Bernard Shakey

Bernard Shakey
Neil Young bei einem Konzert von Crosby, Stills, Nash & Young am 8. Juli 2006

Neil Percival Young [1] (* 12. November 1945 in Toronto, Ontario) ist ein kanadischer Rockmusiker, der mit der Band Crazy Horse, aber auch als Solokünstler und mit vielen anderen Bands und Künstlern auftritt. Zu seinen populärsten Titeln gehören The Needle and the Damage Done, Heart of Gold, Cinnamon Girl, Sugar Mountain, Like a Hurricane, Rockin' in the Free World und Hey Hey, My My. Youngs Karriere begann 1966 mit der Band Buffalo Springfield und dauert bis heute an. 1969 war er Teilnehmer beim Woodstock-Festival zusammen mit David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash (CSNY).

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kindheit

Neil Young wurde am 12. November 1945 in Toronto als Sohn von Scott Young und seiner Frau Rassy Ragland Young geboren. Sein Vater war ein angesehener Sportjournalist und Autor zahlreicher Bücher, unter anderem „Neil & me“ von 1984 über die Beziehung zwischen ihm und seinem Sohn. Neil verbringt seine ersten Jahre in Omemee, Ontario, einer ländlichen Kleinstadt. Er überlebt mehrere schwere Erkrankungen, darunter Diabetes, Epilepsie und eine Polioinfektion im Alter von sechs Jahren, die seine linke Körperhälfte bleibend schädigt und ihm bis heute einen leicht hinkenden Gang einbringt. Die Erinnerungen an diese Zeit verarbeitet er später in dem Song Helpless. Er verbringt ein Jahr in New Smyrna Beach in Florida, um sich zu erholen. Seine Mutter wird sich dort später dauerhaft niederlassen. Seine Eltern lassen sich scheiden, als er zwölf Jahre alt ist, und er zieht mit seiner Mutter nach Winnipeg, Manitoba, der ursprünglichen Heimat ihrer Familie.

Bis 1966

Anfang der 60er Jahre spielte Neil Young in verschiedenen lokalen Bands in Winnipeg. Dabei nahm er auch einige Songs auf, so erschien 1963 die Single Sultan/Aurora mit der Gruppe The Squires und 1966 spielte er mit den Mynah Birds noch einige andere Songs ein.

1966 - 1968: Buffalo Springfield

Nachdem seine Auftritte und Aufnahmen von wenig Erfolg gekrönt waren, zog er nach einem kurzen Aufenthalt als Solokünstler in Toronto 1966 nach Los Angeles, wo er kurze Zeit später gemeinsam mit Stephen Stills die Band Buffalo Springfield gründete.

Buffalo Springfield wurde schnell zu einer der führenden Bands in der aufstrebenden Folk-Szene im Kalifornien der mittleren 60er Jahre. Nach dem dritten Album mit Buffalo Springfield (Last Time Around) verließ Neil Young 1968 die Band aufgrund von stetigen Streitigkeiten zwischen den Bandmitgliedern, um sich einer Solokarriere zuzuwenden.

1968 - 1981: Solo und mit Crazy Horse

Ende 1968 nahm er sein erstes Solo-Album (Neil Young) auf und tourte mit seinen Songs im Jahre 1969 durch Nordamerika. Kurz darauf erschien Everybody Knows This Is Nowhere, das erste Album mit seiner legendären Band Crazy Horse. Außerdem spielte er mit Crosby, Stills und Nash, unter anderem bei deren zweitem gemeinsamen Auftritt vor 250.000 Menschen auf dem Woodstock-Festival. Er schloss sich dem Trio für kurze Zeit an und veröffentlichte mit ihnen 1970 das sehr erfolgreiche Album Déja Vu. Für CSNY schrieb er in dieser Zeit u.a. den Klassiker Helpless, Country Girl und den Protestsong Ohio.

