Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft

Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft

Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR) ist die offizielle Vertretungskörperschaft für die in Österreich lebenden Buddhisten. Der Buddhismus ist eine der staatlich anerkannten Religionen in Österreich. Den Anhängern des Buddhismus wurde dieser Status nach langjährigen Bemühungen am 12. Februar 1983 zuerkannt und damit die ÖBR gegründet. Zuvor hatte es die Österreichische Buddhistische Union (ÖBU), als Zusammenschluss von buddhistische Vereinigungen, insbesondere aus Wien und Salzburg gegeben.

Getragen wird die ÖBR von ihren Mitgliedsgemeinchaften, darunter buddhistische Orden, Gruppen, Zentren und andere Einrichtungen. Die Vertreter dieser Mitgliedsgemeinschaften (ca. 20) kommen mehrmals jährlich im sogenannten Sangharat zusammen, um anstehende Fragen zu besprechen und Entscheidungen zu beschließen. Geführt wird die ÖBR von einem vierköpfigen Präsidium, das alle 5 Jahre von den Mitgliedern gewählt wird. Präsident seit 2006 ist der Wiener Gerhard Weißgrab. Für die Betreuung der Mitglieder ist die „Buddhistische Gemeinde Österreich“ zuständig. Auch deren Führungsgremium von drei Personen wird von den Mitgliedern gewählt.

Festakt "25 Jahre ÖBR"

Mitglied der ÖBR kann jede Person werden, die keiner anderen anerkannten Religionsgemeinschaft in Österreich angehört. Buddhist wird man offiziell durch die Mitteilung der Dreifachen Zufluchtnahme an die ÖBR. Diese erhebt keine Kirchensteuer, sondern finanziert sich nach buddhistischer Tradition aus Spenden (Dana).

Am 23. Februar 2008 feierten die österreichischen Buddhisten den 25. Jahrestag der Anerkennung in einem Festakt an der Universität Wien im Beisein der zuständigen Bundesministerin Claudia Schmied gemeinsam mit hochrangigen Vertretern anderer Religionsgemeinschaften. Die staatliche Anerkennung brachte eine Reihe von Vorteilen für die Religionsgemeinschaft, wie etwa die Möglichkeit der Erteilung von konfessionellem Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, Seelsorge in Justiz- und Krankenanstalten, erleichterte Visaerteilung für Mönche und Nonnen aus dem Ausland oder Erhebung der Anzahl der Buddhisten durch die Volkszählung. Die in Österreich lebenden Buddhisten sind überwiegend österreichische Staatsbürger. [1]

Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft veranstaltete am 23. und 24. Oktober 2009 ein Herbstsymposium im Billrothhaus (Wien).[2] Das Thema der Tagung lautete "Wege in ein neues Paradigma - Heilung von leidbringenden Entwicklungen".[2][3]

Die ÖBR ist Mitglied in der Europäischen Buddhistischen Union und der World Fellowship of Buddhists.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2001 (PDF)
  2. a b Matusek, P. (2009). Wege aus der Krise. Ursache & Wirkung, 70, S. 46-47.
  3. ÖBR (2009). Wege aus der Krise abgerufen am 6. Januar 2009

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