Bond 22

Bond 22
Filmdaten
Deutscher Titel: Ein Quantum Trost
Originaltitel: Quantum Of Solace
Produktionsland: Großbritannien, USA
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 106 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Marc Forster
Drehbuch: Paul Haggis,
Neal Purvis,
Robert Wade,
Joshua Zetumer
Produktion: Barbara Broccoli,
Michael G. Wilson
Musik: David Arnold
Titelsong „Another Way To Die“: Jack White, Alicia Keys
Kamera: Roberto Schaefer
Schnitt: Matt Chessé,
Rick Pearson
Besetzung

Ein Quantum Trost (Originaltitel: Quantum of Solace) ist ein britisch-US-amerikanischer Agententhriller der Produktionsfirma Eon und der 22. Film aus der James-Bond-Filmreihe. Die Weltpremiere fand am 29. Oktober 2008 in London statt, im deutschsprachigen Raum startete er am 6. November in den Kinos.[1] Die letzte Klappe der Dreharbeiten fiel am 21. Juni 2008.

Der Titel wurde in Anlehnung an die Kurzgeschichte Ein Minimum an Trost aus Ian Flemings Sammelband 007 James Bond greift ein (Originaltitel: For Your Eyes Only) gewählt, die wie auch der Film im Original Quantum of Solace heißt. Inhaltlich lehnt sich der Film aber nicht an diese Geschichte an.[2]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung des Films setzt eine Stunde nach dem Ende des Vorgängerfilms Casino Royale ein.[3] Bond hat inzwischen Mr. White gefangen genommen. Der Film beginnt mit einer Auto-Verfolgungsjagd quer durch Norditalien, die in Siena endet.[3] Während er von Bond und M verhört wird, eröffnet White, dass seine Geheimorganisation Agenten sowohl in den britischen Geheimdienst MI6 als auch in die amerikanische CIA eingeschleust hat. In diesem Moment schießt der Leibwächter von M sowohl auf Bond als auch auf M und flüchtet anschließend. Bond verfolgt ihn und tötet ihn letztlich. Als er zurückkehrt, ist White geflohen.

Im Verlauf des Films besucht Bond neben Siena Orte auf Haiti, wo er einen Auftragsmörder tötet, in Italien, England, Österreich und Bolivien. Bei den Bregenzer Festspielen gerät er während einer Tosca-Aufführung in ein verstecktes Treffen und kann mehrere Komplizen und Verbündete der Geheimorganisation Quantum enttarnen.[4] Im Publikum der Aufführung befindet sich auch Mr. White, der aber unerkannt bleiben kann.

Sein Gegenspieler Dominic Greene versucht, den General Medrano als Staatsoberhaupt von Bolivien einzusetzen. Dieser Plan findet die Unterstützung der CIA, welche sich im Gegenzug Ölvorräte für die USA ausrechnet. Als Gegenleistung für seine Hilfe verlangt Greene von Medrano ein scheinbar wertloses Stück Land. Tatsächlich befinden sich dort große unterirdische Wasservorräte, die Greene teuer verkaufen will. Unterirdische Staudämme haben künstlich eine Dürre herbeigeführt.[5]

M vermutet in seinem Handeln einen Rachefeldzug für den Mord an Vesper und ruft ihn zurück. Als Bond Ms Anweisungen nicht nachkommt, lässt sie seine Konten, Kreditkarten und Pässe sperren. Er sucht Hilfe ausgerechnet bei Rene Mathis, der ihn in Casino Royale an Le Chiffre verraten zu haben schien. Die beiden reisen nach Bolivien, wo Mathis über vermeintlich gute Kontakte zum Polizeichef verfügt, welcher jedoch mit Greene unter einer Decke steckt. Mathis wird ermordet, Bond beschuldigt.

In Bolivien wird Bond von Ms. Fields empfangen, einer Mitarbeiterin des britischen Konsulats, die ihn zurück nach England schicken soll. Die beiden kommen sich näher. Später wird sie ermordet aufgefunden, ihr Körper ist mit Rohöl überzogen.

Camille ist eine bolivianische Agentin und Gegenspielerin von General Medrano, der ihre Mutter und Schwester vergewaltigte und beide schließlich wie schon ihren Vater tötete. Sie sinnt auf Rache, dies verbindet sie mit Bond, der Vesper rächen will. Anfänglich steht sie Bond jedoch feindlich gegenüber und versucht ihn zu töten, weil sie ihn für einen Handlanger Greenes hält. Letztlich erkennen sie ihre gemeinsamen Ziele.