Neil Young zeigte im Laufe der Jahre eine große Wandlungsfähigkeit, die von der großen Anzahl seiner Veröffentlichungen dokumentiert wird. Er spielte Folk und Country, im steten Wechsel mit „harter“ Rockmusik. Für seinen wohl einzigartigen Gitarrensound baute sich Young einige Effektgeräte selbst, die er bei Bühnenauftritten in einer großen Box mit Fußschaltern verbirgt. Dem bis heute meistverkauften Album Harvest beispielsweise folgte ein Jahr später das rohe Time Fades Away. Aus Konzertmitschnitten bestehend, zeigt es ein anderes Gesicht Neil Youngs, Country-Melodien werden von langen Gitarrenimprovisationen abgelöst. Die depressive Stimmung, die auch in den nächsten Jahren Youngs Musik dominierte, rührte zu einem großen Teil vom Tod eines Roadies (Bruce Berry) und eines Bandmitgliedes der Crazy Horse (Danny Whitten) her. Das 1975 erschienene, aber bereits 1973 fertiggestellte Album Tonight's The Night verarbeitete diese Erlebnisse und gilt für viele als das Meisterwerk Neil Youngs schlechthin. Ein Jahr zuvor erschien mit On The Beach ein ebenfalls sehr düsteres, depressives Album, welches unter den Fans ebenfalls als Meisterwerk gehandelt wird. 1975 erscheint ebenfalls das Album Zuma, welches mit dem Lied Cortez the Killer bekannt wurde.

Neil Young in Austin, Texas am 9. November 1976

Comes A Time von 1978 bietet wieder den Harvest-Sound; die siebziger Jahre beendet er mit dem umjubelten Album Rust Never Sleeps, auf dem die A-Seite akustisch und die B-Seite krachend mit Crazy Horse eingespielt wurde. Das Album beginnt leise mit My, My, hey, hey (out of the Blue) und endet mit der Hymne Hey hey, My My (into the Black). Ergänzend gibt es im gleichen Jahr noch das Live-Doppelalbum Live Rust und den gleichnamigen Film, aufgenommen im Cow Palace in San Francisco. Bei diesem Konzertfilm führte Neil Young unter dem Pseudonym Bernard Shakey Regie. Dieses Pseudonym verwendete er auch bei allen anderen Filmen, die er seit 1972 inszenierte.

Danach beginnt für Neil Young eine Phase des Experimentierens und kommerziellen Risikos. Eingeläutet mit dem von vielen Fans als patriotisch beargwöhnten Hawks and Doves, wo in Referenz auf Bob Dylans Bringing it all back home eine Seite akustisch, die andere im Countryrock-Stil eingespielt wurde. 1981 folgte wieder ein Crazy-Horse-Album: Re*ac*tor, das mit futuristischem Design und zum Teil kruden Liedtexten (Got mashed potatoes/ain't got no T-Bone) weniger erfolgreich war.

1982 - 1987: Jahre der Krise - Die „Geffen-Ära“

1982 wechselte Neil Young zu Geffen Records, für die er bis 1987 fünf diskussionswürdige Alben aufnahm. 1982 erschien die LP Trans, mit der er viele seiner Anhänger irritierte. Neil Young kreierte einen Synthesizer-Sound, der an Devo oder Kraftwerk erinnert. Seine Stimme ließ er durch einen Vocoder verzerren. Angeblich ist dies eines der Lieblingsalben von Neil Young selbst. Young behauptet, dieses Album für seinen autistischen Sohn produziert zu haben, und verneint kommerzielle Aspekte. Es war (s)ein Versuch der Kommunikation. Im Jahr darauf legte er mit Everybody’s Rockin’ ein mit einer Begleitband namens The Shocking Pinks eingespieltes Rockabilly-Album im Stil der 50er Jahre vor, das Kritiker wie Fans vor den Kopf stieß. Er blieb seiner Richtungslosigkeit treu. Es folgten das Country-Album Old Ways und 1986 das von vielen als schlechtestes Neil-Young-Album überhaupt bezeichnete sterile Synthesizer-dominierte Album Landing On Water.

