Bielerhöhe

Bielerhöhe

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Bielerhöhe
Silvretta-Stausee auf der Bielerhöhe, Blick nach Süden

Silvretta-Stausee auf der Bielerhöhe, Blick nach Süden

Westen Osten
Passhöhe 2.037 m ü. A.
Bundesland Vorarlberg, Österreich Tirol, Österreich
Wasserscheide Ill, Rhein Vermunt, Trisanna, Inn (Donau)
Talorte Partenen Galtür
Ausbau Straße (Mautpflichtig)
Wintersperre November bis April
Gebirge Silvretta
Karte
Bielerhöhe (Österreich)
Bielerhöhe
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Koordinaten 46° 55′ 5″ N, 10° 5′ 44″ O46.91805555555610.0955555555562037Koordinaten: 46° 55′ 5″ N, 10° 5′ 44″ O

Die Bielerhöhe verbindet das Vorarlberger Montafon mit dem Tiroler Paznauntal. Die Passhöhe liegt auf 2.037 m ü. A.[1] direkt nördlich des Silvretta-Stausees und zur Gänze auf Vorarlberger Gebiet. Die Bielerhöhe ist der höchste anfahrbare Punkt der Silvretta-Hochalpenstraße, einer Mautstraße über die Bielerhöhe, die aufgrund ihrer exponierten Lage im Winter (November bis April) für den normalen Verkehr geschlossen ist. Allerdings erreicht man die Passhöhe dann von Partenen (Vorarlberg) über eine Seilbahn und einen Tunnel der Vorarlberger Illwerke AG sowie das letzte Stück der üblichen Passstraße im Rahmen eines Taxidienstes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage und Landschaft

Die Bielerhöhe ist die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau. Die ganze Talung beiderseits der Bielerhöhe wird Vermunt genannt, das Großvermunt und Schweizervermunt – beim heutigen Vermuntsee – auf Vorarlberger, das Kleinvermunt auf Tiroler Seite. Erstere bilden das obere Tal der Ill (zum Rhein), in letzterem fließt der Vermunthbach zur Trisanna und dem Inn hin. Die Passhöhe selbst liegt in Vorarlberg.

Beherrschend liegt an der Bielerhöhe der Silvretta-Stausee, in dem das untere Ochsental, das nach Süden gegen den Piz Buin hin abzweigt, ertrunken ist. Der See wurde, um den Wasserabfluss der Ill zu kontrollieren, aus dem Ochsental bis auf die Passhöhe herausgezogen. Der See ist in beide Richtungen mit Staumauer gesichert.

Unter Bielerhöhe versteht man sowohl die ganzen etwa 2 Kilometer Passlandschaft als auch die kleine Erhebung an der Nordflanke des Passes (2.071,9 m ü. A. !546.9197505510.096611546.9197510.0966111111112071, über sie führt ein Wanderweg), wie auch die Sattelhöhe der Straße selbst (2.037 m ü. A.).[2] Die ursprüngliche Bielerhöhe (2.021 m ü. A. !546.9169175510.099583546.91691666666710.0995833333332021)[3] ist ebenfalls unter dem Stauwerk verschwunden.

Nördlich der Bieler Höhe steht die Bielerspitze (2.545 m ü. A.) der Vallülagruppe (Nordsilvretta), im Süden Hohes Rad (2.934 m ü. A.) und die Lobspitzen (Vordere Lobspitze 2.835 m ü. A.), und zwischen den beiden fern aber beherrschend das Piz-Buin-Massiv.

Die Ansiedlung Bielerhöhe

Im Bereich der Passhöhe finden sich Gasthöfe und Hotels sowie mit dem Madlenerhaus auch ein Stützpunkt des Deutschen Alpenvereins. Architektonisch interessant ist der 1991/92 von der Illwerke AG errichtete Stützpunkt Bielerhöhe/Silvrettahaus, der auch als Hotel verwendet wird.[4] Das Bergkirchlein Barbarakapelle auf der Bielerhöhe der Illwerke stammt aus den Kraftwerksbautätigkeiten der 1960er-Jahre: Es wurde in den Jahren 1965 bis 1967 für die verstorbenen Bauarbeiter der Kraftwerksbauten errichtet, ist der Schutzheiligen der Bergingenieure geweiht, und stellt das Gotteshaus der Ansiedlung dar.

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Bielerhöhe (Rotte)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bludenzf8, Vorarlberg
Pol. Gemeinde Gaschurn  (KG Gaschurn)
Ortschaft Partenen
Koordinaten 46° 55′ 5″ N, 10° 5′ 43″ O46.91805555555610.0952777777782037
Höhe 2.037 m ü. A.
Postleitzahl 6794 Partenen
Statistische Kennzeichnung
Zählbezirk/Zählsprengel Partenen (80110 001)
(Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM)

Erschließung

Silvrettasee

Genau auf der Passhöhe entstand der Silvretta-Stausee, der höchste der Ill-Kraftwerksgruppe. Die Ill entspringt südlich der Passhöhe, in deren Nähe sie gelegentlich auch mal ihre Abflussrichtung änderte, um anstatt in Richtung Westen in den Rhein, zuweilen nach Osten in den Inn abzufließen. Der Stausee machte damit ein Ende, er staute nicht nur die Ill, seine zwei Staudämme regeln auch nun den Illabfluss eindeutig.