In einem Hotel mitten in der Wüste kommt es letztlich zum großen Showdown: Greene und Medrano haben sich hier verabredet, um ihre Pläne zu besiegeln. Doch Bond und Camille können dies verhindern, sie erschießt General Medrano und anschließend setzt Bond Greene mit einer Dose Motoröl als einzigem „Getränk“ mitten in der Wüste aus.

In der Schlussszene trifft Bond den verräterischen Liebhaber von Vesper Lynd. Dieser hat bereits mit einer kanadischen Geheimagentin angebandelt. James Bond überlässt ihn dem Secret Service. Von M, die seine Suspendierung aufhebt, erfährt er, dass der CIA-Agent Felix Leiter zum Leiter der Südamerika-Abteilung befördert wurde. Leiter hatte Bond bereits in Casino Royale geholfen und ihm nun in Ein Quantum Trost in Bolivien einen entscheidenden Tipp gegeben. Der Film endet damit, dass Bond Vespers Halskette hinter sich in den Schnee wirft. Was aus White und der Organisation Quantum wird, bleibt offen.

Besetzung

  • Nach Casino Royale ist Ein Quantum Trost der zweite Bond-Film mit dem britischen Darsteller Daniel Craig in der Rolle des James Bond. Drehbuchautor Paul Haggis sagt über ihn: „Bond wird derselbe sein, den man in Casino Royale kennengelernt hat, ein sehr menschlicher und mit Makeln behafteter Auftragskiller, ein Mann, der sich in einer moralisch komplexen und oft zynischen Welt zurechtzufinden hat, während er versucht, seiner Überzeugung von Gut und Böse treu zu bleiben.“[6]
  • Mathieu Amalric spielt Bonds Gegenspieler Dominic Greene. Er gibt sich als Umweltschützer und Pflanzenliebhaber aus und unterstützt wohltätige Organisationen.[7]
  • Olga Kurylenko spielt das Bond-Girl Camille, eine russisch-bolivianische Agentin. „Zu Beginn wird sie eine Gegnerin Bonds sein, aber sie müssen zusammenarbeiten“, sagte die Schauspielerin. „Wir werden sehen, ob sie vertrauenswürdig ist.“[8] Kurylenko, die keine Stunts mag, trainierte drei Wochen lang den Umgang mit Waffen und den Kampf.[9] Sie überwand ihre Furcht aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Craig.[10][11]
  • Gemma Arterton verkörpert Strawberry Fields aus dem britischen Konsulat in Bolivien, wo sie laut M „Ordner sortiert“. Sie soll dafür Sorge tragen, dass Bond wieder zurück nach England reist, lässt sich jedoch auf eine Affäre mit ihm ein.
  • Judi Dench verkörpert nun schon zum sechsten Mal die Chefin des britischen Geheimdienstes MI6 M.
  • Jeffrey Wright und Giancarlo Giannini wiederholen ihre Rollen aus Casino Royale als Felix Leiter, Bonds Freund vom amerikanischen Geheimdienst CIA, und René Mathis, französischer Doppelagent.
  • Joaquin Cosío wurde in der Rolle des General Medrano als lateinamerikanischer Militärführer besetzt.
  • Jesper Christensen wiederholt ebenfalls seine Nebenrolle aus Casino Royale als Mr. White.
  • Der Schweizer Anatole Taubman spielt Elvis, einen Handlanger und Cousin von Dominic Greene, und tritt damit in eine lange Reihe deutschsprachiger Gegenspieler und Handlanger in den James-Bond-Filmen, der unter anderem auch Gert Fröbe, Curd Jürgens angehören. Im Film durfte er sogar zwei Sätze auf Schweizerdeutsch sprechen.
  • Charlie Chaplins Enkelin Oona Chaplin spielt eine Hotelrezeptionistin.