Seit 1985 findet das von John Mellencamp, Willie Nelson und Neil Young gegründete Festival Farm Aid statt, das regelmäßig mit großem Staraufgebot zugunsten in Not geratener Farmer veranstaltet wird. Sein letztes für Geffen Records eingespieltes Album Life - wieder mit Crazy Horse - erschien 1987 und deutete einen Aufwärtstrend an, enthielt es doch z. B. mit Inca Queeen und When Your Lonely Heart Breaks wieder einige hörenswerte Stücke.

Finanziell wurde für ihn das Jahrzehnt jedoch zum Desaster. Youngs Spielfreude wurde ihm von Geffen als „uncharakteristische Musik“ angekreidet, ein Umstand, der zu einem langwierigen Prozess zwischen Geffen Records und dem Künstler führte, der ihn zu Reprise Records zurückführte.

1988 - 1997: Der „Godfather of Grunge“

Das erste Album auf dem neuen alten Label (Reprise), das Swing-Album This Note's For You (1988), führte Neil Young wieder auf seinen erfolgreichen Weg zurück, trotz abermaliger Erweiterung seines Stil-Repertoires. Mit dem 1989er-Erfolgsalbum Freedom knüpfte er dagegen unmittelbar an Rust Never Sleeps-Zeiten an. Im Zuge der Entstehung einer alternativen Rockszene in den USA war Neil Young vielen Bands, u.a. Sonic Youth, ein Vorbild. Später auch als „Godfather of Grunge“ tituliert, veröffentlichte er mit seiner Hausband Crazy Horse 1990 das geradeaus rockende Ragged Glory, in der die in die Jahre gekommenen Musiker wieder zu alter Form aufliefen. Zudem war das Album mit einigen Nummern aus der Mitte der Siebziger Jahre bestückt (Country Home, White Line). Der Nachfolger war ein nicht minder rocklastiges Live-Album, Weld, das zusätzlich eine CD mit Feedback, Gitarrenkrach und Songfetzen enthält (Arc), Neils Referenz an die experimentale Rockmusik, vergleichbar mit Lou Reeds Metal Machine Music.

Das Jahr 1992 endete mit der Veröffentlichung von Harvest Moon, wo Neil Young wieder der „ruhigen“ Musik frönte. Das Album wurde zu Teil zwei der so genannten Harvest-Trilogie erklärt, die mit Harvest 1972 begann. Musikalisch in eine ähnliche Richtung geht das 1993er Unplugged, mit dem Neil einem Trend folgte, wie Eric Clapton, Bob Dylan und Nirvana Unplugged at MTV aufzutreten. Kurt Cobain war ein großer Verehrer Youngs und hatte ihn vor seinem Selbstmord mit der Textzeile aus Youngs Hey Hey, My My (Into the black)It's better to burn out than to fade away“ zitiert. Young verarbeitete Kurt Cobains Tod dann in dem Album Sleeps with angels von 1994. Der gleichnamige Titeltrack war Cobain gewidmet. Für das nächste Album tat Young sich mit der Band Pearl Jam zusammen; das Ergebnis war Mirror Ball, ein wuchtiges Rock-Epos mit einem frischen Sound, das ihn zweifelsohne erneut für eine jüngere Generation interessant machte (der Bandname Pearl Jam durfte aus rechtlichen Gründen nicht auf der CD genannt werden). Im Gegenzug dazu ist Neil Young auf der Pearl-Jam Single Merkinball an der Gitarre und der Orgel zu hören. Die Songs I Got ID und Long Road entstanden in der gleichen Aufnahmesession wie Mirrorball.

