Сочи

Сочи
Stadt
Sotschi
Сочи
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Südrussland
Region Krasnodar
Stadtkreis Sotschi
Bürgermeister Anatoli Nikolajewitsch Pachomow

(geschäftsführend)

Gegründet 1838
Stadt seit 1917
Fläche 3.502 km²
Höhe des Zentrums 30 m
Bevölkerung 331.100 Einw. (Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 95 Ew./km²
Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4)
Telefonvorwahl (+7)8622
Postleitzahl 354000–354396
Kfz-Kennzeichen 23, 93
OKATO 03 426
Webseite http://www.sochiadm.ru/
Geographische Lage
Koordinaten: 43° 35′ N, 39° 44′ O43.58333333333339.73333333333330Koordinaten: 43° 35′ 0″ N, 39° 44′ 0″ O
Sotschi (Russland)
DEC
Sotschi (Region Krasnodar)
DEC
Region Krasnodar
Liste der Städte in Russland
Logo für die Bewerbung zu den Olympischen Spielen 2014
Klimadiagramm (1961–1990)
Blick auf Sotschi vom Schwarzen Meer aus
Der Seehafen von Sotschi

Sotschi (russisch Сочи ( Aussprache?/i), georgisch სოჭი) ist eine Stadt am Schwarzen Meer in Russland. Sie liegt in der Region Krasnodar nahe der Grenze zu Georgien und hat rund 331.100 Einwohner (Stand 2007). Sotschi ist einer der beliebtesten Bade- und Kurorte Russlands. Die Stadt ist der vorgesehene Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Sotschi erstreckt sich über 145 Kilometer entlang der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres. Nordwestliche Grenze ist der Fluss Schepsi wenige Kilometer südlich von Tuapse, südöstliche der Fluss Psou, welcher auch die Grenze Russlands zur von Georgien abtrünnigen Republik Abchasien bildet.

Mit einer Bevölkerungsdichte von nur 94 Einwohnern je Quadratkilometer ist Sotschi eine der am dünnsten besiedelten Städte der Welt. Dieser statistische Wert ist jedoch irreführend, da zum Stadtgebiet von Sotschi auch weite unbewohnte Berggebiete zählen.

Bereits die erste Bergkette des Kaukasus in Küstennähe mit den Kämmen Alek, Bytcha, Mamaiski, Soloniki und Tjupjutschch erreicht Höhen um 1.000 m und ist für das im Winter milde Klima verantwortlich. Die Berge des Kaukasus-Hauptkammes, 25 bis 40 Kilometer von der Küste, sind hier über 3.000 Meter hoch (Zachwoa, 3.345 m).

Auf dem Territorium der Stadt Sotschi erreichen mehrere Bergflüsse, welche die erste Bergkette durchschneiden, das Schwarze Meer. Von Norden nach Süden sind dies Psesuapse, Schache, Sotschi und Msymta.

Klima

Das Klima der Küstenzone Sotschis ist subtropisch mit langen, heißen Sommern, warmem Herbst und kurzen, milden Wintern. Ursache ist die geschützte Lage durch die nahe an das Meer herantretenden Kämme des Kaukasus, welche allerdings auch relativen Niederschlagsreichtum bedingen.

Die Jahresmitteltemperatur beträgt etwa 14 °C. Kälteste Monate sind Januar und Februar mit etwa 6 °C, wärmste Monate Juli und August mit etwa 23 °C. Die geringste je gemessene Temperatur betrug −13,4 °C (25. Januar 1892), die höchste 39,0 °C (28. Juli 1981). Im Januar wurden aber auch schon 21,2 °C gemessen (22. Januar 1948), während die Temperaturen im Juli/ August noch nie unter 10 °C gefallen sind.[1]

Die durchschnittliche Wassertemperatur des Schwarzen Meeres beträgt im August 24,1 °C[2].

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt über 1.600 mm (zum Vergleich Berlin: 581 mm). Ein Großteil davon fällt in den Wintermonaten mit einem Maximum von etwa 190 mm im Dezember und Januar. Das sommerliche Minimum im Mai bis Juni von immerhin noch 90 bis 100 mm geht gewöhnlich in Starkregen an nur wenigen Tagen nieder.

In den Gebirgslagen der Stadt sind insbesondere die Wintertemperaturen niedriger, so im knapp 600 Meter hoch gelegenen Krasnaja Poljana (übersetzt Rote Waldwiese), wo die olympischen Skiwettbewerbe 2014 ausgetragen werden, um durchschnittlich 5 bis 6 °C. Damit beträgt sie um 0 °C, in den Hochlagen entsprechend weniger. Eine geschlossene Schneedecke stellt sich im unteren Teil der Pisten gewöhnlich Mitte Januar ein und erreicht im März Höhen von 2 Metern und mehr. Im höher gelegenen Bereich erstreckt sich die Skisaison von November bis Anfang Juni.[3]

Stadtgliederung

Die Stadt ist in vier Stadtrajons gegliedert: Lasarewski, Zentralny, Chostinski, Adlerski (Reihenfolge von Nordwesten nach Südosten).