Produktion

Vorproduktion

Im Juni 2007 entschied sich die Produktionsfirma Eon, den Deutsch-Schweizer Marc Forster als Regisseur für den Film zu verpflichten.[12] Forster zeigte sich von der Nominierung überrascht, da er nie ein großer Bond-Fan gewesen sei. Er hätte auch die Aufgabe nicht angenommen, bevor er Casino Royale gesehen habe. Forster ist der erste Bond-Regisseur, der nicht aus einem Commonwealth-Land stammt. Nach Fleming war aber Bonds Mutter Schweizerin, was einen gewissen Bezug zur Figur gibt.[13]

Neal Purvis und Robert Wade schrieben das Originaldrehbuch für den Film. Paul Haggis schrieb das Drehbuch unter Hilfe von Michael G. Wilson und Marc Forster später zu großen Teilen neu. Es wurde noch unmittelbar vor dem Autorenstreik in Hollywood fertig.[13]

Titelwahl

Produzent Wilson legte den Titel für den Film erst kurz vor der offiziellen Pressekonferenz am 24. Januar 2008 fest.[14] Es ist der Name einer Kurzgeschichte aus Ian Flemings Kurzgeschichtensammlung 007 James Bond greift ein. Die Kurzgeschichte trägt den deutschen Titel Ein Minimum an Trost. Im Juni 2008 wurde allerdings der offizielle deutsche Titel als Ein Quantum Trost bekanntgegeben, damit der Bezug zur Organisation „Quantum“ im Film nicht verloren geht.

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten zum Film begannen im August 2007 beim jährlichen Palio di Siena, einem Pferderennen in Siena in Italien. Die Bilder sollen später Teil des Films werden. Aufgrund der brutalen Vorgehensweisen dort wurden bereits Proteste laut. So ist es erlaubt, das gegnerische Pferd zu peitschen oder den Jockey vom Pferd zu werfen.[15]

Auf ähnliche Probleme stieß die Crew im April 2008, als in Chile gedreht wurde. Die bolivianische Regierung wollte vermeiden, dass ihr Land als Heimat von Drogenhändlern dargestellt wird und schrieb den Produzenten einen Protestbrief.[16]

Die Hauptdreharbeiten sollten am 10. Dezember 2007 beginnen,[17] wurden aber auf den 3. Januar verschoben.[18]

Die Dreharbeiten in Panama-Stadt begannen am 7. Februar 2008 auf der Howard Air Force Base. Das Gebiet wird im Film Bolivien darstellen, mit dem Instituto Nacional de Cultura de Panamá als Grandhotel. Eine Sequenz mit mehreren hundert Statisten wurde in Colón gedreht.[19] Die Crew sollte für zehn Tage nach Cusco in Peru reisen, dort konnte aber wegen schlechter Wetteraussichten nicht gedreht werden.[20] Danach wurde in Chile gedreht: In Antofagasta, Cobija, im Paranal-Observatorium und in der Wüste von Atacama.[21] Forster wählte die Wüste und das ESO Hotel des Observatoriums, um Bonds steife Emotionen darzustellen.[5][22]

Marc Forster wählte die Atacama-Wüste als Drehort

Am 1. April 2008, während der Filmarbeiten in Chile, fuhr der Bürgermeister einer chilenischen Kleinstadt, Carlos Lopez (der fünf Monate vorher von seinem Amt suspendiert worden war) mit seinem Auto in den Drehort. Er war wütend, weil Antofagasta als zu Bolivien gehörend dargestellt werden sollte, was es bis zum Salpeterkrieg auch war. Er sagte, Regierungen könnten auch solche Andeutungen in Filmen für politische Zwecke missbrauchen. Außerdem war Lopez verärgert über die übermäßigen Sicherheitsmaßnahmen am Set. Er werde dadurch an die Diktatur von Augusto Pinochet erinnert. Lopez wurde vorübergehend verhaftet.[23][24]

Wilson erklärte, Bolivien sei aufgrund seiner vergangenen Wasserprobleme für die Geschichte geeignet.[5] Er wunderte sich aber über die immer noch tiefsitzenden Wunden, die der Salpeterkrieg hinterlassen hatte.

