Ühlingen-Birkendorf

Ühlingen-Birkendorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf
Ühlingen-Birkendorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf hervorgehoben
47.7194444444448.3180555555556644
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Waldshut
Höhe: 644 m ü. NN
Fläche: 77,06 km²
Einwohner:

5.138 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79777
Vorwahlen: 07743, 07747
Kfz-Kennzeichen: WT
Gemeindeschlüssel: 08 3 37 128
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 1
79777 Ühlingen-Birkendorf
Webpräsenz: www.uehlingen-birkendorf.de
Bürgermeister: Thomas Fechtig
Lage der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf im Landkreis Waldshut
Aare Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald Landkreis Lörrach Landkreis Konstanz Landkreis Tuttlingen Schwarzwald-Baar-Kreis Albbruck Bad Säckingen Bernau im Schwarzwald Bonndorf im Schwarzwald Dachsberg (Südschwarzwald) Dettighofen Dogern Eggingen Görwihl Grafenhausen Häusern Herrischried Höchenschwand Hohentengen am Hochrhein Ibach (Schwarzwald) Jestetten Klettgau (Gemeinde) Küssaberg Lauchringen Laufenburg (Baden) Lottstetten Murg (Hochrhein) Rickenbach (Hotzenwald) St. Blasien Stühlingen Todtmoos Ühlingen-Birkendorf Waldshut-Tiengen Wehr (Baden) Weilheim (Baden) Wutach (Gemeinde) Wutöschingen Schweiz RheinKarte
Über dieses Bild

Ühlingen-Birkendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Der Ortsteil Birkendorf war im Jahre 1973 Bundessieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Ühlingen-Birkendorf liegt am Südhang des Schwarzwalds zwischen 450 und 950 Meter Höhe, etwa 15 km von der Kreisstadt Waldshut-Tiengen entfernt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über die vier Täler der Schwarza im Westen über die Mettma und die Schlücht bis hin zur Steina im Osten (Ausdehnung Nord-Südrichtung 10 km, West-Ostrichtung 15 km) und ist somit eine typische Flächengemeinde.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Bonndorf im Schwarzwald, im Osten an die Stadt Stühlingen und Eggingen, im Süden an Wutöschingen und Waldshut-Tiengen und im Westen an Weilheim, Höchenschwand und Grafenhausen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Ühlingen-Birkendorf besteht aus den acht Ortsteilen Berau, Birkendorf, Brenden, Hürrlingen, Obermettingen, Riedern am Wald, Ühlingen und Untermettingen mit insgesamt 43 Dörfern, Weilern, Zinken, Höfen und Häusern.

→ Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Waldshut

Die Ortsteile sind räumlich identisch mit den früheren Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt in der Form „Ühlingen-Birkendorf, Ortsteil …“. Die Ortsteile bilden zugleich sowohl Wohnbezirke als auch Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.[2]

Im Gebiet des Ortsteils Berau liegen die Wüstungen Bürgeln und Heidentor. In Birkendorf mit Vogelsang aufgegangen ist die Ortschaft Vogelsang, des Weiteren liegt die Wüstung Rombach im Ortsteil Birkendorf. Im Ortsteil Untermettingen liegt die nicht lokalisierte jedoch vermutete Wüstung Rudolfsberg, des Weiteren liegt im Ortsteil die vielleicht mit Endermettingen identische Ortschaft Hofwies.[3]

Geschichte

Berau

Der Ortsteil Berau liegt auf einem Südplateau oberhalb des Schlücht-tals.

Abt Caspar I. schreibt in seiner Chronik: Zu Zeiten des St. Blasianischen Abtes Rustans(1108-1125) lebte auf dem Berauer Berg der Ritter Gottfried von Berau. Er übergab dem Kloster St. Blasien (Schwarzwald), alle seine Besitzungen. Das geschah um 1110. Von 1240-1247 war Arnold von Berau Abt in St.Blasien. Die Ritter von Berau führten im Wappen drei schwarze Bärenköpfe.

