AMD-K9

AMD-K9

AMD K9 lautet die inoffizielle Bezeichnung für AMDs Doppelkernprozessoren auf K8-Basis.[1] Die Bezeichnung AMD K9 steht dabei in der Tradition der K5- bis K8-Generationen. Die Prozessoren der K9-Generation wurden als die „Doppelkernversionen des K8“ vorgestellt und bekannt. Ursprünglich sollte der K9 ein komplett neues CPU-Design (mit dem Codename: Greyhound) werden und Ende 2005 erscheinen. Der Name K9 fiel erst mit der Vorstellung des K10.

Inhaltsverzeichnis

Technische Details

Die K9-Generation ist von Grund auf als Doppelkernprozessor konzipiert. Auf einem Prozessor ist nämlich nicht nur die Recheneinheit und der Cache, sondern auch der integrierte Speichercontroller und die Crossbar, an die nur der zweite Kern angeschlossen werden muss, untergebracht.

Da zwei Prozessorkerne vorhanden sind, verhält sich ein K9-Prozessor softwareseitig ähnlich wie ein Zwei-Prozessor-System. Dies bedeutet, dass nur beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer Programme eine Performancesteigerung erzielt werden kann, falls nicht speziell angepasste Programme benutzt werden. Diese angepassten Programme laufen in mehreren Threads ab, von denen jeder – unabhängig von den übrigen Threads – auf einem eigenen Prozessorkern lauffähig ist.

Die K9-Prozessoren geben sich als Hyper-Threading-fähig aus, um von diversen Optimierungen zu profitieren, die bisher nur den Intel Pentium 4 und Intel Xeon Prozessoren zugute kamen.

Hergestellt werden diese Prozessoren in AMDs Fabriken in Dresden, Fab 30 (bald Fab 38) und Fab 36. Zunächst wurden alle Athlon-X2-Prozessoren im 90-nm-Verfahren für den Sockel 939 hergestellt und trugen den Namen Manchester bzw. Toledo. Mitte 2006 wurde schließlich der Windsor-Kern vorgestellt, welcher für den Sockel AM2 bestimmt war, und nun einen DDR2-Speichercontroller und zusätzliche, eher kleine oder für den Massenmarkt damals eher unbedeutende Verbesserungen und Features wie die Virtualisierungstechnik Pacifica enthielt. Wurde beim Sockel 939 noch zwischen den Versionen mit 2×512kB L2-Cache (Manchester) und 2×1024kB L2-Cache (Toledo) unterschieden, so gibt es den Windsor-Kern nach wie vor mit beiden Ausstattungen. Schließlich erschien Ende des Jahres 2006 der Brisbane-Kern, welcher in AMDs neuer Fabrik 36 im 65-nm-Verfahren hergestellt wird. Durch das feinere Herstellungsverfahren sind die Produktionskosten gesunken, höhere Taktraten und damit mehr Leistung wurden gegenüber den 90nm-Versionen jedoch nicht erreicht. Allerdings wurde die Standard-TDP der 65nm-Modelle auf das EE-Niveau der 90-nm-Modelle gesenkt. Bis heute gibt es den Brisbane-Kern nur mit 2×512kB L2-Cache.

Namensgebung

Bei der K9-Generation setzt AMD auf die vom K8 gewohnten Produktnamen „Athlon“ und „Opteron“.

Prozessoren der K9-Generation

Folgende Prozessorfamilien von AMD basieren auf der K9-Generation:

Nachfolger und Derivate

Die Low-Power-Varianten basieren auch auf der K9 Mikroarchitektur, haben aber eine geringere Stromaufnahme. Diese Eigenschaft haben sie vom K8L geerbt.

Mittelfristig wird die K9-Generation durch die überarbeitete Prozessorarchitektur AMD K10 ersetzt werden.

Einzelnachweise

  1. Video-Interview mit Giuseppe Amato (Technischer Direktor von AMD: Verkauf und Marketing EMEA) vom Februar 2007

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