Zwinger (Dresden)

Zwinger (Dresden)
Luftbild des Zwingers
Zwingerhof, Blick zum Wallpavillon
Das Kronentor mit den zu beiden Seiten anschließenden Langgalerien

Der Zwinger ist ein Gebäudekomplex mit Gartenanlagen im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Das unter der Leitung des Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und des Bildhauers Balthasar Permoser errichtete Gesamtkunstwerk aus Architektur, Plastik und Malerei gehört zu den bedeutenden Bauwerken des Barock.

Der Zwinger war als Vorhof eines neuen Schlosses konzipiert, das – mit einem anderen Gebäude anstelle der Sempergalerie beginnend – den Platz bis zur Elbe einnehmen sollte. Dieses bei Baubeginn 1709 von Kurfürst Friedrich August I. verfolgte Konzept wurde nach dessen Tod aufgegeben. Der Zwingerbau wurde zur Elbseite hin mit einer Mauer abgeschlossen, er fand erst über ein Jahrhundert später mit der Sempergalerie den heute dort sichtbaren Abschluss.

Im Zwinger sind heute die Gemäldegalerie Alte Meister, der Mathematisch-Physikalische Salon, die Porzellansammlung und die Rüstkammer untergebracht. Diese Nutzung des Zwingers als Museumkomplex ist seit dem 18. Jahrhundert unter den jeweiligen Zeiteinflüssen gewachsen und hat mehrmals eine Wandlung erfahren. Die ursprüngliche Zweckbestimmung als Orangerie und Garten sowie als repräsentatives Festareal ist dabei in den Hintergrund getreten.

Inhaltsverzeichnis

Heutige innerstädtische Lage

Der Dresdner Zwinger nimmt ein Areal am nordwestlichen Rand der Inneren Altstadt ein, das zum historischen Stadtkern Dresdens gehört. Er befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft weiterer bekannter Sehenswürdigkeiten, darunter das Residenzschloss Dresden und die Semperoper. Die Sophienstraße im Südosten, der Postplatz im Süden, die Ostra-Allee im Südwesten, die Straße Am Zwingerteich im Nordwesten sowie der Theaterplatz im Osten umgeben das Areal des Zwingers. Benachbarte Gebäude sind das Schauspielhaus im Südwesten, das Haus am Zwinger im Süden, das Taschenbergpalais im Südosten, der Westflügel des Schlosses mit dem Grünen Gewölbe im Osten, die Altstädtische Hauptwache im Nordosten, die Semperoper im Norden und der ehemalige Marstall im Nordwesten. In Sichtweite befinden sich außerdem die Katholische Hofkirche und das Italienische Dörfchen am Theaterplatz, der Wilsdruffer Kubus am Postplatz sowie Der Herzogin Garten mit den Resten des früheren Orangeriegebäudes im Westen. Das Terrassenufer an der Elbe liegt 200 Meter nordöstlich des Zwingers.

Geschichte

Der Begriff Zwinger

Darstellung Dresdens um 1521 mit dem stadtnahen alten Weißeritzlauf (links oben)

Der Name Zwinger geht auf die im Mittelalter übliche Bezeichnung für einen Festungsteil zwischen der äußeren und inneren Festungsmauer zurück. Der Bau der ersten Stadtmauer lässt sich archäologisch für das letzte Viertel des 12. Jahrhunderts nachweisen. Eine urkundliche Erwähnung als civitas im Jahre 1216 weist auf eine geschlossene Dresdner Befestigungsanlage zu dieser Zeit hin. Anlässlich der Hussitenkriege wurde ab 1427 die Stadtbefestigung verstärkt und fast vollständig um eine zweite – äußere – Mauer ergänzt. Diese Umbauten begannen in der Nähe des Wildruffer Tores. Stellenweise musste der alte Graben verfüllt und verlegt werden. Die dabei entstandenen Mauerzwischenräume werden allgemein „Zwinger“ genannt und in Schlossnähe durch den Dresdner Hof zu eigenen Zwecken gärtnerisch genutzt. Die Lage dieses Zwingergarten genannten Areals ist für diese Zeit nur ungenau zwischen den Befestigungsanlagen an der Westseite der Stadt zu definieren.[1][2] Seine Ausdehnung veränderte sich teilweise durch den späteren Festungsausbau und wird auf verschiedenen Kartenwerken unterschiedlich dargestellt.

Dieser herrschaftliche Zwingergarten für die Versorgung des Hofes erfüllte noch eine seiner Bezeichnung entsprechende Funktion als enger Festungsbereich zwischen der äußeren und inneren Befestigungsmauer. Auf den Zwinger traf dies schon bei Baubeginn im frühen 18. Jahrhundert nicht mehr zu, dennoch ging der Name auf ihn über. Zwar stehen die südwestlichen Gebäudebereiche des barocken Dresdner Zwingers mit dem Kronentor auf den heute noch sichtbaren Teilen der äußeren Festungsmauer; eine innere Festungsmauer gab es zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr.[3]

Frühe stadträumliche Entwicklung im Zwingerbereich

Bis weit in das 16. Jahrhundert hinein befand sich das Areal des heutigen Zwingerkomplexes noch außerhalb der Stadtbefestigung. Es wurde von einem früheren und heute nicht mehr vorhandenen Verlauf der Weißeritz tangiert, der am alten Schloss in die Elbe mündete. Im Jahre 1569 begannen nach Plänen des aus der Region um Florenz stammenden Baumeisters Rochus Quirin Graf von Lynar erhebliche Umgestaltungsarbeiten und Neubauten an den Festungsanlagen westlich des Schlosses. Erforderliche Dammbauten im Mündungsbereich erwiesen sich dabei als eine große Herausforderung. Im Frühling 1570 richtete dort ein Weißeritzhochwasser schwere Schäden an einem Damm an, was die bauliche Situation kurzzeitig erschwerte. Danach kam der Umbau an den Festungsanlagen 1572 zum vorübergehenden Abschluss.[4]

Plan der Stadt Dresden von 1750 mit den nach Lynar geschaffenen Festungsanlagen am Zwinger (linke Bildhälfte oben, Norden liegt rechts)

Im Verlauf der Arbeiten erkannte man die Vorteile einer Verlegung des früheren Weißeritzarmes einschließlich seiner Mündung weiter elbabwärts. Lynar unterbreitete daraufhin dem Kurfürsten August 1573 weitere Pläne, die neben den Flussbettarbeiten den Bau einer weiteren Bastion vorsahen. Das von ihm dafür 1574 erstellte Holzmodell gelangte später in die Sammlungen des Grünen Gewölbes. Im Zuge der Ausführung dieses Vorschlages entstand westlich des Schlosses die Bastion Luna. Im von ihr geschützten Areal errichtete man später den barocken Zwingerbau. Die erforderlichen Geländearbeiten standen in Abwesenheit Lynars unter der Direktion des Zeugmeisters Paul Buchner und des Zeugwartes Andreas Hesse.[4]

Anlage des Zwingergartens

Kurfürst Moritz von Sachsen (1521–1553) schuf Gartenanlagen in den Festungswällen Dresdens

Die ersten Schritte zu einem Zwingergarten unternahm Kurfürst Moritz, als er 1549 eine solche Anlage nach dem Vorbild des Prager Schlossgartens durch seinen Hofgärtner Nicolaus Fuchs veranlasste. Der Kurfürst gilt zusammen mit seiner Gemahlin Anna als Begründer des sächsischen Gartenbaus und hat als früher Pomologe zur Obstkultur in Sachsen Wesentliches beigetragen. In dieser Zeit existierten neben dem Zwingergarten im Bereich der alten Stadtwälle weitere gartenbauliche Anlagen mit Baumbepflanzungen und Lustgärten. Der Zwingergarten befand sich unweit der heutigen Zwingeranlage, jedoch näher am Schloss. Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen zogen damals einen engeren Bogen um die alte Stadt.

Die Gartenbaukenntnisse des Kurfürsten sind unter anderem dokumentiert in seinem Erlass „…zur Verbesserung des Bodens im Zwingergarten und Baumgarten den Schlamm und die gute Erde aus dem See beim Jacobshospital in die Gärten des vesten Baues (gemeint sind die Dresdner Befestigungsanlagen) zu schaffen.“[5] Nach anfänglichen Bemühungen mit niederländischen und französischen Gärtnern entschied sich Kurfürst Moritz 1568 für die Anstellung von Georg Winger aus Nürnberg als kurfürstlicher Hofgärtner.

Moritz’ Nachfolger, die Kurfürsten Christian I. und Christian II., förderten die Entwicklung der Gartenanlagen auf den Wällen und ließen im Zwingergarten neue Wege sowie Beete mit Steinumfriedungen anlegen.[6] Die große Anteilnahme des Hofes am Gartenbau unter der Regentschaft von Kurfürst Johann Georg II. förderte die Kultivierung vielfältiger Obstsorten. Ein Chronist dieser Zeit vermerkte: „…auch in dem sogenannten Zwinger-Garten, so hinter dem Churfürstlichen Residentz-Schlosse innerhalb der Fortification gelegen, vielerley Sorten Feygenbäume zu finden, worunter einige an dem Stamme eine völlige Mannesdicke halten, welche herrliche und überflüssige Früchte geben“.[7]

Die Errichtung des Zwingers unter August dem Starken

Friedrich August I. (August der Starke, 1670–1733), der Erbauer des barocken Zwingers (Gemälde: Louis de Silvestre)

Die Regierungszeit von Kurfürst Friedrich August I. (August der Starke) ist mit einer intensiven baulichen Entwicklung der Stadt Dresden verbunden. Zum Beginn seiner Regentenzeit im Jahr 1694 waren die Dresdner Bauten durch eine Holzarchitektur geprägt. Schon die zuvor von ihm unternommene Cavalierstour durch Europa von 1687 bis 1689 hinterließ vielseitige Eindrücke und bestärkte ihn, seine Stadt durch ein neues architektonisches Bild so zu prägen, dass es den großen Vorbildern in Frankreich und Italien entsprach. So setzte er in besonderer Weise auf den künstlerischen und planerischen Einfluss französischer und italienischer Fachleute. Zu seinen wesentlichen Leistungen zählt die Veränderung des Stadtbildes durch repräsentative steinerne Bauten und großzügig geplante Gartenanlagen. Der Schlossbrand von 1701 bestärkte seine Bestrebungen auf Ausbau der Residenz und der Stadt, die damals 30.000 Einwohner zählte. Dem Zwingerprojekt schenkte Friedrich August I. durch die auf seinen Reisen gesammelten Erfahrungen große Aufmerksamkeit.

Konkrete erste Überlegungen führten bereits 1701 zu einem als „erstes Project“ bezeichneten Plan, der ein neues Schloss mit Gärten und Höfen vorsah. Der alte Orangerie- oder Zwingergarten erschien unzeitgemäß und nicht mehr den Bedürfnissen entsprechend. Einen gewissen Einfluss auf die Neigungen des Kurfürsten könnten Eindrücke ausgeübt haben, die er als Kind bei den höfischen „Comödienspielen“ sammelte, bei denen er als Diener eines Gärtners auftrat.[8] Der älteste erhaltene Plan stammt vom Hofarchitekten Marcus Conrad Dietze und trägt den Titel „Grund- und Aufzugsriss vom Schlosse zu Dresden, ist von Sr. Kgl. Majestät und Churfürstl. Durchlaucht zu Sachsen selbsten inventiret und ordonniret und von dero Architekte Dietzen allerunterthänigst verfertiget worden im Jahre 1703“. Darin ist ein architektonisch gestalteter Lustgarten an einer alten Bastei (zur scharfen Ecke) der ehemaligen Befestigungsanlage verzeichnet.[9] Der Kunsthistoriker Gurlitt beschreibt die Absichten des Kurfürsten im Bereich dieser alten Bastei als „Anlage eines Ehrenhofes“ mit der Nutzungsmöglichkeit für Festlichkeiten.[10]

Die Baugeschichte des barocken Zwingers begann im Jahre 1709, als im Auftrag Augusts des Starken zunächst nur erste Geländearbeiten erfolgten und ein von Holzgebäuden flankierter halbrunder Platz mit seitlicher Terrassierung in Anlehnung an die Form eines Amphitheaters entstand. Die Arbeiten an den Bogengalerien, dem Nymphenbad und dem Gebäudetrakt des späteren Mathematisch-Physikalischen Salons begannen 1711. Mit diesem anspruchsvollen Vorhaben waren der Landesbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und der Bildhauer Balthasar Permoser beauftragt. Unter Permoser arbeiteten weitere erfahrene Fachleute der Bildhauerei, wie Johann Benjamin Thomae, Paul Heermann, Johann Christian Kirchner, Johann Matthäus Oberschall und Johann Joachim Kretzschmar aus Zittau.[11]

Pöppelmann besuchte zur Vorbereitung und während der Ausführung des Zwingerbaus verschiedene europäische Städte, um mit eigenen Architekturstudien projektbezogene Anreize und vergleichende Eindrücke aufzunehmen. Er reiste 1710 auf Kosten seines Auftraggebers über Prag, Wien und Florenz nach Rom und Neapel. Der Kurfürst verfügte am 4. Januar 1710 „…daß der Landbaumeister Pöppelmann nachher nach Wien und Rom gehen soll umb deren Orthen sich der itzigen Arth des Bauens sowohl an Palaesten, alß Gärthen zu ersehen, …“. In Prag studierte er die kühnen Barockbauten von Christoph Dientzenhofer (St. Nikolaus auf der Kleinseite und die Klosterkirche in Břevnov).[12]

Im Jahre 1715 ging Pöppelmann zum Zwecke aktueller Architekturstudien nach Frankreich. Er suchte neben dem Schloss und Park von Versailles zahlreiche andere Ziele auf, darunter den Park von Saint-Cloud mit den Wasserspielen von André Le Nôtre. Dieser hatte auch den Park von Versailles geschaffen und war als oberster Gartenarchitekt von Ludwig XIV. eine fachliche Autorität in der zeitgenössischen Gartenbaukunst. Für die Erweiterungspläne des Dresdner Zwingers waren die Eindrücke Pöppelmanns im Lustpark von Marly-le-Roi von nicht unwesentlichem Einfluss, weil der Architekt Jules Hardouin-Mansart dort einen umfangreichen Komplex von Wasserspielen errichtet hatte. Die Rückreise Pöppelmanns erfolgte über die Niederlande (Rotterdam, Delft, Leiden, Haarlem und Amsterdam). Bei Apeldoorn besuchte er das Schloss Het Loo, das lange Flügel und pavillonähnliche Eckgebäude besitzt. Der Zwinger zeigt ähnliche Strukturen.[13]

Der Zwinger anlässlich der Vermählung von Friedrich August II.