Das Frauenkloster von St. Blasien wurde daraufhin(1110) nach Berau verlegt, und verblieb dort sieben Jahrhunderte. Die erste Klosterkirche St. Nikolaus wurde am 4. Juli 1117 vom Bischof von Trier eingeweiht. Das Kloster Berau (und die erweiterte Kirche) St. Nikolaus wurde 1147 durch Bischof Hermann von Konstanz eingeweiht. Die ersten Päpstlichen Bestätigungen erhielt das Kloster Berau 1120 durch Calixt II.,1140 von Innocenz II., 1157 von Hadrian IV., und 1178 von Alexander II.Im Jahr 1126 wurde es von König Lothar bestätigt. Unter den Äbten Berthold I. und Günther von St.Blasien erlebte das Kloster seine Blütezeit. 1157 gehören die Kirche zu Berau und Neukirch, und seit 1179 die Kirche von Schwerzen zu Berau. Adlige Damen nahmen den Schleier so unter anderen Witwe Ita von Kaltenbach, deren Gemahl, Werner von Kaltenbach die Probstei Bürgeln begründet hat, und Luitgard von Bogen (Adelsgeschlecht) Ursprünglich gehörte das Vogtrecht den Herren von Eschenbach. Agnes von Eschenbach war mit Graf Mangold von Nellenburg verheiratet, er verkaufte das Vogtrecht um 135 Mark Silber 1448 an die Familie am Stad von Schaffhausen. 1478 erwarb St.Blasien alle Rechte. Berau gehörte nach der Aufteilung des Reiches von Karl der Große zum Alpgau, damit zur Landgrafschaft Stühlingen,(Grafen von Lupfen) 1612 erwarb Abt Martin I. von St.Blasien die Herrschaft von Reichserbmarschall Maximilian von Pappenheim. Nach der Zerstörung der Burg Gutenburg (Hochrhein) (1640) wurde Berau zur Obervogtei Gurtweil unterstellt,(die Herrschaft war aber St. Blasien) Mehrmals brannte das Kloster ab wurde aber durch Schenkungen des umliegenden Adels immer wieder erneuert, so waren die Krenkingen, die Im Thurn, die von Schellenberg (Adelsgeschlecht), die von Grießen (Klettgau) , die von Lupfen und von Reischach (Adelsgeschlecht), Wohltäter des Klosters, das nicht mehr als 40 Nonnen beherbergen durfte(1370).


Riedern am Wald

In einer Königsurkunde, die heute im Staatsarchiv Frauenfeld aufbewahrt wird, bestätigt König Konrad III. am 7. Januar 1152, dass von einem Edlen und Freien Mann namens Marcwardus eine Cella in Tiezelenheim, dem heutigen Detzeln gegründet worden sei. Die Brüder sollten nach der Regel des Heiligen Augustinus leben. Als Schutzvögte wurden die Herren von Krenkingen eingesetzt.[4]Die Klause befand sich vermutlich in der Nähe des heutigen Klausenhof. Ab 1166 wurde die Klause nicht mehr erwähnt, der ehemalige Standort blieb jedoch bis zur Aufhebung im Besitz des Klosters.

Damit ist die Gründung des nachmaligen Augustinerchorherren - Klosters St. Leodegar in Riedern am Wald bestätigt, dies erfolgte aber nicht in Riedern am Wald sondern in "Tezzilnheim" heute Detzeln, ein Ortsteil von Waldshut-Tiengen. Die Zelle mag zunächst nur eine kleine Klausur und die Kapelle umfasst haben. Das Kloster stand unter dem Schutz der Krenkinger, der erste Abt wird 14 Jahre nach der Gründung genannt: Abt Gerlo von Detzeln.

Im Jahr 1214 wird in einer Urkunde von Papst Innocenz III. erstmals das Kloster Riedern am Wald genannt. 1639 kam das Vogteirecht von den Lupfen auf die Pappenheim. Auf diese folgten die Fürsten von Fürstenberg.

