Beutelspacher

Beutelspacher

Albrecht Beutelspacher (* 5. Juni 1950 in Tübingen) ist seit 1988 Professor für Mathematik an der Universität Gießen, wo er am Mathematischen Institut über Geometrie und Diskrete Mathematik forscht. Gleichzeitig ist er Direktor des Mathematikums in Gießen.

Als Autor ist er bekannt für den lockeren Schreibstil und die leichte Verständlichkeit seiner Bücher.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Albrecht Beutelspacher studierte von 1969 bis 1973 Mathematik an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Danach war er bis 1982 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig, wo er 1976 bei Judita Cofman mit der Dissertation Teilfaserungen und Parallelismen in endlichdimensionalen projektiven Räumen promovierte. Von 1982 bis 1985 hatte er eine Professur auf Zeit in Mainz, danach war er zwei Jahre in der Forschungsabteilung der Siemens AG. Seit 1988 hat er eine Professur für Geometrie und Diskrete Mathematik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Im Jahr 2002 gründete er in Gießen mit dem Mathematikum ein Mathematikmuseum, das die Besucher auffordert, sich aktiv mit den Objekten zu beschäftigen und die Experimente auszuprobieren. Beutelspacher hat ferner eine eigene Kolumne in der Bild der Wissenschaft für seine Zahlenspiele.

Seit 2007 moderiert er auf BR-alpha die Sendung Mathematik zum Anfassen. Diese Sendung behandelt populärwissenschaftlich mathematische Alltagsprobleme. Das Format dieser Sendung entspricht dem von alpha-Centauri oder Geist und Gehirn.

Auszeichnungen

Im Jahr 2000 war Beutelspacher der erste Preisträger des neu geschaffenen Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft, mit dem Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die sich um die öffentliche Darstellung ihres Fachgebietes verdient gemacht haben.

2003 erhielt er die Ehrennadel der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.

Für die Einrichtung des Mathematikums wurde Beutelspacher 2004 der erste Deutsche IQ-Preis von Mensa in Deutschland e.V. verliehen. Am 28. August desselben Jahres wurde ihm in Leipzig der Benedictus-Gotthelf-Teubner-Förderpreis 2004 überreicht.[1]

Im Jahr 2005 wurde er nominiert für den "Descartes Prize for Science Communication" der Europäischen Kommission.

2008 erhielt er den Hessischen Kulturpreis für seine Verdienste zur Popularisierung der Mathematik.

Werke

  • Geheimsprachen. Geschichte und Techniken. 3. Auflage. C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49046-8
  • Kryptologie. 7. Auflage. Vieweg, Braunschweig und Wiesbaden 2005, ISBN 3-528-38990-7
  • Mathematik für die Westentasche. Piper, München 2001, ISBN 3-492-04353-4
  • In Mathe war ich immer schlecht. 3. Auflage. Vieweg, Braunschweig und Wiesbaden 2001, ISBN 3-528-26783-6
  • Pasta all´infinito. Meine italienische Reise in die Mathematik. 2. Auflage. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45404-6
  • mit Bernhard Petri: Der goldene Schnitt. 2. Auflage. Spektrum, Heidelberg, Berlin, Oxford 1996, ISBN 3-86025-404-9
  • mit U. Rosenbaum: Projektive Geometrie. Von den Grundlagen bis zu den Anwendungen. Vieweg, Braunschweig und Wiesbaden 1992
  • Das ist o.B.d.A. trivial! Vieweg, Braunschweig und Wiesbaden 1991, ISBN 3-528-06442-0
  • mit A. Kersten und A. Pfau: Chipkarten als Sicherheitswerkzeug. Springer-Verlag, Heidelberg 1991
  • Luftschlösser und Hirngespinste. Vieweg, Braunschweig und Wiesbaden 1986
  • Lineare Algebra. Vieweg, Wiesbaden 1994, 6. ergänzte Aufl. 2003, ISBN 3-528-56508-X
  • Einführung in die endliche Geometrie; I. Blockpläne. B.I. Wissenschaftsverlag
  • Einführung in die endliche Geometrie; II. Projektive Räume. B.I. Wissenschaftsverlag
  • The Theory of finite linear Spaces. Cambridge University Press
  • Diskrete Mathematik für Einsteiger. Vieweg
  • mit Jörg Schwenk und Klaus-Dieter Wolfenstetter: Moderne Verfahren der Kryptographie. Von RSA zu Zero-Knowledge. 6. Auflage. Vieweg, 2006, ISBN 3-528-36590-0
    Buch mittleren Schwierigkeitsgrads, das didaktisch die Waage hält zwischen formalisierter Mathematik und verständlicher Einführung.
  • mit Heike B. Neumann und Thomas Schwarzpaul: Kryptographie in Theorie und Praxis. Mathematische Grundlagen für elektronisches Geld, Internetsicherheit und Mobilfunk. 1. Auflage. Vieweg, 2005, ISBN 3-528-03168-9
  • Christian und die Zahlenkünstler. Eine Reise in die wundersame Welt der Mathematik. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52708-6
  • Lineare Algebra. Eine Einführung in die Wissenschaft der Vektoren, Abbildungen und Matrizen Vieweg, ISBN 3-528-46508-5

Quellen

  1. Benedictus-Gotthelf-Teubner-Förderpreis

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Albrecht Beutelspacher — Albrecht Beutelspacher, 2007 Albrecht Beutelspacher (* 5. Juni 1950 in Tübingen) ist seit 1988 Professor für Mathematik an der Universität Gießen, wo er am Mathematischen Institut über Geometrie und Diskrete Mathematik forscht. Gleichzeitig ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Beutelspacher — (born June 5, 1950) is a German mathematician. He studied 1969 1973 math, physics and philosophy at the University of Tübingen and received his PhD 1976 from the University of Mainz. His PhD advisor was Judita Cofman. From 1982 1985 he was an… …   Wikipedia

  • Javier Enrique Reza Beutelspacher — Javier Reza Nacimiento 29 de Diciembre de 1988 México, D.F., México Nacionalidad …   Wikipedia Español

  • Mathematikum — The Building as seen from the Western entrance. Established 19 November 2002 Location Gießen Type …   Wikipedia

  • Der Goldene Schnitt — (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren. Der Wert beträgt… …   Deutsch Wikipedia

  • Goldene Schnitt — Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren …   Deutsch Wikipedia

  • Goldene Spirale — Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren …   Deutsch Wikipedia

  • Goldene spirale — Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren …   Deutsch Wikipedia

  • Goldener Winkel — Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren …   Deutsch Wikipedia

  • Goldenes Dreieck (Mathematik) — Der Goldene Schnitt (lat. sectio aurea) ist ein bestimmtes Verhältnis zweier Zahlen oder Größen: Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die größere zur kleineren Strecke verhält wie die Summe aus beiden zur größeren …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”