Bezirk Hamburg-Wandsbek

Bezirk Hamburg-Wandsbek
Wappen von Hamburg-Wandsbek
Wappen von Hamburg

Hamburg-Wandsbek
Bezirk von Hamburg

Lage von Wandsbek in Hamburg
Koordinaten 53° 34′ 55″ N, 10° 5′ 3″ O53.58194444444410.08416666666720Koordinaten: 53° 34′ 55″ N, 10° 5′ 3″ O
Höhe 20 m ü. NHN
Fläche 148 km²
Einwohner 411.203 (2008)
Bevölkerungsdichte 2786 Einwohner/km²
Vorwahl 040
Adresse der
Verwaltung
Bezirksamt Wandsbek
Schloßstraße 60
22041 Hamburg
Website http://www.hamburg.de/bezirk-wandsbek/
Politik
Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller (CDU)
Sitzverteilung (Bezirksversammlung)
CDU SPD Grüne FDP Linke
25 18 6 4 4
Verkehrsanbindung
Autobahn
Bundesstraße
Regionalbahn der Deutschen Bahn Bahnhof Hamburg-Tonndorf
S-Bahn Hamburg
U-Bahn Hamburg U 1 U 2
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
Karte von Wandsbeck und Umgebung um das Jahr 1790
Wandsbeck um das Jahr 1861

Der Bezirk Wandsbek ist einer der sieben Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg. Er ist mit über 400.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Bezirk, er liegt im Nordosten der Stadt und besteht aus 18 Stadtteilen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wandsbeck war ein Teil der ehemaligen Grafschaft Stormarn. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden seine Dörfer erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Wandsbek bzw. der älteste Name Wantesbeke rührt von dem dort fließenden Fluss her. Wantesbeke heißt nämlich soviel wie „Grenzfluss“ oder „Grenzbach“ und die Wantesbeke (heute die Wandse) diente wahrscheinlich als natürliche Territorialgrenze.

Früher wurde Wandsbek „Wandsbeck“ geschrieben. Dies zeigte damals an, dass das „e“ lang gesprochen werden soll (wie bei der nach wie vor bestehenden Schreibweise Mecklenburg, wo das „e“ ebenfalls lang gesprochen wird). Die Provinzialregierung in Schleswig erließ am 1.  September 1877 eine Anordnung über die einheitliche Regelung der Schreibweise für Ortsnamen. Diese enthielt unter anderem die Anordnung, dass aus „beck“ „bek“ werde und begründete dies mit der Veröffentlichung „Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859“ von Franz Geerz, dem Leiter der topographischen Abteilung des preußischen Generalstabes, wo dieser entsprechende Vorschläge machte. Die Stadt weigerte sich zunächst, diese Anordnung umzusetzen, und wies die Mitarbeiter der Stadtverwaltung an, die alte Schreibweise beizubehalten. Auf eine ausdrückliche Weisung des Stormarnschen Landrats vom 12. September 1879 hin akzeptierte die Stadt den Verlust des C im Namen schließlich. Inzwischen wurden auch sämtliche auf ...beck endenden Ortsbezeichnungen in Hamburg abgeändert, beispielsweise Barmbeck, jetzt Barmbek.

Die bis dahin zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein gehörende Stadt Wandsbek wurde 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz an Hamburg angegliedert.

Einige Daten zur Wandsbeker Geschichte:

