Önz

Önz
ÖnzVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Kanton Bern; Schweiz
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Aare → Rhein → Nordsee
Quellgebiet bei Affoltern im Emmental im Molassehügelland östlich der LuegVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe ca. 780 m ü. M.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung bei Graben in die Aare
47.2255555555567.7198611111111415

47° 13′ 32″ N, 7° 43′ 12″ O47.2255555555567.7198611111111415
Mündungshöhe 415 m ü. M.Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied ca. 365 m
Länge ca. 24 kmdep1Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 96 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Die Önz ist ein rund 24 km langer rechter Nebenfluss der Aare im Schweizer Kanton Bern. Sie entwässert einen Abschnitt des Berner Mittellandes und gehört zum Einzugsbereich des Rheins. Das Einzugsgebiet der Önz hat eine Fläche von etwa 96 km².

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Quellgebiet der Önz befindet sich auf dem Gemeindeboden von Affoltern im Emmental, auf rund 780 m ü. M. im Molassehügelland östlich der Lueg. Der Quellbach wird Chappelenbach genannt und fliesst zunächst in nördlicher, später immer mehr in westlicher Richtung durch ein Erosionstal. Dabei nimmt er von beiden Seiten zahlreiche kurze Seitenbäche auf, die mit ihren Tälern dem Hügelgebiet der Buchsi- und Wynigenberge das charakteristische Relief mit steilen, oft bewaldeten Hängen und vorspringenden Kämmen (Eggen) verleihen.

Bei Wynigen erreicht der Chappelenbach das Wynigental. Hier wird bei Niedrigwasser etwa ein Drittel der Wassermenge zum Wynigenbach abgeleitet, der zum Einzugsgebiet der Ösch gehört. Der Chappelenbach zeichnet im Bereich des Dorfes einen scharfen Bogen, fliesst nun nach Nordnordosten und heisst ab hier Önz. Sie benutzt dabei das Wynigental, das einst durch den Schmelzwasserabfluss am Rand des eiszeitlichen Rhonegletschers entstanden ist. Das Tal besitzt einen 300 bis 500 m breiten, flachen Talboden, flankiert von steilen Hängen. Auf seiner Westseite wird es von den abgerundeten, einst eisbedeckten Waldhöhen Ieschberg, Grossholz, Steinenberg und von der Höhe von Steinhof flankiert, auf denen noch heute zahlreiche Findlinge vorhanden sind, überwiegend aus Gestein, wie es im Val de Bagnes im Kanton Wallis vorkommt. Zwischen diesen Höhen gibt es drei Quertäler (früher ebenfalls Schmelzwasserrinnen), die heute jedoch kein Fliessgewässer mehr zeigen. Östlich des Wynigentals erheben sich die Buchsiberge, die während der letzten Eiszeit nicht oder nur kurz eisbedeckt waren und eine starke Reliefierung mit steilen Hängen und vielen kurzen Seitentälern aufweisen.

Nördlich von Hermiswil öffnet sich das Tal, und die Önz tritt in eine breite Schotterebene hinaus, die von den Grundmoränen- und Endmoränenwällen des eiszeitlichen Rhonegletschers umrahmt wird. Etwa auf der Höhe von Herzogenbuchsee beginnt sich die Önz in diese Schotterebene einzutiefen. Durch Erosion hat sie sich im Lauf der Zeit ein 10 bis 20 m tiefes und bis zu 200 m breites Tal, das so genannte Önztäli, in die Umgebung eingesenkt. Auf 415 m ü. M. mündet die Önz bei Graben in die Aare.

Hydrologie

Auf der Flussstrecke zwischen Wynigen und der Mündung beträgt das mittlere Gefälle nur gerade 0.67 %. Die Önz ist durch ein pluviales Abflussregime geprägt, wobei sich die mittlere Abflussmenge bei Heimenhausen auf 1.2 m³/s beläuft. Demgegenüber können bei extremen Hochwasserereignissen (insbesondere bei Schneeschmelze in Kombination mit ausgiebigen Regenfällen) Abflüsse bis zu 50 m³/s erreicht werden. Die Önz besitzt nur zwei bedeutende Seitenbäche, nämlich den Mutzbach (mündet bei Riedtwil) und die Altache (mit dem Quellbach Staffelbach; mündet bei Bollodingen).

Die Wasserqualität des Baches ist durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen im Einzugsgebiet stark belastet. Insbesondere die Belastung durch Nitrat liegt deutlich über dem Qualitätsziel, während die Ammonium- und Phosphat-Konzentrationen in den letzten Jahren im Rückgang begriffen sind.

Fauna

In der Önz leben Populationen von Bachforellen, Regenbogenforellen, Äschen, Groppen, Sonnenbarsche, Gründlinge und Nasen sowie das in der Schweiz vom Aussterben bedrohte Bachneunauge.

Seit dem Jahr 2004 ist auch der Biber wieder an der Önz heimisch. Er wanderte von der Aare her kommend die Önz hinauf und siedelte sich dort an. Inzwischen sind seine Spuren bis nach Hermiswil feststellbar.

Geschichte und Nutzung

Schon seit dem Mittelalter wurde die Wasserkraft der Önz an verschiedenen Orten für den Betrieb von Mühlen, Sägereien und von anderen Gewerbebetrieben genutzt. Ein erster grosser Eingriff in den Lauf der Önz wurde ab etwa 1850 mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Herzogenbuchsee durch das Wynigental nach Burgdorf unternommen. Danach erfolgten verschiedene kleinere Korrekturen, bevor ab 1960 und 1989 zwischen Hermiswil und Wynigen erneut grössere Meliorationen durchgeführt wurden.

Heute ist der Lauf der Önz zwischen Wynigen und Herzogenbuchsee in ein Kanalbett eingezwängt und begradigt, auf einem kurzen Abschnitt bei Wynigen gar eingedolt. Noch in naturnahem, teilweise natürlichem Zustand befinden sich der Chappelenbach und der kurvenreiche Unterlauf im Önztäli, das seit 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Der unterste Streckenabschnitt im Bereich der Mündung wurde renaturiert, weitere Revitalisierungsmassnahmen sind in der Projektierungsphase.

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