Bitterwurz

Bitterwurz
Bitterwurz
Gewöhnliche Bitterwurz (Lewisia cotyledon)

Gewöhnliche Bitterwurz (Lewisia cotyledon)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Montiaceae
Gattung: Bitterwurz
Wissenschaftlicher Name
Lewisia
Pursh
Lewisia rediviva, Zeichnung von Mary E. Eaton.
Lewisia columbiana

Die Bitterwurz (Lewisia) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Montiaceae. Sie wurde zu Ehren Meriwether Lewis, eines Erforschers des US-amerikanischen Westens, benannt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es sind mehrjährige, laubwerfende oder immergrüne krautige Pflanzen. Sie bilden einen sukkulenten Caudex mit langer Pfahlwurzel oder, selten, knolliger Wurzel. Die Laubblätter stehen spiralig verteilt in einer Rosette, entweder grundständig oder an einem Stängel. Sie sind fleischig, ganzrandig, gezahnt oder gekräuselt, am Grund allmählich keilförmig verschmälert und sitzend oder in einen kurzen, breiten Blattstiel verjüngt, der den Stängel mehr oder weniger umschließt.

Die axial gebildeten Blütenstände sind Rispen oder rispige Trauben, selten auch Einzelblüten. Ihre Stängel tragen selten wechselständige, gegenständige oder in Wirteln angeordnete Blätter, sind jedoch meist blattlos. An jedem blühenden Knoten stehen zwei (bis neun) etwas ungleiche Hochblätter. Die Kelchblätter stehen zu zweit und sind klein oder zu zweit bis neunt und sind dann groß und kronblattartig. Die vier bis 19 Kronblätter sind dünn, oft von verschiedener Größe und weiß, gelb, rosa oder magenta, oft mit dunkleren Nerven oder Streifen. Die 4 bis 50 Staubblätter stehen frei oder sind mehr oder weniger stark untereinander und/oder mit den Kronblättern verwachsen. Der kugelige bis eiförmige Fruchtknoten trägt einen langen Griffel mit drei bis acht Narbenstrahlen. Die Kapselfrucht enthält wenige oder viele, braune oder schwarze Samen.

Systematik und Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet der 17 Arten enthaltenden Gattung ist auf den gebirgigen Westen Nordamerikas beschränkt und reicht von Alaska und Kanada über die USA (Rocky Mountains, Kaskadenkette, Sierra Nevada) bis nach Mexiko (Niederkalifornien). Die Pflanzen wachsen meist in kleinen, verstreuten Populationen in Schluchten, auf alpinen Hochebenen, auf Felsen oder Kiesflächen. Einige Arten sind häufig und weit verbreitet, andere jedoch sehr selten und nur sehr lokal zu finden. Der Verbreitungsschwerpunkt, auch für die seltenen Arten, ist der Bundesstaat Kalifornien.

Sektionen

Die Gattung ist in folgende Sektionen gegliedert[1].
[1] Sektion Lewisia: Pflanzen mit abfallenden Blättern, segmentierten Blütenstielen, zwei bis neun bei Fruchtreife trockenen Kelchblättern und als Ganzes abfallenden Blüten.
[2] Brachycalyx B.Mathew: Pflanzen mit abfallenden Blättern, deren Blütenstand nur aus einer einzelnen sitzenden Blüte besteht, deren Hochblätter und Kelchblätter sich berühren.
[3] Sektion Erocallis B.Mathew: Pflanzen mit abfallenden Blättern und kugeliger Knolle und gut entwickelten, in Dreier-Wirteln stehenden Blättern am Blütenstandsstängel.
[4] Sektion Oppositifolia B.Mathew: Pflanzen mit abfallenden Blättern, langen und schlanken Blütenstielen und gut entwickelten, gegenständig stehenden Blättern am Blütenstandsstängel.
[5] Sektion Pygmeae B.Mathew: Pflanzen mit abfallenden, meist sehr schmalen Blättern und gering verzweigten Blütenständen.
[6] Sektion Cotyledon J.E.Hohn ex B.Mathew: Pflanzen mit ausdauernden, immergrünen und meist breiten Blättern und hohen, reich verzweigten Blütenständen.