Im selben Jahr fand auch eine Kooperation mit dem Independent-Filmer Jim Jarmusch statt, für dessen Film Dead Man er den Soundtrack in Form von elektrischen Gitarrenimprovisationen beisteuerte. Das gleichnamige Album folgte Anfang 1996. In den darauffolgenden Jahren erschien ein weiteres Crazy-Horse-Album (Broken Arrow, 1996) und 1997 eine Live-Platte (Year of the Horse), die die Stücke der letzten Jahre, aber auch Klassiker wie When You Dance und Danger Bird abdeckte. Der etwa zeitgleich entstandene Film Year Of The Horse von Jim Jarmusch porträtiert Neil Young and Crazy Horse und zeigt diverse beeindruckende Konzertaufnahmen. Interessanterweise gibt es zwischen Film und gleichnamiger CD keine Schnittstellen.

Im Jahre 1994 wurde Neil Young für seinen Beitrag zum Film Philadelphia für einen Oscar nominiert, den allerdings Bruce Springsteen für seinen Song Streets of Philadelphia aus dem gleichen Film gewann. In seiner Rede sagte Springsteen, dass dieser Preis es verdiene, mit dem anderen Nominierten geteilt zu werden („the award really deserved to be shared by the other nominee's song“).

Seit 1999: Spätwerk

1999 kam ein weiteres CSNY-Album Looking Forward heraus. Einige Stücke, die Neil Young dafür geschrieben hatte, waren ursprünglich für Silver & Gold (2000) gedacht. Ein weiteres Live-Album aus diesem Jahr (Road Rock V. I) enthält eine herausragende 18-minütige Version des Klassikers Cowgirl in the Sand und eine exzellente Version des Dylan-Klassikers All Along The Watchtower (mit Gastsängerin Chrissie Hynde).

Auch der 11. September 2001 beeinflusste Neil Young: Beim America: A Tribute To Heroes-Konzert spielte er solo am Klavier das John-Lennon-Stück Imagine und begleitete Pearl Jam's Eddie Vedder und Mike McCready bei ihrer Interpretation des Songs Long Road. Auf seinem Album Are You Passionate? beschäftigte er sich zudem in dem Stück Let's Roll mit der Terror-Bedrohung („Goin′ After Satan/On The Wings Of A Dove“). Viele Kritiker beurteilten die Tatkraft, die Young im Kampf gegen den Terror forderte, als eine Rückkehr zu seinen patriotischen Werken der Reagan-Ära.

2003 wurde das Album Greendale veröffentlicht, ein Konzeptalbum, welches zuvor auf einer Solo-Tour in Europa und einer Crazy Horse-Tour in Nordamerika komplett live gespielt wurde. Das im Jahre 2004 erschienene Greatest Hits-Album kam auf Wunsch des Vinyl-Fans Neil Young auch noch in dieser wieder zunehmend populären Form auf den Markt. Kaufte man sich die limitierte CD-Version, bekam man diese mit einer DVD. Auf dieser DVD werden alle Stücke als „Musikfilm“ gezeigt, wobei außer bei drei Aufnahmen nur ein Plattenspieler zu sehen ist (der aus der Zeit des Liedes stammt, beim „neuesten Stück“ ist es gar ein CD-Player!), auf dem sich die Single dreht. Bei 3 Stücken ist auch das offizielle Musikvideo zu sehen!

Im April 2005 wurde Neil Young wegen eines Hirnaneurysmas behandelt. Das noch kurz vor der Operation aufgenommene Album Prairie Wind kam Ende September 2005 heraus, zusammen mit einer DVD über die Produktion des Albums. Prairie Wind schließt stilistisch und thematisch an Harvest und Harvest Moon an und bildet somit den Abschluss der Harvest-Trilogie.

Im Mai 2006 veröffentlichte Neil Young das Album Living With War, das sich im Folk-Rock-Stil kritisch mit der Irak-Politik der US-Regierung auseinandersetzt. Dieses Album ist Neil Young offenbar sehr wichtig, da er es schon vorab kostenlos im Internet veröffentlicht hat.[2] Mit seiner Teilnahme am America: A Tribute To Heroes-Konzert setzte er sich schon davor kritisch mit dem Thema auseinander. Auf Living With War distanziert er sich vollkommen von seinem Engagement nach dem 11. September 2001.