Am 16. Juli 1740 gegen 13 Uhr brannte das Kloster ab. Danach erfolgte der Wiederaufbau mit Hilfe des Augustiner Chorherrenstift Kloster Kreuzlingen, unter dem Abt Johann Baptist Dannegger welches fortan auch rechtlich das Sagen hatte. Am 30 Juni 1749 erfolgte die Einweihung der neuerbauten Gebäude durch den Weihbischof von Konstanz und Titularbischof von Domitiopolis, Graf Franz Carl Joseph Fugger.[5] Das Kloster St. Leodegar war durch das Stift in Kreuzlingen in Schweizer Hand und konnte daher 1803 nicht aufgehoben werden, doch entschloss man sich 1812 zum Verkauf an Privatleute. Es wurden das Klostergebäude und die Kirche in neuester Zeit wieder renoviert.

Gleichzeitig bestand auch ein kleines Frauenkloster genannt die untere Probstei, erbaut 1670, es wurde 1803 aufgehoben.


Eingemeindungen

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende bis dahin selbstständige Gemeinden nach Ühlingen eingemeindet:

  • 1. Juli 1971: Hürrlingen
  • 1. Juli 1972: Obermettingen
  • 1. Dezember 1972: Riedern am Wald
  • 1. Januar 1974: Untermettingen
  • 1. Januar 1975: Berau, Birkendorf und Brenden

Am 1. Januar 1975 wurde Ühlingen in Ühlingen-Birkendorf umbenannt.

Wappen der ehemaligen Gemeinden


Politik

Die Gemeinde ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands „Oberes Schlüchttal“, dem Grafenhausen und Ühlingen-Birkendorf angehören.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 56,4 % (- 4,4) zu folgendem Ergebnis:[6]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/-
CDU 41,4 % - 3,3 9 - 1
FWG 41,0 % - 1,3 9 ± 0
SPD 12,1 % - 0,9 2 ± 0
FDP 5,5 % + 5,5 1 + 1

Partnerschaften

Die Gemeinde Ühlingen-Birkendorf unterhält seit 1973 partnerschaftliche Beziehungen zu Machecoul in der Bretagne in Frankreich. 1992 ist sie außerdem eine Partnerschaft mit Asahi (Yamaguchi)-son in der Präfektur Yamaguchi im Süden der japanischen Hauptinsel Honshū eingegangen; Asahi wurde jedoch am 6. März 2005 nach Hagi eingemeindet (jetzt Akiragi-chiku und Sasanami-chiku innerhalb Hagis). Auf einer von der Botschaft Japans veröffentlichten Liste japanisch-deutscher Gemeindepartnerschaften ist Ühlingen-Birkendorf zusammen mit Hagi aufgeführt; auf der Partnergemeindenliste Ühlingen-Birkendorfs hingegen findet sich "Asahi" statt "Hagi".

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Personen

  • Emmerich von Stall (vermutlich * 1610 in der Grafschaft Nassau; † 26. Januar 1669 in Berau), Eremit und Priester
  • Ferdinand von Senger und Etterlin (1923–1987), General der Bundeswehr

Literatur

  • Bürgermeisteramt Berau: Berau im südlichen Schwarzwald,1969
  • Katholische Kirchengemeinde St.Leodegar: Pfarrkirche St.Leodegar Riedern am Wald, Festschrift zur 25o Jahr Feier, mit Beiträgen von Wolfgang Irtenkauf, Helmut Maurer und Hans Jakob Wörner, 1993.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Ühlingen-Birkendorf vom 19. Februar 2001, zuletzt geändert am 26. April 2004
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 999–1004
  4. Thurgauer Urkundenbuch, Band 2. S.107-108
  5. Katholische Kirchengemeinde: Pfarrkirche St. Leodegar Riedern am Wald, 1993
  6. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Weblinks

 Commons: Ühlingen-Birkendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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