Ürkheim

Ürkheim
Uerkheim
Wappen von Uerkheim
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Zofingen
BFS-Nr.: 4286Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 4813
Koordinaten: (644343 / 239574)47.3055548.025002455Koordinaten: 47° 18′ 20″ N, 8° 1′ 30″ O; CH1903: (644343 / 239574)
Höhe: 455 m ü. M.
Fläche: 7.09 km²
Einwohner: 1285
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.uerkheim.ch
Karte
Karte von Uerkheim

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Uerkheim ist eine politische Gemeinde im Bezirk Zofingen im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im oberen Uerkental. Uerkheim und die Stadt Zofingen prüfen die Machbarkeit einer Fusion der beiden Gemeinden.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf befindet sich im engen Tal der Uerke, wobei der flache Talboden nirgends breiter als 250 Meter ist. Beim Dorfzentrum zweigen zwei Seitentäler ab, das Hinterwiltal in Richtung Westen und der Waldgraben in Richtung Nordwesten. Beide sind von steilen Hügeln umgeben, von denen Wisstannen (653 m ü. M.) der höchste ist. Der Uerknerberg (579 m ü. M.) bildet die östliche Gemeindegrenze und zugleich eine natürliche Grenze zum benachbarten Suhrental.

Neben zahlreichen verstreuten Einzelhöfen gibt es noch drei Weiler. Hinterwil (501 m) liegt ein Kilometer westlich des Dorfzentrums im Hinterwiltal. Nochmals etwas mehr als einen Kilometer weiter westlich ist Linden (583 m ü. M.); die Grenze zu Zofingen (bzw. zur ehemaligen Gemeinde Mühlethal) verläuft mitten durch die Siedlung. Auf einer kleinen Hochfläche eineinhalb Kilometer südwestlich von Uerkheim befindet sich Neudorf (601 m ü. M.).

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 709 Hektaren, davon sind 292 Hektaren bewaldet und 66 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 663 Metern ganz im Südwesten, die tiefste Stelle liegt auf 448 Metern an der Uerke.

Nachbargemeinden sind Safenwil im Nordwesten, Kölliken im Norden, Holziken im Nordosten, Schöftland im Osten, Staffelbach im Südosten, Bottenwil im Süden und Zofingen im Westen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Urithun erfolgte im Jahr 893 in einem Zinsrodel des Fraumünsters in Zürich. Der Dorfteil Hinterwil wurde erstmals 1259 als Willon erwähnt. Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Uerkheim gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Der Weiler Neudorf ist eine relativ junge Siedlung: Um das Jahr 1560 herum erhielten fünf Tauner die Erlaubnis, sich auf dem Hügel südwestlich des Dorfes niederzulassen. Die niedere Gerichtsbarkeit war ab 1458 im Besitz der Stadt Solothurn, bis sie dann 1665 von Bern erworben wurde. Uerkheim war danach dem Gerichtsbezirk Safenwil im Amt Lenzburg zugeteilt.

Blick auf Uerkheim vom Stübisberg

Im März 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Seither gehört Uerkheim zum Kanton Aargau. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein prägte die Landwirtschaft das Leben der Gemeinde. Im Gegensatz zu zahlreichen Dörfern in der Umgebung blieb die Bevölkerungszahl jedoch ziemlich konstant.

Sehenswürdigkeiten

Die reformierte Kirche steht auf einem vorspringenden Sandsteinsporn über der Mündung des Dorfbachs in die Uerke. Die erste Erwähnung erfolgte 1159, als Papst Hadrian IV. die Kirche unter den Schutz des Klosters Muri stellte. Das ehemals romanische Gebäude wurde 1520 völlig umgestaltet und um einen Chor erweitert.[2]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss roter Balken, im Schildhaupt und Schildfuss fünfstrahliger gelber Stern.» Erstmals erschien dieses Wappen 1811 auf dem Gemeindesiegel. Die zwei Sterne sollen die ehemaligen Zehntbezirke Hinterwyl und Uerkheim symbolisieren. Den Vorschlag, die Sterne gemäss den heraldischen Farbregeln rot zu färben, lehnte die Gemeindeversammlung im Jahr 2002 ab.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[4]

Jahr 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 1386 1286 1101 1132 1135 1144 1248 1268

Am 31. Dezember 2007 lebten 1297 Menschen in Uerkheim, der Ausländeranteil betrug 9,8 %.[5] Bei der Volkszählung 2000 waren 69,5 % reformiert, 15,7 % römisch-katholisch und 2,5 % moslemisch. 95,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,3 % Albanisch, je 0,9 % Französisch und Serbokroatisch.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Markus Kappeler.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Zofingen zuständig. Uerkheim gehört zum Friedensrichterkreis Kölliken.

Wirtschaft

In Uerkheim gibt es rund 370 Arbeitsplätze, davon 32 % in der Landwirtschaft, 29 % in der Industrie und 39 % im Dienstleistungsbereich.[7] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Zofingen oder in der Region Aarau.

Verkehr

Uerkheim liegt abseits der Verkehrsachsen und ist über Nebenstrassen vom Suhrental und Wiggertal aus erreichbar. Eine Postautolinie verkehrt von Zofingen über Uerkheim nach Schöftland.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule können in Zofingen besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Zofingen und Aarau.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Michael Stettler: Die Kunstdenkmaeler des Kantons Aargau - Band I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen. Birkhäuser Verlag, Basel 1948.
  3. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Zofingen - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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