Mit Live At The Fillmore East, einer am 6. und 7. März 1970 in New York entstandenen Aufnahme mit Crazy Horse als Begleitband (in der Originalbesetzung), startete im November 2006 die lang erwartete Neil Young Archives Performance Series. Das zweite neu veröffentlichte Live Album derselben Serie lautet Live at Massey Hall 1971.

Sein Projekt Living With War war einerseits eine patriotische Hommage an Angehörige der amerikanischen Gefallenen im Irakkrieg, andererseits eine offene Kriegserklärung gegen George W. Bush: Let's Impeach The President. Auch auf der 2006er Freedom OF Speech Reunion Tour von Crosby, Stills, Nash & Young (festgehalten im Konzertfilm Déjà Vu) und einer gleichnamigen Audio-CD zeigte sich Neil Young auf der Bühne politisch wie selten.

Seit 2006 ist Neil Young Träger des Order of Manitoba, der höchsten Auszeichnung der kanadischen Provinz Manitoba.[3]

Privates

Neil Young war Anfang der siebziger Jahre mit der Schauspielerin Carrie Snodgress liiert und hat mit ihr einen Sohn namens Zeke. 1978 heiratete er Pegi Morton und hat mit ihr einen Sohn (Ben, * 1978) und eine Tochter (Amber Jean, * 1984).

Seine Frau Pegi und er gründeten 1986 die Stiftung Bridge School, in der mehrfach behinderte Kinder ausgebildet werden können. Für diese Stiftung findet jährlich ein Konzert statt, auf dem namhafte Künstler wie Bonnie Raitt, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Tom Petty und viele andere auftraten.

Im Juni 2005 starb sein Vater, der Schriftsteller Scott Young, im Alter von 87 Jahren. Er hatte aus zwei weiteren Ehen fünf Töchter. Astrid Young ist eine von Neils Halbschwestern.

Neil Young hat einige Projekte zur Verbesserung der Lage der Ureinwohner in Nordamerika unterstützt.

Im Rahmen seiner Umwelt- und politischen Aktivitäten ist Neil Young gerade dabei, ein Öko-Auto im klassischen Stil seines alten Lincolns zu entwickeln.[4]

Stil

Neil Young spielte im Laufe seiner Karriere unterschiedliche Musikrichtungen. Auf den Alben der 1970er Jahre sind sowohl Folk-Rock- und Hard-Rock-Songs als auch akustische Singer-Songwriter-Stücke mit Geigen und Slidegitarren vertreten. In den 1980er Jahren fiel er durch besonders extreme Stilwechsel auf. Nach seinen erfolgreichen Alben Rust Never Sleeps und Live Rust von 1979 brachte er zwei Jahre später mit Re*ac*tor ein minimalistisches Album auf den Markt, das sowohl bei Kritikern als auch bei vielen Fans durchfiel. Auf dem Folgealbum Trans brachte er verstärkt elektronische Elemente ein. Darauf folgte ein Rock`n`Roll-Album (Everybody´s Rockin'), dem ein Country-Album (Old Ways) und ein Swing-Album (This Note's For You) folgten. Zu Beginn der 1990er Jahre avancierte Neil Young durch sein freundschaftliches Verhältnis zu Kurt Cobain und Zusammenarbeit mit Pearl Jam auf seinem Album Mirror Ball zum „Godfather of Grunge“. In dieser Zeit legten die Konzerte an Härte und Improvisationslust zu. Sein Spätwerk ist wiederum geprägt von akustischem Gitarrensound, weiblichem Backgroundgesang und insgesamt ruhigeren Arrangements.