  • 1200 v. Chr. Siedlungen im Moor (Fund des ältesten erhaltenen Musikinstruments der Welt, einer Flöte aus Knochen)
  • 1296 erste urkundliche Erwähnung Wandsbeks
  • 1568 Bau der Wandesburg durch Heinrich Rantzau, der das Gut 1564 kaufte.
  • 1762 Heinrich Carl Graf von Schimmelmann baut das Wandsbeker Schloss
  • 1773–1867 Wandsbek ist staatsrechtlich dänisch und fällt 1867 an Preußen
  • 1833 Wandsbek erhält die Rechte eines Flecken
  • 1861 Abriss des Schlosses
  • 1865 Einweihung des Bahnhofs Wandsbek im Zuge der Hamburg-Lübecker Eisenbahn
  • 1867 Wandsbek wird Sitz des Stormarner Kreistages
  • 1870 Wandsbek wird Stadt
  • 1878 Eingemeindungen von Marienthal und Tonndorf
  • 1886 heiratete in Wandsbek der österreichische Wissenschaftler und Psychoanalytiker Sigmund Freud die Hamburger Bürgerstochter Martha Bernays (1861–1951).
  • 1900 Eingemeindung von Hinschenfelde
  • Wandsbek wird 1901 kreisfrei, bleibt aber Sitz der Kreisverwaltung
  • 1910 die Gartenstadt Wandsbek wird gebaut
  • 1937 Wandsbek wird durch das Groß-Hamburg-Gesetz eingemeindet (mit Wirkung vom 1. Januar 1938)
  • 1943 bei Luftangriffen der Alliierten Ende Juli wird Wandsbek zu großen Teilen zerstört

Bürgermeister/Bezirksamtsleiter

1. Bürgermeister

Oberbürgermeister

  • 1888–1912: Dr. Wilhelm Davids
  • 1913–1931: Erich Wasa Rodig
  • 1931–1938: Dr. Friedrich Ziegler

Bezirksamtsleiter

Verwaltung

Bezirksamt Wandsbek

Das Stormarnhaus, Sitz des Bezirksamtes Wandsbek
Sitzverteilung der Bezirksversammlung Wandsbek (2008)

Das Bezirksamt Wandsbek ist seit 1949 Sitz der bezirklichen Verwaltung und der Bezirksversammlung des Bezirkes Wandsbek. Seinen Sitz hat das Bezirksamt in dem 1929 von dem bekannten Architekten Fritz Höger erbauten Stormarnhaus. Neben der Bezirksversammlung gliedert sich das Bezirksamt in folgende Abteilungen:

  • D1 Dezernat Steuerung und Service
  • D2 Dezernat Bürgerservice
  • D3 Dezernat Soziales, Jugend und Gesundheit
  • D4 Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt

Stadtteile

Historisch ist bei der Verwaltungsgliederung Wandsbeks zwischen dem Bezirk Wandsbek, dem Kerngebiet Wandsbek (bis 2007) und dem Stadtteil Wandsbek zu unterscheiden.

Stadtteil Fläche in km² Einwohner (2008) [1] Karte
Hamburg-Bergstedt 7,1 km² 9.568 Lage von Hamburg-Bergstedt
Hamburg-Bramfeld 10,1 km² 50.397 Lage von Hamburg-Bramfeld
Hamburg-Duvenstedt 6,8 km² 6.238 Lage von Hamburg-Duvenstedt
Hamburg-Eilbek 1,7 km² 20.374 Lage von Hamburg-Eilbek
Hamburg-Farmsen-Berne 8,3 km² 33.501 Lage von Hamburg-Farmsen-Berne
Hamburg-Hummelsbüttel 9,2 km² 17.043 Lage von Hamburg-Hummelsbüttel
Hamburg-Jenfeld 5,0 km² 25.264 Lage von Hamburg-Jenfeld
Hamburg-Lemsahl-Mellingstedt 7,9 km² 6.530 Lage von Hamburg-Lemsahl-Mellingstedt
Hamburg-Marienthal 3,3 km² 11.771 Lage von Hamburg-Marienthal
Hamburg-Poppenbüttel 8,1 km² 22.104 Lage von Hamburg-Poppenbüttel
Hamburg-Rahlstedt 26,6 km² 86.894 Lage von Hamburg-Rahlstedt
Hamburg-Sasel 8,4 km² 22.574 Lage von Hamburg-Sasel
Hamburg-Steilshoop 2,5 km² 19.418 Lage von Hamburg-Steilshoop
Hamburg-Tonndorf 3,9 km² 12.824 Lage von Hamburg-Tonndorf
Hamburg-Volksdorf 11,6 km² 19.893 Lage von Hamburg-Volksdorf
Hamburg-Wandsbek 6,0 km² 32.544 Lage von Hamburg-Wandsbek
Hamburg-Wellingsbüttel 4,1 km² 9.847 Lage von Hamburg-Wellingsbüttel
Hamburg-Wohldorf-Ohlstedt 17,3 km² 4.419 Lage von Hamburg-Wohldorf-Ohlstedt

