Blanchett

Blanchett
Cate Blanchett in Toronto (2007)
Blanchett auf der Berlinale 2007

Catherine Elise Blanchett ['blænʧɪt] (* 14. Mai 1969 in Melbourne) ist eine australische Schauspielerin, unter anderem Golden Globe und Oscar Preisträgerin. Sie zählt zu den führenden Charakterdarstellerinnen des Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Sie wurde als zweites von drei Kindern einer Melbourner Schullehrerin und eines texanischen Marineoffiziers geboren. Der Vater war später in Australien in der Werbebranche tätig und starb an einem Herzinfarkt, als Cate Blanchett zehn Jahre alt war.

Bereits kurz nach ihrem Abschluss am National Institute of Dramatic Art (NIDA) in Sydney begann sie, Auszeichnungen für ihre darstellerische Arbeit auf der Bühne zu sammeln. So war sie 1993 die erste Schauspielerin, die in Sydney einen begehrten Kritikerpreis sowohl als „Bestes Talent“ wie auch als „Beste Schauspielerin“ gewinnen konnte. Parallel zu ihrer Theaterarbeit trat sie erfolgreich in australischen Fernsehserien auf. Ihr erster Kinofilm war 1997 Paradise Road, in dem sie an der Seite von Glenn Close und Frances McDormand eine Kriegsgefangene in einem japanischen Lager auf Sumatra während des Zweiten Weltkriegs spielte.

Den Durchbruch verschaffte Blanchett 1998 ihre Darstellung der Königin Elisabeth I. von England in dem Film Elizabeth, für die sie einen Golden Globe, die erste Oscar-Nominierung und den London Critics Circle Film Award als „Beste Schauspielerin“ erhielt. Sie spielte 2001 in Tom Tykwers Heaven, übernahm im gleichen Jahr die Rolle der Elbenherrscherin Galadriel in den Verfilmungen von Der Herr der Ringe und erntete Auszeichnungen für die Titelrollen in Die Liebe der Charlotte Gray (2001) und Die Journalistin (2003). Im Jahr 2004 spielte sie unter der Regie von Martin Scorsese in Aviator die Rolle der Katharine Hepburn, wurde für diese Darstellung für einen Golden Globe nominiert und gewann einen Oscar in der Kategorie Beste Nebendarstellerin.

Im Frühjahr 2006 gab die in den Vereinigten Staaten bis dahin nur als Filmschauspielerin bekannte Cate Blanchett an der Brooklyn Academy of Music auch ihr erfolgreiches amerikanisches Bühnendebüt als Henrik Ibsens Hedda Gabler mit der Sydney Theatre Company. [1]

Ebenfalls 2006 trat sie in Regisseur Alejandro González Iñárritus von der Kritik vielfach als Meisterwerk [2] gefeierten und mit einem Golden Globe als bester Film ausgezeichneten Babel als in der Einsamkeit der marokkanischen Wüste von einer verirrten Gewehrkugel verletzte Gattin Brad Pitts auf. Im gleichen Jahr spielte sie an der Seite von George Clooney in Steven Soderberghs The Good German „eine perfekte Femme fatale“. [3] Und schließlich erntete sie 2006 auch selbst eine Golden-Globe- und Oscar-Nominierung als Nebendarstellerin für ihre Rolle in dem Psychodrama Tagebuch eines Skandals. Blanchett und die in der Hauptrolle ebenfalls für den Golden Globe und den Oscar nominierte Judi Dench bieten ein „fesselndes Zusammenspiel“ [4] als Schullehrerinnen, deren zunächst freundschaftliche Beziehung in eine bittere Auseinandersetzung mündet.

2007 drehte Blanchett gemeinsam mit Clive Owen und Geoffrey Rush den Film Elizabeth – Das goldene Königreich, die Fortsetzung zu Elizabeth. Das Drama von Regisseur Shekhar Kapur kam am 20. Dezember 2007 in die deutschen Kinos. [5] Noch im selben Jahr wurde sie für ihre Darstellung des immerhin männlichen Bob Dylan in Todd Haynes Filmbiografie I’m Not There mit der Coppa Volpi, dem Darstellerpreis der 64. Filmfestspiele von Venedig, prämiert. Für diese Rolle wurde sie außerdem 2008 mit dem Golden Globe Award in der Kategorie Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Cate Blanchett wurde am 22. Januar 2008 für ihre Hauptrolle in Elizabeth: The Golden Age für den Oscar als beste Hauptdarstellerin und für ihre Nebenrolle in I'm Not There als beste Nebendarstellerin nominiert. Sie ist daher eine der wenigen Schauspielerinnen, die in einem Jahr zweifach für einen Oscar nominiert waren. Am selben Tag starb Heath Ledger, dessen Beerdigungsrede von ihr gesprochen wurde.

2008 spielte sie in Steven Spielbergs Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels die russische Agentin Irina Spalko.

Im Dezember 2008 wurde Cate Blanchett mit einem Stern auf dem Walk of Fame geehrt. Es handelt sich dabei um den 2376. Stern, der sich direkt vor dem Ägyptischen Museum auf dem Hollywood Boulevard befindet[6].

Cate Blanchett ist seit 1997 mit dem Drehbuchautor Andrew Upton verheiratet, mit dem sie drei Söhne hat.

Filmographie (Auswahl)

Auszeichnungen und Nominierungen

  • Golden Globe
    • 1999 Beste Hauptdarstellerin – Elizabeth
    • 2002 Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical – Banditen! (Nominierung)
    • 2004 Beste Hauptdarstellerin – Drama – Die Journalistin (Nominierung)
    • 2005 Beste Nebendarstellerin – Aviator (Nominierung)
    • 2007 Beste Nebendarstellerin – Tagebuch eines Skandals (Nominierung)
    • 2008 Beste Hauptdarstellerin – Drama – Elizabeth – Das goldene Königreich (Nominierung)
    • 2008 Beste Nebendarstellerin – I’m Not There
  • BAFTA
    • 1999 Beste Hauptdarstellerin – Elizabeth
    • 2000 Beste Nebendarstellerin – Der talentierte Mr. Ripley (Nominierung)
    • 2005 Beste Nebendarstellerin – Aviator
    • 2008 Beste Hauptdarstellerin – Elizabeth – Das goldene Königreich (Nominierung)
    • 2008 Beste Nebendarstellerin – I’m Not There (Nominierung)

Literatur

  • Sandra Blass, Reinhard Weber: Cate Blanchett. Landshut 2006, ISBN 978-3-9809390-1-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutschlandfunk: Besprechung von Cate Blanchetts New Yorker Auftritt als Hedda Gabler, 15. März 2006
  2. James Berardinelli: „Babel“
  3. James Berardinelli: „The Good German“
  4. Variety: Review „Notes on a Scandal“, 18. Dezember 2006
  5. movie-infos.net: Elizabeth: The Golden Age – Zweiter Trailer veröffentlicht, 27. Juni 2007
  6. Cate Blanchett bekommt Stern auf dem Walk of Fame – Meldung von azurblau.de


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