Zuckerfabrik Jülich

Zuckerfabrik Jülich
Logo der Zuckerfabrik Jülich

Die Zuckerfabrik Jülich AG steht in Jülich im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.

Alexander Paul Schoeller (1837–1892), Sohn des Geheimen Kommerzienrates Leopold Schoeller, gründete mit seinem Schwager Julius Brockhoff im Jahre 1880 eine Zuckerfabrik. Durch den Gesellschaftervertrag vom 25. März 1880 erhielt die Fabrik den Namen „Alexander Schoeller & J. Brockhoff KG“. Die erste Kampagne begann am 17. November 1880. Die Gesellschaftsform änderte sich von KG zur oHG zur GmbH im Jahre 1895 und letztendlich zur AG am 29. Oktober 1906. Die AG wurde im April 1912 an der Berliner Börse zum Handel zugelassen und notiert.

In der Kampagne 1891/92 wurden 26.800 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Bis 1913/14 steigerte sich die Verarbeitung auf 45.350 Tonnen. Im Jahr 1934 erwarb die Süddeutsche Zucker Aktiengesellschaft Mannheim das bis dahin im Besitz des Rheinischen Rübenbauernverbandes befindliche Aktienpaket. Dadurch wurde das Grundkapital auf 1,8 Millionen Reichsmark erhöht.

Nach der völligen Zerstörung in der Bombennacht vom 16. November 1944 wurde die Fabrik nach Kriegsende wieder aufgebaut, jedoch unter der Regie des Rübenbauernverbandes. Die Südzucker AG zog sich daraufhin zurück. Durch die Stilllegungen fusionierten die umliegenden Zuckerfabriken mit Jülich. 1997/98 wurden erstmals über eine Million Tonnen Zuckerrüben verarbeitet. Daraus werden etwa 160.000 Tonnen Zucker gewonnen. 2004 wurde ein altes Anschlussgleis für das neue Braunkohlekraftwerk der Zuckerfabrik wieder in Betrieb genommen. Ab der Saison 2011/2012 werden, nach Errichtung eines neuen Weißzuckersilos mit einer Kapazität von 60.000 Tonnen, in Jülich im Jahr 1,5 Millionen Tonnen Rüben zu 220.000 bis 280.000 Tonnen Zucker verarbeitet. Ganzjährig sind etwa 240 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen Saisonkräfte.

Im Jahr 2006 genehmigte das Bundeskartellamt die Übernahme durch die Kölner Firma Pfeifer & Langen. Damit erwarb der Konzern die Aktienmehrheit an der Zuckerfabrik Jülich AG (Westzucker). Seitdem produziert die Zuckerfabrik Jülich auch unter dem Namen Westzucker. Gleichzeitig kam auch das Ende der Rübenverarbeitung in der Zuckerfabrik Elsdorf, die nach der Kampagne 2006 die Rübenverarbeitung einstellte. Weiterverarbeitung von Zuckerprodukten findet aber dort weiterhin statt. Die Rübenverarbeitung wurde nach Jülich verlagert. Die Zuckerfabrik Jülich ist die letzte bestehende Zuckerfabrik im Kreis Düren. Die Fabriken in Düren und Ameln sind aufgelöst. Die nächste Pfeifer & Langen Zuckerfabrik in der Region befindet sich in Euskirchen.

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