Dazu kommen die Siedlung städtischen Typs Krasnaja Poljana (zum Rajon Adlerski) mit 3.873 Einwohnern und insgesamt 78 ebenfalls von der Stadt verwaltete dörfliche Siedlungen, größtenteils in den Tälern des bergigen Hinterlandes, mit zusammen 65.531 Einwohnern. Damit beträgt die Gesamtbevölkerungszahl der administrativen Einheit Stadt Sotschi 398.885 (alles 2006).

Stadtrajon
(Gorodskoi Rajon)
Russischer Name Einwohner
1. Januar 2006
Wichtigste Ortsteile
Adlerski Адлерский 70.239 Adler, Krasnaja Poljana
Chostinski Хостинский 62.440 Chosta, Kudepsta, Mazesta
Lasarewski Лазаревский 64.068 Asche, Dagomys, Jakornaja Schtschel, Loo, Magri, Makopse, Lasarewskoje, Soloniki, Wardane
Zentralny Центральный 132.734 Sotschi (Zentrum)

[4]

Verkehr

Der Hauptbahnhof von Sotschi

Im Stadtteil Adler, nahe der Mündung der Msymta in das Schwarze Meer, liegt der internationale Flughafen Sotschi (IATA-Code AER), den 2006 1,35 Millionen Passagiere nutzten. Bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 soll er auf eine Kapazität von vier Millionen Passagieren pro Jahr ausgebaut werden.

Entlang der Schwarzmeerküste führt durch Sotschi eine zweigleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke mit Schnellzugstationen in allen großen Ortsteilen bis Adler. Es besteht eine Direktverbindung nach Moskau, Sankt Petersburg und in viele russische Städte bis nach Sibirien.

Der Abschnitt Tuapse–Adler wurde 1929 eröffnet, die Weiterführung nach Sochumi in Abchasien, wo Anschluss an das Transkaukasische Netz geschaffen wurde, 1944/45. Über diese Strecke kann auch heute Abchasien erreicht werden, allerdings ist die Weiterführung von Sochumi nach Georgien seit dem abchasischen Bürgerkrieg Anfang der 1990er Jahre zerstört und außer Betrieb. Die Elektrifizierung erfolgte von 1956 bis 1958. Verlief die Verbindung nach Zentralrussland anfangs über Tuapse–Armawir, so wurde sie 1978 mit Eröffnung einer neuen Direktverbindung (mit einem drei Kilometer langen Tunnel) unter dem Kaukasushauptkamm zwischen Krasnodar und Tuapse erheblich verkürzt.

Der innerstädtische Verkehr wird mit Omnibussen und Vorortzügen (Elektritschkas) bewältigt. Außerdem gibt es eine Standseilbahn und mehrere Sesselbahnen (z. B. beim Botanischen Garten). Bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 ist ein umfassender Ausbau des innerstädtischen ÖPNV-Angebots geplant, unter anderem ist der Bau einer Stadtbahn im Gespräch.

Geschichte

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1897 1.300
1926 13.000
1939 71.000
1959 127.000
1979 287.300
1989 336.514
2002 328.809
2006 329.481

Anmerkungen:

  • bis 1979 gerundet
  • bis 2002 Volkszählungsdaten
  • 2006 Hochrechnung

Vom 6. bis 15. Jahrhundert gehörte das Gebiet den Königen von Georgien, die dort ein Dutzend Kirchen erbauten. Im Ortsteil Loo steht die Ruine einer byzantinischen Basilika aus dem 11. Jahrhundert. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Küste vom Osmanischen Reich kontrolliert. Nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1828–1829 wurde es 1829 mit dem Frieden von Adrianopel vertraglich an Russland abgetreten.

Sotschi wurde 1838 als Fort und Siedlung Alexandrija (Александрия) gegründet. In dieser Zeit entstanden auch weitere Befestigungsanlagen, die später die Kerne heutiger Stadtteile bildeten, so das Fort des Heiligen Geistes (Fort Swjatowo Ducha, 1837, heute Adler), Lasarewski und Golowinski (1839, heute Lasarewskoje und Golowinka). 1839 erfolgte die Umbenennung des Forts Alexandrija in Nawaginskoje, nach dem Namen des dort stationierten Regimentes.

