Ölumdruck

Ölumdruck

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Öldruck

Der Öldruck (auch Bromöldruck) ist eine Technik zur Herstellung einer Druckform durch fotografische Belichtung, im Jahr 1866 entwickelt von Emil Mariot. Es basiert auf einer oberflächlich mit Fettfarbe behandelten Kolloidschicht. Das Herstellungsprinzip gleicht dem Kohledruck. Die Farbpigmente werden nun nicht in der Kolloidschicht eingelagert, sondern nachträglich auf die Kolloidschicht aufgestupst. Man macht sich dabei die Abstoßung von Fett und Wasser zunutze. Die gegerbten Stellen der Gelatine nehmen kein oder wenig Wasser auf, dafür mehr Fettfarbe. Weil die Bildschicht bei diesen Fotografien aus pigmenthaltiger Farbe besteht, sind die Bilder sehr haltbar und verändern sich nicht, wie z.B. Silberbromidabzüge.

Ölumdruck

(auch Bromölumdruck) Der Ölumdruck ist eine Technik zur Herstellung einer Druckform durch eine fotografische Belichtung und ähnelt, da es auf der Abstoßung fetthaltiger und wasserhaltiger Schichten besteht, den lithographischen Verfahren. Druckt man einen solchen Abzug auf ein neues Papier um, so ist die fotografische Herkunft nicht mehr ohne weiteres zu erkennen.

Das mit dem Öldruck gewonnene Fettfarbenbild wird dabei in der Kupferdruckpresse auf ein normales Papier umgedruckt. Der Vorgang kann – wie beim verfahrensverwandten Lichtdruck – oft wiederholt werden. Mit mehreren übereinandergelegten Umdrucken erreicht man einen größeren Tonwertreichtum, auch mehrfarbige Abzüge sind möglich. Der Ölumdruck wurde 1873 von William de Wiveleslie Abney erfunden und 1911 von Robert Demachy weiterentwickelt.

Literatur

  • Wolfgang Autenrieth: Techniken der Radierung und der Edeldruckverfahren - Vom "Hexenmehl und Drachenblut" zur Fotopolymerschicht - Tipps, Tricks, Rezepte und Anleitungen. Ein Werkstattbuch, Krauchenwies 2006, ISBN 3-00-016757-9
  • J.M.Eder: Das Pigmentverfahren, Öl, Bromöl- und Gummidruck sowie verwandte Photograph. Kopierverfahren. Knapp, Halle 1926 (Nachdruck durch Lindemans Buchhandlung, Stuttgart 1990, ISBN 3928126091)

Weblinks

siehe auch


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