Die Projektierung des Wallpavillons soll 1715 abgeschlossen worden sein; der Bau begann ein Jahr später. Im Jahre 1717 wünschte der Kurfürst eine Beschleunigung der Arbeiten, weil die Hochzeit seines Sohnes nahte. Große Anstrengungen wurden unternommen, um diesen wohl anspruchsvollsten Bereich des Zwingerbaus zu vollenden.[14] Im Jahre 1719 erreichten die Bauarbeiten am Zwinger einen vorläufigen Abschluss. Die für dieses Jahr angesetzten Festlichkeiten anlässlich der Hochzeit des Kurfürstensohnes Friedrich August II. mit Maria Josepha von Österreich erforderten ein Festareal. Das neue Bauwerk wurde dafür hergerichtet und die unvollendeten Bereiche mit temporären Verkleidungen und Dekorationen kaschiert. Am 15. September 1719 feierte der kurfürstliche Hof das Fest der vier Elemente im Zwinger.[15] Der weitere Ausbau dauerte noch bis 1728 an.

Die zuerst entstandenen Pavillons und Galerien auf der Wallseite dienten als Orangerie. Danach errichtete man die Flügel der Südseite und im Jahre 1722 die Bauten der Ostseite. Die Nordseite blieb unbebaut, weil der Kurfürst die Erweiterung mit einem zweiten Hof und den Anschluss zu einem neuen Schloss plante. Um diese unvollendete Seite zu schließen, entstand im Sommer 1722 eine arkadenartige Kulissenwand als Interimslösung.

Zur Ausgestaltung des von den Gebäuden umschlossenen Areals und für die Unterhaltung des Hofes ließ Kurfürst Friedrich August I. auf der 204 mal 116 Meter großen Fläche Grünanlagen mit exotischen Pflanzen und Orangenbäumen anlegen. Bildhauer, darunter Balthasar Permoser, schufen Skulpturen zur Verschönerung der Gebäude. Noch heute stützen 21 verschiedene, mannshohe Pan-Figuren die Außenwände der Galerien. Satyrhermen tragen die Last der Portale. Im Jahre 1728 fand der steinerne Komplex aus Elbsandstein mit seinem Glockenspielpavillon samt Bogengalerie einen vorläufigen baulichen Abschluss.

Pöppelmanns Beschreibung über den Zweck des Bauwerks lässt zugleich einen Einblick in die zeitgenössischen Bestrebungen des Hofes zu:

„Vorstellung und Beschreibung des von Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchlaucht zu Sachsen erbauten sogenannten Zwinger-Gartens-Gebäudes oder der Königl. Orangerie zu Dresden … gleichwie die alten Römer unter ihren andern erstaunenswerthen Bauanstalten auch dermaassen grosse Staats-, Pracht- und Lustgebäude aufzurichten pflegten, dass dieselben einen weiten Umkreis machten etc., ebenso ist auch dieses Gebäude des kgl. Zwingergartens dermaassen kunstreich angelegt, dass es alles Dasjenige in sich begreift, was in jenen römischen Erfindungen Prächtiges oder Nützliches vorgekommen, denn ausser den verschiedenen grossen Speise-, Spiel- und Tanzsälen, kleineren Zimmern, Bädern, Grotten, Bogenstellungen, Lust- oder Spaziergängen, Baum- und Säulenreihen, Gras- und Blumenbeeten, Wasserfällen, Lustplätzen und dem anstossenden prächtigen Opern- und Komödienhause, beschliesst das ganze Gebäude zusammen einen so ansehnlich länglich runden Platz, dass in demselben nicht nur die fast unzählbaren, des Winters in den Galerien verwahrten Bäume zur Sommerzeit bequemlich in schönster Ordnung ausgesetzt, sondern auch alle Arten öffentlicher Ritterspiele, Gepränge und andere Lustbarkeiten des Hofes angestellet werden.“[16]

Weil der barocke Zwinger für die gartenbaulichen Unterhaltungsarbeiten keinen ausreichenden Platz bot und dieser Wirtschaftsbereich sich mit dem repräsentativen Zweck nur wenig vertrug, ließ der Kurfürst im Churfürstlichen Orangengarten 1728 eine große Orangerie bauen, der später ein zweites Bauwerk folgte. Dort konnten die gärtnerischen Pflege- und Zuchtarbeiten erledigt werden. Die Gebäude dienten ferner als Überwinterungsplatz für die große Anzahl empfindlicher Pflanzen.

Bedeutungsverlust und Verfall

Bis zum Tode von Kurfürst Friedrich August I. im Jahre 1733 schritt der Bau im Zwinger mit unterschiedlicher Intensität voran. Danach stellte sein Sohn noch neue Überlegungen zur Fortsetzung der einst geplanten baulichen Erweiterungen an. Konkret wurde 1737 ein großzügiges Projekt erwogen, welches dem Oberlandbaubaumeister Zacharias Longuelune zugeschrieben wird. Es sah die Erweiterung des Zwingergeländes in Richtung des späteren Bauplatzes der 1738 begonnenen Katholischen Hofkirche unter Errichtung großzügiger Reitstallungen vor.

Die Verhältnisse in Europa hatten sich jedoch verändert. In der Architektur setzte sich die Strömung des Klassizismus durch, in Sachsen traten andere Aufgaben in den Vordergrund (Moritzburger Schlossareal, Hubertusburg, Japanisches Palais). Die ökonomischen Verhältnisse verschlechterten sich, was unmittelbare Wirkungen auf die Staatskasse hatte. Der Unterhalt dieses Komplexes mit seinen Wasserspielen erforderte beträchtliche Aufwendungen, die man nicht mehr als notwendig erachtete. Johann Joachim Winckelmann, ein Bewunderer des Altertums, verriss die prunkhafte Epoche des Barocks als eine Zeit der „Verirrung“, indem er auf die Entwicklungen vor ihm verwies.

Bezeichnend für den rasanten Bedeutungsverlust des Zwingers im Bewusstsein der Residenz Dresden war die Tatsache, dass 1746 der Opernunternehmer Pietro Mingotti die Genehmigung erhielt, im Zwingerhof ein hölzernes Schauspielhaus zu errichten. Es wurde mit der Oper Argenide nach John Barclay am 7. Juli 1746 eröffnet und brannte bereits 1748 nach einer Vorstellung ab. Seine Fundamente verschwanden erst im Zuge der Sanierungsarbeiten von 1929–1930.[17]

Plan von Cuvilliés zur Erweiterung des Zwingergartens, ca. 1759
Wasserflächen und ehemalige Wallanlagen am Zwinger (Canaletto um 1752)

Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 hemmte zivile Entwicklungen. Bei den Kriegshandlungen nahm das Areal durch Kanonenbeschuss erheblichen Schaden, weil es in die Befestigungsanlagen eingebunden war. Ferner nutzten die Besatzungstruppen es als Werkplatz und die Gebäude als Magazin. Nach der Belagerung und Zerstörung von Teilen der Stadt regte sich im Jahre 1759 erneut der Wunsch nach Vollendung des Zwingers. Diese Überlegungen standen in dem Spannungsfeld, künftig auf die Befestigungsanlagen zu verzichten. Die Bürgerschaft favorisierte den Erhalt und Ausbau der städtischen Wälle, während der kurfürstliche Hof zu ihrer Niederlegung zugunsten neuer gartenbaulicher Gestaltungen neigte. Im Zuge dieser Diskussion erhielt der aus Bayern gerufene Oberhofbaumeister François de Cuvilliés den Auftrag für einen neuen Entwurf (siehe nebenstehendes Bild). Auf dieser Grundlage wäre der bisherige Schlosskomplex abgerissen worden und einem großzügig erweiterten Bau gewichen sowie eine lang gestreckte und vielseitig gestaltete Achse mit in das Ostragehege reichenden Park- und Wasserspielen neu entstanden.

Die von Pöppelmann, Longuelune und Cuvillier konzipierten Erweiterungen zur neuen Schlossanlage blieben alle unausgeführt und der bildhauerische Schmuck unvollendet. Erst 1847 bis 1854 wurde die Elbseite des Zwingers durch die von Gottfried Semper begonnene und nach seiner Flucht 1849 von Karl Moritz Haenel vollendete „Gemäldegalerie“ geschlossen.

Inspektionen im Jahre 1768 ergaben unzählige Risse in den Wänden und Decken, die dem Regenwasser umfassenden Lauf ließen. Der bauliche Zustand verschlechterte sich erheblich und ein Abriss nahm wahrscheinliche Formen an. Erst 1778 wandelte sich die Einstellung zu diesem Bauwerk, als Graf Camillo Marcolini zum Oberkammerherr und Generaldirektor der Künste und Kunstakademien ernannt wurde, wobei ihm alle kurfürstlichen Sammlungen unterstellt waren. Er setzte sich für eine Sicherung und Sanierung des Gebäudekomplexes ein. Bei diesen 1783 begonnenen Arbeiten wurden die an ihrer Oberseite frei liegenden Deckenflächen mit Gefälle neu verlegt, weil die permanente Sickerwasserproblematik im Bauwerk zu einer großen Belastung geworden war. Diese Veränderung erbrachte keine deutliche Verbesserung, weil die damaligen technischen Möglichkeiten nicht ausreichten.

Erhaltungsarbeiten und Umgestaltungen im 19. Jahrhundert

Ausschnitt aus einem Plan Dresdens mit dem Zwinger und dem ehemaligen Opernhaus (Buchstabe G), 1809

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten das Ziel, den Zwinger als zentralen Ort für die kurfürstlichen Sammlungen zu nutzen. Dafür wurden Wandflächen als Stellflächen benötigt und deshalb einige Fenster und Türen zugemauert. Marcolinis engagiertes Eingreifen gegen den Verfall schuf den Museumsgedanken im Zwinger, erzeugte aber erst erheblich später zum Vorschein kommende und von ihm nicht vorhersehbare Großschäden an der Bausubstanz. Die nach dem Kenntnisstand der Zeit vorgenommenen Ausbesserungen am Sandstein mit einer Art Hartstuck („Massa“) sowie der Überzug des Sandsteins mit Ölfarbe wirkten sich später verhängnisvoll aus.

Bei diesen Sanierungsarbeiten wurde die Neugestaltung der Balustraden mit neuer Formgebung ihrer Baluster zu einem spannungsträchtigen Streitfall. Die zeitgenössischen Architekturauffassungen im Klassizismus (schlichte Sachlichkeit, sparsamer ornamentaler/plastischer Schmuck) führten bei den Sanierungsarbeiten zur Entfernung aller Figuren und Vasen auf den Balustraden, von denen viele Stücke bei der Umgestaltung des Palais Chiaveris, des späteren Prinz-Max-Palais, an der Ostraallee neue Standorte fanden. Bei baulichen Veränderungen am Wallpavillon verlor dieser Bereich die Becken der ehemaligen Wasserspiele.

Die Napoleonischen Kriege setzten den Bemühungen um Erhalt der Substanz erneut Grenzen. Die Lage in den Wällen Dresdens und die Nutzung als Magazin begünstigten abermals Schäden. Die napoleonische Epoche führte auch in Dresden zum Niederreißen der Befestigungsanlagen, womit eine Demolitionskommission beauftragt war. Dabei wurde 1812 der Graben vor dem Kronentor verfüllt und die Brücke beseitigt. Gottlob Friedrich Thormeyer ist es zu verdanken, dass die Gartenanlagen gepflegt und neu gestaltet wurden und der Zwingerteich als Wasserfläche erhalten blieb. Damit hatte sich die stadträumliche Situation um den Zwinger erheblich verändert. Thormeyer, als Kunstberater dieser Kommission eingesetzt, sorgte auch dafür, dass die auf die Festung Königstein verlagerten historischen Bauunterlagen des Zwingers wieder nach Dresden gelangten. Um 1840 geschahen nur einige kleinere Umbauten zur verbesserten Unterbringung von Sammlungsgut. Während der Amtszeit von König Anton (1827–1836) und seines ebenso kunstsinnigen Ministers Bernhard von Lindenau waren die Zwinger-Sammlungen für die Bürger an einigen Tagen eintrittsfrei geöffnet.[18]

Bau der Sempergalerie

Inzwischen war der Architekt Gottfried Semper auf Vorschlag von Karl Friedrich Schinkel nach Dresden gerufen und mit erneuten Planungen zur Vollendung des Zwingergartens“ beauftragt worden. Er griff die ursprüngliche Achsenkonzeption Pöppelmanns wieder auf und legte einen Forumplan genannten Entwurf vor. Am Französischen und am Deutschen Pavillon sollten sich gegenüberstehende Flügel in Richtung Elbe und ein Operngebäude hinzugefügt werden. Der heutige Theaterplatz worden Hauptteil eines gestalteten Gartenareals geworden. Mit Ausnahme des Operngebäudes, dem im Jahre 1869 abgebrannten ersten Bau der Semperoper, wurde diese großzügige Planung verworfen und Semper erhielt den Auftrag, einen massiven Querbau zu entwerfen, dem er widersprach. Am 9. Januar 1847 erfolgte die offizielle Auftragserteilung, die Baulücke im Zwinger nicht nur zu schließen, sondern auch die als unzeitgemäß empfundenen Dachformen des Pöppelmannschen Zwingerbaues zu verdecken. Vorbild war die Alte Pinakothek in München im Stil der Hochrenaissance. Semper plante eine große Kuppel, deren acht Seiten in Arkaden geöffnet werden sollten und die mit dem Kronentor des Zwingers korrespondierte. Nachdem Semper geflohen war, verwarf sein Schüler Krüger die Pläne. Nach sieben Entwürfen erfolgte am 23. Juli 1847 die Grundsteinlegung. Krüger reiste mit Hänel im Jahre 1851 nach Berlin und München um Details der Innenarchitektur zu erkunden.[19] Die Bauarbeiten dauerten bis 1854; am 25. September 1855 wurde der Museumsbau als Neues Museum eingeweiht.

