Zur Schüren

Zur Schüren
Granges-Paccot
Wappen von Granges-Paccot
Basisdaten
Kanton: Freiburg
Bezirk: Saane/Sarine
BFS-Nr.: 2198Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 1763
Koordinaten: (577340 / 185996)46.8247257.141672620Koordinaten: 46° 49′ 29″ N, 7° 8′ 30″ O; CH1903: (577340 / 185996)
Höhe: 620 m ü. M.
Fläche: 3.98 km²
Einwohner: 2322
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.granges-paccot.ch
Karte
Karte von Granges-Paccot

Granges-Paccot ist eine politische Gemeinde im District de la Sarine (deutsch: Saanebezirk) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Trotz der Lage an der Sprachgrenze ("Röstigraben") wird der frühere deutsche Ortsname Zur Schüren heute nicht mehr verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Granges-Paccot liegt auf 620 m ü. M., 2.5 km nordwestlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf einem Hochplateau westlich des Saanegrabens und nördlich des Tals des Lavapesson, am nördlichen Stadtrand von Freiburg, im Molassehügelland des Freiburger Mittellandes.

Die Fläche des 4.0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Molassehöhen zwischen den Tälern der Sonnaz und der Saane. Im Nordosten und Osten verläuft die Grenze entlang der Saane, die hier zum Schiffenensee aufgestaut ist und in einem grossen Bogen das Plateau von Grandfey umschliesst. Der Schiffenensee ist hier rund 70 m in die Molasseschichten eingeschnitten und bildet steile, teilweise von Sandsteinfelsen durchzogene Hänge. Das westlich anschliessende Hochplateau wird durch das Tal des Lavapesson in zwei Teile untergliedert. Südlich des Tals reicht der Gemeindeboden auf die Höhe von Chamblioux (mit 680 m ü. M. der höchste Punkt von Granges-Paccot). Nördlich des Lavapesson befindet sich das Plateau von Granges-Paccot, das gegen Norden zum Tal der Sonnaz abfällt. Nach Westen erstreckt sich das Gebiet bis an den Waldrand des Bois de la Faye (bis 650 m ü. M.). Von der Gemeindefläche entfielen 1997 26 % auf Siedlungen, 16 % auf Wald und Gehölze, 50 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 8 % war unproduktives Land.

Zu Granges-Paccot gehören die Siedlung Agy (600 m ü. M.) auf dem Plateau westlich des Saanegrabens, weitere Gewerbe- und Wohnsiedlungen sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Granges-Paccot sind Freiburg, Givisiez, La Sonnaz und Düdingen.

Bevölkerung

Mit 2322 Einwohnern (Ende 2007) gehört Granges-Paccot zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 76.0 % französischsprachig, 14.9 % deutschsprachig und 2.3 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Granges-Paccot belief sich 1850 auf 180 Einwohner, 1900 auf 311 Einwohner. Im Verlauf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts blieb die Bevölkerungszahl weitgehend stabil. Danach setzte ein markantes Bevölkerungswachstum ein, insbesondere während der 1960er Jahre und seit 1980 (1143 Einwohner). In den letzten 20 Jahren hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt.

Wirtschaft

Granges-Paccot war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Seit den 1950er Jahren setzte aber eine rasante Entwicklung zur Agglomerationsgemeinde von Freiburg mit grossen Gewerbe- und Industrieflächen ein.

Heute bietet Granges-Paccot rund 2200 Arbeitsplätze an. Mit 1 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 19 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor rund 80 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).

Dank der guten Verkehrsanbindung ist Granges-Paccot Standort dreier grosser Einkaufszentren (Möbel, Elektronik, Sportartikel, Bekleidung). In der Gemeinde sind Unternehmen des Bau- und Transportgewerbes, des Metallbaus, der Telekommunikation, der Informationstechnologie, der Elektrobranche, des Schwimmbadbaus und eine Gipserei vertreten. Weitere Arbeitsplätze sind im Handel, in der Verwaltung und zahlreichen Dienstleistungsunternehmen vorhanden. In Granges-Paccot befindet sich das Forum Fribourg, ein 1999 eröffnetes grosses Ausstellungs-, Kongress- und Konzertzentrum.

Die Universität Freiburg hat in Portes de Fribourg eine Außenstelle mit mehreren Instituten, z.B. das Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik, das verantwortlich ist für den Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz.

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Die drei neuen Wohnzonen befinden sich südlich des Lavapesson-Tals, am Westhang des Hügels Chamblioux und am Ostrand des Bois de la Faye. Die Siedlungs- und Gewerbegebiete von Granges-Paccot sind heute nahezu lückenlos mit denjenigen der Nachbargemeinden Freiburg und Givisiez zusammengewachsen.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig sehr gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Freiburg nach Murten. Der nächste Anschluss an die 1971 eröffnete Autobahn A12 (Bern-Vevey), welche das Gemeindegebiet entlang des Lavapesson-Tals durchquert und zerschneidet, befindet sich rund 1 km vom Ortskern entfernt. Obwohl die Eisenbahnlinien der Strecken Freiburg – Bern und Freiburg – Payerne durch das Gemeindegebiet führen, besitzt Granges-Paccot keine Haltestelle. Durch eine Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Freiburg nach Givisiez führt, ist Granges-Paccot aber an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.

Geschichte

Schriftlich erwähnt ist der Ort 1317 unter dem Namen Grangiarum, abgeleitet vom spätlateinischen Wort grangia (Scheune). Das Dorf gehörte zunächst den Herren von Englisberg, die hier eine Burg besassen. Im Lauf des 13. Jahrhunderts kam es an die Herren von Billens und 1317 in den Besitz des Bürgerspitals Freiburg. Die „Scheunen“ wurden jeweils nach dem Besitzer benannt, weswegen der Name von Grange d'Englisberg nach Grange de Billens wechselte. Als im 15. Jahrhundert die Familie Paccot die Bewirtschaftung eines Teils des Spitalgutes übernommen hatte, wurde der Name umgeändert in Grange à Paquot und Grange-Pacot. Seit 1807 ist der heutige Name belegt.

Im 15. Jahrhundert kam Granges-Paccot unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Alten Landschaft (Neustadtpanner) zugeordnet. Bis 1793 bildete das Dorf mit Givisiez eine Gemeinde, erst nachher wurde es selbständig. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Granges-Paccot während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Saanebezirk eingegliedert wurde. Granges-Paccot besitzt keine eigene (katholische) Kirche, es gehört zur Pfarrei Givisiez.

Sehenswürdigkeiten

Da Granges-Paccot sich früher aus verschiedenen Herrschafts- und Bauernhäusern zusammensetzte, hat es kein historisches dörfliches Zentrum - in der Route de Chantemerle wird seit 2002 versucht, einen solchen zentralen Platz mit entsprechender Infrastruktur (Restaurants, Geschäfte, Post, Bibliothek, Gemeindeadministration) durch Neubau zu schaffen. Unter den Herrschaftshäusern sind diejenigen von Montenach und Grandfey aus dem 18. Jahrhundert zu erwähnen. Bei Grandfey überquert die Eisenbahnlinie den Saanegraben auf dem Grandfey-Viadukt, einem rund 60 m hohen Bogenviadukt.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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