Bergische Universität Wuppertal

Bergische Universität Wuppertal

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Bergische Universität Wuppertal
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Gründung 1972 (als Gesamthochschule)
Trägerschaft MIWF NRW (staatlich)
Ort Wuppertal
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Leitung Lambert T. Koch (seit 1. September 2008)
Mitarbeiter 1.437 (2010)[1]
Website www.uni-wuppertal.de

Die Bergische Universität Wuppertal (BUW) wurde 1972 im Zuge der NRW-Bildungsinitiative als Gesamthochschule gegründet. Maßgeblich daran beteiligt war der aus Wuppertal stammende damalige NRW-Minister für Wissenschaft und Forschung und spätere nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Bundespräsident Johannes Rau.

Die Hochschule verfügt über ein breites Fächerspektrum mit vielen interdisziplinären Verknüpfungen. Aus Sicht von Forschung und Lehre ist insbesondere von Interesse, dass eine ganze Reihe von Angeboten in Rankings gut abschneidet. Zuletzt warteten beispielsweise die Physik, die Architektur oder auch der Designbereich mit guten Platzierungen in Vergleichsstudien auf. Ebenfalls wurde der Bereich der Gründungsqualifizierung bereits mehrfach als bester Deutschlands ausgezeichnet.[2] Von den zahlreichen Ehrungen, die Wissenschaftlern der BUW zu Teil wurden, sei aus der jüngsten Vergangenheit etwa der Kondratieff-Preis erwähnt, mit dem der Volkswirt Paul J. J. Welfens im Jahr 2007 als erster Deutscher von der Russischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet wurde.

Im Wintersemester 2010/11 studierten an der Universität 14.184 Studierende.[3]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als eines der ersten Vorgängerinstitute der Bergischen Universität wurde 1863 eine Höhere Gewerbeschule im Wuppertal gegründet, die Ingenieure ausbildete. Seit 1898 trug sie den Namen Königliche Vereinigte Maschinenbauschule Elberfeld-Barmen. Zuvor hatte 1894 die Barmer Kunstgewerbeschule und 1897 die Königlich-Preußische Baugewerkeschule für Elberfeld-Barmen ihren Lehrbetrieb aufgenommen. 1900 folgte die Preußische Höhere Fachschule für die Textilindustrie in Barmen. Bereits nach dem Zusammenschluss der Ortsteile Elberfeld und Barmen entstand 1938 die Höhere Fachschule für das Grafische Gewerbe.

Zum Wintersemester 1946 nahm die neu gegründete Pädagogische Akademie Wuppertal mit 200 Studenten ihren Lehrbetrieb auf. Sie wurde 1962 zunächst als eigenständige Pädagogische Hochschule und ab 1965 als Abteilung einer neuen, aus mehreren Standorten fusionierten Pädagogischen Hochschule Rheinland weitergeführt.

Der Ausbildungszweig der Kunstgewerbeschule wurde ab 1949 in eine Werkkunstschule überführt, zu der ein neues Institut für Industrieform (Industrial Design) gehörte. Ab 1963 wurde dort zusätzlich die eigenständige Höhere Fachschule für die Grafische Industrie mit den zwei Abteilungen Typografie/Layout und Druckereitechnik geschaffen. Zum Wintersemester 1964 begann in der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen und Elektrotechnik in Remscheid mit 400 Studenten der Lehrbetrieb, in Wuppertal studierten in diesem Zweig seinerzeit über 500 zukünftige Ingenieure. Für die Ingenieurschule wurde ab 1969 ein Neubau in der Wuppertaler Fuhlrottstraße begonnen, der Campus Grifflenberg.