Arten

  • Lewisia brachycalyx Engelm. ex A.Gray [2]: USA (Kalifornien, Arizona, Utah), Mexiko (Niederkalifornien)
  • Lewisia cantelovii J.T.Howell [6]: USA (Kalifornien, Nevada)
    • Lewisia cantelovii var. cantelovii: USA (Kalifornien, Nevada)
    • Lewisia cantelovii var. serrata (Heckard & Stebbins) Hogan & Hershk.: USA (Kalifornien)
  • Lewisia columbiana (J.T.Howell ex A.Gray) B.L.Rob. [6]
    • Lewisia columbiana var. columbiana: Kanada (Britisch-Kolumbien), USA (Washington, Oregon)
    • Lewisia columbiana var. rupicola (English) C.L.Hitchc.: Kanada (Britisch-Kolumbien), USA (Washington, Oregon)
    • Lewisia columbiana var. wallowensis C.L.Hitchc.: USA (Idaho, Montana, Oregon)
  • Lewisia congdonii (Rydb.) S.Clay [6]: USA (Kalifornien)
  • Gewöhnliche Bitterwurz (Lewisia cotyledon) (S.Watson) B.L.Rob. [6]
    • Lewisia cotyledon var. cotyledon: USA (Oregon, Kalifornien)
    • Lewisia cotyledon var. heckneri (C.V.Morton) Munz: USA (Kalifornien)
    • Lewisia cotyledon var. howellii (S.Watson) Jeps.: USA (Oregon, Kalifornien)
  • Lewisia disepala Rydb. [1]: USA (Kalifornien)
  • Lewisia kelloggii K.Brandegee [2]
    • Lewisia kelloggii var. hutchinsonii Dempster: USA (Kalifornien)
    • Lewisia kelloggii var. kelloggii: USA (Kalifornien, Idaho)
  • Lewisia leeana (Porter) B.L.Rob. [6]: USA (Kalifornien, Oregon)
  • Lewisia longipetala (Piper) S.Clay [5]: USA (Kalifornien)
  • Lewisia maguirei A.H.Holmgren [1]: USA (Nevada)
  • Lewisia nevadensis (A.Gray) B.L.Rob. [5]: USA (Washington, Oregon, Kalifornien, Nevada, Utah, Colorado, New Mexico)
  • Lewisia oppositifolia (S.Watson) B.L.Rob. [4]: USA (Oregon, Kalifornien)
  • Lewisia pygmaea (A.Gray) B.L.Rob. [5]: Kanada (Yukon-Territorium, British Columbia), USA (Alaska, Washington, Oregon, Idaho, Nevada, Utah, Colorado, Kalifornien, Arizona)
  • Lewisia rediviva Pursh [1]
    • Lewisia rediviva var. minor (Rydb.) Munz: USA (Kalifornien, Nevada, Utah)
    • Lewisia rediviva var. rediviva: Kanada (Britisch-Kolumbien), USA (Washington, Oregon, Idaho, Wyoming, Nevada, Utah, Colorado, Kalifornien, Arizona)
  • Lewisia sacajaweana B.L.Wilson: USA (Idaho), erst 2005 beschrieben.
  • Lewisia stebbinsii Gankin & W.R.Hildreth [5]: USA (Kalifornien)
  • Lewisia triphylla (S.Watson) B.L.Rob. [3]: Kanada (British Columbia), USA (Washington, Oregon, Idaho, Wyoming, Nevada, Utah, Colorado, Kalifornien, Arizona)

Kultivierung

Die Arten werden von Liebhabern sowohl sukkulenter als auch alpiner Pflanzen kultiviert. Die aus dem nördlichen Verbreitungsgebiet stammenden Pflanzen können problemlos in einem Steingarten gehalten werden und sind dort winterhart. Pflanzen aus dem südlichen Verbreitungsgebiet (z. B. Kalifornien und Mexiko) sind jedoch kälteempfindlich und benötigen eine Unterbringung in einem winterlich geheizten Alpinenhaus. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kultivierung ist ein gut drainierter Boden, in dem keine Staunässe entsteht.

Literatur

  • Janet Elizabeth Hohn: Biosystematic studies of the genus Lewisia section Cotyledon (Portulacaceae), USA, University of Washington, Ph.D Dissertation, 1975
  • R. Elliot: The genus Lewisia, Woking (GB), Alpine Garden Society, 1978
  • Lauramay Tinsley Dempster: Portulacaceae: Lewisia. In: James Craig Hickman (Hrsg.): The Jepson Manual, Berkeley/Los Angeles (USA), University of California Press, 1993

Quellen

  1. Brian Frederick Mathew: The genus Lewisia, Richmond (GB), Royal Botanical Garden Kew, 1989

Weblinks

 Commons: Lewisia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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