Folgen des Dresdner Maiaufstandes 1849 für das Bauwerk

Auch der Stadtpavillon brannte 1849 aus, als die Aufständischen das Opernhaus aus strategischen Gründen niederbrannten.

Semper musste wegen seiner aktiven Beteiligung am Dresdner Maiaufstand auf der Seite der Kommunarden 1849 Dresden verlassen und die Fertigstellung seines Entwurfs dem Architekten Karl Moritz Haenel überlassen. Zwischen beiden gab es hierzu mehrfach Briefkontakte. Dieser Bau wird heute Sempergalerie genannt.[20]

Während der Revolution wurden einige Gebäude in der Stadt Dresden als strategisch nachteilig angesehen. Dazu zählte das an der Zwingeraußenseite angebaute Opernhaus am Zwinger. Mit Billigung der Provisorischen Regierung wurde der Barrikadenkommandant bei der Sophienkirche am 6. Mai 1849 beauftragt, das Gebäude niederzubrennen. Ursprünglich hatte man gehofft, dass das Feuer auf das benachbarte Prinzen-Palais überspringen würde. Der Brand griff jedoch durch Wechsel der Windrichtung auf den Stadtpavillon und andere Zwingerteile über. Dabei entstanden große bauliche Schäden, der östliche Zwingerbereich mit dem Stadtpavillon wurde völlig zerstört. Dabei erlitt Dresden einen weiteren sehr schmerzlichen Verlust. In den Flammen verbrannten die Sammlungen der Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau – Flora. Es handelte sich dabei um eine Herbarienkollektion mit 6000 Pflanzenobjekten und eine wissenschaftliche Bibliothek mit über 800 Bänden. Es war damals eine der wenigen und deshalb bedeutendsten botanischen Fachbibliotheken Europas.[21][22] Die Wiedererrichtung des beeinträchtigten Zwingerbereiches unter der Leitung von Karl Moritz Haenel erfolgte bis 1863.

Bemühungen zur Erhaltung

Der Zwinger auf dem Stadtplan von 1863 mit seinen damaligen Außenanlagen

Nach Fertigstellung der Sempergalerie befanden sich die Zwingerbauten in einer ästhetischen Disharmonie. Dem neuen und frisch wirkenden Flügel standen gealterte Langgalerien und ein mit Bäumen und Kräutern verwachsenes Nymphenbad gegenüber. Letzteres wurde 1855 von Haenel als Ruine bezeichnet, die man nach spätromantischen Aspekten in diesem Zustand konservieren wollte. Dabei gerieten die empirischen Erfahrungen von vorhandenem Sachverstand aus dem Blickfeld der Verantwortlichen, während sich erhebliche Schäden durch ungehindert ausbreitendes Wurzelgeflecht und eine wasserspeichernde Vegetationsdecke an den Bauwerken bildeten. Man entschloss sich, die gesamte alte Bausubstanz mit einem Ölfirnisanstrich zu versehen, um eine farbliche Angleichung zur neuen Sempergalerie zu erreichen. Dadurch wurden die zahlreichen Ausbesserungen aus der Marcolini-Zeit und neuere Spachtelungen, manche bereits angewittert, überdeckt. Das unter dieser Farbschicht zirkulierende Kondens-, Kapillar- und Regenwasser förderte eine zunächst unsichtbar anwachsende Zerstörung von Sandsteinoberflächen, an dem sich wesentlich später erhebliche Versalzungen und Abplatzungen (Frost- und Salzsprengungen) bemerkbar machten. In der Periode nach 1849 sind viele Ergänzungen mit dem gerade erfundenen Portlandzement vorgenommen worden. Auf diese Weise gerieten ungeachtet der Wechselwirkungen mit dem Kapillarwasser weitere Salze in den Sandstein der Figuren, des Architekturschmucks und in das Mauerwerk. Die Folgeschäden kulminierten um 1900 zu fatalen Erhaltungsproblemen. Manche baulichen Sicherungsmaßnahmen, wie Deckenabdichtungen, zeigten an anderer Stelle Wirkung und trugen zur weiteren Erhaltung einzelner Mauerwerksbereiche bei. Ein Kompetenzwirrwarr mit drei Ministerien erschwerte in dieser Zeit die Arbeiten, die bis 1863 andauerten.

Weitere fragwürdige Behandlungen trugen in ihrer Folge zum rapiden Verfall des Zwingers bei. Durch einen Bildhauer wurde ein „besonderes Verfahren“ angeboten, um die Steinoberflächen vor weiterer Verwitterung zu schützen. So wurde 1894–95 das Nymphenbad behandelt. Mit dieser später als Fluatverfahren eingeschätzten Oberflächentränkung erreichte man zunächst eine Verfestigung der oberen Sandsteinschichten, die aber nach einigen Jahren schichtartig ausplatzten und schließlich zu großen Schäden führten. Später erkannte man, dass die meisten Ausbesserungsarbeiten zwischen 1880 und 1898 ohne tiefere Kenntnis über das Verhalten der differenzierten Sorten von Elbsandstein in freier Witterung vorgenommen wurden. Weil in Wien oder Würzburg die gleichen Methoden zum Einsatz kamen, hielten alle Beteiligten diese Verfahren für richtig. Die verschiedenen Färbungen von Sandstein und Zementergänzungen sollten mit Wachsfarbe über einem Anstrich mit heißen Leinölfirnis ausgeglichen werden. Die Steinteile wurden dazu mit Lötlampen erwärmt. Diese Verfahrensweisen erweckten jedoch eine kritische Begleitung durch externe Denkmalpfleger, weil sich der fortschreitende Verfall offenkundig immer mehr ausbreitete.

Zwinger um 1900, im Hintergrund die 1962 abgerissene gotische Sophienkirche

Die vielen kleinen Schornsteine auf dem Dach zeugen von der Beheizung des Zwingers mit unzähligen kleinen Öfen; dies führte zu einer ständigen sowie beträchtlichen pH-Wert-Absenkung des Regen- und Kondenswassers. Das saure Wasser trug zur Schädigung der Bausubstanz wesentlich bei. Eine Verringerung dieser Einflüsse trat erst mit dem Anschluss des Zwingers an das benachbarte Fernheizwerk ein, das 1898 in Betrieb ging. Durch die zu dieser Zeit massiv verbreitete Ofenfeuerung im Stadtgebiet konnte eine weitere Einwirkung des sauren Regens nicht vom Bauwerk abgewendet werden.

Umfassende Restaurierungsarbeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Das von Cornelius Gurlitt und Robert Dohme verfasste Werk Die Architektur und das Kunstgewerbe des XVII. und XVIII. Jahrhunderts einschließlich weiterer diesbezüglicher Veröffentlichungen zwischen 1884 und 1889 förderten eine neue Sicht und akzeptierende Einstellungen zu den vorhandenen Barockbauwerken in Dresden. Am 29. Oktober 1898 fand eine Sitzung der Kommission für die Erhaltung der Kunstdenkmäler statt, die sich mit den bisherigen Restaurierungsmaßnahmen am Zwinger auseinandersetzte. Der Bauzustand hatte sich trotz aller geleisteten Arbeiten weiterhin verschlechtert. Besonders dem Kunsthistoriker Cornelius Gurlitt und dem damaligen Direktorial-Assistenten Jean Louis Sponsel ist es zu verdanken, dass die Kommission der künstlerischen und bautechnischen Bedrohung des Zwingers Einhalt gebot. Dabei wurde unter anderem festgelegt, ab sofort keine Farbanstriche mehr vorzunehmen und nur noch Vierungen aus bestem Elbsandstein zu verwenden. Der Regierungsbaumeister Hermann Muthesius, damals technischer Attaché an der Deutschen Botschaft in London, unterstützte diese Abkehr und konnte glaubhaft belegen, dass man in England bereits seit längerer Zeit nach den in Dresden festgelegten Prämissen verfuhr.

Wegen ungenügender Mittelbewilligung begann die Wiederherstellung mit schonenden Verfahren erst 1911 und erhielt nach dem Ersten Weltkrieg ab 1924 eine gesicherte Grundlage. Die dafür erforderlichen verwaltungsinternen Weichenstellungen traf 1910 der Stadtbaurat Hans Erlwein, ebenso ein Mitglied der Kommission, wobei er durch den Professor an der Dresdner Kunstakademie Georg Wrba in seinen Auffassungen wesentlich gestärkt wurde und dieser die Kontrolle über die Wiederherstellung zerstörter Plastiken übertragen bekam.

Die neue Bewertung des Barocks kann als Hintergrund für eine intensive Kontroverse zwischen Georg Wrba und den beteiligten Architekten gesehen werden, in deren Zentrum die Dockenform der Balustraden des Zwingers stand. Wrba favorisierte eine schwere Form mit kubischem Mittelstück und die den Bau begleitenden Beteiligten sprachen sich wie der Leipziger Kunstgeschichtsprofessor August Schmarsow für die ältere Flaschenform aus. Dieses Ringen um die Form dieses zahlreich zu ersetzenden Bauteils war Ausdruck des inzwischen enorm gewachsenen Denkmalbewusstseins, das wie die gängigen modernen Auffassungen auf den Erhalt der Ursprungsform ohne spätere gestalterische Eingriffe beruht.

Vor Beginn des Ersten Weltkriegs nahmen trotz dieser Neuausrichtung die Probleme bei den Restaurierungsarbeiten rasant zu. Deren Einstellung im Jahre 1915 verschärfte die Lage am Bauwerk und beschleunigte seinen Zerfall. Mehrere Figuren stürzten von ihren Sockeln und lagen in Dachrinnen. Größere Bauteile gefährdeten durch ihre Loslösung vom Bauwerk den Verkehrsraum. Die Folgen von falschen Sanierungsmethoden und der Einsatz von für den Stein gefährlichen Substanzen zeigten sich nun in bedrohlichen Auswirkungen.

Im Jahre 1920 schlugen Mitarbeiter der sächsischen Oberrechnungskammer dem zuständigen Kultusministerium vor, erhebliche Finanzmitteln zur Sicherung und langfristigen Restaurierung des Zwingers einzuplanen. Daraufhin begannen die Arbeiten 1921, kamen aber nach kurzer Zeit wegen des Währungsverfalls in der Inflationsperiode wieder zum Stillstand. Die Tagung des Denkmalrates vom 29. Juni 1922 traf angesichts der dramatischen Erhaltungssituation die Feststellung, dass die seit Mitte des 19. Jahrhunderts anhaltende Praxis von Ölfarbanstrichen und Portlandzementergänzungen den Zwinger „...nicht nur nicht geschützt, sondern [ihm] ganz verhängnisvoll geschadet...“ hatten. Die Versammlung empfahl „durchgreifende Maßnahmen … ohne Rücksicht auf die hohen Kosten, die erforderlich werden“. Inzwischen mussten weitere Figuren vom Bauwerk abgenommen werden, um sie vor ihrem drohenden Absturz zu schützen.[23] Besondere Verdienste erwarb sich Ministerialrat Oskar Kramer, der im Bewusstsein dieser Lage 1924 die Gründung der Zwingerbauhütte veranlasste und sich kontinuierlich und in ungewöhnlicher Weise für die ministerielle Unterstützung des Vorhabens einsetzte. Zum Leiter dieser zunächst bis 1936 umfassend wirkenden Restaurierungswerkstatt wurde ab 15. Oktober 1924 Hubert Georg Ermisch bestellt. Das unter Begleitung von Georg Wrba erstellte Arbeitsprogramm sah zwei Hauptziele vor:

  • die technische Rettung des Zwingers
  • die künstlerische Wiedererweckung seiner Architektur

In dieser Periode intensivierte sich der fachliche Austausch mit der Dresdner Steinmetzinnung, darüber hinaus wurde eine systematische Forschung nach petrographischen sowie chemisch-physikalischen Gesichtspunkten über Fragen der Steinkonservierung aufgenommen.

Die Arbeiten der Zwingerbauhütte sahen ein umfassendes Programm vor. Die gesamte Außenfassade des Zwingers wurde mittels einer laugenartigen Substanz von den Ölfarbschichten befreit und alle Zement- und Stuckergänzungen sowie stark verwitterte Sandsteinbereiche durch Vierungen ersetzt. Ferner unterzog man das Entwässerungssystem im gesamten Zwingerkomplex einer gründlichen Revision und Veränderung. Nach den damaligen Kenntnissen erfolgte eine umfassende Terrassenabdichtung gegen die Feuchte. In Hinsicht auf kunsthistorische Gestaltungsfragen nahm man das von Pöppelmann veranlasste Kupferstichwerk zur Grundlage, das mit seinen Abbildungen eine Dokumentation für viele Bauteile bot und somit den Anspruch auf originalgetreue Restaurierung stützte. Spätere Um- und Anbauten beseitigte man im Zuge der Arbeiten. Mit den Aufgaben waren etwa 100 Fachkräfte beschäftigt. Das ursprünglich geplante Budget erwies sich als ungenügend; das Finanzministerium entsprach dem erweiterten Mittelbedarf nach längeren Verhandlungen. Zur Beschaffung von ausreichendem und geeignetem Baumaterial untersuchte man aktive und stillgelegte Steinbrüche in der Sächsischen Schweiz. Die vorab genommenen Proben wurden durch das Materialprüfungsamt der Technischen Hochschule Dresden untersucht und bewertet.

Diese Gartenanlagen vor dem Kronentor mussten der Wiederanlage des Zwingergrabens weichen

Der Mathematisch-Physikalische Salon konnte am 20. März 1929 wieder eröffnet werden. Auch stellte man Teile des seit dem 19. Jahrhundert zugeschütteten Grabens am Zwinger wieder her. Im Jahre 1936 endeten die Arbeiten an der Außenfassade und es folgten Restaurierungen im Innenbereich. Im Jahre 1939 öffnete die Porzellansammlung für die Öffentlichkeit. Für die naturhistorischen Sammlungsbereiche suchte man nach neuen Lösungen, weil der Zwingerbau sich für deren Präsentation als nicht günstig herausstellte. Schon vor dem Ersten Weltkrieg ist über einen Museumsneubau zu diesem Zweck in Dresden nachgedacht worden, doch der bereits begonnene Zweite Weltkrieg setzte diesen Bemühungen ein Ende.

