Zystostomie

Zystostomie

Der Begriff Zystektomie (von griech.: κύστις (Küstis) „Blase“ und έκτέμνἔιν (ektemnein) „herausschneiden“)[1] bedeutet wörtlich übersetzt "Herausschneiden einer Zyste" (aus dem umliegenden Gewebe).

Inhaltsverzeichnis

Urologie

Allerdings versteht man darunter in der Humanmedizin, speziell in der Urologie, die operative Entfernung der Harnblase mitsamt der Prostata (auch „Zystoprostatektomie“).

Diese Operation erfolgt in der Regel bei Patienten, die an einem „tief infiltrierenden Harnblasenkarzinom“ leiden. In diesem fortgeschrittenen Stadium des Harnblasenkarzinoms ist der Tumor bereits in die Muskelschicht der Harnblasenwand eingewachsen.

Um nach der Entfernung der Harnblase weiterhin eine Urinspeicherung zwecks Aufrechterhaltung der Kontinenz zu gewährleisten, kann man sich mehrerer Methoden bedienen:

Neoblase

Man kann aus einem Stück Dünndarm eine sogenannte Neoblase herstellen, die dann die Reservoirfunktion der zuvor entfernten Blase übernimmt. Ist die Harnröhre des Patienten nicht von der Krebserkrankung betroffen, kann sie erhalten bleiben, um weiterhin als natürliches Harnausscheidungsorgan zu fungieren. Dies gewährleistet im Gegensatz zu den künstlichen Alternativen zur Harnableitung eine wesentlich höhere Lebensqualität und eine geringere Infektionsgefahr.

Ileum-Conduit

In Fällen, bei denen die Harnröhre im Zuge der Operation entfernt werden muss, kann man ein sogenanntes Ileum-Conduit applizieren. Unter Ileum-Conduit versteht man die Einpflanzung der beiden Harnleiter in eine vorher aus dem Darm entnommene Darmschlinge. Der frisch entnommene Darmabschnitt wird auf einer Seite mit den beiden Harnleitern verbunden, die andere Seite wird an die Innenseite der Bauchwand angenäht, so dass ein ileocutanes Stoma, also eine Bauchdeckenöffnung, für den Urinabfluss entsteht. Der Urin fließt in einen Beutel ab, der in der Bauchregion befestigt wird und regelmäßig abgelassen werden kann.

Zahnmedizin

Einzelnachweise

  1. GEMOLL: Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch
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