ÖBB 1099

ÖBB 1099
NÖLB E / ÖBB 1099
Nummerierung: E.1–16 / 1099.01 - 16
Anzahl: 16
Hersteller: Krauss & Comp. (Mech.)
Siemens-Schuckert (Elektr.)
Achsformel: C'C'
Spurweite: 760 mm
Länge über Puffer: 10.900 mm
Dienstmasse: 49 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Stundenleistung: 420 kW
Dauerleistung: 320 kW
Anfahrzugkraft: 104 kN
Stromsystem: 6,5 kV, 25 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Antrieb: Vorgelegewelle und Kuppelstangen

Die ursprünglich als Reihe E der Niederösterreichischen Landesbahnen und heute als 1099 bezeichnete Lokomotive ist eine schmalspurige Elektrolokomotive, die die ÖBB ausschließlich auf der Mariazellerbahn einsetzen. Ihre Indienststellung erfolgte von 1911–1914, die Lokomotiven wurden zwischen den Jahren 1959–1962 grundlegend modernisiert, wobei sie unter anderem einen neuen Lokkasten erhielten.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

E.1 (ÖBB 1099.01) im Auslieferungszustand am Alpenbahnhof in St. Pölten, 1911
1099 in Doppeltraktion bei Kirchberg an der Pielach

Nach Probefahrten im Jahr 1909 beschafften die Niederösterreichischen Landesbahnen, der damalige Betreiber der 1922 von den BBÖ übernommenen Mariazellerbahn, insgesamt 16 Lokomotiven für die eben elektrifizierte Strecke von St. Pölten nach Mariazell und Gußwerk (damals als Type E bezeichnet), die bis heute auf dieser Strecke Verwendung finden. Ein Einsatz auf anderen österreichischen Schmalspurbahnen ist nicht möglich, da die Mariazellerbahn (Spurweite: 760 mm) die einzige mit dem verwendeten Stromsystem elektrifizierte Schmalspurbahn Österreichs ist.

Die Lokomotiven wurden von Krauss & Comp. in Linz gebaut, der elektrische Teil wurde von den österreichischen Siemens-Schuckert-Werken in Wien hergestellt. Die Konstruktion folgt heute noch geltenden Grundsätzen: Die Loks haben einen durchgehenden Lokkasten mit zwei dreiachsigen Drehgestellen. Jedes Drehgestell verfügt über einen fest gelagerten Fahrmotor; der Antrieb erfolgt über Vorgelegewellen und Kuppelstangen. Der Lokkasten ist mit den Drehgestellen durch je einen Drehzapfen verbunden. An beiden Enden des Lokkastens ist ein Führerstand angeordnet; im Raum dazwischen sind die beiden Transformatoren und Hilfsaggregate angeordnet. Die Fahrmotoren sind 10-polige Einphasen-Wechselstrom-Reihenschlussmotoren mit einer Dauerleistung von etwa je 160 kW.

Zwischen 1959 und 1962 wurden die Maschinen grundlegend modernisiert. Der Lokkasten wurde erneuert, die Loks wurden neu verkabelt, mit einer neuen Hilfsbremse sowie Druckluftbremse ausgestattet. Rahmen, Fahrmotoren, Transformatoren, Antrieb und Drehgestelle blieben unverändert. Von den ursprünglich 16 Maschinen werden ca. 10 für den Betrieb laufend fahrfähig erhalten. Obwohl bereits drei als Ersatzteilspender herangezogen werden, ist nur eine bei einem schweren Unfall zerstörte Lok (1099.15) offiziell ausgemustert worden.

Die Maschinen gehören weltweit zu den ältesten Elektrolokomotiven, die noch im Regelbetrieb eingesetzt werden.

13 der Lokomotiven sind offiziell nach Gemeinden benannt, die an der Mariazellerbahn liegen, und sind mit deren Gemeindewappen versehen; einige tragen zusätzlich Spitznamen, die teilweise ebenfalls auf den Lokkästen angeschrieben sind.

Siehe auch

Literatur

  • Klaus-J. Vetter: Das große Handbuch der Elektrolokomotiven. Sconto, München 2003, ISBN 3-7654-4066-3
  • Horst Felsinger, Walter Schober: Die Mariazellerbahn. Verlag Pospischil, Wien 1971, 1973, 1979, 2002. [1]
  • Hans P. Pawlik: Technik der Mariazellerbahn. Slezak, Wien 2001, ISBN 3-85416-189-1

Weblinks


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