Der Verlauf und die Fortschritte dieser lang anhaltenden Arbeiten am Zwinger sind in Dresden und weit über die Grenzen der Stadt mit großer Aufmerksamkeit begleitet worden. Dabei kam es zwischen den Vertretern verschiedener Auffassungen zu Kontroversen über den richtigen Weg. Verständlicherweise spiegelte die zeitgenössische Berichterstattung in den Zeitungen diesen Streit sehr intensiv wider. Prophezeiungen wie die „Irrende Denkmalpflege“ oder „…die gigantischen Beispiele ihrer Verirrungen…“ sind Beispiele für die damalige Polemik. Die Wirkung des Zwingerkomplexes und seiner Museen nach Abschluss der Arbeiten ließ die Presseangriffe verstummen.[24]

Schwere Beschädigung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau

Zerstörter Zwinger (1948)
Zwingerbauhütte (1948)
Beseitigung der Kriegsschäden im Zwinger (1948)

Wenige Jahre später waren die greifbar gewordenen Ergebnisse der seit 1924 um Rettung des Zwingers ringenden Fachleute ein Opfer der Zerstörung. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Zwinger durch die Bombenangriffe vom 13. und 14. Februar 1945 schwere Beschädigungen. Hans Nadler beschrieb es so: „Erhalten blieben: Das Nymphenbad, die Umfassungsmauern der 4 Eckpavillons, der Langgalerien, des Stadtpavillons und des Kronentores. Der Wallpavillon war bis auf die Mauerschäfte, die aus dem Lot geraten waren, zerstört, desgleichen war auch die anschließende elbseitige Bogengalerie durch Sprengbombenvolltreffer aufs schwerste beschädigt.“[25] Die Gemäldegalerie trug nur auf der nördlichen Seite erhebliche Zerstörungen davon. Alle Gebäude und ihre Dächer waren ausgebrannt. Die teilweise aufwendigen Kupfertreibearbeiten der Dachbedeckungen lagen vom Bombensplittereinschlag zerfetzt auf den Terrassen und im Zwingerhof. Aus einigen Fenstern schlugen Flammen und schädigten oberhalb der Feuereinwirkungen den Sandstein durch Hitzesprengungen und strukturelle Veränderungen im Mineralgefüge irreversibel. Einige Fassadenelemente stürzten in Folge von Materialspannungen herab und zerbrachen dabei. Die Gleichgewichtslage viele Gebäudeteile war nicht mehr gegeben.[26]

In den Tagen unmittelbar nach der Zerstörung sicherte und barg eine kleine Gruppe unter Leitung von Hubert Ermisch wertvolle und erhaltungsfähige Architekturteile und fertigte eine Schadenskartei an. Die erste Schadensaufnahme ergab, dass von 850 Einzelobjekten wie Figuren, Vasen oder einzelnen Schmuckelementen etwa 300 zu restaurieren oder neu zu fertigen sind. In Anbetracht des erneut zu erbringenden Sicherungs- und Restaurierungsaufwandes, der diesmal alle bisherigen Dimensionen überstieg, verfasste Ermisch eine auf den 17. Juni 1945 datierte Denkschrift mit dem Titel Ist die Rettung des Zwingers möglich?. Darin gelang ihm, die Hoffnung auf Wiederaufbau in einer Phase der kaum fassbaren Zerstörung im gesamten Dresden zu wecken, wobei er auf die statischen Studien und den darauf erfolgten Einzug von Stahlbetondecken aus der Wirkungszeit der Zwingerbauhütte verwies. Andernfalls wäre nach seiner Einschätzung der Zwinger als ursprünglich labiles Bauwerk wie ein Kartenhaus zusammengefallen.

Besonders bekannt wurde das Bild einer Beschriftung, welche ein russischer Soldat vorgenommen hatte, mit der Aufschrift: Gebäude beräumt, keine Minen gefunden. Sie ist heute rechtsseitig am Eingangstor des Zwingers aus Richtung des Theaterplatzes auffindbar, aber aufgrund der inzwischen verringerten Lesbarkeit mit einer Schriftplatte ergänzt.

Am 14. August 1945 fand eine erste Beratung zur Koordinierung des Wiederaufbaus unter Beteiligung wesentlicher Dresdner Amtsträger statt. Die sowjetische Militärverwaltung bewilligte unverzüglich am 18. August die Freigabe von Bauholz und stellte sich damit demonstrativ hinter die Wiederaufbauabsicht der Dresdner. In zwei Kulturbefehlen der Sowjetischen Militäradministration wurden der Schutz und die Wiederrichtung von Kulturbauwerken angeordnet. Auf dieser Grundlage bewilligte die neu gebildete Sächsische Landesverwaltung im September 1945 erste Haushaltmittel für den Wiederaufbau des Zwingers.[27]

Da sich viele Menschen für das Gebäude einsetzten, begann bereits 1945 der Wiederaufbau durch die im Herbst dieses Jahres erneut gegründete Zwingerbauhütte unter Leitung des Dresdner Architekten Hubert Georg Ermisch. Zu den ersten Mitwirkenden zählten der Bildhauer Albert Braun (1899-1962), der Architekt Arthur Frenzel (1899-1975) und für die Kupferblecharbeiten Meister Jagy.

Die eingetretenen Bauschäden waren durch die Einschläge von Bomben und Brandmunition nicht nur erheblich, sondern auch in bisheriger Weise für den Zwinger unbekannt. Beispielsweise war eine Bogengalerie im südwestlichen Zwingerbereich um 22 Zentimeter in der Tiefe verformt. Ihre Herstellung in die ursprüngliche Lage erfolgte durch das Anheben mit Flaschenzügen im Sommer 1947. Eine fast ähnliche Richtungsverformung zeigten die Mauerschäfte im Obergeschoss des Wallpavillons. Hier bediente man sich ebenso der Flaschenzüge und setzte danach einen Stahlbetonringanker in Höhe des Hauptsimses auf.

Die erste öffentliche Präsentation erfolgte ab Mai 1951, als ein Teil des Innenhofes für Besucher zugänglich wurde. Im selben Jahre verlängerte man den Zwingergraben und schuf eine gemeinsame Wasserfläche mit dem Zwingerteich.

Im Juli 1951 wurde das Kronentor vollendet, im Juni 1952 der Mathematisch-Physikalische Salon, 1954 wurden drei Giebel des Wallpavillons und 1955 der Glockenspielpavillon fertiggestellt. Die Gemäldegalerie erlebte am 3. Juni 1956 im Rahmen der 750-Jahr-Feier Dresdens ihre Eröffnung, wurde aber erst am 30. Oktober 1960 vollendet übergeben. Die Kosten ihres Wiederaufbaus werden mit einer Summe von 7,9 Millionen Deutsche Mark beziffert. Im Jahre 1960 erfolgte die Fertigstellung des Französischen Pavillons in einer vereinfachten Ausführung. Die erhaltenen wertvollen Stuck- und Marmorelemente wurden für eine spätere Rekonstruktion geborgen. Erst 1963 konnte der Wallpavillon der Öffentlichkeit übergeben werden. Bis zu diesem Jahr wurden die Innenräume in einer provisorischen Gestaltung für die Nutzung als Museum ausgestattet. Seit etwa 1963 befindet sich der Zwinger äußerlich wieder weitgehend in einem baulichen Zustand wie vor dem Krieg. Der Blick auf die im Krieg zerstörte und 1962 völlig abgerissene Sophienkirche fehlt jedoch. Der damalige Landeskonservator und spätere Ehrenbürger Dresdens, Hans Nadler, beziffert für die Zwingerrestaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1965 einen finanziellen Gesamtaufwand von 11,8 Millionen Mark, darin 2,7 Millionen aus der Zwingerlotterie. Die Rekonstruktionen und Gestaltungen der Innenräume halten bis in die Gegenwart an. Zu Beginn der 1980er Jahre widmete sich die Zwingerbauhütte der Balustradensanierung und speziellen Arbeiten der Bauwerksentwässerung.[28][29]

Während des Elbhochwassers im Jahre 2002 stieg der Pegel der in unmittelbarer Nähe zum Zwinger verlaufenden Elbe auf 9,40 Meter an. Doch nicht nur sie trat über die Ufer, sondern auch die Weißeritz im Westen der Stadt. Dieser Nebenfluss der Elbe bahnte sich mit der Gewalt des Hochwassers zeitweilig sein Flussbett in Richtung seines ursprünglichen Laufes. So wurde die Altstadt Dresdens aus zwei Richtungen überflutet, wobei der Zwinger mitten im Überschwemmungszentrum lag. Trotz großen Einsatzes von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk war eine Überflutung des Innenhofs des Zwingers nicht zu verhindern. Die Weißeritz floss in ihrem alten Flussbett durch die Friedrichstadt, die Wilsdruffer Vorstadt und den Zwinger hindurch und ergoss sich auf dem Vorplatz des Landtages in die Elbe. In der Hoffnung, die Kunstwerke zu retten, verbrachte man sie in den Keller. Doch auch dort bedrohten die Wassermassen das Kulturerbe. Der Zwingerhof war erst mehrere Tage nach dem Ende des Hochwassers wieder leergepumpt. Das Hochwasser hinterließ beträchtliche bauliche und gartenbauliche Schäden.

Seit 2008 wird der Mathematisch-Physikalische Salon grundlegend saniert. Dabei legten Archäologen alte Leitungen der Wasserspiele des Grottensaales frei und fanden eine Vielzahl von Stuckfragmenten. Daher konnte der Mathematisch-Physikalische Salon nicht wie geplant zur Erweiterung der Ausstellungsfläche unterkellert werden. Stattdessen begann im Jahr 2010 der Bau eines in Richtung der Wallanlagen gelegenen unterirdischen Anbaus mit einem neuen fensterlosen Ausstellungssaal für lichtempfindliche Geräte sowie einer Werkstatt und einem Depot für Technik.[30]

Seiner Entstehungsgeschichte gemäß war der Zwinger Eigentum des Königreichs und später des Freistaats Sachsen. Er ist heute ein Teil des Staatsbetriebs Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen.

Baubeschreibung

Rundumblick vom Mittelpunkt des Zwingers. Von links nach rechts: Glockenspielpavillon, Porzellanpavillon, Kronentor, Mathematisch-Physikalischer Salon, Wallpavillon, Französischer Pavillon, Sempergalerie und Deutscher Pavillon
Rundumblick vom Mittelpunkt des Zwingers. Von links nach rechts: Glockenspielpavillon, Porzellanpavillon, Kronentor, Mathematisch-Physikalischer Salon, Wallpavillon, Französischer Pavillon, Sempergalerie und Deutscher Pavillon

Der Innenhof des Zwingers hat eine nahezu quadratische Grundfläche, an die nach Nordwesten und nach Südosten spiegelsymmetrische, bogenförmig schließende Erweiterungen angefügt sind. Im Nordosten schließt der Wallpavillon diese Erweiterung ab, im Südosten der Glockenspielpavillon. An die südwestliche Quadratseite schließt die Langgalerie mit dem Kronentor dagegen direkt an, genauso auf der gegenüberliegenden Seite die Sempergalerie. An den vier Ecken des Quadrates befinden sich zu den bogenförmigen Erweiterungen hin vier zweigeschossige Eckpavillons, namentlich der Porzellanpavillon, der Deutsche Pavillon, der Französische Pavillon und der Mathematisch-Physikalische Salon. Sie sind durch einstöckige Bogengalerien mit dem Glockenspiel- beziehungsweise dem Wallpavillon verbunden.

Pavillons

Kronentor

Hauptartikel: Kronentor
Das Kronentor
Johann Benjamin Thomae schuf die Giebelbekrönung des Kronentors.

Das Kronentor ist ein Portalpavillon.[31] Es ist neben dem Wallpavillon der bekannteste Teil und auf Abbildungen häufig das Sinnbild des Zwingers. Mit den zu beiden Seiten anschließenden Langgalerien steht es mit seiner Front auf der alten Festungsmauer; Tor und Galerien bilden zu ihr jedoch einen kleinen Winkel. Das Kronentor ermöglichte ursprünglich den Zugang von außerhalb der Stadt durch die Festungsmauer. Deswegen führte keine der Bedeutung des Baus entsprechende Steinbrücke über den Zwingergraben zum Kronentor, sondern nur ein schmaler hölzerner Steg, der im Falle eines Angriffs rasch abzubauen gewesen wäre. Er ist auch bei der Freilegung des Zwingergrabens und dessen Erweiterung im 20. Jahrhundert wieder in dieser Form aufgebaut worden.

Die Architektur des Kronentors lehnt sich an den italienischen Hochbarock an, erinnert aber auch an antike Triumphbogen.[32] Es steht in der Mitte der beiden Langgalerien; ein kleiner Risalit lässt es aus deren Flucht etwas hervortreten. Den achteckigen Grundriss begrenzen vier übereckgestellte hohe Sockel. Darauf erhebt sich der Torbogen mit beidseits vorgelegten doppelten Säulenstellungen. Seitlich schließt sich eine weitere Säulenstellung an sowie je eine muschelförmige Nische im Übergang von Kronentor in Langgalerie. Stark verkröpftes Gebälk sowie gesprengte Giebel schließen das Eingangsgeschoss nach oben ab. Über den einfachen Säulenstellungen prangt das königliche Zepter und über den doppelten Säulenstellungen die gekreuzten Schwerter. Die beiden Schlusssteine der Torbogen schmücken ein Herkuleskopf mit Löwenfell auf der Außenseite und ein Frauenkopf auf der Hofseite.

Die Plastik des Vulkan am Kronentor ist ein Original von Balthasar Permoser.