Ursprünglich nur für das Kraftwerk erbaut, hat er sich zu einem beliebten touristischen Ziel entwickelt. Die Seelandschaft ist heute auch ein Fischrevier.[5] (Nr. 132). Eine Besonderheit ist eine Bootsrundfahrt mit dem Motorboot Silvretta, Europas einzigem regelmäßigen Motorbootverkehr in über 2.000 m Seehöhe.[6]

Passhöhe der Silvretta-Hochalpenstraße

Von den Kraftwerksbauern wurde 1953 zwischen Partenen und Galtür die Silvretta-Hochalpenstraße errichtet. Diese führt an der eigentlichen Passhöhe hoch über diese hinaus, da der Stausee selbige versperrt. Ursprünglich nur Baustraße, ist sie heute – mautpflichtiger – Teil der B/L 188 Paznauntalstraße/Montafoner Straße Pians – Bludenz. Damit kam man dem unerwarteten Interesse an der transitverkehrsmäßig unbedeutenden, aber als Tourismusdestination gefragten Route nach.

Auf der Westrampe muss die Straße auf nur 3 km Luftlinie, 700 Höhenmeter hin zum Vermuntstausee überwinden. Ermöglicht wurde das in dem die Straße über 25 Kehren auf 9 km gestreckt und die Steigung so auf ein Höchstmaß ebenfalls gestreckt werden konnte. Ab der Staumauer des Vermuntstausees ist dann die Passhöhe über wenige Kehren relativ bequem zu erreichen. Die Ostrampe konnte im Gegensatz zur Westrampe kehrenlos errichtet werden und ist daher auch deutlich einfacher zu befahren.[7]

Wintersportgebiet Silvretta–Bielerhöhe

An der Bielerhöhe befindet sich auch ein kleines Wintersportgebiet.[8] Es ist auf Entspannungsurlaub als Zielgruppe eingerichtet, verfügt nur über einen kurzen Übungslift (Schlepplift Silvrettasee, bis auf 2.042 m ü. A.)[9], und einige Kilometer Loipe. Obschon über die Silvrettastraße Wintersperre verhängt wird, ist das Schigebiet zugänglich: Der Zugang erfolgt über die Vermuntbahn PartenenTromenier (1.731 m ü. A.), und von dort mit Shuttlebus auf der alten, durch Tunnel wintersicheren Baustraße und den Vermuntsee auf die Bielerhöhe. Dadurch hat das Gebiet etwa 2 Kilometer Piste, weil man an die Busstrecke mit Rückholmöglichkeit abfahren kann. Die Illwerke-Tourismus,[10] die Betreiberfirma der Illwerke AG, bietet beide Liftanlagen und Bus als Erlebnis Silvretta–Bielerhöhe-Ticket an.[9] Von Galtür ist Pistenbulli-Jöring auf die Höhe möglich.

Außerdem bildet das ganze Gebiet das größte Tourengebiet Vorarlbergs,[9] bis tief hinein in die ganze Zentral- und Nordsilvretta. Die Beherbergungsbetriebe sind auf Schitourengeher ausdrücklich eingerichtet, und bieten neben Unterkunft auch Umkleidemöglichkeiten und Schließfächer für Tagestouren (Berggasthof Piz Buin).[9] Das ist österreichweit eine Besonderheit, da Tourengeher sonst in Schigebieten meist wenig gern gesehen werden: Die Illwerke vermarkten das Gebiet als „Langlauf- und Tourenparadies.“[10]

Galerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ÖK50 (Stand 2007)
  2. „Man Bezeichnet mit Bielerhöhe zwei Landschaftsräume: die Pass- und Hügellandschaft gleichen Namens bzw- deren Höchstpunkt, 2071 m, nördl. vom N-Rand des Silvrettasees. Außerdem meint man damit den Straßenpass selbst, mit 2032 m höchster Punkt der Silvretta-Hochalpenstraße.“ Walther Flaig, Günther Flaig: Silvretta. 13. Auflage. Rother Bergverlag, München 2005, ISBN 978-3-7633-1097-5, 801 Bielerhöhe, 2071 m, S. 275 (rother.de; Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  3. Eck der Landesgrenze, Angabe nach f&b Wanderkarte Blatt 37 Rhätikon-Silvrettagruppe 1:100000, ca. 1960er
  4. Stützpunkt Bielerhöhe / Silvrettahaus der Vorarlberger Illwerke AG, nextroom.at (Architekturdatenbank)
  5. Silvrettasee. Illwerke Sportfischereiverein
  6. Zit. Silvretta Hochalpenstraße / Silvretta Bielerhöhe. In: montafon.at. Abgerufen am 16. Juni 2011.
  7. Steffan Bruns: Alpenpässe. Die Pässe zwischen Bodensee und Comer See. 2, L. Staackmann Verlag KG München, 2010, ISBN 978-3-88675-281-2.
  8. Silvretta-Bielerhöhe Winter, silvretta-bielerhoehe.at
  9. a b c d Silvretta Bielerhöhe - Gaschurn Partenen 1.030 - 2.042m. bergfex.at – mit Pistenkarte
  10. a b Illwerke-Tourismus, www.illwerke-tourismus.at

Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing


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