Ätolien-Akarnanien

Ätolien-Akarnanien
Präfektur Ätolien-Akarnanien
(1833–2010)
Νομός Αιτωλοακαρνανίας
Lage der Präfektur Ätolien-Akarnanien(1833–2010) innerhalb Griechenlands
Basisdaten (April 2010)[1]
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Westgriechenland
Fläche: 5.461 km²
Einwohner: 219.092
Bevölkerungsdichte: 40,12 Einwohner je km²
Hauptstadt: Messolongi
Stadtgemeinden (δήμοι): 29
Landgemeinden (κοινότητες):
ISO 3166-2 Code: GR-01
NUTS-3-Code: GR231
Kfz-Kennzeichen: AI (Agrinio)
ME (Mesolongi)
Website: www.aitnia.gr

Ätolien-Akarnanien (neugriechisch Etoloakarnania Αιτωλοακαρνανία) war bis 2010 eine der drei Präfekturen der griechischen Verwaltungsregion Westgriechenland. Mit der Verwaltungsreform wurde die Präfektur abgeschafft und bildet seither den Regionalbezirk Ätolien-Akarnanien (gr. Periferiaki Enotita Etoloakarnanias) der Region Westgriechenland, der abgesehen von der Sitzzuteilung im Regionalrat keine politische Bedeutung hat. Der Verwaltungssitz der Präfektur war die Stadt Messolongi. Bezogen auf ihre Fläche war sie die größte Präfektur Griechenlands.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ätolien-Akarnanien liegt im Südwesten des griechischen Festlandes. Nach Westen hin wird sie durch die Küstenlinie des Ionischen Meeres abgegrenzt. Nach Norden bildet im westlichen Teil der Ambrakische Golf die Grenze, im östlichen Teil grenzt der Fluss Acheloos zur Region Epirus ab. Im Nordosten grenzt Ätolien-Akarnanien an die Region Thessalien, im Osten an die Region Mittelgriechenland. Der Süden der Präfektur wird durch den Golf von Korinth im östlichen Teil bis Andirrio und im westlichen Teil durch den Golf von Patras ab Andirrio gebildet.

Das Gebiet ist landschaftlich sehr vielfältig. Im Südwesten dominiert die Mündung des Acheloos mit einem Delta die Landschaft durch weite Ebenen mit Lagunen; die berühmteste, wenn auch nicht direkt am Acheloos gelegen, ist die Lagune von Mesolongi. Der Acheloos und dessen Verlauf in das Landesinnere markierten in der Antike und auch heutzutage die Grenze der Landschaft Ätolien (Süden und Osten) zur Landschaft Akarnanien (Westen und Norden). Der Acheloos schlängelt sich in Määndern von Agrinio am Fuße des Panetoliko-Massivs im Osten der Präfektur zu seiner Mündung in das Ionische Meer bei Iniades in südwestlicher Richtung. Nördlich des Acheloos am Nordrand seiner Deltamündung erheben sich die akarnanischen Berge. Diese Höhenzüge grenzen die Ebene des Acheloos von der südlichen Küste des ambrakischen Golfs ab. In sehr geringer Entfernung zum Festland befindet sich vor der Westküste die ionische Insel Lefkada. Die Südküste des ambrakischen Golf ist durch die Nordausläufer der ambrakischen Berge hügelig. Die bedeutendste Siedlung dieses Gebietes ist Vonitsa am Ambrakischen Golf.

An der Südostspitze des Ambrakischen Golfs in der Bucht von Amfilochia findet sich die Kleinstadt Amfilochia. Sie markiert in einer gedanklichen West-Ost-Linie den Beginn des nördlichen Teils der Präfektur in der Landschaft Akarnanien. Die westlichen Ausläufer des Pindos-Gebirges reichen hier bis an die Ostküste des ambrakischen Golfs heran. Die Nordgrenze der Präfektur ist wieder eine Ebene, welche vom Verlauf eines Flusses dominiert wird. Hier ist es der Arachthos, welcher aus Nordosten von Arta her kommend die Grenze zwischen Ätolien-Akarnanien und Epirus bildet.

