ÖBB 1063

ÖBB 1063
ÖBB 1063
ÖBB 1063 027-5 auf der Drehscheibe in Selzthal
Nummerierung: 1063.001 – 005, 006-037, 038-050
Anzahl: 50
Hersteller: BBC
SGP, ELIN
Baujahr(e): 1982
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 15.560 mm
Dienstmasse: 78 bzw. 82 t (ab 1063.006)
Höchstgeschwindigkeit: 80 bzw. 100 km/h (ab 1063.006)
Dauerleistung: 1.520/ 2.000 kW (ab 1063.006)
Anfahrzugkraft: 260 kN
Stromsystem: 15 kV/16,7 Hz~
25kV/50Hz ~
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Tatzlager-Asynchronmotoren

Die Reihe 1063 ist eine elektrische Rangierlokomotive (österr. Verschublokomotive) der Österreichischen Bundesbahnen.

Die Ölkrise der 1970er-Jahre hatte die Folge, dass immer mehr elektrische anstelle von Diesellokomotiven und den bereits im Aussterben begriffenen Dampflokomotiven im Verschubdienst eingesetzt wurden. Als erste Baureihe wurde die 1063 beschafft, ihr Vorbild war eine Zechenlok der Ruhrkohle AG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1975 beschlossen die ÖBB Leistungssteigerungen im ertragreichen Güterverkehr zu erzielen. Eine Streckengeschwindigkeit von 80 bzw. 100 km/h wurde als ausreichend angesehen, denn es war viel wichtiger, die Zugbildung und –auflösung zu beschleunigen – hierbei ging nämlich die meiste Zeit verloren. Geeignete Loks dazu fehlten allerdings noch. Eine Lösung sah man in den neuen Drehstromloks E 1200 der Ruhrkohle AG, deshalb wurde die Lok 006 von den ÖBB 1979 intensiv getestet. Diese ist heute die „Mutter“ der Baureihe 1063, von der die ÖBB zunächst 5 Stück bei Simmering-Graz-Pauker Graz bestellten. Wenig später folgten zwei weitere Lieferserien (006-037 und 038 bis 050) mit technischen Unterschieden. Der elektrische Teil wurde von BBC, ELIN und Siemens geliefert.

Konstruktion

Mechanische Konstruktion

Die Baureihe 1063 ist eine Mittelführerstandslok mit beidseitigen, etwa gleich langen Vorbauten, bei der sowohl Führerstand, als auch Vorbauten (hier sind die traktionstechnischen Baugruppen untergebracht) auf dem Hauptrahmen ruhen.

Im vorderen Aufbau befinden sich: zwei Wechselrichterlüfter, der Hilfsbetriebetransformator, fünf Wechselrichter, ein Kondensatorschrank, die Bremswiderstände, das Schützengerüst, das Hilfsbetriebegerüst und das Aggregat für die Luftheizung.

Im hinteren Aufbau befinden sich: zwei Trafoölkühler, beide Fahrmotorlüfter, die Ölpumpe, die beiden Zwischenkreisdrosseln, die Eingangsgleichrichter, der Gleichrichterspannungsschutz, der Systemwählschalter, die Lufttrocknungsanlage, der Hilfskompressor, das Luftgerüst und der Kompressor.

Die Führerstände sind geräumig und sind mit vier Führerstandspulten mit Rund-um-Aussicht ausgestattet. Die beiden zweiachsigen Drehgestelle (in Holmenbauweise hergestellt) stützen an vier Punkten – mit je drei Schraubenfedern – die Lokbrücke ab. Die Zugkraftübertragung erfolgt über den tiefliegenden Drehzapfen auf die Brücke. Die 1063.001 bis 037 wurden noch blutorange lackiert, die restlichen 13 Stück sind verkehrsrot mit weißen Warnflächen an den Fronten und einem weißen Streifen am Rahmen. Seit 2005 werden die Lokomotiven bei Hauptuntersuchungen verkehrsrot mit dem neuen ÖBB-Logo lackiert, jedoch ohne Warnflächen und Streifen.

Elektrische Konstruktion

Das kurze Dach trägt einen Einholm-Stromabnehmer (Bauart VI), den Hauptschalter und die Dachleitungen. Der Einphasenwechselstrom wird nach den Sekundärwicklungen des fremdbelüfteten und ölgekühlten Trafo gleichgerichtet und in Drehstrom umgewandelt. Dieser treibt die vier sechspoligen – als Käfigläufer ausgebildete – Drehstromasynchronmotoren (mit je 390 kW) an. Die Steuerung erfolgt durch Vorgabe der Zug- beziehungsweise Bremskraft. Als Antrieb kommt ein einseitiger Tatzlagerantrieb mit schrägverzahnten Getriebe mit 19:102 Zähnen zum Einsatz. Alle Loks haben eine E-Bremse (1200 kW Bremsleistung), eine automatische Druckluftbremse und eine Federspeicherbremse. Die 1063.001 bis 037 sind außerdem zweisystemfähig und können auch unter 25 kV/50 Hz Wechselstrom eingesetzt werden.

Literatur

  • Klaus-J. Vetter: Das große Handbuch der Elektrolokomotiven. Sconto, München 2003, ISBN 3-7654-4066-3.
  • Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4.

Weblinks


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