Bienvenüe

Bienvenüe


Fulgence Bienvenüe

Fulgence Marie Auguste Bienvenüe (* 27. Januar 1852 in Uzel (Côtes-d’Armor); † 3. August 1936 in Paris) war der Chef-Ingenieur des Brücken- und Straßenbauamts und der Vater der Métro Paris.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Jugend

Fulgence Bienvenüe ist das dreizehnte und letzte Kind einer bretonischen Familie (Côtes-d’Armor) und weitläufig verwandt mit Marschall Foch – dieser hat am 5. November 1883 in der Kirche St. Michel von Saint-Brieuc Julie Bienvenüe, die Großcousine von Fulgence geheiratet – und mit Mazurié von Kéroualin von Segré.

Sein Vater ist Notar und sehr gebildet, er hat einen großen Einfluß auf das erfolgreiche Studium seines letzten Sohnes gehabt. Sein Großvater, Magistrat, Jurist, Schriftsteller, Polemiker ist der Autor eines ansehnlichen Werkes und wurde 1815 Abgeordneter der Chambre des Représentants. Sein Cousin Édouard Bienvenüe (1901–1980) war Notar in Mayenne von 1934 bis 1965 und Stadtrat dieser Stadt von 1940 bis 1958.

Lebenslauf

Bienvenüe besteht sein Abitur mit 15 Jahren. Drei Jahre später, 1870, wird er in die École Polytechnique aufgenommen, wo er beinahe mit anderen Fachschulingenieuren während der Pariser Kommune erschossen wird. Er tritt zwei Jahre später in die École Nationale des Ponts et Chaussées ein.

Nach Abschluss dieser Schule wird er zum Chef d’Arrondissement in der Normandie benannt. Er wird beauftragt, den Bau von zwei Eisenbahnlinien zu leiten: die Linien FougèresVire und DomfrontAlençon. Er verliert übrigens seinen linken Arm am 25. Februar 1881 (Unfall auf der Trasse der Linie Pré-en-Pail–Mayenne) anlässlich eines ziemlich turbulenten "Enteignungsbesuches". Von 1891 bis 1893 ist er Chef-Ingenieur für den Bau des Aquädukts von Avre.

Paris

1884 wird er nach Paris versetzt und arbeitet zwei Jahre später für die Stadtverwaltung in der 8. Sektion des Amtes für Straßenbau. Er ist beteiligt am Bau der Standseilbahn von Belleville, die im September 1890 eingeweiht wird. Bienvenüe nimmt auch am Ausbau des Parc des Buttes-Chaumont und dem Durchbruch der Avenue de la Republique teil. Diese Projekte bringen ihm Anerkennung und Förderung ein.

Die Metro

1895 legt er einen Vorentwurf für die Metro vor, angeregt durch Studien von Jean-Baptiste Berlier. Er präsentiert ein endgültiges Projekt, das der Stadtrat am 9. Juli 1897 annimmt. Das Projekt wird am 30. März 1898 per Gesetz als gemeinnützig erklärt; die Arbeiten werden am folgenden 4. Oktober gestartet, um vor der Weltausstellung 1900 fertig zu sein.

Die erste Linie Porte de Vincennes–Porte Maillot wird am 19. Juli 1900 durch Bienvenüe eingeweiht. Im gleichen Jahr wird er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. 1911 wird er Chef vom Amt für Straßen, Beleuchtung und Stadtreinigung von Paris, aber er beschäftigt sich weiter mit der Konstruktion der Pariser Metro.

Als der erste Weltkrieg ausbricht, beantragt er (62 Jahre alt) seine Einberufung zum Militär, was angesichts seiner Kompetenzen abgelehnt wird. Fulgence Bienvenüe ist für die Hauptstadt zu wichtig. 1917 wird er Direktor des Hafens von Paris. Er erneuert den Canal de l'Ourcq und den Canal Saint-Denis. Er lässt auch einen neuen Hafen in Gennevilliers bauen. 1929 verleiht ihm Marschall Foch das Verdienstkreuz der Ehrenlegion als Anerkennung seiner Dienste für die Stadt Paris.

Fulgence Bienvenüe entscheidet schließlich am 6. Dezember 1932, im Alter von 80 Jahren in Ruhestand zu treten. Im folgenden Jahr entscheidet der Stadtrat von Paris, die Station und den Place de Maine zu Ehren des Vaters der Metro zu benennen. Zwei Tage nach Louis Blériot stirbt Fulgence Bienvenüe am 3. August 1936 in der Hauptstadt und wird am 7. August auf dem Friedhof Père-Lachaise unter geringer Anteilnahme der Öffentlichkeit bestattet. 1987 ist eine Briefmarke zu seinem Gedenken herausgegeben worden.

Literatur

  • Claude Berton, Alexandre Ossadzow, Christiane Filloles:Fulgence Bienvenüe et la construction du métropolitain de Paris, Presses des Ponts, Paris 2007 ISBN 2859784225

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