Die Halle des Obergeschosses ist nach allen vier Seiten geöffnet, durch sie verläuft der verbindende Umgang der Langgalerien. Die vier Eckpfeiler werden von unten fortgeführt und die seitlichen einfachen Säulenstellungen wiederholt. Statt der doppelten Säulenstellungen lockern gebündelte Pilaster die Pfeiler auf, wodurch das Obergeschoss etwas zurückgesetzt wirkt. Noch oben hin schließen erneut verkröpftes Gebälk, gebrochene Giebel und figurierte Schlusssteine das Obergeschoss ab und leiten zu einer Attika über. Auf ihr stehen einige Vasen und zwölf Figuren, die Themen um die Jahreszeiten und Herkules repräsentieren. Sie säumen die zwiebelförmige Kuppel aus teilweise vergoldetem Kupferblech, Symbol sächsischer Prachtentfaltung in seiner Erbauungszeit. Auf der Spitze tragen vier polnische Adler die Nachbildung der polnischen Königskrone.[33] Ursprünglich sollte der Herkules mit der Weltkugel das Kronentor krönen, wie überhaupt das Kronentor als Herkulestor geplant war. Mit der Konzeption des Wallpavillons wurde die Planung verändert und diese Figur als Abschluss des Wallpavillons vorgesehen. Die Aufträge für den Figurenschmuck des Kronentors waren jedoch bereits vergeben oder ausgeführt worden und thematisch auf die ursprünglich vorgesehene Bekrönung abgestimmt. Dies erklärt die Figurenwahl insbesondere im Bereich der Attika.[32]

Das Deckenfresko Das Frühlingsopfer der Flora zierte bis zur Zerstörung 1945 im Inneren den Kuppelabschluss. Durch ein offenes Rundauge in der Zwischendecke war auch aus dem unteren Durchgang der Blick darauf möglich.[34]

An den Bildhauerarbeiten am Kronentor haben fast alle der am Zwinger beteiligten Bildhauer durch Hauptwerke mitgewirkt. Die Skulpturen am Kronentor sind in der Gegenwart durch Kopien ersetzt. In den Nischen im Übergang zur Langgalerie stehen an der dem Wasser zugewandten Seite die antiken Götter Vulkan (links) und Bacchus (rechts). An der dem Zwingerhof zugewandten Seite befinden sich Plastiken von Ceres (links) und Pomona (rechts). Vulkan und Ceres sind Werke Permosers und Kretzschmann schuf den Bacchus. Statuen eines Schalmeien- und Tambourinspielers flankieren das hofseitige Portal, sie werden Heermann und Kretzschmar zugeschrieben.[32]

Mathematisch-Physikalischer Salon

Der Mathematisch-Physikalische Salon (vorne), Wallpavillon, Französischer Pavillon und Sempergalerie (rechts)

Der von 1710 bis 1714 errichtete Mathematisch-Physikalische Salon ist einer der vier Eckpavillons und liegt zwischen Wallpavillon und Langgalerie. Er beherbergt eine Sammlung mathematischer und physikalischer Instrumente vergangener Zeiten.

Der Grottensaal

Der mit sächsischem Marmor getäfelte Salon im Obergeschoss fand ursprünglich als Speiss-, Spiel- oder Tantz-Saal Verwendung, ging jedoch bereits ab 1729 in eine museale Nutzung über.[35] Der im Untergeschoss liegende Grottensaal mit Vexierwasserspielen und Brunnen behielt seine ursprüngliche Funktion dagegen länger. In ihm wurden die eintretenden Personen von feinen Wasserstrahlen umgeben und getroffen. In zwei der fünf rückwändigen Nischen des Grottensaals standen die beiden Marmorstatuen Apollo und Minerva. Sie gehören zu den ersten Arbeiten Permosers für den Zwinger und befinden sich heute in der Skulpturensammlung im Albertinum. Infolge der Kriegsereignisse von 1813 stürzte die Decke des Grottensaals ein. Der Grottensaal wurde anschließend nicht wieder instandgesetzt, sondern 1815 mit Gewölben versehen und museal genutzt. Im Unterschied zu den später fertiggestellten anderen Eckpavillons ziert den Fries des Mathematisch-Physikalischen Salon neben dem Jahr seiner Fertigstellung 1712 noch der doppelköpfige Reichsadler; August der Starke war 1711 Reichsvikar gewesen und hatte vergeblich selber die Kaiserkrone des Reichs angestrebt. Im Jahre des Reichsvikariats von August des Starken im Jahre 1711 wurden die Reichsadler als „Symbole seiner kaiserlichen Machtbefugnisse“ geschaffen.[36]

Allen Eckpavillons gemein ist eine vorgelagerte Terrasse, von der eine Freitreppe mit zwei Schwüngen in den Innenhof führen. Ein weiteres gemeinsames Merkmal aller Eckpavillons ist die ununterbrochene Fortführung der Galerie im Erdgeschoss, hier von der Langgalerie zur anschließenden Bogengalerie.[37]

Johann Christian Kirchner schuf die Köpfe der Schlusssteine, dekorative Rahmungen von Fenstern und Architraven.[38] Thomae schuf am mathematischen Salon die königlichen Insignien im Giebel der Schmalseiten.[39] Die Figurengruppe des frühen Apollo mit Begleiterin auf der Wallseite des Salons ist ein Werk Paul Heermanns.[40]

Louis de Silvestre malte im Jahre 1717 das Deckenfresko Die Erhebung der Psyche in den Olymp. Das Fresko wurde 1723 fertiggestellt und zierte bis zur Zerstörung im Jahre 1945 die Decken des Baus.

Wallpavillon

Hauptartikel: Wallpavillon
Der Wallpavillon

Der Wallpavillon wird als baulicher Höhepunkt des Zwingers angesehen; neben dem üppigen bildhauerischen Schmuck macht auch die eigenartige Verbindung von Treppenanlage und Pavillon ihn zu einem der bedeutendsten europäischen Bauwerke des Barocks. Das Untergeschoss besteht aus einer Folge von Treppen, die auf den Stadtwall hinauf führen und die einzige direkte Verbindung von Zwingerhof und Wall darstellen. Vom Zwingerhof führen zweimal drei Stufen durch fünf Tore in den Pavillon. Von dort führt eine von zwei Brunnen flankierte Treppe auf eine Plattform, wo sich die Treppe im rechten Winkel in zwei Arme teilt. Die zwei Treppenläufe umschließen einen Brunnen im Innern des Pavillons und führen auf den Stadtwall, an den sich die Rückseite des Gebäudes anlehnt. Im Obergeschoss des Gebäudes liegt ein Festsaal mit rundum angebrachten Fenstern, die nur von schmalen Pfeilern mit vorgelegten Pilasterbündelungen unterbrochen sind; ihn erschließt vom Stadtwall aus eine Brücke mit einer kleinen Eingangshalle.

Mittelkartusche, links Venus und die Darstellung Augusts des Starken als Paris mit polnischer Königskrone (Heermann), rechts Minerva und Juno (Heermann), oben: Herkules (Permoser)

Zahlreiche Plastiken bevölkern die Außenansicht des Wallpavillons: Hercules Saxonicus (Permoser), Prinz Paris mit drei Göttinnen (Heermann), Vier Winde (Kirchner) sowie Juno und Jupiter (Thomae). Die Originale befinden sich heute teilweise im Lapidarium.[41] Dabei sind zwei ikonografische Schichten auszumachen.

Hermenpaar von Paul Heermann

Die erste Schicht soll das unbändige Naturleben darstellen, verkörpert durch zahlreiche Hermen im Erdgeschoss des Pavillons.[42] So schmücken in der Erdgeschosszone die Satyrhermen die sechs Pfeiler der Eingänge zum Zwingerhof hin; von der Seite zur Mitte hin finden sich erst je eine, dann je zwei und schließlich je drei Figuren. Die Hermen gelten als Werk von Permoser und Heermann.[43]

Die zweite Schicht soll die Verschmelzung der Welten von griechischer Mythologie und politischem Machtanpruch Augusts des Starken darstellen. So ist ikonographische Mitte Permosers Herkules Saxonicus, der stellvertretend für August den Starken die Weltenkugel trägt, über dem sächsisch-polnischen Wappen. Dies weist auf die Reichsstatthalterschaft Augusts des Starken im Jahre 1711 hin: Pöppelmann erklärte diese Absicht im Vorwort seines Kupferstichwerkes, worin er auf die zwölf Taten des Herkules anspielte. Um von Altas die Äpfel der Hesperiden zu erhalten, musste er kurz das Himmelsgewölbe tragen. Herkules konnte dann das Gewölbe wieder an Atlas zurückgeben. Dieser Mythos galt als Parallele zu der Reichsstattherrschaft Augusts des Starken:

„Bild-Säule theils als eines Ober-Aufsehers..., theils als eines Welt-Unterstützers, wie er die Himmels-Kugel auf seinen Schulter träget, in Abzielung auf die damalige Reichs-Stadthalterschaft unserres Heldenmüthigen Königs, in der Höhe über der großen Treppe ausgestellt.“[44]

Den Blendgiebel flankiert zur einen Seite der lorbeerbekränzte Paris in Gestalt des jugendlichen August, der statt eines Apfels die polnische Königskrone in der Hand hält; neben ihm steht Venus. Auf der anderen Seite stehen die „verschmähten“ Göttinnen Minerva und Juno. Paul Heermann schuf diese zweite zentrale Gruppe auf dem Wallpavillon – Das Urteil des Paris. Paris symbolisiert August den Starken in seiner Jugend und trägt die Krone Polens in seinen Händen.[40] An den vier Ecken des Wallpavillons bekrönen Figurengruppen der vier Winde die Pfeiler des barocken Gebäudes. Diese Doppelfiguren sind ein Werk von Kirchner.

Im Jahre 1727 erhielt Louis de Silvestre den Auftrag für das Deckenfresko Der Triumph der Künste im Festsaal des Wallpavillons; sein Entwurf blieb jedoch unausgeführt.[34][45][46]

Französischer Pavillon

Der Französische Pavillon verbindet im Ensemble des Zwingers zusammen mit einer Bogengalerie den Wallpavillon und die Sempergalerie. Sein Name geht auf französische Gemälde zurück, die dort bis 1945 zu sehen waren.[35] Wände und Fußböden des Obergeschosses waren mit sächsischem Marmor belegt; der das Geschoss ausfüllende Saal heißt daher Marmorsaal. In der Nachkriegszeit wurden lange in diesem Bereich Objekte des Dresdner Tierkundemuseums gezeigt. Gegenwärtig (2010) sind in ihm Sammlungsstücke der Skulpturensammlung ausgestellt.

Als einziger Eckpavillon verfügt der Französische Pavillon über eine zweigeschossige Rückfront. Sie schließt die Schmalseite des dahinter liegenden Nymphenbads ab und ihr Schmuckwerk ist thematisch auf das Nymphenbad abgestimmt: Schilf- und Muschelornamente reichen bis in die Kapitelle und die Putten tragen Fische und Delphine.

Der Maler Heinrich Christian Fehling malte ab 1717 das Deckenfresko Apotheose August des Starken und der Kurfürstin Eberhardine: Eine Huldigung für August den Starken und seine Gemahlin Christiane Eberhardine, mit den Medaillons des Kurfürsten-Paares in der Längsachse des Mittelsaals.[47]

Deutscher Pavillon

Der im Jahre 1719 zu den Vermählungsfeierlichkeiten fertiggestellte Deutsche Pavillon[36] liegt zwischen Stadtpavillon und Sempergalerie. In ihm befinden sich Restaurierungswerkstätten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Wie am Porzellanpavillon findet sich auch am Deutschen Pavillon zur Straßenseite hin ein eingeschossiger Anbau mit Oberlicht. Er wurde während der Restaurierung 1854 durch Haenel angefügt. Ursprünglich grenzte hier das in Fachwerk errichtete Redoutenhaus an den Deutschen Pavillon. Kurz vor Beginn des Siebenjährigen Krieges musste das Redoutenhaus einem neuen Flügelbau des Taschenbergpalais weichen, den August III. für die Unterbringung seiner Kinder bauen ließ. Die Freistellung des Deutschen Pavillons zur Stadt hin währte jedoch nur wenige Jahre. An seiner Stelle entstand ein einfaches Wohngebäude, das Carlowitzsche oder Reichenbachsche Haus. Es musste Mitte des 19. Jahrhunderts dem Bau der Sempergalerie weichen.[48]

Das 1725 von Pellegrini geschaffene Fresko Die vier Erdteile im Obergeschoss des Deutschen Pavillons wurde beim Brand von 1849 vernichtet.

Stadt- oder Glockenspielpavillon

Ursprünglich führten großzügige Außentreppen am Stadtpavillon nach oben
Blick auf den Glockenspielpavillon

Der ehemalige Stadt- und heutige Glockenspielpavillon wurde 1728 bis auf die Bildhauerarbeiten vollendet. Kleinere Arbeiten am Pavillon dauerten bis 1732.[36] Der Pavillon wurde mehrfach beschädigt. Das erste Mal zerstörte ihn 1849 ein Brand des unmittelbar angrenzenden alten Opernhauses, dessen Flammen auf den östlichen Teil des Zwingers übergriffen und dabei auch eine darin befindliche wissenschaftliche Bibliothek zerstörten. Beim Luftangriff 1945 wurde der Pavillon erneut zerstört, sein Wiederaufbau dauerte bis 1955.

Das Glockenspiel

Seine Besonderheit ist die Uhr mit einem Glockenspiel aus Meißener Porzellan an der Fassade zum Zwingerhof. Sie wurde 1933 angebracht und überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Beim anschließenden Wiederaufbau des Pavillons wurde das Glockenspiel von ursprünglich 24 auf 40 Porzellanglocken (ebenfalls aus Meißen) erweitert. Heute spielt das Glockenspiel jeweils zu jeder Viertel-, halben, Dreiviertel- und vollen Stunde die Stundenschlagmelodien von Günter Schwarze (Originalkomposition für das Dresdner Glockenspiel, 1994). Zusätzlich sind je nach Jahreszeit zu festgelegten Zeiten bekannte Melodien zu hören.