Auf Beschluss der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung wurden im August 1971 die Staatlichen Ingenieurschulen für Maschinenwesen und Elektrotechnik in Wuppertal und Remscheid, die Textilingenieurschule, die Staatliche Ingenieurschule für das Bauwesen, die Werkkunstschule Wuppertal und die Höhere Fachschule für die Grafische Industrie zur Fachhochschule Wuppertal zusammengefasst. Zum 1. August 1972 nahm die Gesamthochschule Wuppertal als Zusammenschluss der Fachhochschule Wuppertal und der PH Rheinland, Abteilung Wuppertal, mit etwa 3.500 Studenten ihren Lehrbetrieb auf. Am 17. Juli 1974 wurde vom Gründungssenat der Name „Bergische Universität – Gesamthochschule Wuppertal” beschlossen, der erst nach einem erneuten Beschluss des ersten gewählten Senats am 26. Mai 1983 vom Wissenschaftsministerium genehmigt wurde. Die Neubauten auf dem Grifflenberg konnten 1977 bezogen werden, die Schlüsselübergabe fand am 24. Oktober 1977 statt. 1983 erhielt der Mathematiker Gerd Faltings die Fields-Medaille und Lew Kopelew wurde Forschungsprofessor in Wuppertal.

Die Universität Wuppertal wurde 2003 von einer Universität-Gesamthochschule in eine reine Universität umgewandelt. Im Zuge des Bologna-Prozesses werden ausschließlich Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten.

Fachbereiche

Die Universität bietet in sieben Fachbereichen folgende Studiengänge an:

Fachbereich A: Geistes- und Kulturwissenschaften

Fachbereich B: Schumpeter School of Business and Economics

Fachbereich C: Mathematik und Naturwissenschaften

Fachbereich D: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik

Fachbereich E: Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik

Fachbereich F: Design und Kunst

Fachbereich G: Bildungs- und Sozialwissenschaften

Das Fach Kommunikationsdesign wird trotz bundesweiter Reputation nun geschlossen, als Grund gibt die Universitätsleitung einen fast zehn Jahre andauernden, selbstzerstörerischen Streit unter den Dozenten an.[4]

Einrichtungen

Ansicht der Universität Wuppertal, vom Nützenberg aus gesehen, Campus Grifflenberg
Ansicht der Universität Wuppertal, Campus Grifflenberg
Ansicht der Universität Wuppertal, Campus Grifflenberg

Das Hauptgebäude der BU Wuppertal befindet sich im Stadtteil Elberfeld auf dem Grifflenberg und ist ein wuchtiger, wabenförmig zugeschnittener Beton-Zweckbau. Einige Fakultäten befinden sich in ausgelagerten Gebäuden im Tal, seit 1999 existiert ein weiterer Campus auf dem Freudenberg in einer ehemaligen Militärkaserne.

Die Universität hat mittlerweile mehrere Standorte:

  • Campus Grifflenberg (Hauptcampus) in Wuppertal-Elberfeld (Uni)
  • Campus Freudenberg in Wuppertal-Elberfeld
  • Campus Haspel in Wuppertal-Unterbarmen

Besonderheiten

Seit 2004 verfügt die Universität Wuppertal über den, zu diesem Zeitpunkt, zweitschnellsten Supercomputer an einer deutschen Universität. ALICENext,[5] so der Name des Supercomputers, ist als Cluster konzipiert und besteht aus 512 sogenannten Blades. Jedes Blade besteht aus zwei AMD x86_64 Opteron-Prozessoren mit 1,8 GHz, zwei 250 GB Festplatten, zweimal 1024 MB RAM sowie sechs Gigabit-Ethernet-Anschlüssen. Als Betriebssystem wird Linux verwendet und die einzelnen Knoten sind mittels des Gigabit-Netzwerks untereinander verbunden. Im Dauerbetrieb schafft er 2,083 Tera-Flops und in der Spitze bis zu 3,686 Tera-Flops. Eingesetzt wird ALICENext im Bereich der Elementarteilchenphysik, Angewandte Informatik, Astro-Teilchenphysik und experimenteller Hochenergiephysik.

Im Jahr 1975 führte die Universität Wuppertal den Studiengang Sicherheitstechnik ein. Ein Studiengang mit genauso breiter Ausrichtung wird an keiner anderen Universität in Deutschland angeboten.

