Bergwerk von Courrières

Bergwerk von Courrières
Bergwerk von Courrières
Abbau von Steinkohle
Abbautechnik Untertagebau
Größte Tiefe 400 m
Betreibende Gesellschaft Compagnie des mines de Courrières
Geografische Lage
Koordinaten 50° 24′ 56″ N, 2° 53′ 52″ O50.4155555555562.89777777777787Koordinaten: 50° 24′ 56″ N, 2° 53′ 52″ O
Bergwerk von Courrières (Frankreich)
DEC
Bergwerk von Courrières
Lage Bergwerk von Courrières
Gemeinde Courrières
Bundesland Pas-de-Calais
Staat Frankreich

Die Compagnie des mines de Courrières betrieb bei Courrières im nordfranzösischen Département Pas-de-Calais ein Steinkohlebergwerk. Das Grubenunglück am 10. März 1906 forderte 1.099 Menschenleben und war die größte Bergwerkskatastrophe Europas.[1]

Inhaltsverzeichnis

Grubenunglück von Courrières

Deutsche Rettungsmannschaft auf dem Weg nach Courrieres

Rund 1.800 Männer arbeiteten untertage in den Schächten Auguste Lavors, Lavaleresse und Sainte-Barbe in etwa 300 bis 400 m Tiefe, als eine gewaltige Explosion die Grube erschütterte. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe wurden Rettungsmannschaften von auswärts angefordert.

Bergung der Opfer, Titelblatt Le petit Journal 26. März 1906

Auf Initiative des Bergmeisters Konrad Engel, Geschäftsführer des Vereins für bergbauliche Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, brach auch eine deutsche Rettungsmannschaft von 25 Grubenwehrleuten von den Zechen Shamrock und Rheinelbe der Bergwerksgesellschaft Hibernia unter der Leitung des Bergwerkdirektors Georg Albrecht Meyer am Abend des 11. März nach Frankreich auf.[2] Sie drangen mit Hilfe von Gastauchgeräten in die Gasschwaden vor, doch konnten sie nur Tote bergen.

Gedenkstätte "Weg der Überlebenden"

20 Tage nach der Katastrophe konnte sich lediglich eine Gruppe von 13 überlebenden Bergleuten und wenig später ein weiterer Bergmann retten. Für 1.099 Bergleute kam jede Rettung zu spät. Die genauen Gründe für die Katastrophe wurden bis heute nie aufgeklärt.

Die erste Verfilmung Le Feu à la mine fand 1911 statt. Der Einsatz der deutschen Bergleute wurde unter anderem vom Sozialistenführer Jean Jaurès gelobt. Der Erste Weltkrieg zerstörte schließlich die Hoffnung auf die Völkerverständigung.

Vor dem Hintergrund der Völkerbundidee thematisierte Georg Wilhelm Pabst im Jahre 1931 die internationale Solidarität mit dem Film Kameradschaft die Ereignisse. Schon wenige Jahre später kam es jedoch zum Zweiten Weltkrieg.

Siehe auch: Liste von Unglücken im Bergbau

Literatur

  • Michael Farrenkopf, Peter Friedemann, Hg., Die Grubenkatastrophe von Courrières 1906, Aspekte transnationaler Geschichte, Bochum 2008.[3]
  • Michael Farrenkopf: Courrières 1906 – Eine Katastrophe in Europa. Explosionsrisiko und Solidarität im Bergbau. Bochum 2006. ISBN 3-937203-23-0
  • Bruno Vouters: Courrières 10 mars 1906 : la terrible catastrophe. Lille: Editions La Voix du Nord. 2006. ISBN 2-84393-100-2.

Einzelnachweise

  1. Robert G. Neville: The Courrieres Colliery Disaster. In: Journal of Contemporary History, Vol. 13, No. 1 (Jan., 1978), pp. 33-52
  2. Helga Belach und Wolfgang Jacobsen: Grenzverläufe der Kritik
  3. Die Grubenkatastrophe von Courrières 1906 – Aspekte transnationaler Geschichte als PDF

Weblinks


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