Bildschirmkamera

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Redundanz Die Artikel Bildschirmkamera und Screencast überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. Biezl ✉ 16:34, 27. Dez. 2008 (CET)

Ein Screencast (engl.) ist ein digitaler Film, der die Abläufe bei der Verwendung von Software am Computer-Bildschirm wiedergibt und gegebenenfalls beschreibt. Häufig werden die Abläufe von Audio-Kommentaren begleitet. Screencasts sind meist webtaugliche Filme aufgrund von kompakten Dateiformaten. So wie ein Screenshot eine einzelne Aufnahme des Bildschirms darstellt, ist der Screencast ein aus einer solchen Folge von Bildern gefertigter Film.

Man differenziert Screencasts im engeren Sinn, d. h. Videos die über langen Zeitraum im Internet zur Verfügung stehen und beliebig oft abgerufen werden können und jenen Bildschirmaufnahmen, die in Echtzeit übertragen werden – diese werden unter dem Begriff Desktop Monitoring zusammengefasst. Der technische Unterschied wiegt hier eher gering.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Software zur Aufzeichnung von Bildschirmaktivitäten in Form von Videos gibt es schon seit mindestens 1993. Ein Beispiel dafür ist Lotus CamStudio. Bekannte Hersteller benannten (und benennen) die aus der jeweiligen Software entstehenden Werke sehr unterschiedlich, wie zum Beispiel screen recording, screen capture oder auch viewlet.

Herkunft des Begriffs

Geprägt wurde der Begriff Screencast vom Kolumnist und Computerbuch-Autor Jon Udell, nachdem er in seinem Weblog Mitte November 2004 dazu aufgerufen hatte Begriffsvorschläge für diese Form des Films zu unterbreiten. Inspiriert durch den Erfolg des Begriffs Podcast, der einen neuen mehrschrittigen technischen Ablauf in einem griffigen Wort zusammenfasst und sehr schnell Verbreitung in der Welt fand, sah Udell die Zeit gekommen, einen Oberbegriff zu prägen.

Der Begriff leitet sich sprachlich von den englischen Bestandteilen screen (Bild oder Bildschirm) und cast (von broadcasting = Radio-/Rundfunk) ab.

Formen der Anwendung

Wikipedia tutorial - How to make links.ogg
Wikipedia Tutorial, ohne Ton

Es gibt eine Vielzahl von Inhalten die über Screencasts transportiert werden können – das Konzept ist aber immer dasselbe:

  • die Bedienung einer Software lehren
  • Installationsvorgänge dokumentieren
  • neue Eigenschaften der Software darzustellen
  • die Bugs in Software dokumentieren, um dem Entwickler beim Beheben des Fehlers zu helfen
  • auch im Marketing können Screencasts genutzt werden, um Neuheiten kurz vorzustellen

Screencasts sind meist nur kurze Video, selten mehr als 5 oder 10 Minuten lang. Die zeigen z. B. gezielt kleine Teilaspekte eines Produktes oder einer Software und können auch als Werbemaßnahme benutzt werden.

Technische Aspekte

Um einen Screencast aufzunehmen, bedarf es einer Bildschirmkamera (oder Screencamera). Das ist meist eine Software, die ein digitales Video als Folge von Einzelbildern eines Computerbildschirms erzeugt. Eine „Bildschirmkamera“ hat daher keine optischen Bauteile, da die Bildinformationen direkt aus dem Bildschirmspeicher ausgelesen werden.

Im Gegensatz zu Streaming-Videos, kann der Nutzer die erzeugten Videos zu jeder Zeit anhalten oder beliebig oft anschauen, wenn einzelne Inhalte nachzuvollziehen.

Erzeugung

Die Erzeugung eines Bildschirmvideos folgt im Allgemeinen folgendem Schema:

  • Zuerst wird ein Bildschirmausschnitt oder der gesamte Bildschirm als Bereich gekennzeichnet, der aufgenommen werden soll.
  • Bildwiederholfrequenz, Videokompression und Audiodatenkompression des Bildschirmvideos sollten festgelegt werden. In der Regel versucht man ein möglichst kleines Video bei guter Bildqualität insbesondere bei der Veröffentlichung des Videos über das Internet zu erreichen. Den Audiodatenstrom kann man z. B. mit dem MP3-Codec komprimieren. Den Videodatenstrom könnte man z. B. mit DivX komprimieren. Aber auch ein Speichern als Flash-Datei ist möglich.
  • Dann wird die Aufnahme gestartet und aus einer Folge von Einzelbildern entsteht ein Videodatenstrom. Die Einzelbilder entstehen wie ein Screenshot.
  • Ferner kann man mit einem Mikrofon zusätzlich Audiokommentare zum Bildschirmvideo aufnehmen, die zusätzliche Erläuterungen zu den Aktionen auf dem Bildschirm enthalten. Dadurch sind die im Video aufgenommenen Bildschirmaktivitäten für die Nutzerinnen und Nutzer des Bildschirmvideo unter Umständen besser zu verstehen.
  • Nach Abschluss der Aufnahme kann das Video noch nachbearbeitet werden, z. B. schneiden und nachvertonen des Videos.
  • Für unterschiedliche Auslieferungsformate wie CD (Compact Disc), DVD oder über das Internet kann das fertige Bildschirmvideo noch stärker komprimiert bzw. in ein anderes Videoformat umgewandelt werden.

Software zum Erstellen

Es gibt noch recht wenig Open-Source-Software, die speziell fürs Erstellen von Screencasts geeignet sind:

  • CamStudio (OSS, ausschließlich Windows)
  • Istanbul (OSS, ausschließlich(?) Linux/Gnome)
  • recordMyDesktop (OSS, ausschließlich Linux)
  • ScreenKast (OSS, ausschließlich Linux/KDE)
  • VirtualDub Videoschnitt und Kompression von Bildschirmvideos (OpenSource - OS Windows)
  • VLC (OSS, Linux, Windows, Mac, ...)
  • XVidCap Bildschirmkamera (OpenSource - OS Linux)

proprietäre Vertreter sind:

  • Adobe Captivate (kommerziell)
  • balesio TurboDemo (kommerziell)
  • balesio ALLCapture (kommerziell)
  • Camtasia Studio (kommerziell, ausschließlich Windows XP und Vista, proprietärer Codec)
  • Corel Capture X4 (kommerziell)
  • Fraps (kommerziell)
  • ScreenFlow (kommerziell, ausschließlich Mac OS X 10.5.x)
  • VMware (Linux und Windows)
  • Wink (Freeware, Linux, Windows)

Hardware zum Erstellen

proprietäre Vertreter sind:

  • VGA2USB (externe Hardware-Lösung für USB von epiphan)

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

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