Bis zum 1. Februar 2007 gliederte sich der Bezirk auch in fünf Ortsamtbereiche, verwaltet vom Bezirksamt Wandsbek und den fünf jeweilig unterstellten Ortsämtern der insgesamt 18 Stadtteile:

Mit der in Kraft getretenen Bezirksverwaltungsreform wurden die genannten Ortsämter aufgelöst. An ihrer Stelle wurden Kundenzentren, Soziale Dienstleistungszentren und Wirtschafts- und Bauzentren eingerichtet. Auf Grund der Größe ist Wandsbek der einzige Bezirk, der zwei Wirtschafts- und Bauzentren erhält.

Wahlkreise

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung Wandsbek wurde der Bezirk Wandsbek in vier Wahlkreise eingeteilt:

Wahlkreis Einwohner Wahlkreisnummer Karte
Wahlkreis Wandsbek 102.279 11 Lage des Wahlkreises Wandsbek
Wahlkreis Bramfeld-Farmsen-Berne 102.979 12 Lage des Wahlkreises Bramfeld-Farmsen-Berne
Wahlkreis Alstertal-Walddörfer 118.100 13 Lage des Wahlkreises Alstertal-Walddörfer
Wahlkreis Rahlstedt 86.413 14 Lage des Wahlkreises Rahlstedt
Wandsbeker Wappen

Wappen

Das Wappen von Wandsbek zeigt auf blauem Grund den Hut, Tasche und Schirm des Wandsbecker Bothen in Silber, in der linken (heraldisch: vorderen) Wappenecke ist der Schild von Stormarn, ein weißer Schwan auf rotem Grund, enthalten.

Verkehr

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Puvogelbrunnen

Parks

Das Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg, in dem die Originalurkunden zur Stadtgeschichte und zahlreiche Akten aufbewahrt werden, hat seit einigen Jahren seinen Standort in Wandsbek.

Naturdenkmäler

Bildung

In Wandsbek befinden sich zwei bekannte Gymnasien:

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Nach dem Jahr der Ernennung:

  • 1867: Franz Christoph Reimers, Regierungsrat
  • 1887: Wilhelm Lesser, 1. Bürgermeister 1870–1882
  • 1891: Otto Fürst von Bismarck, Reichskanzler 1871–1890
  • 1906: Friedrich Puvogel, 2. Bürgermeister 1873–1907
  • 1907: Valentin Jung, Bankdirektor
  • 1913: Eduard Rauch, Oberbürgermeister 1888–1912
  • 1931: Erich Wasa Rodig, Oberbürgermeister 1913–1931
  • 1937: Hinrich Lohse, Gauleiter Schleswig-Holsteins(1)
  • 1937: Erich Raeder, Großadmiral(1)

(1) im Oktober 1945 auf Senatsbeschluss aberkannt

Matthias Claudius

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Georg-Wilhelm Röpke: Wandsbek – das Buch. Buchverlag Otto Heinevetter, Hamburg 1994

Quellen

  1. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein
  • Die Liste der Ehrenbürger aus: Ernst Christian Schütt et. al.: Die Chronik Hamburgs. Dortmund (Chronik-Verlag/Harenberg), 1991, ISBN 3-611-00194-5

Weblinks


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