Eine Hörprobe des heutigen Glockenspiels um 12 Uhr (673 kB).?/i

Ähnlich wie sein Gegenüber, der Wallpavillon, dient auch das Erdgeschoss des Glockenspielpavillons dem Durchgang; nur muss dabei nicht die Höhe des Walls überwunden werden. Ursprünglich stellte er den Hauptzugang von der Stadt zum Zwinger dar. Im Inneren führen je zwei Treppenarme im Halbrund zu den auf Sockelhöhe befindlichen Eingängen in die anschließenden Bogengalerien. Auf der Straßenseite bestand bis 1826 eine monumentale doppelläufige Außentreppe zum Obergeschoss. Sie wurde vermutlich aus Verkehrsgründen abgerissen. Seitdem kann der Zugang zum Saal im Obergeschoss nicht mehr durch das mit einem reichen Giebel bekrönte Mittelportal erfolgen, sondern durch Seiteneingänge von der Terrasse auf den Bogengalerien.[49]

Statuen und Schmuck des Glockenspielpavillons ähneln sehr dem des Wallpavillons. Allerdings stellen die Figuren häufiger Heroen der griechischen Sage und seltener Götter dar. Unter den Plastiken finden sich unter anderem Perseus, Andromeda, Paris und Helena. Den Pavillon bekrönte ursprünglich die Figur Herkules mit der Keule. Sie wurde beim Brand von 1849 zerstört und danach durch eine Kopie des Herkules mit der Weltkugel vom Wallpavillon ersetzt. Die Satyrhermen an den sechs Pfeilern der Eingänge zum Innenhof hin stammen nicht aus der Bauzeit des Pavillons; sie wurden erst zwischen 1783 und 1795 durch Johann Baptist Dorsch, Thaddäus Ignatius Wiskotschill und Johann Christian Feige aus den stehengebliebenen Bossen gemeißelt. Sie schufen unter der Leitung des Hofkondukteur Johann Daniel Schade(1730-1798) auch das Wappenschild am Giebel des Stadtpavillons.[49][50]

Porzellanpavillon

Der Porzellanpavillon bei Nacht

Der im Jahre 1719 zu den Vermählungsfeierlichkeiten fertiggestellte Porzellanpavillon[36] liegt zwischen Langgalerie und Glockenspielpavillon und beherbergt die Dresdner Porzellansammlung. Im Jahre 1939 wurden erstmals Porzellane in diesem Pavillon ausgestellt, der früher Naturwissenschaftlicher Pavillon genannt wurde. Seit 1962 beherbergt der Porzellanpavillon wieder die bei Kriegsbeginn ausgelagerten Ausstellungsstücke.

Wie am Deutschen Pavillon findet sich auch am Porzellanpavillon zur Straßenseite hin ein eingeschossiger Anbau mit Oberlicht. Er wurde während der Restaurierung in den 1850er Jahren durch Haenel angefügt. Ursprünglich grenzte hier das 1849 abgebrannte alte Opernhaus an, das vom Pavillon aus zugänglich war.[48]

Das 1725 ausgeführte Deckenfresko Das Bankett der Götter von Giovanni Antonio Pellegrini zierte bis zu seiner Zerstörung beim Brand im Jahr 1849 das Obergeschoss.

Galerien

Bogengalerien

Faunkonsolen schmücken die Bogengalerie

Vier einstöckige Bogengalerien verbinden die vier Eckpavillons mit Wall- beziehungsweise Glockenspielpavillon. Sie bestehen aus je 16 Bogen, zehn in der Geraden und sechs im Viertelrund. Bis zur Aufgabe des Orangeriegedankens waren sie zur Überwinterung tropischer Gewächse vorgesehen. Deshalb erhielten sie zunächst nur eine hölzerne Überdachung, die in der warmen Jahreszeit abgenommen werden konnte. Nach Wegfall der Zweckbestimmung und Wetterschäden im Bau erhielten die Bogengalerien im Jahre 1723 eine feste Bedachung.[51] Vor den Bogengalerien befindet sich ein wenige Meter breiter Umgang, zu dem vom Zwingerhof vier Stufen emporführen. Darüber erhebt sich der Sockel der Bogengalerien; sein Hauptschmuck sind Faunkonsolen unter der Mitte der Bogenfenster. Kugelförmig geschnittene Orangenbäumchen in Kübeln aus Meißner Porzellan wurden früher darauf aufgestellt. Wie die Langgalerien schließt nach oben hin eine Attika auch die Bogengalerien ab. Baluster und Pfeiler gliedern sie. Auf den Pfeilern sind abwechselnd Putten und Vasen aufgestellt.

Langgalerien

Brunnenanlage an der Langgalerie

Zu beiden Seiten des Kronentors schließen sich einstöckige Langgalerien an. Auf der Außenseite stehen ihre Sockel vollständig in der Festungsmauer und ihre Bogen gehen unmittelbar daraus hervor. Auf dieser Seite bestehen die Langgalerien aus je 18 Bogen, davon sind drei den Schmalseiten der Pavillons vorgelagert. Zum Zwingerhof beleben je fünf Brunnen die Fassade der Langgalerien. Etwa in der Mitte, vom Kronentor aus unter dem siebten der je 15 Bogenfenster, befindet sich die jeweils größte Wasserkaskade; sie bekrönt ein fischschwänziger, wasserspeiender Triton, dessen Wasser sich durch vier mit Seegetier und Hippokampen reich verzierte Becken ergießt. Etwas niedriger sind die übrigen acht Brunnen, sie finden sich zu beiden Seiten der zwei Mittelkaskaden im Abstand von zwei beziehungsweise vier Bogen. Je ein Tritonenkind bekrönt diese aus drei Becken bestehenden Kaskaden. Ein gemeinsames ebenerdiges Becken fängt das Wasser der fünf Brunnen einer Langgalerie auf. Wie unter den Fensterbögen der Bogengalerie findet sich auch unter den jeweils ersten Fensterbögen am Kronentor beziehungsweise an den Eckpavillons eine Faunskonsole zur Aufstellung von Orangenbäumchen. Nach oben hin schließt eine Attika die Langgalerien ab, Baluster und Pfeiler gliedern sie. Auf den Pfeilern sind abwechselnd Putten und Vasen aufgestellt.

Aus dem Durchgang des Kronentors führt jeweils eine kurze Treppe ins Innere der Langgalerien. Ein Teil der Porzellansammlung ist in der südlichen Langgalerie ausgestellt.

Gestaltungsgrundlage für die Langgalerie war das Motiv einer Grottenwand, wie von den Villen um Frascati und der Arkadenfolge des Wassertheaters von Carlo Maderno, 1607-25 der Villa Torlonia (ehemals Familie Ludovisi-Conti). Statt der Nischen des Vorbilds wurden jedoch bei der Dresdner Langgalerie Fenster mit Rundbogenabschluss verwendet.[52]

Sempergalerie

Sempergalerie vom Theaterplatz, um 1900
Architekturübergang zwischen neostilistischen und barocken Gebäuden im Zwinger

Der nach Plänen des Architekten Gottfried Semper bis 1854 errichtete Museumsbau im Stil der italienischen Hochrenaissance begrenzt den Zwinger nach Nordosten zur Elbe hin. Zuvor bestand dort nur eine barocke Begrenzungsmauer. Die Sempergalerie wird auch Semperbau genannt und beherbergt die Gemäldegalerie Alte Meister sowie die Rüstkammer.

Mit 127,35 Meter Länge und 23,77 Meter Höhe ist die Sempergalerie das größte Gebäude des Zwingerkomplexes. Aber nicht nur im Hinblick auf die Dimension des Gebäudes, sondern auch in ihrer Fassadengliederung stellt die Architektur der Sempergalerie einen jähen Bruch zum barocken Werk Pöppelmanns dar. Die neostilistische Fassade vermittelt mit ihren betont geometrischen Fenster- und Bogenelementen sowie dem schweren Bossen-Mauerwerk eine strenge Sachlichkeit von fast imperialer Wirkung. Dagegen steht der festlich wirkende Barock der Zwingerbauten mit seinen verspielten Schmuckelementen und den mitunter ironisch anmutenden Figuren für eine zierliche Leichtigkeit und demonstriert eine Nähe zur Idee des Lustgartens. Das Zwingermotiv der Fensterreihen nimmt die Sempergalerie dagegen mit stilistischen Änderungen auf. Auch eine stärkere Korrespondenz zum Kronentor hatte Semper mit einer höheren Kuppel beabsichtigt; auf Wunsch der Galerieleitung erhielt der Semperbau jedoch eine Flachkuppel, die den Bau nur um 8,97 Meter überragt und diese Funktion nicht erfüllt.

Die Sempergalerie ist nur im Erdgeschoss mit den beiden angrenzenden Eckpavillons, dem Deutschen und dem Französischen Pavillon, verbunden. Eine Terrasse verknüpft im Obergeschoss die Bauten, betont aber deren Eigenständigkeit.

Den Mittelrisalit der Sempergalerie dominiert ein dreifacher Portikus in Form eines Triumphbogens. Er stellt einen weiteren Zugang zum Zwingerhof dar und liegt in der vom Kronentor zum bronzenen Reiterstandbild Königs Johann von 1889 auf dem Theaterplatz verlaufenden Achse.

Hauptartikel: Sempergalerie

Garten- und Wasseranlagen

Gärten im Zwingerhof

Die Grünanlagen im Zwingerhof

Die Gartenanlagen des Zwingers haben ihre beabsichtige Größe und Gestaltungsvielfalt nie erreicht. An der bis in das 19. Jahrhundert offen gehaltenen Nordseite des Zwingers sahen verschiedene Planungen, unter anderem von Pöppelmann, die Verlängerung der Hauptachse, beim Kronentor beginnend, bis zum Elbufer an der Stelle des heutigen Italienischen Dörfchens vor.[53] Der ebenso planerisch vorbereitete Residenzschlossneubau hätte so an seiner Nordwestseite einen Lustgarten erhalten, der sich mit den großen europäischen Vorbildern hätte messen können. Zeitweilig prägte der Orangeriebau (heutiger Zwinger) die Gesamtpläne mit gartenbaulicher Priorität. Folgerichtig sprach man in jener Zeit vom Zwingergarten oder der Orangerie. Im Verständnis der Zeit seiner Entstehung handelt es sich um einen Garten und nicht um ein Einzelbauwerk. Diese frühere Funktion ist im heutigen Zwingerareal nicht mehr vordergründig erkennbar.[54]

In der Mitte des Zwingerhofs liegt ein kleiner Platz, den vier flache Bassins umsäumen. Zwischen ihnen verlaufende Wege betonen die Achsen vom Kronentor zum Durchgang durch die Sempergalerie sowie vom Wall- zum Glockenspielpavillon. Hinter den Bassins liegen jeweils Grasflächen, genauso vor der Sempergalerie, den Langgalerien sowie vor den Bogengalerien zum Glockenspielpavillon hin. Die heutige Gestaltung des Innenhofes entspricht den Planungen Pöppelmanns, der jedoch statt der Rasenflächen hinter den Bassins Broderieparterre vorgesehen hatte. Die damaligen Planungen sind in einem Grundriss vom Kupferstecher Christian Friedrich Boetius aus dem Jahre 1729 überliefert. Das Konzept Pöppelmanns kam Anfang des 18. Jahrhunderts nicht zum Zuge, weil der Raum für höfische Feste benötigt wurde.

Einem Ölgemälde von Canaletto nach zu urteilen, gab es 1752 keine Gartenanlagen mehr im Zwingerhof.

In der dem Barock folgenden Epoche des Klassizismus verlor der Zwinger erheblich an Bedeutung. Sein Innenhof enthielt zwischen 1746 und 1748 einen hölzernen Theaterbau, der vom Volk genutzt wurde. Danach litten die inneren Gartenanlagen durch Kriegsfolgen beziehungsweise -nutzungen. In der Folge war der Zwingerhof für die Dresdner Bevölkerung ein öffentlicher Verkehrsraum, den auch Kutschen durchquerten.[55]

Im 19. Jahrhundert wurde der Gestaltung des Zwingerhofs wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet und neue Gartenanlagen angelegt. Es entstanden kleine runde Teiche mit niedrigen Springbrunnen, umsäumt von Orangenbäumchen in Kübeln. Auch die Faunkonsolen an den Bogengalerien wurden wieder gemäß der ursprünglichen Intention genutzt und kleine Orangenbäumchen auf ihnen abgestellt. Der Hofgartendirektor Gustav Friedrich Krause legte 1876 den Garten nochmals neu an und bepflanzte den Rasensaum mit Rosen und Clematis. Erst im 20. Jahrhundert unternahm Hubert Ermisch den Versuch, den Zwingerhof im Sinne Pöppelmanns zu gestalten und der Zwingerhof erhielt während der Restaurationsarbeiten 1924–1936 im Wesentlichen das heutige Gesicht.

Gärten auf dem Wall mit Zwingerteich und Zwingergraben

Reste des alten Befestigungswalls mit dem Wallpavillon und Zwingerteich

Nachdem die Befestigungsanlagen Dresdens aufgegeben und der Festungsgraben im Jahre 1812 zugeschüttet worden waren, ergaben sich hier neue Gestaltungsmöglichkeiten. Vor dem Kronentor und den Langgalerien legte Carl Adolph Terscheck im Jahre 1819 Bosketts an. Die Festungsmauern der Bastion Luna und hinter dem Wallpavillon wurden teilweise geschleift und der nierenförmige Zwingerteich westlich der Bastion angelegt.

Im Zuge der Restaurationsarbeiten 1924–1936 wurde der Zwingergraben als Fragment des alten Festungsgrabens, der einst die Stadt umschloss, wieder erbaut. Bis 1951 trennte ihn vom Zwingerteich jedoch noch eine Landbrücke, über die ein Weg führte. Auch im Zuge des Wiederaufbaus nach den Kriegszerstörungen von 1945 erfolgte im Jahre 1976 eine umfassende gartenbauliche Neugestaltung mit Neupflanzungen und Wegebauarbeiten; der Zwingerwall erhielt dabei Steinbänke.[25]

Nymphenbad und Wasserspiele

Blick von der Bogengalerie ins Nymphenbad
Das Nymphenbad

Das Nymphenbad gehört zu den schönsten barocken Brunnenanlagen. Von Französischem Pavillon, Bogengalerie, Festungswall sowie einem Anbau der Sempergalerie umsäumt, bildet es einen nach oben offenen, hoch ummauerten Raum mit quadratischer Grundfläche. Das Nymphenbad ist kein Bad im eigentlichen Sinne, eher ein Wassertheater oder Grottensaal. Darüber hinaus erinnert die Gestaltung der Seitenwände mit ihrem plastischen Schmuck an ein antikes Nymphäum. Das heutige Nymphenbad ist eine vergleichsweise zurückhaltend kleine Ausführung der ursprünglich beabsichtigten Wasserspiele. In den Planungen zum Zwinger war eine große Ringkaskade vorgesehen.