Der Osten wird neben den Ausläufern des Pindos-Massivs durch die Kette von Stauseen am Acheloos bestimmt. Während der am höchsten gelegene Kremasta-Stausee lediglich an die Präfektur Ätolien-Akarnanien angrenzte, befindet sich der Kastraki-Stausee sowie der Stratos-Stausee vollständig auf dem Gebiet von Ätolien-Akarnanien. Nach Südosten hin grenzt das Panetoliko-Massiv die Ebene von Ätolien ab, die vom größten See Griechenlands maßgeblich bestimmt wird: dem Trichonida-See. Nördlich des westlichen Endes des Trichonida-Sees findet sich die größte Stadt Ätolien-Akarnaniens: Agrinio. Benachbart ist der Lysimachia-See. Südlich hiervon beginnt die Lagune von Etoliko mit der gleichnamigen Stadt. Sie geht in die Lagune von Mesolongi über.

Der Südosten des Gebiets wird in seinem Norden von der sich nach Osten in die Berge hinein erstreckenden Ebene mitsamt dem Trichomida-See im nördlichen Teil bestimmt. Weiter südöstlich trennten die Nafpaktia-Berge die Ebene des Trichonida-Sees von der Küste des Golf von Patras. Das Kap Andirrio trennt mit dem Kap Rio und der daraus gebildeten Meerenge von Rio-Andirrio den Golf von Patras im Westen vom Golf von Korinth im Osten ab. Die Nafpaktia-Berge ziehen nach Osten an diesem Kap vorbei und rahmen die Stadt Nafpaktos an der Nordküste des westlichen Golf von Korinth ein. Die Berge Nafpaktias werden von der ätolischen Ebene um Messolongi vom Fluss Evinos getrennt bzw. im Oberlauf durchschnitten. Nach Osten hin gehen die Berge Nafpaktias in die Berge von Fokida und weiter in die südlichen Ausläufer des Pindos-Massivs über.

Gemeinden 1997–2010

Liste der Gemeinden („Dimos“) der Präfektur Ätolien-Akarnanien
Karte Nr. Gemeindename YPES Kode Verwaltungssitz Postleit-
zahl
Telefon-
vorwahl
Einwohner
2001
Fläche in
km²
Gemeinde-
teile
Einwohner/
km²
Aitoloakarnania municipalities numbered.svg