Fonte Gaia in Siena

Vom 4. bis zum 12. April 2008 wurde über den Dächern von Siena gedreht, wobei vier große Kamerakräne installiert werden mussten. Die Stadt soll eine Million Euro für die Dreharbeiten und die benötigten 300 Statisten erhalten haben. Anschließend wurde am Gardasee eine Verfolgungsjagd gedreht.[25] Am 19. April fuhr ein Fahrer mit einem Aston Martin DBS aus ungeklärten Gründen in den Gardasee. Der Fahrer blieb unverletzt, das Auto war jedoch schrottreif. Zwei Tage später wurden zwei Stuntleute schwer verletzt, als sie in eine Wand fuhren.[26]

Seebühne Bregenz mit der Kulisse zu Tosca

Auf der Seebühne Bregenz, Österreich, auf der Kulisse der Oper Tosca, wurde vom 29. April bis zum 9. Mai gedreht.[27][28] Für die Szene wurden bereits Anfang 2008 1500 Statisten ausgesucht, 5200 Personen hatten sich für eine Rolle beworben.[29] Auch in Feldkirch, Österreich, wurde eine kurze Szene gedreht.

Zum Abschluss der Dreharbeiten in Europa kehrte die Crew nach Siena zurück.[30] Anschließend wurden einige Szenen in den Pinewood Studios in England gedreht.

Dennis Gassner, der bereits bei den Filmen Road to Perdition und The Golden Compass mit Daniel Craig zusammenarbeitete, wird als Production-Designer tätig sein und damit Peter Lamont ablösen, der bereits seit Goldfinger an der Filmreihe mitgewirkt hatte.[31]

Musik

Für die Filmmusik ist wie in den vorangegangenen Bond-Filmen David Arnold verantwortlich. Er sagte, er sei froh darüber, dass Forster ihm genügend Zeit zur Ausarbeitung der Musik lasse, denn bei Casino Royale war der Zeitplan viel enger. [32]

Alicia Keys und Jack White singen den ikonografischen Titelsong dieses Bond-Films. Another Way to Die ist das erste Duett in der Geschichte der Bond-Filme.[33]

Für den Titelsong war weiterhin lange Zeit Amy Winehouse im Gespräch.[34] Sie reichte nach einigen Differenzen mit ihrem Produzenten Mark Ronson[35] auch mehrere Demoaufnahmen ein.[36] Allerdings stand besonders die große Zahl negativer Meldungen über die Künstlerin ihrer Wahl von Anfang an im Weg.[37] Daraufhin gab Winehouse bekannt, dass sie ihr abgelehntes Lied am selben Tag wie Another Way to Die veröffentlichen möchte. Damit möchte sie beweisen, welch großen Fehler die Produzenten bei ihrer Wahl getroffen haben, da sie eine weitaus höhere Chartplazierung ihres Liedes anstrebt.[38] Offensichtlich hat sie dies aber nicht geschafft, da zum Zeitpunkt der Radiopremiere von Another Way to Die keine weiteren Informationen zum Verbleib ihres Titellieds vorlagen und ihr Zerwürfnis mit Ronson dazu geführt hat, dass sie für neue Aufnahmen wieder mit dem Produzenten ihres Debüts, Salaam Remi zusammenarbeitet.[39]

Rezeption

Kritiken

Der Film stieß zur Zeit seiner Veröffentlichung auf eine geteilte Meinung.

So gibt filmstarts.de 9/10 Punkten und lobt den Film auf Grund seiner unkonventionellen Machart: „James Bond 007 – Ein Quantum Trost ist State of the Art bis an die Schmerzgrenze. Wer sich auf diesen neuen 007 einlässt, wird mit einem imposanten Action-Abenteuer-Inferno entlohnt, das auf die Vergangenheit pfeift und Bond endgültig in der Neuzeit verankert. Daniel Craig begeistert als primitiver Berserker, der zwischen alle Fronten gerät und Amok läuft. Marc Forster inszeniert Ein Quantum Trost als Action nonstop, komprimiert auf 103 atemlose Minuten. Ein ebenso grimmiger wie großartiger Film.“"

Der renommierte Kritiker Kim Newman schreibt: "A pacy, visually imaginative follow-up to the series relaunch. If it doesn’t even try to be bigger and better than Casino Royale, that’s perhaps a smart move in that there’s still a sense at the finish that Bond’s mission has barely begun and he’ll need a few more movies to work his way up to demolishing the apparently undefeatable Quantum organisation. As with The Dark Knight, the only real caveat is that while it’s exciting and imaginative, it’s not exactly anyone’s idea of fun. To keep in the game, perhaps the next movie – The Hildebrand Rarity? Riscio? The Property of a Lady? – could let the hero enjoy himself a bit more."

