Betriebsbahnhof Berlin-Rummelsburg

Betriebsbahnhof Berlin-Rummelsburg
Rangierbahnhof Berlin-Rummelsburg
Der S-Bahnhof Betriebsbahnhof Berlin-Rummelsburg
Bahnhofsdaten
Kategorie Nahverkehrssystemhalt, Nahverkehrsknoten
Art ehem. Güterbahnhof, Betriebsbahnhof,
Haltepunkt (S-Bahnhof)
Bahnsteiggleise

2

Reisende

5400/Tag

Abkürzung

BRGB (Betriebsbahnhof)
BRB (S-Bahnhof)

Architektonische Daten
Eröffnung

1879 (Rangierbahnhof)
5. Januar 1948 (öffentlicher S-Bahn-Halt)

Stadt Berlin
Bundesland Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 29′ 38″ N, 13° 29′ 52″ O52.49388888888913.4977777777787Koordinaten: 52° 29′ 38″ N, 13° 29′ 52″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe im Raum Berlin

Der Rangierbahnhof Berlin-Rummelsburg ist ein ehemaliger Güterbahnhof und jetziger Betriebsbahnhof im Ortsteil Rummelsburg im Berliner Bezirk Lichtenberg. Er dient vor allem dem Fernverkehr zum Abstellen und zur Wartung von Reisezuggarnituren. Insbesondere werden die in Berlin endenden InterCityExpress-Züge dort gewartet. Bahnamtlich heißt der Bahnhof Berlin-Rummelsburg, er hat jedoch nichts mit dem weiter westlich gelegenen S-Bahnhof Berlin-Rummelsburg zu tun. Dagegen wird das Areal über den S-Bahnhof (betrieblich als Haltepunkt angelegt) Betriebsbahnhof Berlin-Rummelsburg vom öffentlichen Personenverkehr erschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Bahnhof befindet sich an der Niederschlesisch-Märkischen Bahn zwischen den S-Bahnhöfen Rummelsburg und Karlshorst. Das nördliche Gleispaar dient dem S-Bahnverkehr, die übrigen Gleisanlagen dienen dem Regional- und Fernverkehr und sind an den Betriebsbahnhof angeschlossen. Im westlichen Bahnhofsteil zweigt die so genannte VnK-Strecke in Richtung Nordosten ab und überquert den S-Bahnhof. Ebenfalls fädelt in diesem Bereich eine Verbindungsbahn zur Ringbahn aus. In Richtung Südosten gab es bis Mitte der 1990er Jahre eine elektrifizierte Anschlussstrecke für den Güterverkehr, die sogenannte Bullenbahn, die das Industriegebiet in Oberschöneweide erschloss.

Der S-Bahnhof Betriebsbahnhof Rummelsburg verfügt über einen nordöstlichen Treppenausgang, dieser führt in Unterführung der Gleise zum Hönower Weg in der einen sowie zum Betriebsbahnhof in der anderen Richtung. Letzterer Ausgang ist nur DB-Mitarbeitern vorbehalten. Als barrierefreier Ausgang dient seit Juni 2007 ein Peoplemover, der aus Platzgründen anstelle eines herkömmlichen Fahrstuhls eingerichtet wurde.[1]

Geschichte

Vorläufer des Güterbahnhofs war eine 1867 eröffnete Viehstation. Der Bau der heute existierenden Anlage wurde 1875 von den Preußischen Staatsbahnen beschlossen, um im Rangierbahnhof die auf der neu errichteten Ringbahn verkehrenden Güterwagen zu sortieren. Er wurde vier Jahre später als erster Bahnhof seiner Art im Berliner Raum eröffnet. Als Anschluss zur Ringbahn wurde westlich vom Rangierbahnhof eine zweigleisige Verbindungsstrecke gebaut.

1902 wurde die Niederschlesisch-Märkische Bahn auf vier Streckengleise erweitert, wobei das nördliche wie heute noch dem Vorortverkehr diente. 1914 wurde der Rangierbahnhof um einen Abstellbahnhof für Personenwagen erweitert. Hinzu kam ein Haltepunkt an den Vorortgleisen, der zunächst nur den Arbeitern des Betriebsbahnhofs vorbehalten war und nicht als allgemeiner Verkehrshalt diente. Ab dem 11. Juni 1928 verkehrten die Vorortzüge elektrisch, seit dem 1. Dezember 1930 unter der Bezeichnung S-Bahn.

Die Germania-Pläne der Nationalsozialisten sahen eine umfangreiche Erweiterung der Bahnanlagen in Rummelsburg vor, da dieser als Verschiebebahnhof eines am Ostkreuz neu zu bauenden Ostbahnhofes dienen sollte. Die Pläne blieben allerdings nur auf dem Papier.

Am 5. Januar 1948 wurde der S-Bahn-Haltepunkt auch für den allgemeinen Fahrgastverkehr geöffnet.

In den 1970er Jahren wurde der Bahnhof überwiegend nur noch als Abstellbahnhof für Reisezüge genutzt. Ab 1980 entstand eine Abstell- und Behandlungsanlage für die Transitzüge zwischen Berlin-West und der Bundesrepublik, die am 15. Dezember 1983 eingeweiht wurde. Die Anlage wurde im Zuge der innerdeutschen Vereinbarungen nach dem 1972 in Kraft getretenen Transitabkommen von der Bundesrepublik mitfinanziert.[2]

Für die Wartung der in Berlin beginnenden und endenden ICEs wurde zeitgleich mit der Sanierung der Stadtbahn 1998 das ICE-Bahnwerk Rummelsburg eröffnet. Zusammen mit den Werksanlagen für Schnellzugwagen erstreckt sich das Gelände auf knapp zwei Kilometern Länge und rund 400 Metern Breite. 2002 wurde die Anlage um weitere fünf Werkstattgleise erweitert.

Literatur

  • Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin – Geschichte(n) für unterwegs. GVE-Verlag, Berlin 2002. ISBN 3-89218-073-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,15174/ticket,g_a_s_t
  2. Bernd Kuhlmann: Bahnknoten Berlin. Die Entwicklung des Berliner Eisenbahnnetzes seit 1838. Gesellschaft für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-89218-003-2, S. 78, 124.

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