Im Krimkrieg wurde das Fort vorübergehend aufgegeben, 1864 jedoch unter dem Namen Dachowski-Posten (Post Dachowski, wieder nach dem dort stationierten Regiment) wieder errichtet. Später verlor der Posten seine militärische Bedeutung und 1874 erfolgte die erneute Umbenennung in Dachowski Possad. 1896 erhielt die Siedlung ihren heutigen, von der ubychischen Bezeichnung des durch den Ort fließenden Flüsschens, Soatschsche, abgeleiteten Namen (bzw. von der adygeischen Version Schatscha).

Die auf dem Territorium der heutigen Stadt Sotschi siedelnden kaukasischen Völker (Sadsen um das heutige Adler, Ubychen um Sotschi-Zentrum und Golowinka, Schapsugen um Lasarewskoje) wurden im Verlaufe des 19. Jahrhundert von den zuwandernden Russen größtenteils verdrängt.

Anfang des 20. Jahrhunderts begann Sotschis Entwicklung zu einem Bade- und Kurort der russischen Oberschicht. 1902 begann die Nutzung der Sulfid-Chlorid-Natrium-Heilquellen von Mazesta. 1909 eröffnete der Kurort Kaukasische Riviera mit zunächst zwei Hotels.

1917 erhielt Sotschi das Stadtrecht.

Die Stadt entwickelte sich in der Sowjetunion zu einem der populärsten Badeorte. Josef Stalin ließ in der Umgebung eine seiner Datschen errichten. Der russische Staat unterhält mit Botscharow Rutschei auch heute eine Präsidentenresidenz bei Sotschi, in der das Staatsoberhaupt auch ranghohe Gäste empfängt.

Seit 1937 gehört Sotschi zur Region Krasnodar.

Im Zweiten Weltkrieg dienten die Sanatorien und Erholungsheime der Stadt als Lazarette. Hier wurden über 500.000 verwundete Soldaten der Roten Armee behandelt.

Am 10. Februar 1961 wurden zwei benachbarte Rajons, Lasarewskoje und Adler, eingemeindet, womit das heute existierende und manchmal Groß-Sotschi (Bolschoi Sotschi) genannte administrative Gebilde entstand.

Gegenwart

Sotschi liegt in einer eindrucksvollen Landschaft am Fuß des Kaukasus. Vom Strand aus sind die schneebedeckten Gipfel zu sehen. Neben Sand- und Kiesstränden lockt die Stadt mit einer subtropischen Vegetation, Heilquellen, unzähligen Parks, Denkmälern und einer extravaganten stalinistischen Architektur. Dies alles führt dazu, dass nach einer Krise in den 1990er Jahren heute wieder über vier Millionen Touristen jährlich die Stadt besuchen.

Sotschi ist auch Konferenzstadt (siehe: Dagomys) und richtet im Sommer das Filmfestival Kinotawr aus.

Die Stadt ist bisher für ihre Sommersporteinrichtungen bekannt. Die dortige Tennisschule hat die Spieler Maria Scharapowa und Jewgeni Kafelnikow hervorgebracht. Sotschi und der nahe gelegene Ort Krasnaja Poljana sind als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 vorgesehen.

In den Bergen östlich der Stadt liegt das Kaukasische Biosphären-Reservat, welches einen Teil des von der UNESCO 1999 auf die Liste des Weltnaturerbes gesetzten Gebietes Westlicher Kaukasus darstellt. Wegen der Bauvorhaben für die Olympischen Spiele werden Beeinträchtigungen befürchtet, allerdings liegt der weitaus größte Teil des etwa 2.800 km² großen (mehr als das Saarland) Reservates auf der nordöstlichen, Sotschi abgewandten Seite des Gebirges.[5][6]

Seit 2002 ist Sotschi Veranstaltungsort des Internationalen Investitionsforums, das unter der Schirmherrschaft der Russischen Regierung stattfindet und die Beschaffung von Investitionen und Aufträgen für die russische Wirtschaft zum Ziel hat. An dem Forum Sotschi 2007 nahmen rund 10.000 Interessenten aus 40 Ländern teil.[7]

Städtepartnerschaften

Städtefreundschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Quellenangaben

  1. Berechnung aus Daten der Meteorologischen Station Sotschi 1881–1995, 34 m. ü. M.; nach cliware.meteo.ru
  2. Tourismusportal www.svali.ru
  3. ebd.
  4. Staatliches Statistikamt der Russischen Föderation
  5. Offizielle Webseite des Reservates (russisch)
  6. Kaukasisches Biosphären-Reservat auf der Webseite des Zentrums für Naturschutz (russisch)
  7. Offizielle Webseite des Forums

Weblinks


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