Aitoloakarnania municipalities numbered.svg
03 Agrinio Δήμος Αγρινίου 0202 Agrinio Αγρίνιο 301 00 26410 54.253 162,728 7 333,00
05 Alyzia Δήμος Αλυζίας 0204 Kandila Κανδήλα 300 19 26460-51 3.744 148,719 5 25,00
06 Amfilochia Δήμος Αμφιλοχίας 0205 Amfilochia Αμφιλοχία 305 00 26420-29 12.834 391,097 10 33,00
07 Vonitsa-Anaktorio Δήμος Ανακτορίου 0206 Vonitsa Βόνιτσα 300 02 26430-22 8.830 241,112 6 37,00
02 Angelokastro (Arkananien) Δήμος Αγγελοκάστρου 0201 Angelokastro (Arkananien) Αγγελόκαστρο 304 00 26410-93 2.761 55,726 3 50,00
08 Andirrio Δήμος Αντιρρίου 0207 Andirrio Αντίρριο 300 20 26340-31 2.375 50,794 3 47,00
09 Apodotia Δήμος Αποδοτιάς 0208 Ano Chora Άνω Χώρα 300 23 26340-41 2.598 257,635 20 10,00
10 Arakynthos Δήμος Αρακύνθου 0209 Mataranga Ματαράγκα 300 11 26350-2 6.397 99,717 6 64,00
11 Astakos Δήμος Αστακού 0210 Astakos Αστακός 300 06 24620-4 7.252 345,099 12 21,00
29 Chalkia Δήμος Χαλκειάς 0229 Evinochori Ευηνοχώρι 30014 26340-45 2.863 114,189 7 25,00
04 Etoliko Δήμος Αιτωλικού 0203 Etoliko Αιτωλικό 304 00 26320-22 7.216 129,305 5 56,00
28 Fyties Δήμος Φυτειών 0228 Fyties Φυτείαι 300 09 26460-22 2.721 96,295 2 28,00
14 Inachos Δήμος Ινάχου 0213 Chalkiopoulo Χαλκιόπουλο 300 17 26470-22 6.169 592,164 15 10,00
15 Kekropia Δήμος Κεκροπίας 0214 Paleros Πάλαιρος 300 12 26430-41 4.494 205,843 5 22,00
16 Makryneia Δήμος Μακρυνείας 0215 Gavalou Γαβαλού 300 15 26350-4 5.241 149,687 10 35,00
17 Medeon Δήμος Μεδεώνος 0216 Katouna Κατούνα 300 04 26460-31 5.050 213,217 6 24
18 Menidi Δήμος Μενιδίου 0217 Menidi Μενίδι 300 16 26810-88 2.442 107,730 2 23,00
01 Messolongi Δήμος Μεσολόγγι 0218 Messolongi Μεσολόγγι 302 00 26310 17.988 280,168 8 64,00
19 Nafpaktos Δήμος Ναυπάκτου 0219 Nafpaktos Ναύπακτος 303 00 26340-2 18.231 159,947 14 114,00
20 Neapoli Δήμος Νεάπολης 0220 Neapoli Νεάπολη 301 00 26410-44 5.052 60,476 4 84,00
21 Iniades Δήμος Οινιάδων 0221 Neochori Νεοχώρι 300 01 26320-5, -9 10.227 270,899 6 38,00
22 Panetoliko Δήμος Παναιτωλικού 0222 Skoutera Σκουτερά 301 00 26410-42, -61 1.853 105,976 6 17,00
24 Parakambylia Δήμος Παρακαμπυλίων 0224 Agios Vlasios Άγιος Βλάσιος 300 21 26410-81 2.757 231,282 10 12,00
23 Paravola Δήμος Παραβόλας 0223 Paravola Παραβόλα 300 10 26410-6 4.482 135,373 10 33,00
25 Platanos Δήμος Πλατάνου 0225 Platanos Πλάτανος 300 22 26340-61 1.775 169,678 12 10,00
26 Pyllini Δήμος Πυλλήνης 0226 Simos Σίμος 300 26 26340-62 2.000 123,966 11 16,00
27 Stratos Δήμος Στράτου 0227 Stratos Στράτος 301 00 26410-71 6.438 153,307 8 42,00
12 Thermo Δήμος Θέρμου 0211 Thermo Θέρμο 300 08 26440-22 9.299 333,701 23 28,00
13 Thesties Δήμος Θεστιέων 0212 Kenourgio Καινούργιο 300 05 26410-6 7.087 75,058 4 94,00
Summe bzw. Durchschnitt der Präfektur 29 Gemeinden 223.188 5.461,000 40,90
Alle Angaben basieren auf öffentlich zugänglichen Informationen des Griechischen Innenministeriums (YPES).[2].
Die Hauptstadt der Präfektur ist orange hinterlegt.

Weblinks und Quellen

 Commons: Aetolia-Acarnania – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Einwohnerzahlen stammen aus einer Broschüre des griechischen Innenministeriums vom Mai 2010 anlässlich der Verwaltungsreform nach dem ‚Kallikratis-Gesetz‘: Elliniki Dimokratia, Ypourgeio Esoterikon, Apokendrosis ke Ilektronikis Diakyvernisis: "Programma Kallikratis," Systasi, syngrotisi Dimon, Periferion ke Apokendromenon Diikiseon gia ti Nea Architektoniki tis Aftodiikisis ke tis Apokendromenis Diikisis, Athen 2010.
  2. Lokale Selbstverwaltungen. Griechisches Innenministerium (ΥΠΟΥΡΓΕΙΟΥ ΕΣΩΤΕΡΙΚΩΝ, ΔΗΜΟΣΙΑΣ ΔΙΟΙΚΗΣΗΣ ΚΑΙ ΑΠΟΚΕΝΤΡΩΣΗΣ; ΥΠ.ΕΣ oder YPES)

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