890 2544 2514 14 16
1900 2553 2053 27 23
1910 2601 2571 11 19
1921 2324 1832 294 198
1930 2288 1817 323 148

[1]

Gemeindegliederung

Zu Slavonice gehören die Ortschaften Kadolec (Kadolz), Maříž (Maires), Mutišov (Muttischen), Rubašov (Rubaschhof), Stálkov (Stallek) und Vlastkovec (Laskes). Der an der österreichischen Grenze südlich von Maříž gelegene Ortsteil Léštnice (Lexnitz) wurde 1950 aufgelassen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria (1503-1549). Das barocke Dach stammt aus dem Jahr 1750.
  • Hausfassaden aus der Gotik und der Renaissance mit ornamentalen und manchmal figuralen Sgrafiti.
  • Eine Spezialität in der Geschichte der Gewölbe bilden die Diamantgewölbe bzw. Zellengewölbe in Bürgerhäusern.
  • Lutheranisches Oratorium mit apokalyptischen Fresken (Haus Nr. 517).
  • Weitverzweigtes unterirdisches Kellersystem.
  • Wallfahrtskirche vor der Stadt, Fronleichnamskirche bzw. auch Heiliggeistkirche genannt.

Kunst, Handwerk und Kultur

Nach der Öffnung des eisernen Vorhanges entwickelten sich in Slavonice und den umliegenden Gemeinden Aktivitäten von Künstlern, Handwerkern und Kulturschaffenden. Diese siedelten sich hier seit den 1990er Jahren an, um den Raum für kreative Ideen nutzen.

Ein Kristallisationspunkt war die Künstlergruppe Divadlo Sklep aus Prag. Sowohl die Gründung der Keramikmanufaktur in Maříž als auch die Künstlergaststätte Besídka gehen auf diese zurück.

Eine wichtige Rolle spielen die Galerien sowie eine Reihe von Manufakturen und kleinen Geschäften, welche mit ihren Ausstellungen und Schauräumen das künstlerische Schaffen in der Umgebung präsentieren. Dabei sind die Werke namhafter Künstler ebenso zu finden, wie die Produktionen kleiner Manufakturen sowie kunstschaffender Einzelpersonen und Familien.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

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