Die Filmzeitschrift Cinema schrieb: „... Dieser Bond hat eine Mission, aber er hat auch ein Trauma - und diese Kombination macht ihn spannender als je zuvor. Einzige Einschränkung: Mathieu Amalric kann einen sardonischen Bösewicht wie Le Chiffre Mads Mikkelsen nicht wirklich ersetzen. Doch die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen im letzten Drittel ohnehin, und Bond muss sich in einer Welt zurechtfinden, in der Moral nur noch eine Frage des Geldes ist. Ein Quantum Trost gehört zu den besten aller 007-Filme, und das Ende legt nahe, worum es im letzten Teil einer möglichen Trilogie gehen wird. Fazit: Auch der zweite Craig-Bond überzeugt: Hartes Agentenabenteuer mit toller Action und visueller Dynamik“ [40]

In der F.A.Z. hingegen wird der Film stark kritisiert: James Bond sei „im Jahre 2008 nur ein Actionheld wie jeder andere“, der Film sei „ein ordentlicher Actionfilm ohne jeden Mehrwert“. [41]

Die Südwest Presse titelt „Straff, schnell, nicht das ganz große Bond-Spektakel“ und fragt „wie weit darf man eine legendäre Filmfigur ihrer eigenen Mythologie entkleiden? Offenbar umfassend. Der neue Bond-Film »Ein Quantum Trost« ist ein straffer, solider Action-Thriller. Nicht mehr, nicht weniger.“ Die Ausstattung wirkt „stilisiert“ und „die Grenzen vom hochenergetisch-hektischen zum konfusen Schnitt sind „fließend“. „Die Handlung eher simpel gestrickt“, „die Rolle des Bösewichts Greene gibt wenig her“, „sein Handlanger Elvis hat wenig zu tun“, „die Ukrainerin Olga Kurylenko als Camille? Eine der blassesten Bond-Frauen überhaupt“. „Und sonst? Der Titelsong ist unbondisch, der Vorspann mau, der Aston Martin alsbald verbeult.“ Positiv wird dagegen Craig beurteilt: „Hauptdarsteller Daniel Craig macht hingegen da weiter, wo er vor zwei Jahren aufgehört hat. Sein Bond hat eine enorme Anspannung und physische Präsenz; eisige Oberfläche, unter der es brodelt.“ [42]

Auch die Telepolis[43] kommt zu dem Schluss, dass der neue Bond-Film kein Bond-Film mehr ist („Aber so ist das halt bei Modernisierungen. Der „Playboy“ ist kein „Playboy“ mehr, die SPD keine SPD und nun ergeht es James Bond mit Daniel Craig ein bisschen ähnlich.“). Telepolis beschreibt den Stil des Films als hektisch und stellt die Frage, warum man sich den Film überhaupt ansehen sollte („Hektik, Atemlosigkeit, der Eindruck, dass dieser Bond für nichts, aber auch gar nichts Zeit hat, überwiegt alles. Vorbei mit dem schönen Agentenleben, Schluss mit lustig. Aber war dieses schöne Agentenleben nicht mal der Grund, sich James-Bond-Filme überhaupt anzugucken? “). Auch der Regisseur habe seine Fähigkeiten überschätzt („"Quantum of Solace" gehört [...] in jene Gruppe von Filmen, in denen Regisseure, die sich selbst überschätzen, so wie ihr Können in der Öffentlichkeit maßlos überschätzt wird, sich darin gefallen, eine eingeführte Figur völlig umzudefinieren oder gleich links liegen zu lassen – ein Fall von Narzissmus eher als von Genie. …“).

Finanzieller Erfolg

Mit einem Produktionsbudget von 230 Millionen US-Dollar ist Ein Quantum Trost der teuerste produzierte Bond-Film, sein Vorgänger Casino Royale hatte noch ein Budget von ca. 150 Millionen US-Dollar.[44]

In Großbritannien nahm der Film am ersten Tag nach seiner Veröffentlichung 4,9 Millionen Pfund (Rund 5,8 Mio €) ein und brach damit das Rekordeinspielergebnis von Harry Potter und der Feuerkelch, der an seinem ersten Tag 4,02 (~ 4,8 Mio €) Millionen Pfund einnahm.[45] Am ersten Wochenende kam er auf ein Einspielergebnis von 15,5 Millionen Pfund (~ 18,4 Mio €) und nahm weitere 14,2 Millionen Pfund in Frankreich und Schweden ein.[46] Nach drei Wochen spielte der Film allein in Großbritannien über 40 Millionen Pfund ein.[47]

