Bogumil Kobiela

Bogumil Kobiela

Bogumił Kobiela (* 31. Mai 1931 in Kattowitz; † 10. Juli 1969 bei Koronowo bei Bydgoszcz (Bromberg)) war ein polnischer Schauspieler.

Kobiela, der einer der bedeutendsten Schauspieler seiner Generation und Hauptvertreter der so genannten polnischen Filmschule war, die ihren Schwerpunkt mit wichtigen Arbeiten der Regisseure Andrzej Munk, Andrzej Wajda und Jerzy Kawalerowicz in den Jahren der kurzzeitigen kulturellen Liberalisierung nach 1956 hatte, wollte nach dem Besuch des Gymnasiums eigentlich Wirtschaft studieren, entschloss sich dann aber 1949 doch zum Besuch der Staatlichen Schauspielhochschule in Krakau.

In seiner Jahrgangsklasse lernte er Zbigniew Cybulski kennen, mit dem ihn eine lebenslange enge Freundschaft verband. Nach Abschluss des Studiums im Jahre 1953 nutzte eine Gruppe von Schülern das sich abzeichnende Tauwetter nach dem Tode Stalins zur Gründung des ersten Studententheaters Polens in Danzig, das unter dem Namen Teatr Bim Bom bis 1958 existierte und auch Kabarett machte. Zu den Gründern gehörten neben Kobiela und Cybulski auch der Autor Jacek Federowicz und der junge Sławomir Mrożek. Ihre Erlebnisse aus dieser Zeit hielten Kobiela und Cybulski in einem Drehbuch fest, das Janusz Morgenstern mit dem Titel Auf Wiedersehen bis morgen 1960 in Danzig verfilmte. Kobiela ging 1961 nach Warschau, wo er bis 1963 am Teatr Ateneum spielte, von 1963 bis 1966 in den Kabaretts Dudek und Wagabunda, ab 1966 beim Teatr Komedia.

Kobiela machte sich relativ früh einen Namen als Komödienschauspieler. Seine erste Filmrolle hatte er bereits 1953. 1957 bekam er seinen ersten größeren Auftritt in Andrzej Munks Film Eroica, ein Jahr später spielte er in Andrzej Wajdas legendären Film Asche und Diamant die Rolle des Drewnowski. Bis zum heutigen Tage mit der Person Kobielas verbunden ist jedoch die Rolle des Bürgers Piszczyk in Andrzej Munks Film Das schielende Glück (Zezowate Szczęście) aus dem Jahre 1960. Diesen Titel trägt auch ein Film über Kobiela, der 1996 entstand.

Kobiela, der in insgesamt 25 Filmen mitspielte, starb bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Danzig im Jahre 1969, zwei Jahre nach dem tragischen Tod seines Freundes Cybulski. Begraben ist er in Tenczynek in der Woiwodschaft Kleinpolen.

Filmographie

  • 1953: Trzy opowieści als Grześ
  • 1954: Kariera als Milizionär
  • 1955: Zaczarowany rower als Tyczka
  • 1955: Trzy starty als Stefan
  • 1956: Szkice węglem als Kreisbeamter
  • 1957: Eroica als Oberst Dąbecki
  • 1958: Pożegnania als Graf Tolo
  • 1958: Popiół i diament (Asche und Diamant) als Drewnowski
  • 1959: Inspekcja pana Anatola als Leiter des Klubs '40 i 4 litery'
  • 1959: Awantura o Basię als Schwager der Vorsitzenden
  • 1960: Zezowate Szczęście als Bürger Jan Piszczyk
  • 1960: Rozstanie als Kellner
  • 1961: Historia żółtej ciżemki als wandernder Gaukler Froncek
  • 1962: Nad wielką wodą
  • 1962: Slanceto i syankata
  • 1962: Spóźnieni przechodnie als Wacek
  • 1963: W polskich górach als Bogumil Kobiela
  • 1963: Kobiela na plaży
  • 1963: Kryptonim Nektar als Jacek
  • 1963: Zacne grzechy als Bertold
  • 1964: Rękopis znaleziony w Saragossie als Malteser-Ritter Toledo
  • 1965: Trzy kroki po ziemie als Beamter
  • 1966: Marysia i Napoleon als Maria Walewskas Kammerdiener Michel und als Michał
  • 1966: Nowy pracownik
  • 1966: Małżeństwo z rozsądku als Kwilecki
  • 1966: Piekło i niebo als Marquis in der Hölle
  • 1966-1968: Klub profesora Tutki als Professor
  • 1967: Klub szachistów als Dudek
  • 1967: Co to jest Dudek? als Bogumil Kobiela
  • 1967: Poradnik matrymonialny als Leiter einer Partnervermittlung
  • 1967: Szach i mat! als Bildhauer
  • 1967: Paryż–Warszawa bez wizy als Pole aus Paris
  • 1967: Ręce do góry (Hände hoch!) als Wartburg
  • 1967: To jest twój nowy syn als Schauspieler
  • 1968: Hasło Korn als Leiter einer Gruppe von Elektrikern
  • 1968: Lalka jako Lisiecki
  • 1968: Człowiek z M-3 als Tomasz Piechocki
  • 1968: Przekładaniec als Ryszard Fox
  • 1969: Alles zu verkaufen als Bobek
  • 1969: Przygody Pana Michała als Mönch
  • 1969: Kulig als Teilnehmer an einer Schlittenfahrt
  • 1969: Pierwszy dzień w pracy
  • 1969: Nowy als Leiter einer Pfadfinderabteilung

Weblinks


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