Blaichach

Blaichach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Blaichach
Blaichach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Blaichach hervorgehoben
47.54361111111110.258611111111737
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Oberallgäu
Höhe: 737 m ü. NN
Fläche: 50,19 km²
Einwohner:

5.629 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km²
Postleitzahl: 87544
Vorwahlen: 08321, 08323
Kfz-Kennzeichen: OA
Gemeindeschlüssel: 09 7 80 115
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 3
87544 Blaichach
Webpräsenz: www.blaichach.de
Bürgermeister: Otto Steiger (PW / FW)
Lage der Gemeinde Blaichach im Landkreis Oberallgäu
Österreich Baden-Württemberg Landkreis Lindau (Bodensee) Kempten (Allgäu) Landkreis Unterallgäu Landkreis Ostallgäu Kempter Wald Wildpoldsried Wiggensbach Wertach Weitnau Waltenhofen Sulzberg (Oberallgäu) Sonthofen Rettenberg Ofterschwang Oberstdorf Oberstaufen Obermaiselstein Oy-Mittelberg Missen-Wilhams Lauben (Oberallgäu) Immenstadt im Allgäu Bad Hindelang Haldenwang (Allgäu) Fischen im Allgäu Durach Dietmannsried Burgberg im Allgäu Buchenberg Bolsterlang Blaichach Betzigau Balderschwang AltusriedKarte
Über dieses Bild
Kirche
Offizielles Logo von Blaichach

Blaichach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blaichach liegt im Landkreis Oberallgäu. Es grenzt an die Kreisstadt Sonthofen und Immenstadt. Blaichach ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftprojekts Naturpark Nagelfluhkette.

Es existieren folgende Gemarkungen: Blaichach, Gunzesried.

Ortsteile

Die Gemeinde Blaichach hat 13 Ortsteile:
Altmummen, Bihlerdorf, Ettensberg, Gunzesried, Gunzesrieder Säge, Halden, Hofen, Kapf, Kühberg, Reute, Schwanden, Seifriedsberg, Tanne.

Geschichte

Blaichach wurde 1275 erstmals als Bilaicha erwähnt. Die Grafen von Montfort-Rothenfels bauten 1494 eine Zollbrücke über die Iller, womit die wichtige Salzstraße von Oberjoch nach Lindau direkt an Blaichach vorbeiführte. Blaichach war Bestandteil der Grafschaft Königsegg-Rothenfels, die 1804 an Österreich vertauscht wurde und im Frieden von Preßburg (1805) an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Im Zweiten Weltkrieg bestand vom Juli 1944 bis Mai 1945 im Bereich des heutigen Bosch-Werkes westlich der Sonthofener Straße ein Außenlager des KZ Dachau, in dem 730 Männer inhaftiert waren, die für die Bayerischen Motorenwerke (BMW) in der Rüstungsproduktion Zwangsarbeit verrichten mussten. Über den Gräbern von vier sowjetischen und einem niederländischen KZ-Opfer auf dem Friedhof erinnert ein Gedenkstein an das Geschehen.[2]

1972 wurde die Nachbargemeinde Gunzesried mit über 1000 Einwohnern in die Gemeinde Blaichach eingegliedert. 1978 kam es zur Bildung der aus den Gemeinden Blaichach und Burgberg i.Allgäu bestehenden Verwaltungsgemeinschaft Blaichach, die 1980 wieder aufgelöst wurde. 1990 bis 1996 wurde der Ortskern saniert, so erfolgte die Umgestaltung des Kirchplatzes, die Integration des alten Friedhofs in den Neuen Friedhof sowie der Bau einer Ortsumfahrung.


Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1939 2.898
1950 4.010
1961 3.803
1970 4.828
1987 4.970
1996 5.280
2000 5.572
2002 5.554
2003 5.600
2004 5.679
2005 5.674
2006 5.713

Politik

Bürgermeister ist Otto Steiger (PW/FW).

Weitere Sitzverteilung im Rathaus:

  • CSU: 6 Sitze
  • Parteifreie Wählerschaft: 5 Sitze
  • SPD: 4 Sitze
  • Freie Wählerschaft Bihlerdorf-Gunzesried: 3 Sitze
  • Grüne: 2 Sitze

Quelle → [3]

Wappen

Das seit 1966 geführte Wappen der Gemeinde Blaichach zeigt in Silber über zwei schräg gekreuzten grünen Eichenblättern eine dreilatzige rote Fahne, der nebeneinander drei schräg gestellte goldene Quadrate aufgelegt sind.

Siehe auch → Liste der Wappen mit dem Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen


Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Alpenglühen, Blick vom Allgäuer Berghof (Gemeinde Blaichach) über das Sonthofener Tal

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 1.718 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 278 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2.028. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 66 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.808 ha.

Das Wirtschaftsforum Blaichach ist ein Zusammenschluss von Blaichacher Unternehmen. Es verfolgt verschiedene Ziele, um die Attraktivität der Gemeinde Blaichach zu steigern.

Verkehr

Der Bahnhof Blaichach liegt an der Illertalbahn zwischen Kempten und Oberstdorf. Die 1901 erbaute Hohe Brücke über die Gunzesrieder Ach westlich des Ortsteils Gunzesried ist die älteste Stahlbetonbrücke Deutschlands. Sie wird gegen den Widerstand der Denkmalpflege derzeit durch einen Neubau ersetzt und bis Frühsommer 2011 abgebrochen.

Bildung

Neben einem Kindergarten unterhält die Gemeinde Blaichach auch eine Volksschule (integriert sind in diesem Schulzweig eine Grundschule und eine Mittelschule. Die Schüler der Mittelschule kommen hauptsächlich aus Blaichach und Gunzesried, aber auch aus der anliegenden Gemeinde Burgberg im Allgäu und teilweise aus Sonthofen.

Persönlichkeiten

  • Daniel Bonifazius von Haneberg OSB (* 1816 in Tanne; † 1876 in Speyer) Benediktinerabt, Theologe, Orientalist; 1872 bis 1876 Bischof von Speyer.
  • Ossi Reichert (* 1925; † 2006), Skirennläuferin und Olympiasiegerin
  • Karl Läufle (* 1. August 1929; † 20. August 2009), Altbürgermeister, Träger des Bundesverdienstkreuzes und Gemeindearchivar [4]
  • Claire Beyer (* 13. Juli 1947), Schriftstellerin
  • Florian Beck (* 7. Januar 1958), Skirennläufer
  • Thomas Gehring (* 27. Juli 1958), bayerischer Landtagsabgeordneter

Weblinks

 Commons: Blaichach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 120
  3. Ergebnis der Kommunalwahl 2008
  4. Kurzbericht über Karl Läufle

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