In den Vereinigten Staaten stieg Ein Quantum Trost bei seiner Veröffentlichung auf den ersten Platz der Kinocharts ein und nahm 70 Millionen US-Dollar ein, 30 Millionen Dollar mehr als sein Vorgänger Casino Royale.[48]

In Deutschland wurde der Film 10 Tage nach seiner Premiere von über 3 Millionen Besuchern gesehen.[49]

Weltweit nahm Ein Quantum Trost bis zum 13. März 2009 insgesamt 575 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein.[50]

Wissenswertes

  • Ein Quantum Trost ist mit 103 Minuten Spiellänge der kürzeste Bond-Film.[51]
  • In Ein Quantum Trost wird viel Product Placement betrieben, so wird mehrmals Bonds Handy, ein Sony Ericsson, in Nahaufnahme gezeigt.[52] Des Weiteren sind die meisten Autos, welche von den Darstellern gefahren werden, vom Autohersteller Ford Motor Company bzw. dessen Tochterfirmen, z.B. Ford (Ka und Edge, wobei der neue Ka erst 2009 erschienen ist und in diesem Film erstmals umfangreich zu sehen war) [53], Aston Martin (gehörte bis 2007 zu Ford), Land Rover, Jaguar (beide gehörten bis 2008 ebenfalls zu Ford) sowie Volvo (gehört zu Ford) und Alfa Romeo (gehört zu Fiat). So wie in allen Bond-Filmen rüsteten auch diesmal wieder deutsche Waffenhersteller James Bond aus. Im Film ist u. a. die Maschinenpistole HK UMP sowie die aus den früheren Bond-Filmen bekannte Walther PPK zu sehen, wobei er interessanterweise in Casino Royale noch eine Walther P99 hatte.
  • In einer Szene ist die MI6-Mitarbeiterin Fields, die Bond in Bolivien verhaften sollte, tot und mit Öl überzogen auf einem Bett liegend zu sehen. Diese Einstellung ähnelt der des James-Bond-Films Goldfinger, als Shirley Eaton mit Gold überzogen aufgefunden wurde.
  • Im Gegensatz zum Film verfügt die Stadt Bregenz über keinen eigenen Flughafen. Diese Szene wurde am Flughafen von Farnborough (Großbritannien) gedreht.[54] Bei der Fahrt durch Bregenz handelt es sich in Wirklichkeit um die Altstadt von Feldkirch.
  • Am 27. März 2009 kam die DVD und die Blu-Ray in den Handel.