Ein Novum in der Bundesrepublik stellt seit dem WS 2009/10 der Studiengang Mediendesign/Designtechnik dar. Das Fach kann nur an der Bergischen Universität Wuppertal als Teilstudiengang im dreijährigen Kombinatorischen Studiengang Bachelor of Arts-Studiengang (B.A.) mit dem Ziel einer anschließenden beruflichen Tätigkeit oder in dem darauf aufbauenden zweijährigen Master of Education-Studiengang (M.Ed.) studiert werden.[6]

An der Uni-Wuppertal war es noch bis zum WS 2005/2006 in den integrierten Diplomstudiengängen möglich mit Fachhochschulreife zu studieren. Das Studium wurde, unter Beachtung interner Verordnungen, bis zum Ende erfolgreich abgewickelt.

Studiengebühren

Studenten müssen aktuell einen Semesterbeitrag in Höhe von 212,69 Euro an die Universität zahlen. An allen öffentlichen Hochschulen in NRW wird seit dem Wintersemester 2011/12 kein Studienbeitrag mehr erhoben.

Persönlichkeiten der Universität

Bekannte Professorinnen und Professoren (Auswahl)

Die Hochschule beschäftigt 298 Professorinnen und Professoren (Stand: 2006). Bekannte Personen, die in Wuppertal gelehrt haben oder noch lehren, sind:

Bekannte Absolventen (Auswahl)

Ehrenbürger der Bergischen Universität

Trivia

  • Oliver Ligneth-Dahm Schriftsteller, vorrangig symbolistisch-existentialistische Lyrik; studierte von 1998 bis 2004 im Hauptfach Psychologie sowie Philosophie im Nebenfach an der Bergischen Universität; den größten Teil seines 2002 erschienenen Gedichtbandes "Aus namenlosen Straßen" schrieb er im Wintersemester 2001/2002 auf dem Campus der Universität
  • Gerd Faltings wurde an der Bergischen Universität im Alter von 27 Jahren der deutschlandweit jüngste ordentliche Professor für Mathematik. 1986 erhielt er für den in seiner Wuppertaler Zeit aufgestellten Beweis einer seit 70 Jahren offenen Vermutung die Fields-Medaille, eine der beiden weltweit wichtigsten mathematischen Auszeichnungen.[7] Im Folgenden wurde er als der berühmteste lebende deutsche Mathematiker bezeichnet.[8]
  • Eckhard Freise, Inhaber des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte am Historischen Seminar der Bergischen Universität Wuppertal, gewann im Jahr 2000 als erster Kandidat in der Fernsehsendung "Wer wird Millionär?" eine Million DM.
  • Der in Wuppertal-Elberfeld, dem heutigen Standort der BUW, geborene Weltökonom Sir Hans Wolfgang Singer musste 1933 im Alter von 22 Jahren emigrieren. Er hatte Deutschland nach dem 2. Weltkrieg gemieden, nahm jedoch in den achtziger Jahren eine Einladung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der BUW in seine Geburtsstadt an, um u.a. Vorträge vor Wuppertaler Studenten zu halten. Auf den Spuren seiner Kindheit stellte er dabei fest, dass sein Geburtshaus und die Umgebung seiner Kindheit in der Elberfelder Südstadt nicht mehr existierten.[9]
  • Seit dem Wintersemester 07/08 finden einige Vorlesungen im Wuppertaler Cinemaxx Kino statt, da die Universität über nicht genügend Kapazitäten verfügt um eine solch große Anzahl (>700) an Studenten unterzubringen[10]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bergische Universität Wuppertal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Mitarbeiterzahlen 2010/11
  2. Die Kategorien im Detail
  3. http://studiengaenge.zeit.de/hochschule/279/bergische-universitaet-wuppertal
  4. Die Designer und ihr Ende: „Das war Krieg“ Westdeutsche Zeitung (online) vom 16. Juli 2009
  5. ALiCEnext
  6. Website des Studiengangs Mediendesign/Designtechnik
  7. Faltings biography
  8. Mathematics Bonn - Research of Prof. Faltings
  9. Zum Tode von Hans W. Singer
  10. http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/ueberfuellte-uni-weicht-ins-kino-aus/?src=ST&cHash=cbb95746f3]

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