Neil Young spielt meist Gitarre, aber auch Klavier oder Orgel. Beim Spiel auf der akustischen Gitarre bemühte er sich früher um ausgefeilte Pickings und Riffs (My, My, Hey, Hey, Thrasher, Old Man), später zeigte er mehr einfaches Akkordspiel. E-Gitarre spielt er mit einer Anzahl selbstgebauter Effektgeräte, woraus sich ein hoher Wiederkennungswert ergibt. Besonders seit seiner Annhäherung an den Grunge kommt es bei Konzerten zu ausschweifenden Soli. Hier sei als Beispiel Like A Hurricane aufgeführt, in der Studioversion eine achtminütige Rock-Ballade, die in der Live-Version auf Weld durch minutenlanges Solieren in verzerrtem Sound und Bearbeitung der Saiten mit Fäusten und Füßen einen akustischen Hurricane intoniert und dabei eine Länge von 14 Minuten erreicht.

Instrumente und Ausrüstung

Neil Young 2008 in Florenz

Zu Zeiten von Buffalo Springfield spielte Young eine Gretsch 6120 (Chet Atkins), bei Crosby, Stills, Nash & Young kam hauptsächlich eine White Falcon derselben Firma zum Einsatz. Danach wechselte er zu einer Gibson Les Paul aus dem Jahr 1953. Dieses von ihm „Old Black“ getaufte Instrument ist bis heute seine Haupt-E-Gitarre (sie ist auch auf den Fotos zu sehen). Es handelt sich um eine Goldtop, die von einem Vorbesitzer mit schwarzer Farbe besprüht und später von Young mit einem Bigsby Vibrato ausgerüstet wurde. Der Halspickup von „Old Black“ ist ein (wahrscheinlich originaler) P-90-Singlecoil. Der Stegpickup, auf dem Young meistens spielt, ist ein Mini-Humbucker aus einer Gibson Firebird und neigt zu extremer Mikrophonie. Young setzt ihn ein, wenn aggressive Feedback-Sounds gefragt sind. Bemerkenswert bei dieser Gitarre ist weiterhin, dass die Bünde extrem flach sind: Nachdem Youngs Gitarrentechniker ihm die stark abgespielten alten Bünde ausgetauscht hatte, musste er die neuen erst weitestgehend herunterfeilen, bis Young zufrieden war.[5] Zusätzlich ist bei Young die Saitenlage sehr flach eingestellt, so dass die Saiten bei stärkerem Anschlag auf dem Griffbrett schnarren.[6]

Als Verstärker nutzt Young einen 20 Watt „Fender Tweed Deluxe“, in den ein C12N Jensen-Speaker eingebaut ist. Young hat den Amp aus dem Jahr 1959 im Jahr 1967 erworben. Daneben besitzt Young mittlerweile „einen ganzen Schuppen voll“ alter Fender-Verstärker, die er hauptsächlich als Ersatzteillager nutzt.[7]

Neil Young im Film Heart of Gold

Der Verstärker wird ferngesteuert durch ein von Young erdachtes Gerät namens „Whizzer“, das die Verstärker-Potis mittels Elektromotoren bedient und so erlaubt, Einstellungs-Presets abzurufen.[8] An Effekten benutzt Young: ein MXR Analog Delay, einen Mu-Tron Octave Divider, einen Boss BF-2 Flanger, ein Tube-Echoplex Bandecho und ein Alesis MicroVerb.[9] Die Effekte sind "hard wired" um Verluste im Signalweg zu vermeiden.