Einzelnachweise

  1. Empire online
  2. Chris Tilly (28.1). Bond Interview. IGN. Abgerufen am 27.4.
  3. a b Tim Marsters. „Behind the scenes on the Bond set “, BBC News Online, 25.1. 
  4. Sony Pictures. „Quantum of Solace Press Conference Photos “, ComingSoon.net, 24.1. 
  5. a b c Anthony Breznican. „James Bond series takes a 'Quantum' leap “, USA Today, 4.4. 
  6. Danny Graydon (6. September 2007). Daniel Craig boosts Bond franchise. Variety.com. Abgerufen am 24.4.
  7. Karl Rozemeyer. „Mathieu Amalric on Being the 'Bond 22' Villain “, Premiere, 18.3. Zugriff am 19.3. 
  8. Columbia Pictures. „Olga Kurylenko Lands Lead Bond Girl Role “, ComingSoon.net, 7.1. 
  9. Mark Brown. „Everything changes but Bond “, The Guardian, 24.1. 
  10. Liane Bonin. „Bond Rumor Report “, Moviefone. Zugriff am 11.4. 
  11. Chile Soundbites videos. Sony Electronic Press Kit. Abgerufen am 11.4.
  12. Forster back in action with 'Bond 22'. The Hollywood Reporter (20. Juni 2007). Abgerufen am 19. Juni 2007.
  13. a b Terrence Rafferty. „A License to Pursue the Inner Bond “, New York Times, 9. Dezember 2007. Zugriff am 27. April 2008. 
  14. New Bond film title is confirmed “, BBC News Online, 24. Januar 2008. Zugriff am 24.Januar 2008. 
  15. Richard Owen (13. August 2007). Bond has activists on his tail over new film's brutal horse race finale. The Times. Abgerufen am 27. April 2008.
  16. ret/sda (5. April 2008). Protest gegen neuen Bond-Film. Tagesanzeiger. Abgerufen am 27. April 2008.
  17. Carolyn Giardina. „With Forster's 'Kite,' he shoots, film soars “, The Hollywood Reporter, 27.9. 
  18. Bond 22 Pre-Production Diary (22) “, MI6.co.uk, 30.12. Zugriff am 31.12. 
  19. Production Diary (11) “, MI6.co.uk, 9.2. 
  20. New James Bond movie not to be shot in Cusco, Peru “, Living in Peru, 5.3. Zugriff am 6.3. 
  21. Production Diary (17) “, MI6, 19.3. Zugriff am 20.3. 
  22. Seeking Solace on the Bond set. USA Today (3.4). Abgerufen am 4.4.
  23. Simon Gardner. „James Bond has new nemesis: irate Chilean mayor “, Yahoo!, 2.4. Zugriff am 27.4. 
  24. 'Mayor' protests on Chile 007 set “, BBC News Online, 2.4. Zugriff am 3.4. 
  25. Production Diary (16) “, MI6.co.uk, 17.3. Zugriff am 27.4. 
  26. Unfall bei den Dreharbeiten für James-Bond-Film. Tagesanzeiger (24.4). Abgerufen am 27.4.
  27. 15 Aston Martin und zwei Geheimagenten (23. April 2008). Abgerufen am 27. April 2008.
  28. Walter Gasperi (10. Mai 2008). Quantum of Patience (Bericht vom Dreh). St. Galler Tagblatt. Abgerufen am 10. Mai 2008.
  29. SWR3: SWR3 bis zwölf vom 29. April 2008
  30. Production Diary (19) “, MI6.co.uk, 27.3. Zugriff am 28.3. 
  31. Peter Lamont bows out from Bond 22, Dennis Gassner to be Production Designer “, MI6.co.uk, 23.7. 
  32. Interview with David Arnold (mp3). Stage and Screen Online (November 2008). Abgerufen am 25.4.
  33. Alicia Keys und Jack White singen Bond-Lied “, welt.de, 30.7. 
  34. Winehouse working on 'Bond theme' “, news.bbc.co.uk, 28.4. 
  35. Amy Winehouse's 'Bond' theme pulled by Mark Ronson “, nme.com, 3.5. 
  36. Amy Winehouse Confirms 'James Bond' Theme “, starpulse.com, 25.5. 
  37. Bond-Song wird nicht verwendet? “, intro.de, 27.5. 
  38. Amys Bond-Song kommt trotzdem “, blick.ch, 12.8. 
  39. Exclusive: Amy Winehouse ditches Mark Ronson on new album “, mirror.co.uk, 4.9. 
  40. Cinema.de: Filmkritik
  41. Das blässliche Böse: "Ein Quantum Trost" “, faz.net. 
  42. Auf rächerischer Mission “, suedwest-aktiv.de, 5.11. 
  43. telepolis: Die blonde Bestie
  44. Michael Fleming. „MGM enlists Mary Parent “, Variety, 13. März 2008. Zugriff am 14.3. 
  45. Bond opening 'breaks UK records', Artikel auf bbc.co.uk vom 1. November 2008, abgerufen am 21. November 2008
  46. Bond film smashes weekend records, Artikel auf bbc.co.uk vom 3. November 2008, abgerufen am 21. November 2008
  47. Bond is UK top gun for third week, Artikel auf bbc.co.uk vom 18. November 2008, abgerufen am 21. November 2008
  48. Bond record set at US box office, Artikel auf bbc.co.uk vom 17. November 2008, abgerufen am 21. November 2008
  49. Der Mann mit dem goldenen Ticket, Artikel auf spiegel.de vom 17. November 2008, abgerufen am 21. November 2008
  50. Eintrag auf boxofficemojo.com, abgerufen am 13. März 2009
  51. "James Bond 007: Ein Quantum Trost" - Film-Inhalt und Kritik, Artikel auf moviemaster.de, abgerufen am 15. November 2008
  52. http://www.stilzeug.de/ein-quantum-trost-einmal-im-leben-james-bond-sein/
  53. http://www.stilzeug.de/ein-quantum-trost-einmal-im-leben-james-bond-sein/
  54. Die Drehorte von EIN QUANTUM TROST - Österreich, abgerufen am 05. Februar 2009

Weblinks


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