Das Wasser im Nymphenbad läuft aus einem Brunnen, der sich oben auf dem Wall befindet, über einen gestuften, künstlichen Wasserfall in das Nymphenbad herunter und wird dort in einem großen halbrunden Becken aufgefangen. Die Wasserkaskade flankieren oben auf dem Wall zwei Figurengruppen, links Triton und Nereide, rechts Neptun und Amphitrite. Die beiden Figurengruppen werden Johann Christian Kirchner zugeschrieben. Die beschädigten Originale befinden sich heute im Albertinum. Die Figurengruppen Kirchners beweisen, dass „dem Temperament Kirchners […] keine Zügel angelegt waren“.[38] Auf halber Höhe stehen blasende Tritonen beidseits der Kaskade, die dort von einem schrägen in einen gestuften Verlauf übergeht. Sie sind ein Werk Johann Benjamin Thomaes.[39] Zu beiden Seiten hin schließt je ein Brunnen mit Wasser speiendem Delphinkopf dieses Wasserkunstwerk ab und leitet zu Treppen über, die durch einen Torbogen im Halbrund vom Nymphenbad auf den Wall führen. Ebenfalls noch an der Stirnwand des Nymphenbads befindet sich ganz links und ganz rechts je eine Nische mit auf dekorativen Sockeln stehenden Nymphen. Diese Nischen mit Nymphen setzten sich auf den beiden Längsseiten insgesamt sieben Mal fort. Die der Wasserkaskade gegenüberliegende Seite bildet der Französische Pavillon, durch dessen Portal ebenfalls Zugang zum Nymphenbad besteht. In der Mitte des Nymphenbads befindet sich ein Wasserbecken mit profilierter Einfassung.

Sogenannte "Spielende Nymphe" (Paul Egell zugeschrieben, 18. Jahrhundert)

Sechs der Nymphenfiguren auf der Südwestseite und die Wasser speienden Delphine gehen noch auf Balthasar Permoser und seine Schüler zurück. Nymphen für die Nischen schufen Kirchner, Thomae und Egell: So stammt die Nymphe mit dem Blumenstrauß von Kirchner.[38] Von Egell stammt die Figur der spielenden Nymphe, die schon den Stil für die folgende Mannheimer Epoche aufweist.[56] Thomae schuf die Nymphe, die ihr Gewand über die Schulter hebt.[39]

Nymphe (Werkstatt Georg Wrba, 20. Jahrhundert)

Alle übrigen Skulpturen des Nymphenbades stammen aus der Zeit der Restaurierung des Zwingers in den 1920er- und 1930er-Jahren unter Georg Wrba. Es sind „freie, am Naturalismus der 1920er Jahre orientierte Arbeiten“.[57] Eine Nymphe (Südecke) ist eine Nachschöpfung im Stil Permosers aus der Zeit nach 1945.

Der Betrieb des Nymphenbades erforderte einen beachtlichen technischen Aufwand, da es zu jener Zeit keine elektrischen Pumpen gab. Das Hauptproblem bestand darin, ausreichende Wassermengen auf das Niveau des oberen Wallbereichs zu heben. Dafür war eine aufwändige Installation klassischer Wasserkunst nötig. Zu diesem Zweck baute der Modellmeister Andreas Gärtner in den unweit gelegenen Turm des Wilsdruffer Tores einen kupfernen Wasserbehälter ein, der mit Wasser aus dem Gorbitzer Brunnen durch ein Schöpfwerk gefüllt wurde. Über eine Röhrenleitung gelangte das Wasser vom Turm in die Wasserspiele des Zwingers. Dazu gehörte das noch heute erhaltene Nymphenbad, ferner Kaskaden an den Langgalerien beidseits des Kronentors, weitere Brunnen, Springbrunnen und einige Vexierwasserspiele, etwa im Grottensaal des Mathematisch-Physikalischen Salons und an der unteren Treppe des Wallpavillons angelegt. Auch die beiden ins Nymphenbad herabführenden Treppen konnten ursprünglich nicht benutzt werden, ohne dass man nassgespritzt wurde.[58]

Die Wasserspiele verursachten ständige und nicht unerhebliche Unterhaltungskosten.[59] Ein angestellter Grottierer hatte den laufenden Betrieb zu überwachen und für die Instandhaltung der technischen Anlagen zu sorgen.

Denkmale

Denkmal Friedrich Augusts des Gerechten

Zwingeranlagen mit dem Denkmal Friedrich August des Gerechten (1907)

Das Denkmal zur Ehrung von König Friedrich August I. von Sachsen ist nach dem Entwurf Ernst Rietschels entstanden. Die Idee zu diesem Denkmal entwickelte sich nach dem Todestag des Herrschers am 5. Mai 1827; die an der Idee beteiligten Bürger Dresdens sammelten die erforderlichen Geldmittel. Ernst Rietschel wurde 1831 mit der Fertigung eines Modells beauftragt. In die Gestaltung des reich verzierten Postaments flossen zunächst Einflüsse von Karl Friedrich Schinkel ein, die endgültige Fassung ergab sich erst nach einer Überarbeitung durch Gottfried Semper. Die Gräflich Einsiedelschen Werke in Lauchhammer führten den Guss der Bronzestatue aus. Die kleinen Eckfiguren (Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Milde und Weisheit) sind eine Gussarbeit der Firma Fischer in Berlin. Das Postament besteht aus Granit und ist mit einer Bronzeverkleidung umschlossen. Es ruhte auf einem Treppensockel aus Sandstein.

Am 7. Juni 1843 übergaben die Initiatoren das Denkmal durch eine feierliche Enthüllung der Öffentlichkeit. Seinen Standort fand es in der Mitte des Zwingerhofes, wo es bis 1929 verblieb.[60] Seit Mai 2008 steht es auf dem Schloßplatz vor dem Ständehaus.

Carl-Maria-von-Weber-Denkmal

Das Standbild Carl Maria von Webers besteht aus einer überlebensgroßen Bronzestatue, die auf einem Sockel aus Meißner Granit aufgestellt ist. Der Bildhauer und Professor an der Dresdner Akademie der Künste Ernst Rietschel begann 1844 mit der Plastik, die am 11. Oktober 1860 in der Bild- und Erzgießerei der Lauchhammerwerke gegossen wurde. Das Denkmal ist im Jahre 1860 errichtet worden und befindet sich nördlich der Sempergalerie zwischen Zwinger und Semperoper. Der Granitsockel entstand nach einem Entwurf von Georg Hermann Nicolai.[61]

Nutzung

Königliche Naturalien-Galerien und Curiositaeten-Cabinete

Dieser Grundriss des Zwingers von 1755 listet die im Erdgeschoss untergebrachten Naturalien-Galerien und Curiositaeten-Cabineten auf.
In den Obergeschossen waren damals hauptsächlich Bibliotheken untergebracht.

Zu den frühesten Nutzungsformen gehörte seit 1728 neben den höfischen Festen die Unterbringung der Koeniglichen Naturalien-Galerien und Curiositaeten-Cabinete. Sie erhielten dadurch Selbständigkeit – nicht nur strukturell, wie bereits 1720 erreicht, sondern auch in räumlicher Hinsicht. Der visionären Kraft August des Starken entstammt eine aus dem Jahre 1718 datierte eigenhändige funktionale Konzeptionsskizze zur Gliederung seiner Sammlungsbestände. Ein Jahr später bestellte der Kurfürst Johann Heinrich von Heucher zum General- und Special-Inspektor der Galleries des Sciences. Damit vollzog sich die Abtrennung der naturhistorischen Sammlungsbestände von anderen Kollektionen der Kunstkammer. Auf Anweisung des kurfürstlichen Ministers und Oberkammerherrn Heinrich Friedrich von Friesen vom 19. Mai 1728 zogen die Koeniglichen Naturalien-Galerien und Curiositaeten-Cabinete in die Zwingergebäude. Diese Entscheidungen honorierte man in Fachkreisen mit großer Beachtung, schufen sie doch die weltweit erste Spezialsammlung auf diesem Sektor. Heucher wurde daraufhin 1729 Mitglied der Royal Society in London. Man würdigte auf diese Weise seine als bahnbrechend erkannten Aufbauleistungen.[62]

In dem 1755 erschienenen Werk Kurzer Entwurf der königlichen Naturalienkammer zu Dresden ist die frühe Entwicklung des Naturalienkabinetts wie folgt dargestellt und dokumentiert damit den Nutzungsschwerpunkt im Zwingerbau: „Das einzige kann jedoch nicht unberühret bleiben, daß der unterste Raum dieses herrlichen Pallastes, anfänglich, zur Verwahrung der ausnehmend schönen, und mit den stärksten Stämmen prangenden Orangerie, bestimmet gewesen. Nachdem aber der unsterbliche König und Churfürst, Augustus der andere, dem Dresden diese Zierde zu danken hat, einen anderweitigen Platz darzu angewiesen hatten; so ertheilten dieselben 1728. den allergnädigsten Befehl, die sämmtlichen Seltenheiten von Naturalien und übrigen, schon oben genannten, Kostbarkeiten in gemeldetes Zwingergebäude zu bringen.“[63]

Die naturhistorischen Sammlungen belegten in den Zwingerbauten einen erheblichen Raum. Die Bestände waren in den Bogengalerien beiderseits des Wallpavillons, in den beiden Langgalerien am Kronentor sowie im Bereich des heutigen Mathematisch-Physikalischen Salons untergebracht. Dort verblieben sie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945.[64]

Die Naturaliensammlung galt lange Zeit als die bedeutendste ihrer Art in Deutschland und wurde im 18. Jahrhundert nach Einschätzungen von Fachleuten im Vergleich zu ähnlichen Einrichtungen in England, Frankreich, Holland und Italien als unerreichbar bezeichnet. Zu den hier aufbewahrten und ausgestellten Kollektionen gehörten Versteinerungen tierischer und pflanzlicher Herkunft, Mineralien und Gesteine, Landtiere und Fische, ein Muschel-Cabinet, eine Korallensammlung sowie das Bernstein-Cabinet. In einer der Bogengalerien befand sich anfangs eine Sammlung anatomischer Objekte, die 1733 der Universität Wittenberg übertragen wurde. An ihrer Stelle zogen die zuvor im Schloss aufbewahrten und bisher nicht im Zwinger vertretenen Kollektionen aus der Kunstkammer und das Kupferstichkabinett ein. Seit 1746 war die Sammlung der Globen und Instrumente im Obergeschosssaal des nordwestlichen Eckpavillons untergebracht. Auf diesem Zusammenhang beruht der Name Mathematischer Salon.[65]

Zwingerserenaden

Ballettaufführung vor dem Wallpavillon

Ursprünglich diente der Zwinger als Orangerie und Festplatz. Ab 1728 hatten die Zwingerbauten eine neue Aufgabe erhalten. Sie dienten nun als Unterkunft für eine Reihe wertvoller Sammlungen, da die großen Projekten zur Errichtung des Schloss- und Museumsneubau gescheitert waren. Seiner ursprünglichen Bestimmung als Festplatz wurde der Zwinger erst nach seiner Restaurierung im Jahre 1926 in beschränktem Rahmen zurückgeführt.[36] So ließ der Mozart-Verein zu Dresden die Tradition des Zwingers als Festspielstätte wieder aufleben. Am 3. Juli 1928 veranstaltete er im Zwingerhof die erste Zwingerserenade, der bis heute viele folgten.[66] Die Serenade „gehörte heute zu den stärksten künstlerischen Erlebnissen, welche die Barockstadt Dresden überhaupt zu bieten hat“.[36] Im Jahr 1935 untersagte die Stadtverwaltung dem Mozart-Verein die Zwingerserenaden und übertrug sie auf die Dresdner Philharmonie.[66]

Vom Zweiten Weltkrieg unterbrochen nahm man die Tradition der Zwingerserenaden in den 1950er Jahren wieder auf. Die Serenaden finden bis heute in den Sommermonaten zumeist auf dem Gelände vor dem Wallpavillon statt. Es treten dabei Orchester, Chöre, Theater- und Ballettensembles auf.

Museen

Die Bogengalerie zwischen Porzellan- und Glockenspielpavillon beherbergt Ausstellungsräume der Porzellansammlung

Der Zwinger ist Heimstätte von gegenwärtig vier Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Gemäldegalerie Alte Meister

Die Gemäldegalerie Alte Meister zeigt Meisterwerke aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und gehört zu den renommiertesten Sammlungen der Welt. Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei der italienischen Malerei der Renaissance. Ferner präsentiert die Galerie herausragende Gemälde altniederländischer und altdeutscher Malerei. Ihr berühmtestes Bild ist die Sixtinische Madonna von Raffael.

Mathematisch-Physikalischer Salon

Der Mathematisch-Physikalische Salon ist ein Museum der Instrumentenkunst und zeigt historische Uhren und wissenschaftliche Instrumente. Dazu gehören Geräte der Optik, Astronomie und Geodäsie, Erd- und Himmelsgloben sowie Instrumente zum Rechnen, Zeichnen und zur Bestimmung physikalischer Grundgrößen. Besonders bedeutend sind ein arabischer Himmelsglobus aus dem 13. Jahrhundert und eine um 1650 entstandene Rechenmaschine von Blaise Pascal.

Porzellansammlung

Die Dresdner Porzellansammlung ist eine der umfangreichsten und wertvollsten keramischen Spezialsammlungen der Welt. Die Porzellansammlung umfasst etwa 20.000 Exponate chinesischen, japanischen und Meißner Porzellans. Von besonderer Bedeutung sind die Bestände frühen Meißner Porzellans sowie ostasiatischer Porzellane des 17. und frühen 18. Jahrhunderts.

