Bitterklee

Bitterklee
Fieberklee
Fieberklee (Menyanthes trifoliata)

Fieberklee (Menyanthes trifoliata)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Fieberkleegewächse (Menyanthaceae)
Gattung: Menyanthes
Art: Fieberklee
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Menyanthes
L.
Wissenschaftlicher Name der Art
Menyanthes trifoliata
L.
Blüte und Knospen
Fieberklee im Sumpf.
Ins Flachwasser hineinwachsend.

Der Fieberklee oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata) ist die einzige Art der monotypischen Gattung Menyanthes in der Familie der Fieberkleegewächse (Menyanthaceae). Ihren botanischen Namen (von griechisch: „dreiblättige Monatsblüte“) erhielt die Art wegen ihrer typischen drei Teilblätter und wegen der früher verbreiteten Annahme, die Pflanzen würden nur für einen Monat im Jahr blühen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Fieberklee ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 30 cm erreicht. An freien Ufern wächst er halb untergetaucht manchmal weit ins Flachwasser hinein, als Sumpfpflanze aber auch mit kriechenden Rhizomen terrestrisch. An den Knoten der etwa fingerdicken Rhizome stehen die in drei ovale, ganzrandige und fast sitzende Blättchen gefiederten Laubblätter auf langen, basisnah verbreiterten Stielen. Da Rhizome und Blattstiele von vielen Luftröhren durchsetzt sind, erlangen die Pflanzen so viel Schwimmfähigkeit, dass Laubblätter und Blütenstände immer aus dem Wasser herausragen.

Die aufrechten traubigen Blütenstände stehen auf 20 bis 30 cm langen, blattlosen Stängeln, die den Blattachseln entspringen. Die radiärsymmetrischen, zwittrigen Blüten sind fünfzählig. Die fünf kleinen, grünen Kelchblätter sind am Grunde verwachsen. Die fünf schmalen Kronblätter sind bis zu etwa 1,5 cm lang und außen anfangs häufig lebhaft rosa, so dass die knospigen Blütenstände insgesamt rosa erscheinen. Innen sind die Kronblätter von vielen zotteligen Haaren bedeckt und von sehr hell rosa bis fast rein weißer Farbe. In voller Blüte sind sie leicht nach hinten zurückgerollt. Die fünf violetten, abwechselnd zu den Kronblättern stehenden Staubblätter öffnen sich längs, spreizen ihre Hälften zu einer pfeilförmigen Gestalt ab und entlassen orangefarbene Pollen. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständige Fruchtknoten verwachsen, der einen fadenförmigen Griffel mit zwei Narbenstrahlen trägt. Diese Art ist heterostyl. In Mitteleuropa reicht die Blütezeit von Ende April bis Juni.

Es wird eine zweiklappige Kapselfrucht gebildet, die einen Durchmesser von 6 bis 7 mm aufweist. Sie enthält mehrere glatte, braune, ovale Samen, die einen Durchmesser von 2 bis 2,5 mm aufweisen.

Verbreitung und Schutz

Der Fieberklee ist auf der Nordhalbkugel der Erde weit verbreitet. Vom Flachland bis in subalpine Höhenstufen wächst er in Feuchtgebieten terrestrisch und halb untergetaucht schwimmend ins Flachwasser hinein. Typische Standorte sind Quellsümpfe von Flüssen, Bruchwälder, Zwischenmoore und die Ränder von Hochmooren. Da viele dieser natürlichen Standorte jedoch trocken gelegt wurden, gelten die Pflanzen in Deutschland als gefährdet, stehen gemäß Bundesartenschutzverordnung unter Schutz und dürfen nicht ohne Genehmigung aus der Natur entfernt werden.

Ökologie

Der Fieberklee ist eine Pionierpflanze, die in Flachwasser vordringt, zur Verlandung beiträgt und so den Lebensraum für andere Arten bereitet, von denen er schließlich verdrängt wird. Als häufige Begleiter sind Braun-Segge (Carex nigra), Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), Sumpf-Veilchen (Viola palustris) und Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium) anzutreffen.

Quellen

Weblinks


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