Bentheim-Steinfurt

Bentheim-Steinfurt
Stammwappen der Grafen zu Bentheim

Haus Bentheim-Steinfurt (ältere Linie)

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Das Adelsgeschlecht Bentheim-Steinfurt wurde 1454 von Arnold I. von Bentheim-Steinfurt, dem Grafen von Steinfurt, begründet. Er war der Sohn von Eberwin V. von Götterswick, als Eberwin I., Graf von Bentheim und Herr von Steinfurt. Nach dem Tode Eberwins im Jahr 1454 zerfiel das Haus Götterswick in zwei Linien. Das waren die Linie Bentheim-Bentheim und Bentheim-Steinfurt. An der Spitze Bentheim-Steinfurts war nun Arnold I., Graf von Steinfurt.

Standesrechtlicher Aufstieg und Territorienzuwachs

Wappen der Grafen und Fürsten zu Bentheim und Steinfurt nach 1589
Wappen der Grafen und Fürsten zu Bentheim und Steinfurt nach 1589

Das Haus Bentheim-Steinfurt besaß den Status eines Grafen mit den Territorien:

ab 1454
ab 1487
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Götterswick (Allod)
ab 1492
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Herrschaft Wevelinghoven (hälftiges Lehen)
  • Götterswick (Allod)
  • Hawickerwerth (Allod)
ab 1513
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Herrschaft Wevelinghoven (Lehen)
  • Hawickerwerth (Allod)
ab 1530
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Grafschaft Bentheim; größerer Teil (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Herrschaft Wevelinghoven (Lehen)
  • Grafschaft Bentheim; kleinerer Teil (Lehen)
  • Hawickerwerth (Allod)
ab 1553
  • Grafschaft Bentheim; größerer Teil (Landeshoheit)
  • Grafschaft Bentheim; kleinerer Teil (Lehen)
  • Hawickerwerth (Allod)
ab 1566
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Grafschaft Bentheim; größerer Teil (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Herrschaft Wevelinghoven (Lehen)
  • Grafschaft Bentheim; kleinerer Teil (Lehen)
  • Hawickerwerth (Allod)
ab 1580
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Grafschaft Bentheim (Landeshoheit)
  • Grafschaft Tecklenburg (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Herrschaft Rheda (Lehen)
  • Herrschaft Wevelinghoven (Lehen)
  • Hawickerwerth (Allod)
ab 1582
  • Grafschaft Steinfurt (Landeshoheit)
  • Grafschaft Bentheim (Landeshoheit)
  • Grafschaft Tecklenburg (Landeshoheit)
  • Herrschaft Gronau (Lehen)
  • Herrschaft Rheda (Lehen)
  • Herrschaft Wevelinghoven (Lehen)
  • Amt Freudenberg (Lehen)
  • Amt Uchte (Lehen)
  • Hawickerwerth (Allod)

Im Jahre 1495 stieg das Haus Bentheim-Steinfurt in den Rang der Reichsgrafen auf, wegen Steinfurt. Nach der Erbschaft des Hauses Bentheim-Bentheim (ä.L.) im Jahre 1530 erhielt das Haus einen erneuten Reichsgrafentitel wegen Bentheim.

Bekenntnis und Glauben

Das Haus Bentheim-Steinfurt war seit 1544/1564 bis 1575 evangelisch-lutherischen Glaubens, wechselten dann aber zum evangelisch-reformierten Glauben.

Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Rot 17 ganze und zwei halbe (4:[½ 3 ½]:4:3:2:1) goldene Münzen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wie der Schild bezeichneter rot gekleiderter Mohrenrumpf mit goldenem Kragen und gold gestulpter roter Spitzmütze mir goldener Quaste.
  • Wappen der Grafschaft Bentheim nach 1589: Hauptschild mit Herzschild. Hauptschild geteilt; oben zweimal, unten einmal gespalten, so dass sich 5 Felder ergeben. Feld 1: Stammwappen Grafschaft Bentheim, 2: Grafschaft Tecklenburg, 3: Grafschaft Lingen, 4: Grafschaft Steinfurt, 5: Grafschaft Limburg. Herzschild geteilt und zweimal gespalten, so dass sich sechs Felder ergeben. Feld 1: Herrschaft Wevelinghoven, 2: Herrschaft Rheda, 3: Grafschaft Hoya, 4. Herrschaft Alpen, 5. Herrschaft Linnep, 6: Herrschaft Heppendorf.

Liste der Familienoberhäupter

  • Arnold I. (1454–1466)
  • Eberwin II. (1466–1498)
  • Arnold II. (1498–1553) (in der Grafschaft Bentheim gezählt als Arnold I.)
  • Eberwin III. (1553–1561)
  • Arnold III. (1553–1566)
  • Arnold IV. (1562–1606) (in der Grafschaft Bentheim gezählt als Arnold II.)
  • Arnold Jost (1606–1609)

Zerfall und Aufteilung des Hauses 1609

Zusammenbruch und Aufteilung

Das Haus Bentheim-Steinfurt ältere Linie zerfiel mit Arnold Jost, der am 26. August 1643 verstarb, in folgende Linien:

  • Bentheim-Bentheim jüngere Linie (ab 1693 Bentheim-Steinfurt jüngere Linie)
  • Bentheim-Steinfurt jüngere Linie (ab 1693 Bentheim-Bentheim jüngere Linie; 1803 ausgestorben und an Bentheim-Steinfurt jüngere Linie gefallen)
  • Bentheim-Tecklenburg

Weiterentwicklung des Hauses Bentheim-Steinfurt

Ab 1803 war das Haus Bentheim-Steinfurt also die jüngere Linie, trotz der Teilung verlor das Haus nicht seinen sozialen Status, denn es blieb als Reichsgraf im Hochadel, dank Bentheim und Steinfurt vertreten. Zur Zeit von Napoléon Bonaparte war der Status des Hauses verloren, da alle Ländereien besetzt und erobert waren, sowie das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zerfallen war. Nach dem Wiener Kongress von 1814/15 erhielt die Familie den Titel und Status eines Standesherren des Deutschen Bundes bis ins Jahr 1817. Am 21. Januar 1817 erhob König Friedrich Wilhelm III. das Haus Bentheim-Steinfurt in den Rang eines Fürsten. Neben der Standesherrschaft in Preußen, wegen Steinfurt, hatte die Familie noch zusätzlich die Standesherrschaft in Hannover inne, wegen Bentheim. Das Fürstenhaus Bentheim-Steinfurt j.L. bestand bis zur Abschaffung des Adels 1919.

Liste der Familienoberhäupter

  • Arnold Jost (1609–1643)
  • Ernst Wilhelm (1643–1693)
  • Ernst (1693–1713)
  • Friedrich (1713–1733)
  • Karl Paul Ernst (1733–1780)
  • Ludwig Wilhelm Geldricus (1780–1817)
  • Alexius (1817–1866)
  • Ludwig Wilhelm (1866–1890)
  • Alexis (1890–1919)
  • Viktor Adolph (1919–1961)
  • Christian (seit 1961)

Literatur

  • Christiane Maria von Bentheim-Steinfurt: Kurtze, Doch Acten-mäßige und in der Wahrheit gegründete Anmerckungen über den ohnlängst An Seiten Christianen Marien verwittibten Gräfin zu Bentheim Steinfurth [...] : Dero Wohl erworbene Possession Und Gerechtsahme Der ohnmittelbahren Allodial Reichs-Graffschafft Tecklenburg betr. ; Mit Beylagen No. I, II, III, IV, V Und Neben-Anlagen Lit. A, B, C, D. it. No 1 biß 19 inclus. 1722 (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)

siehe auch: Genealogisches Handbuch des Adels


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