Rüstkammer

Die Rüstkammer enthält eine der kostbarsten Kostüm- und Prunkwaffensammlungen. Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei Renn- und Stechzeugen, prachtvollen Waffen, Panzerhemden und besonders bei Feuerwaffen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Insgesamt besitzt sie 10.000 Objekte, darunter die Turnierausrüstung von Kurfürst August von Sachsen. Nach Abschluss des Wiederaufbaus des Dresdner Residenzschlosses wird die Ausstellung dorthin umziehen.

Darstellungen des Zwingers

Das Kupferstichwerk über den Zwinger

Das Titelblatt des Kupferstichwerks

Der Schöpfer des Zwingergartens, Matthäus Daniel Pöppelmann, ließ im Jahre 1729 eine Sammlung von Kupferstichen über das von ihm geschaffene Bauwerk herausgeben. Es besteht aus einem Erläuterungstext mit 22 Kupferstichen zum Zwinger und jeweils einem Stich vom Holländischen Palais und dem Großen Fass auf der Festung Königstein. Im Text geht Pöppelmann auf die Ausgestaltung der Gebäude und ihre Zweckbestimmung ein.

Das Werk wurde in der Größe von etwa 68 x 49 Zentimetern als Mappe mit Einzelblättern hergestellt. Darin sind neben den verwirklichten Bauten und Grundrissen auch einige Abbildungen von geplanten Erweiterungen enthalten. Mit dieser Monografie hat Ermisch zahlreiche Detailfragen bei den Restaurierungen und beim Wiederaufbau nach 1945 klären können; ferner erleichterte auch der grundlegende Einblick in den Pöppelmannschen Stil die Rekonstruktionen. Die Stiche fertigten Christian Friedrich Boetius, Johann Georg Schmidt, Christian Albrecht Wortmann und Lorenzo Zucchi nach Zeichnungen Pöppelmanns an. Nach modernen Erkenntnissen geht man davon aus, dass dieses Werk von Pöppelmann selbst finanziert wurde.[67][68][69]

Der Zwinger als städtisches und nationales Symbol

Mit den umfassenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten seit 1924 geriet der Zwinger wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein. Die bemerkenswerten Fortschritte am Bau wurden sowohl in der regionalen als auch in der überregionalen Selbstdarstellung genutzt.

Das wird beispielhaft an einer der Fremdenwerbung dienenden Publikation des Rates der Stadt aus dem Jahre 1930 deutlich. Im The Book of the City of Dresden sind in auffälliger Weise Motive (Kronentor, Wallpavillon) des Zwingers in Texte suggestiv eingebunden, obwohl die Textaussagen keinen Bezug zum Bauwerk herstellen. Das von Stadtrat Georg Köppen redaktionell verantwortete und von Oberbürgermeister Bernhard Blüher federführend begleitete Buch erschien anlässlich der II. Internationalen Hygiene-Ausstellung.

Einen weiteren Beitrag zur symbolhaften Identifizierung mit dem Bauwerk leistete die Zwingerlotterie. Sie sollte einen begrenzten Finanzierungsbeitrag zu den umfänglichen Sanierungsmaßnahmen einwerben und die Bevölkerung auf die wichtigen denkmalpflegerischen Ziele permanent aufmerksam zu machen. Als Vorreiter und Initiator in dieser Sache erwies sich der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e. V., von dem die Idee in den 1920er Jahren ausging. Nach den Kriegszerstörungen von 1945 griff man die Idee der Zwingerlotterie wieder auf. Der Wallpavillon und das Kronentor dienten in dieser Zeit als optische Werbesymbole für den Wiederaufbau und übertrugen dieses Anliegen auf die gesamte Stadt und ihre Region.

Heute ist der Zwinger eines der wichtigsten Wahrzeichen Dresdens und Sachsens. Unter anderem wird der Zwinger im Jahre 2016 auf der Zwei-Euro-Münze der deutschen Bundesländer-Serie abgebildet sein, wenn der sächsische Ministerpräsident die Bundesratspräsidentschaft innehat.

Postwertzeichen

Briefmarke der Deutschen Post (DDR) (1969) aus der Serie Bedeutende Bauwerke (Wallpavillon)

Eine besondere Würdigung des Zwingers als Bauwerk und der damit verbundenen Leistungen vieler Menschen stellen zahlreiche deutsche Briefmarkendarstellungen dar. Die erste Briefmarke mit einem Zwingermotiv erschien am 1. November 1931 als Zuschlagausgabe für die Deutsche Nothilfe. Diese Reihe besteht aus vier deutschen Architekturmotiven, von denen der Wert 8 + 4 Reichspfennig einen Zwingerpavillon zeigt. Wie sehr auf die Symbolkraft gesetzt wurde, verdeutlichen auch einige nach 1945 herausgegebene Briefmarken. Besonders zu nennen ist hier eine Ausgabe aus dem Jahre 1946, die dem Aufbau Dresdens gewidmet ist und aus zwei Marken besteht (Nominalwerte: 6 Pfennig, 12 Pfennig). Der 6-Pfennig-Wert (mit einem Zuschlag von 44 Pfennig) zeigt den Wallpavillon und trägt die Aufschrift „WIR BAUEN AUF!“.

Einen Tag vor der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die letzten sechs Marken der DDR ausgegeben, darunter eine mit dem Motiv des Kronentors.

Literatur

  • Richard Borek (Hrsg.): Borek Briefmarken-Katalog Deutschland. Braunschweig (Verl. Richard Borek) 1981, ISBN 3-87091-102-6
  • Adolph Canzler, Alfred Hauschild, Ludwig Neumann: Die Bauten, technischen und industriellen Anlagen von Dresden. Dresden (Meinhold & Söhne) 1878.
  • Walter Dänhardt (Hrsg.): Festschrift aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens der Flora, Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau. Dresden (Selbstverlag) 1926.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. München, Berlin (Deutscher Kunstverlag) 2005. ISBN 3-422-03110-3
  • Hubert Georg Ermisch: Der Dresdner Zwinger. In: Schriften des Instituts für Theorie und Geschichte der Baukunst der Deutschen Bauakademie. Dresden (Sachsenverlag) 1953.
  • Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Stadt Dresden. Heft 2, Dresden (Meinhold & Söhne) 1901
  • Hermann Heckmann: Matthäus Daniel Pöppelmann und die Barockbaukunst in Dresden. Berlin (Verlag für Bauwesen) 1986. ISBN 3-345-00018-0
  • LIPSIA Farbkatalog DDR 1983. Berlin (transpress) 1983.
  • Harald Marx (Hrsg.): Matthäus Daniel Pöppelmann. Der Architekt des Dresdner Zwingers. Leipzig (E. A. Seemann) 1990. ISBN 3-363-00414-1
  • Arno Naumann: Dresdens Gartenbau bis zur Gründungszeit der "Flora" Gesellschaft für Botanik und Gartenbau in Dresden. Dresden 1896.
  • Peter Stephan: Neuschöpfung oder Ergänzung? Gedankenspiele zur nachträglichen Realisierung des Dresdner Zwingergartens und zum Einfluss der Rhetorik auf die barocke Gartenkunst, in: Die Gartenkunst 15/1 (2003), 53-84

Einzelnachweise

  1. Gurlitt: Kunstdenkmäler Dresdens, H. 2, S. 313
  2. Otto Richter: Verfassungsgeschichte der Stadt Dresden. Erster Band. Dresden 1885, S. 8–9
  3. Dehio, Dresden, 2005. S. 52
  4. a b Gurlitt: Kunstdenkmäler Dresdens, H. 2, S. 327–328
  5. Arno Naumann: Dresdens Gartenbau … 1896 S. 16
  6. Arno Naumann: Dresdens Gartenbau … 1896 S. 14–18
  7. Arno Naumann: Dresdens Gartenbau … 1896 S. 22
  8. Arno Naumann: Dresdens Gartenbau … 1896 S. 25
  9. Adolph Canzler/Alfred Hauschild/Ludwig Neumann: Die Bauten … 1878, S. 70–72.
  10. Gurlitt: Kunstdenkmäler Dresdens, H. 2, S. 422.
  11. Michael Kirsten: Der Dresdner Zwinger, DKV-KUNSTFÜHRER Nr. 576/0, 1. Auflage, Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin, München o.J., S. 26.
  12. Heckmann: Pöppelmann 1986, S. 44–45
  13. Heckmann: Pöppelmann 1986, S. 90–93
  14. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 23
  15. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 51–52
  16. Adolph Canzler/Alfred Hauschild/Ludwig Neumann: Die Bauten … 1878, S 79-80
  17. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 60–62
  18. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 68
  19. Volker Helas, Architektur in Dresden 1800–1900, S. 180
  20. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 70–72
  21. Dänhardt: Festschrift Flora, 1926, S. 37
  22. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 73–74
  23. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 86–87
  24. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 93–94
  25. a b Hans Nadler: Daten zum Wiederaufbau des Zwingers nach der Zerstörung 1945. In: Harald Marx: Matthäus Daniel Pöppelmann. 1990, S. 175
  26. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 95
  27. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 96
  28. Hans Nadler: Daten zum Wiederaufbau des Zwingers nach der Zerstörung 1945. In: Harald Marx: Matthäus Daniel Pöppelmann. 1990, S. 176–177
  29. Dresdner Stadt-Nachrichten, I. Jahrgang, Nr. 13; 2. Juli 1957, Das Kulturleben unserer Stadt
  30. Der Dresdner Zwinger erhält unterirdischen Anbau, Online-Artikel des mdr vom 5. Oktober 2010.
  31. Eberhard Hempel,Der Zwinger zu Dresden. Grundzüge und Schicksale seiner künstlerischen Gestaltung, Berlin 1961, S. 74.
  32. a b c Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Das Kronentor mit der Grabenbrücke und den Langgalerien, Seite 29ff. VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  33. Dehio: Dresden, 2005, S. 55–57.
  34. a b Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Das Programm der Plastik und der Deckenmalerei, Seite 56. VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  35. a b Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Der Französische Pavillon und das Nymphenbad, Seite 26. VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  36. a b c d e f Fritz Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 1981, Seite 127.
  37. Fritz Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 1981, [Mathematisch-Physikalischer Salon, 1710 bis 1714] Seiten 127, 129 bis 131.
  38. a b c Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Die Hauptwerke der Mitarbeiter Permosers, Seite 47. VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  39. a b c Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Die Hauptwerke der Mitarbeiter Permosers, Seite 46. VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  40. a b Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Die Hauptwerke der Mitarbeiter Permosers, Seite 45. VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  41. Dehio S. 58
  42. Dehio, S. 57
  43. Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Das Werk Balthasar Permosers am Zwinger, Seite 40ff. VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  44. Michael Kirsten: Der Dresdner Zwinger, DKV-KUNSTFÜHRER Nr. 576/0, 1. Auflage, Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin, München o.J., S. 21.
  45. Eberhard Hempel: Der Zwinger zu Dresden. Grundzüge und Schicksale seiner künstlerischen Gestaltung, Berlin 1961, S. 88f.
  46. Sächsisches Landeshauptarchiv Dresden, Loc. 380. Sachen, die Kunstakademie, Kunstwerke, Mahlerei und Bildergallerie betr. 1699-1743.
  47. Fritz Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 1981, S. 167 Abbildung 193 (Beschreibung)
  48. a b Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Seiten 35, 64, 67. VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  49. a b Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Seiten 36, 64. VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  50. Michael Kirsten: Der Dresdner Zwinger, DKV-KUNSTFÜHRER Nr. 576/0, 1. Auflage, Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin, München o.J., S. 28.
  51. Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Die Bogengalerien am Wall, Seite 28. VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  52. Michael Kirsten: Der Dresdner Zwinger, DKV-KUNSTFÜHRER Nr. 576/0, 1. Auflage, Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin, München o.J., S. 19.
  53. Heckmann: Pöppelmann 1986, S. 130.
  54. Heckmann: Pöppelmann 1986, S. 100
  55. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 61–62
  56. vgl. Fritz Löffler: Der Zwinger in Dresden, Kapitel: Die Hauptwerke der Mitarbeiter Permosers, Seite 48. VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig, 1976.
  57. Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Dresden. Aktualisierte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005, ISBN 3-422-03110-3, S. 55.
  58. Johann Christian Crell: Das fast auf dem höchsten Gipfel seiner Vollkommenheit und Glückseligkeit prangende königliche Dresden. Leipzig, 1726.
  59. Hubert Georg Ermisch: Baugedanken des Zwingers. In: Dresdner Kunstbuch 1927. Dresden (Verl. Wolfgang Jess) 1927.
  60. Dehio: Dresden, 2005, S. 126
  61. Dehio: Dresden, 2005, S. 90
  62. Jan-Michael Lange, Ellen Kühne (Hrsg.): Das Museum für Mineralogie und Geologie. Von der kurfürstlichen Kunstkammer zum staatlichen Forschungsmuseum. Dresden (SNSD) 2006, S. 22–23 ISBN 3-910006-34-5
  63. Christian Heinrich Eilenburg: Kurzer Entwurf der königlichen Naturalienkammer zu Dresden. Dresden und Leipzig, Waltherischen Buchhandlung. 1755, S. 3 Digitalisat SLUB
  64. Jan-Michael Lange: Geschichte der petrographischen Sammlungen am Museum für Mineralogie und Geologie in Dresden auf www.senckenberg.de
  65. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 58–59
  66. a b Friedrich Schinke: Überblick zur Geschichte des Mozart-Vereins zu Dresden e. V., Abschnitt: Der Mozart-Verein in der Zeit von 1921 bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Dresden, 2009.
  67. Heckmann: Pöppelmann 1986, S. 175–177
  68. Ermisch: Zwinger, 1953 S. 31–35
  69. Harald Marx: "Dieses Werk allein müßte ihn unsterblich machen …". In: Harald Marx: Matthäus Daniel Pöppelmann. 1990, S. 19–35
Dieser Artikel existiert auch als Audiodatei.

Weblinks

 Commons: Dresdner Zwinger – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Kronentor, Zwinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Mathematisch-Physikalischer Salon, Zwinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Französischer Pavillon, Zwinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Deutscher Pavillon, Zwinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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