Bei Neil Youngs Akustikgitarren ist vor allem eine Martin D-28 aus den 40er-Jahren erwähnenswert. Die Gitarre hat früher Hank Williams gehört, der sie bei seinem letzten Auftritt 1951 in der Grand Ole Opry spielte.[10] Diese Gitarre wird in dem Film Heart of Gold (2006) thematisiert. Daneben setzt Young eine ebenfalls sehr alte Martin D-18 ein. Das Album Harvest hat er mit einer Martin D-45 eingespielt, die er 1967 von Stephen Stills bekommen hat. An 12-saitigen Gitarren verwendete Young früher Guild, hat mittlerweile jedoch auf Taylor (Modell 855) gewechselt.[11]

Diskografie (offizielle Alben, weltweit)

  • Buffalo Springfield (Buffalo Springfield), 1966
  • Buffalo Springfield Again (Buffalo Springfield), 1967
  • Last Time Around (Buffalo Springfield), 1968
  • Neil Young, 1968
  • Everybody Knows This Is Nowhere, 1969
  • Deja Vu (Crosby, Stills, Nash & Young), 1970
  • After the Gold Rush, 1970
  • Four Way Street (live, Crosby, Stills, Nash & Young), 1970
  • Harvest, 1972
  • Journey Through The Past (Soundtrack), 1972
  • Time Fades Away (live), 1973
  • On The Beach, 1974
  • So Far (Crosby, Stills, Nash & Young), 1974
  • Tonight's the Night, 1975
  • Zuma, 1975
  • Long May You Run (mit Stephen Stills), 1976
  • American Stars'n'Bars, 1977
  • Decade, 1977, Compilation
  • Comes a Time, 1978
  • Rust Never Sleeps, 1979
  • Live Rust (live), 1979
  • Hawks And Doves, 1980
  • Re*ac*tor, 1981
  • Trans, 1982
  • Everybody’s Rockin’ ,1983
  • Old Ways, 1985
  • Landing On Water, 1986
  • Life, 1987
  • This Note's For You, 1988
  • American Dream (Crosby, Stills, Nash & Young), 1988
  • Eldorado (Minialbum, nur in Japan, Australien und Neuseeland erschienen, angeblich nur 5000 Exemplare mit der BestNr: 20P2-2651), 1989
  • Greatest Hits, 1989 (nur in Australien Neuseeland als LP und CD erschienen)
  • Freedom, 1989
  • Ragged Glory, 1990
  • Weld, 1991, live
  • Arc, 1991, live
  • Harvest Moon, 1992
  • Unplugged (live), 1993
  • Lucky Thirteen, 1993
  • Sleeps With Angels, 1994
  • Mirror Ball (mit den Mitgliedern der Band Pearl Jam), 1995
  • Dead Man (Soundtrack), 1996
  • Broken Arrow, 1996
  • Year Of The Horse (live), 1997
  • Looking Forward (Crosby, Stills, Nash & Young), 1999
  • Silver & Gold, 2000
  • Road Rock Vol.1 (live), 2000
  • Are You Passionate?, 2002
  • Greendale, 2003
  • Greatest Hits (Compilation), 2004
  • Prairie Wind, 2005
  • Living With War, 2006
  • Neil Young Archives No.2 – Live At The Fillmore East 1970, 2006
  • Living With War - In The Beginning CD neu gemixt und DVD, 2006
  • Neil Young Archives No.3 – Live At Massey Hall 1971, 2007
  • Chrome Dreams II, 2007
  • Déja Vu live, (Crosby, Stills, Nash & Young, Soundtrack), 2008
  • Neil Young Archives - Sugar Mountain-Live at Canterbury House 1968, 2008
  • Fork In The Road, 2009 (DE: #17)

Filme

An folgenden auf Video oder DVD erschienenen Filmen ist Neil Young als Regisseur (unter dem Pseudonym Bernard Shakey), Autor, Darsteller, Produzent bzw. Executive Producer oder Kameramann beteiligt oder er komponierte die Musik. Filme, zu denen Neil Young ausschließlich einzelne Songs beisteuerte, sind nicht aufgeführt. Der hinter der Jahreszahl angegebene Name bezeichnet den Regisseur, sofern nicht Neil Young selbst Regie führte. Gekennzeichnet sind weiterhin Filme, die ausschließlich oder hauptsächlich aus Live-Aufnahmen bestehen sowie Musikvideozusammenstellungen.

