Österreichische Schiffswerften AG

Österreichische Schiffswerften AG
Die Helling der ÖSWAG-Werft in Linz mit drei in Bau befindlichen Schiffen verschiedener Typen.
Alte und neue Schiffbauhalle (im Hintergrund).
Helling mit in Bau befindlichem Fracht- und Passagierschiff.

Die Österreichische Schiffswerften AG (ÖSWAG) ist ein Schiffbauunternehmen mit Sitz in Linz an der Donau. Das Unternehmen verfügt neben dem Hauptstandort im Linzer Hafengebiet über einen weiteren Standort in Fußach in Vorarlberg. Die ÖSWAG beschäftigt 98 Personen und erzielt einen Jahresumsatz von rund 12 Millionen Euro. Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1840 bis kurz vor der Privatisierung 1990 wurden am Standort Linz rund 1500 Schiffe vom Stapel gelassen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Linzer Werft wurde 1840 von Ignaz Mayer gegründet. Noch im Gründungsjahr wurde der erste eiserne Donaufrachtkahn erbaut. 1894 erreichte der Mitarbeiterstand rund 650 Personen. Am 24. Juni 1938 wurde die Werft als erster oberösterreichischer Betrieb zum Rüstungsunternehmen erklärt[1] und in der Folge in die Hermann-Göring-Werke eingegliedert. 1946 wurde das Unternehmen verstaatlicht.

1974 wurde die Linzer Werft mit der 650 Mitarbeiter zählenden Schiffswerft Korneuburg zur Österreichischen Schiffswerften AG Linz Korneuburg fusioniert und der ebenfalls verstaatlichten voestalpine einverleibt. Von da an wurde der Export forciert und große wie kleine Aufträge für Länder wie die Sowjetunion, Bundesrepublik Deutschland, Griechenland, Ecuador, Ägypten, Saudi-Arabien, Nigeria, Rumänien, Libyen, Irak, Indonesien und Libanon ausgeführt.

Bis 1991 liefen die Geschäfte vor allem wegen zahlreicher Aufträge aus der UdSSR gut. Doch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1991 blieben Aufträge aus Osteuropa aus. Noch im selben Jahr wurde die Korneuburger Werft an Privatinvestoren verkauft, um 1994 dennoch geschlossen zu werden. Seither verfügt das Unternehmen über seine heutige Bezeichnung. 1992 wurde die ÖSWAG privatisiert und an die Auricon Beteiligungs AG verkauft. Zur selben Zeit wurde die ÖSWAG Maschinenbau ausgelagert. Sie fertigt nach wie vor am Werksgelände der Werft und ist regional im Auftragsmaschinenbau sowie in der Montage tätig. Wegen der schlechten Auftragslage wurde der Mitarbeiterstand 1993 von 300 auf rund 100 Personen gesenkt. Die Auftragslage verbesserte sich nach Neuorientierung des Unternehmens auf den europäischen Binnenmarkt sodass die ÖSWAG seither wieder wirtschaftlich geführt werden kann.

Produktion

Die ÖSWAG verfügt in Linz über eine Schiffbauhalle mit 140 Metern Länge und 35 Metern Breite, in welcher bis zu 15,5 Meter breite Schiffe von der Slipanlage in die Halle verfahren werden können um ganzjährig Neu-, Umbau- und Renovierungs- und Reparaturarbeiten durchführen zu können.

Gebaut werden im Freien wie in der Halle Binnensee-Fahrgastschiffe sowie für die Flussschifffahrt Frachtschiffe, Schubschiffe, Patrouillenschiffe, Großjachten, Motorgüterschiffe und Mähboote für die Algenentfernung.

Zu den spektakulärsten Projekten der ÖSWAG zählt zweifelsfrei das 1993 in der kurz vor seiner Schließung stehenden Schiffswerft Korneuburg erbaute Schulschiff für das Wiener Bertha von Suttner-Gymnasium. Weitere Schiffe der ÖSWAG sind die 1979 erbaute MS Vindobona oder die 1996 erbaute MS Boppard ex MS Ostarrichi. Für die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft wurde bis 2006 ein 54 Meter langes und 700 Passagiere fassendes Schiff, die MS Panta Rhei, gebaut, das in Einzelteilen zum Zusammenbau nach Zürich transportiert wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kronen Zeitung, Max Stöger, 24. Februar 2008, S. 49
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