Berlebeck

Berlebeck
Berlebeck
Stadt Detmold
Koordinaten: 51° 53′ N, 8° 53′ O51.8913888888898.8766666666667201Koordinaten: 51° 53′ 29″ N, 8° 52′ 36″ O
Höhe: 201 m ü. NN
Fläche: 12,61 km²
Einwohner: 2.446 (1. Aug. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 32760
Vorwahl: 05231
Karte

Lage von Berlebeck im Stadtgebiet

Berlebeck ist ein Ortsteil von Detmold und liegt etwa 5 km in südlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernt. Die benachbarten Detmolder Ortsteile sind Heiligenkirchen und Hornoldendorf. Berlebeck liegt zwischen bewaldeten Hügeln am Nordrand des Teutoburger Waldes, dem Wallberg (256 m) im Osten und dem Hahnberg (260 m) im Westen, der von der Hohen Warte (325 m) überragt wird. Im Süden des Ortsteils liegt Johannaberg.

Berlebeck wird erstmals als Bertelwyk und Beke in einem Schätzregister erwähnt. Aus dem Jahr 1471 stammt eine Urkunde, in der beide Namen zusammengezogen als Bertelbeke erscheinen und etwa 20 Jahre später taucht die Bezeichnung Berlebeck auf. Die ersten Höfe gab es nachweislich schon um 1000 n. Chr. im sumpfigen Tal der Berlebecke und ab 1550 wurden die ersten Straßenköttersiedlungen im Bereich des Hahn- und Stembergs gebaut. Schon vorher entstand vermutlich der Hof Krugmeier, ein bedeutender Ausspannhof für Pferde und Dorfkrug, der später von der Fürstlichen Forstdirektion aufgekauft wurde. Noch heute ist neben dem restaurierten Gebäude ein Backhaus von 1862 zu finden. Am Ortseingang Berlebecks liegt der im Jahr 1488 erbaute Wächterhof, der noch heute in Familienbesitz ist. Die Hofbewohner hatten ehemals die Aufgabe, den Zugang zum Dorf zu überwachen. Auf dem Grundstück einer Schleifmühle, die 1548 urkundlich als sliphutte bezeichnet wird, errichtet man 1607 eine Papiermühle. Heute steht an dieser Stelle das Haus des Gastes. In Berlebeck gab es im 17. und 18. Jahrhundert außerdem eine Eisenschmelze, einen Eisenhammer, eine Geschützgießerei und eine Pulvermühle.[1]

Der Luftkurort bietet den zahlreichen Besuchern einige Sehenswürdigkeiten. Auf einer Anhöhe, der Kelle, liegt die Adlerwarte, die größte Greifvogelwarte Deutschlands mit zurzeit 180 Vögeln. Sie ist vom 16. Februar bis 15. November täglich geöffnet und bietet Freiflugvorführungen mit Adlern, Geiern und Falken. Etwas weiter westlich liegt auf einem Bergsattel das Gasthaus Hangstein. Links abseits der Paderborner Straße findet man auf einer bewaldeten Höhe (372 m) die Ruine der um 1200 erbauten Falkenburg, der vermutlich ältesten lippischen Burg, die für die Entwicklung des Gebiets nordöstlich des Teutoburger Waldes bedeutungsvoll war. In der Burg war aus Anlass der Eversteiner Fehde zu Beginn des 15. Jahrhunderts der Herzog Heinrich I. von Braunschweig längere Zeit in Gefangenschaft. Die südlich des Ortes in den Bergen liegenden Berlebecker Quellen und die Berlebecke sind der Hauptlieferant für das Detmolder Trinkwasser. Das Wasserwerk wurde 1899 erbaut und besitzt ein sehenswertes Sandsteinportal, in dem die Schenkung durch das Fürstenhaus dargestellt wird.[2]

Am 1. Januar 1970 wurde Berlebeck in die Kreisstadt Detmold eingegliedert.[3]

Der 12,6 km² große Ortsteil Berlebeck hat 2446 Einwohner (Stand: August 2006). Ortsbürgermeister und Vertreter im Stadtrat ist derzeit Harald Matz (SPD).[4]

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Boken Verlag, Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7
  2. Karl Baedecker: Detmold, kurzer Stadtführer, Freiburg 1974 Seite 19ff
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  4. Daten und Fakten auf der offiziellen Website der Stadt Detmold

Weblinks

 Commons: Berlebeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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