  • Journey Through The Past, R/M (1972)
  • Rust Never Sleeps, R/M/L (1979)
  • Where the Buffalo Roam, M (1980, Art Linson)
  • Human Highway, R/D/M (1982)
  • Neil Young live in Berlin, M/L (1983, Michael Lindsay-Hogg)
  • Solo Trans, P/A (1984, Hal Ashby)
  • Made in Heaven, D (1987, Alan Rudolph)
  • 68, D (1988, Steven Kovacs)
  • Freedom, D/M/L (1989, Tim Hutton)
  • Love at Large, D (1990, Alan Rudolph)
  • Weld, R/D/M/L (1991)
  • Unplugged, M/L (1993, Milton Lage + Beth McCarthy)
  • The Complex Sessions, M/V (1994, Jonathan Demme)
  • Dead Man, M (1995, Jim Jarmusch)
  • Year of the Horse, D/EP/M/L (1997, Jim Jarmusch)
  • Silver and Gold, D/E/M/L (2000, L. A. Johnson)
  • Neil Young Friends and Relatives: Red Rocks Live, D/M/L (2000, L. A. Johnson)
  • Live at St. Vicar, D/P/M/L (2003, Ned O'Hanlon)
  • Greendale, R/D/P/A/K/M (2003)
  • Prairie Wind, R/M/L (2005)
  • Heart of Gold, D/P/M/L (2006, Jonathan Demme)
  • Living With War - In The Beginning, P/R/M (2006)
  • Neil Young Archives No.2 – Live At The Fillmore East 1970, D/R/M (2006)
  • Neil Young Archives No.3 – Live At Massey Hall 1971, D/R/M (2007)
  • CSNY Déjà Vu, R/A/D (2008)

Sonstiges

2007 benannten die Biologen Jason Bond und Norman Platnick eine von ihnen in den Vereinigten Staaten neu beschriebene Spinnenart aus der mygalomorphen Familie der Cyrtaucheniidae nach Neil Young: Myrmekiaphila neilyoungi. [12][13] Sie würdigten somit Neil Young für sein soziales Engagement für den Frieden im Laufe seiner musikalischen Karriere durch die Benennung einer Spinne, die im US-Bundesstaat Alabama beheimatet ist.[13]

Weblinks

Quellen

  1. Jimmy McDonough, „Shakey“, Seite 37, ISBN 0-679-31193-9
  2. "Ich bin doch nicht CNN", in: DER SPIEGEL 26/2008 vom 23.06.2008, Seite 160
  3. http://lg.gov.mb.ca/activities/news/2006/ombackgrounds.html#young
  4. Lincvolt-Website
  5. Gitarre & Bass, Nov. 2007, „99% Black. Neil Youngs Sound“. (S. 45f) S. 46.
  6. ebd.
  7. Gitarre & Bass, Nov. 2007, „Neil Young- Unternehmen Zukunft“. (S. 40-45) S 44.
  8. Guitar Heroes II (Guitar Deluxe Nr. 2 2007). „Young, Neil / Stills, Steven“ (S.223-226) S. 225
  9. ebd.
  10. ebd.
  11. Gitarre & Bass, Nov. 2007, „99% Black. Neil Youngs Sound“. S. 47.
  12. Spiegel Online - Wissenschaft, Nachrichten > Wissenschaft > Natur, 09. Mai 2008, chs: Neue Art: Vogelspinne nach Neil Young benannt, SPIEGEL ONLINE 2008, URL:http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,552459,00.html
  13. a b Jason E. Bond & Norman I. Platnick, A Taxonomic Review of the Trapdoor Spider Genus Myrmekiaphila (Araneae, Mygalomorphae, Cyrtaucheniidae), American Museum Novitates, Nr. 3596, December 2007, S. 1-30, URL:http://digitallibrary.amnh.org/dspace/bitstream/2246/5892/1/N3596.pdf

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