Zugluftschutz

Zugluftschutz

Ein Luftzug ist ein schwacher Wind infolge einer Luftdruckdifferenz.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Nach der Beaufortskala spricht man von einem „leisen Zug“, wenn die Windgeschwindigkeit 1 Beaufort beträgt. Dies entspricht 0,5 bis 2,1 Meter pro Sekunde bzw. 1,9 bis 7,4 Kilometer pro Stunde. Ein noch schwächerer Wind wird als „windstill“, ein stärkerer Wind als „leichte Brise“ klassifiziert.

Zugluft in Räumen

„Zugluft“ kann als Luftzirkulation verbrauchte Luft austauschen. Zugluft gehört irrtümlicherweise zu den zehn häufigsten Ursachen für Berufskrankheiten. Dabei wird angenommen, dass es durch Zugluft, je nach Temperaturunterschied, Dauer und Intensität, zu Erkältungen kommen könnte. Tatsächlich kann eine Erkältung (welches eine Infektion darstellt) ohne Viren und ein geschwächtes Immunsystem nicht auftreten. In einem solchen Fall schwächt die durch Zugluft entstehende Kälte das Immunsystem jedoch zusätzlich. Einem gesunden Menschen kann Zugluft alleine jedoch im Normalfall nichts anhaben.[1]
In Deutschland fürchten sich viele Menschen vor „Zug“, während man das beispielsweise in den USA nicht kennt.[2]

Zugluft kann unter anderem in undichten Räumen auftreten, durch Öffnen von Fenstern und Türen, durch Klimaanlagen oder durch erhöhte (vertikale oder horizontale) Temperaturgradienten im Gebäude. Durch Zugluft in schlecht abgedichteten Gebäuden (so genannte Fugenlüftung) kommt es zu Wärmeverlust und Energieverschwendung. Die Luftdichtheit in Gebäuden kann durch Differenzdruck-Messverfahren („Blower-Door-Test“) gemessen werden.

Schutz vor Zugluft

Durch bauliche Maßnahmen, insbesondere den Einbau von Türen in offenen mehrgeschossigen Einfamilienhäusern, kann der vertikale Temperaturgradient und damit der Luftzug reduziert werden. Zugluft an Eingangstüren lässt sich durch Drehtüren oder doppelte Eingangstüren (in Form von Eingangsschleusen) reduzieren.

Zuglufttier in Form einer Katze

Auch passgenaue Türen und Fenster bzw. Fensterrahmen verhindern Zugluft. Lücken schließen evtl. Gummidichtungen und/oder längliche Filzstreifen, die, an die Unterkante von Türen geklebt, den Boden berühren, sowie Leisten, die nach unten Borsten bzw. Haare haben oder Gardinen aus dichtem Stoff. Dies sind Materialien, die sich auch gut an Unebenheiten des Bodens anpassen, wenn man die Tür bewegt. Eine weitere Möglichkeit, sich vor Zugluft zu schützen, ist das umgangssprachlich so genannte Zuglufttier: eine meist runde, längliche, einem Tier nachempfundene Stoffrolle mit einem Durchmesser von einigen Zentimetern, die vor Tür- oder Fenster-Spalten gelegt wird.

Durchzug

Durchzug ist in der Alltagssprache eine häufig als störend empfundene, gelegentlich aber auch zum Zwecke schnelleren Luftaustauschs absichtlich herbeigeführte, Luftströmung in Innenräumen.

Typischerweise handelt es sich dabei um relativ gleichförmige Luftströmungen, die durch ein einigermaßen konstantes Druckgefälle zwischen mindestens zwei Öffnungen (z. B. Fenster, Türen, Undichtigkeiten) eines Gebäudes nach außen hervorgerufen werden. Ein solches Druckgefälle besteht bereits bei schwachem Wind, wenn Fenster auf gegenüberliegenden Seiten eines Bauwerks geöffnet werden.

Dass eine anhaltende Luftströmung die Auskühlung angeströmter Körperteile zur Folge haben kann, erklärt sicherlich viele negative Empfindungen des Phänomens „Durchzug“.

Eine durch Konvektion verursachte vertikale Variante des Durchzugs ist der ebenso nützlich wie schädlich auftretende Kamineffekt, der auch z. B. in verglasten Treppenhäusern bei Sonneneinstrahlung als Durchzug wahrgenommen werden kann.

Einzelnachweise

  1. Siehe Erkältung: Mögliche Zusammenhänge zwischen Kälte und Erkältungen.
  2. http://usaerklaert.wordpress.com/2007/09/17/die-seltsame-angst-der-germanen-vor-sich-bewegender-luft/

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